Aufruf zum Treffen der Mayors for peace in Hannover

Die Gefahr einer atomaren Eskalation steigt
Neue Verhandlungen über Atomwaffen sind dringend notwendig

Atomraketen werden in Russland und den USA modernisiert
Zwischen Russland einerseits und NATO/USA andererseits wird wieder mit atomaren Säbeln gerasselt. Bisher ‚verbal‘ – aber wir wissen um die Gräuel der Atomwaffen um auch zu wissen: Atomwaffen gehören komplett geächtet und komplett abgeschafft! Wie Krieg insgesamt auch!
Xanthe Hall (IPPNW) sagte nach ihre Rückkehr aus New York „Statt abzurüsten, investieren alle Atomwaffenstaaten Milliarden Dollar in die Modernisierung ihrer Arsenale.“
Die USA erwägen, neue landgestützte Atomraketen in Europa zu stationieren. Präsident Wladimir Putin hat nun angekündigt, 40 nukleare Interkontinentalraketen (ICBM) stationieren zu wollen. Russland modernisiert also seine Atomwaffen genauso wie die USA. US-Präsident Obama will nach und nach alle Atomwaffen im Arsenal komplett modernisieren, ein Programm, das bereits unter seinen Vorgänger George W. Bush angeschoben wurde. Deutschland betreffend ist die Modernisierung der B61-Atombombe in vollem Gange. Auch in den USA explodieren die Kosten und der Etat wird massiv aufgestockt, so dass über die nächsten 30 Jahre geschätzte 1 Billion US Dollar in diese Massenvernichtungswaffen fließen. Von 4.300 einsatzbereiten Atomwaffen stehen in den USA und Russland immer noch ca. 1.800 in höchster Alarmbereitschaft. Sie könnten binnen Minuten zum Einsatz kommen und eine globale Katastrophe auslösen.“ (aus der PM d. IPPNW v. 18. 6. 2015 vollständig zu finden unter www.ippnw.de/frieden/konflikte-kriege/ukraine.html)
Wir rufen die ‚Mayors for Peace‘ auf, sich lautstark einzumischen!
Gehen Sie mit uns auf die Straße, damit unsere Forderungen auf dem gesamten Globus zu hören sind!
• Verbot und Vernichtung aller Atomwaffen weltweit!
• Keine Modernisierung von Atomwaffen!
• Abzug der Atomwaffen aus Deutschland
Friedensbüro Hannover e. V – frieden-hannover.de

18.07. Veranstaltung zu den in Büchel stationierten Atomwaffen

Donnerstag, 16.07.2015 / 19.00 Uhr

Kulturzentrum Pavillon

‚Atomwaffen in Büchel‘

Vortrag und Diskussion mit Ernst-Ludwig Iskerius, langjähriger Friedensaktivist und Beteiligter an den gewaltfreien Aktionen in Büchel

Im Mai 2015 fanden in Büchel (Taunus), einem Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe, Proteste gegen alte und neue Atomwaffen statt. Büchel gilt als einziger Standort in Deutschland, an dem US-Atomwaffen gelagert werden. Im Rahmen der innerhalb der NATO vereinbarten nuklearen Teilhabe werden hier Jagdbomberpiloten für den Einsatz mit dieser Massenvernichtungswaffen ausgebildet.

Friedensbüro Hannover und DFG-VK Hannover
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum 70. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima

Samstag, 20.6.2015 – Antikriegs-Fahrrad-Tour Auf den Spuren des Krieges – Fahrt in die Südheide durch den Truppenübungsplatz Bergen

Zwischen Naturschönheit, Militärpräsenz und Erinnerungskultur

So wie auf diesem Foto flatterte die PACE-Fahne uns in der Lüneburger Heide voran. Entgegen düsterer Wettervorhersagen und der Sorge, wir könnten uns im Dauerregen völlig durchnässt durch die Heide quälen, meinte es das Wetter gut mit uns. Die kleineren Schauer konnten uns nichts anhaben – die Eindrücke waren umso intensiver. Mit einer herzlichen Begrüßung bereits in Fallingbostel starteten wir dann. Ja, wäre das schön, wenn das gesamte Gebiet zu einem UNESCO-Biosphärengebiet umgewandelt würde. Stattdessen, Nato-Stacheldraht allenthalben, Panzer und alte und neue Militärgebäude. Auch wenn aus einem Seitenweg neugierige, freundliche Soldaten mit einem Panzer auf uns zurollten und wissen wollten, was wir da denn hier bei ihnen so machten, an anderer Stelle wurde wir umso nachdrücklicher von einem Militärmann harsch beschieden, der Soldatengruppe, die er gerade ansprach, nicht zu nahe zu kommen: „Betreten des Sperrgebiets verboten! Fotografieren verboten!!!‘“ Verboten! Verboten! Verboten! Ein Picknick wäre lebens- und naturnäher gewesen. Von wegen Natur! Die nicht zu militärischen Zwecken genutzten Flächen waren mit Raps, Mais und anderen ‚naturnahen Früchten‘ eingesät. ‚Packt den grünen Sprit in die Panzertanks, dann kämpfen wir ökologisch einwandfrei!‘
Im Folgenden die Äußerungen einiger Mitfahrenden:

Petra: „Beeindruckend fand ich 1.die Begleitung durch die Mitglieder der örtlichen Initiative, die mit sehr umfassendem Wissen über die historische Entwicklung und Bedeutung, die aktuelle Situation und ihre Ziele für den Truppenübungsplatz informierten und dies überaus freundlich, kompetent und unkompliziert – toll!! 2.  die Größe des ganzes „Platzes“ – dabei haben wir nur die Ränder wahrgenommen, ein riesiges Stück Natur… 3.          die Erinnerungsstätten für die elend gestorbenen/ermordeten Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge – das berührte besonders zu dieser Jahreszeit in einer so schönen Umgebung.

Birgit sagt: „Meine Betroffenheit angesichts der Massengräber und der Informationen, die wir von den Mitgliedern der Initiative bekamen, kann ich nicht in zwei Sätze packen. Das alles ist so schrecklich und für mich nicht vorstellbar……doch es ist geschehen. Dafür kann mensch nur Scham empfinden.“

 

Brunhild findet die gegenwärtige Verwendung der Rampe bei Bergen-Belsen unerträglich:

“Die Rampe Bergen, von wo aus Wehrmachtssoldaten mit Panzern zum Überfall auf die Sowjetunion starteten und  Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge ankamen und britisches Militär zu ihren Kriegsschauplätzen in alle Welt aufbrach, war für Viele von uns ein Ort, wo Faschismus und gegenwärtige Kriege zusammenflossen: ‚Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus! Leider sind Kriege nicht vergangen, wir leben weltweit in und mit ihnen, auch wenn für uns selbst seit 70n Jahren Frieden herrscht. Ansporn, dies auf die ganze Welt auszubreiten.“

Margarete: „Die Zerstörung dieser Landschaft durch Kriegsverbrecher, Nazimörder und das Militär bis zum heutigen Tag hat mich schockiert. Es ist so wichtig, dass die lokalen Initiativen nicht nachlassen, diese schreckliche Vergangenheit und Gegenwart uns immer wieder ins Gedächtnis zu bringen-durch Aktionen, Schriften und Mahnmale.
Die Wege der Verbrechen durchziehen diese ganze Gegend. Hier ist kein guter Ort zu wohnen. Die Ortschaften sind öde und menschenleer- sie wurden und werden noch immer den vorbereiteten Kriegs-und Mordaktionen geopfert. Alles ist verschlossen für die Zivilisten, es soll wohl niemand sehen was dort geschieht.“
Und eine weiterte Stimme:

Rita:
„Ich war erstaunt, erfreut und dankbar über die Gruppe aus Fallingbostel. Darüber, wie viel Lebenszeit, Energie und Einfühlungsvermögen sie für diese Erinnerungsarbeit aufgebracht haben. Der gemeinsame Austausch in unserer Gruppe hat mir geholfen, nicht von den großen Zahlen, den enormen Ausmaßen und dem damit verbundenen Leid erdrückt zu werden.“
Harald, der uns für den ADFC begleitete:
„Die Landschaft hat in mir tiefe Erinnerungen an meine frühe Jugend geweckt. Betroffen gemacht hat mich, dass ich von den Erwachsenen im Anfang der 60er Jahre nichts über all das erfahren habe, was dort während des Drittes Reiches geschehen ist. Beeindruckt hat mich die Fallingbosteler Gruppe; vielen Dank dafür. Lasst uns die Fahrt nächstes Jahr wiederholen!“

Und so nehmen wir die Erinnerungen an die Fahrt; den Dank an die Gruppe unserer Gastgeber_innen und die Grüße von Arne und seiner Gruppe aus der Heide mit in unseren Alltag:

Arne: „Es uns großen Spaß mit Euch gemacht, toll, dass Ihr die Anstrengung auf Euch genommen habt, so ein netter Besuch von Gleichgesinnten beflügelt einen doch immer sehr! Fotos folgen!

Herzliche antimilitaristische Grüße, Arne Hilbich – Initiative Biossphärengebiet ‚Heidjer‘ „

 

im „Dorfcafe Alte Schule“ in Hösseringen haben wir in der 1. Nacht geschlafen. Im Wiki-Artikel über den „Truppenübungsplatz Bergen“ findest du 2 Abschnitte zu den Umsiedlungen.

Krieg beginnt hier – stoppen wir ihn hier!‘ – für eine produktive Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land: Hannover – Bergen Hohne – Wunstorf‘. Konkrete Einladungen erfolgen zeitnah über unsere Internetseite, den Verteiler und unsere Internetseite.

 

Auf den Spuren des Krieges – Fahrt in die Südheide durch den Truppenübungsplatz Bergen – Zwischen Naturschönheit, Militärpräsenz und Erinnerungskultur

Samstag, 20.6.2015 – Antikriegs-Fahrrad-Tour

kwDie Südheide ist eine Landschaft wie geschaffen für eine Fahrradfahrt – voller Schönheit – aber auch voller Erinnerungen an die schreckliche Zeit des Faschismus. Gleichzeitig ist sie auch heute noch ein Ort des Militärs: Der NATO-Truppenübungsplatz ist einer der größten in Europa. Nach dem Abzug der britischen Armee will die Bundeswehr die Nutzung verstärkt weiterführen. Eine Initiative vor Ort setzt sich für ein Ende des Militärbetriebes ein und möchte die Region in ein UNESCO-Biosphärengebiet umwandeln. Mitglieder der Initiative werden unterwegs an verschiedenen Stationen informieren.
Zunächst geht es von Hannover unter Mitnahme von Fahrrädern mit dem Erixx nach Bad Fallingbostel. In Oerbke passieren wir die stark gesicherten britischen Kasernen. Ebenfalls in Oerbke steht noch die Entlausung des sowjetischen Kriegsgefangenlagers. Wir gedenken wir der sowjetischen Kriegsgefangenen, die hier massenhaft an Hunger und Seuchen starben und nehmen die wechselvolle Geschichte des Gedenkens nach 1945 wahr. Im bundeseigenen Dorf Ostenholz auf dem Truppenübungsplatz erwarten uns wunderschöne, vom Abriss durch den Bund bedrohte Heidehöfe und weitere Überraschungen. Zwischen Ostenholz und Bergen fahren wir auf der „Platzrandstraße“ oder „Panzerringstraße“ einer ‚Privatstraße des Bundes‘. Auch hier ist die Landschaft gekennzeichnet von wunderschöner Natur – mit deutlichen Spuren militärischer Nutzung.
In Belsen-Hörsten erinnert uns ein weiterer Friedhof sowjetischer Kriegsgefangener nahe der Gedenkstätte Bergen-Belsen. An der Rampe Bergen starteten Wehrmachtssoldaten mit Panzern zum Überfall der Sowjetunion, gleichzeitig kamen hier Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge an. Später zog von hier britisches Militär zu ihren Kriegsschauplätzen in aller Welt. Auch das geplante neue Panzerbataillon wird von hier aus starten und die unrühmliche Geschichte dieser Rampe fortführen. (In Unterlüß produziert Rheinmetall heutzutage noch nach wie vorPanzer und anderes Kriegsgerät.)
Die Fahrt endet in Lindwedel. – Rückfahrt mit dem Zug nach Hannover.
Bitte ausreichend Essen und Wasser mitbringen. Es wird nur zweimal eine Pause geben und in der Heide befindet sich nur in Ostenholz ein Café.

Beginn der Radtour am Samstag, den 20. Juni 2015:

8:51 Uhr – Abfahrt: Hbf Hannover mit dem Erixx (Mitnahme von Fahrrädern) auf Gleis 2

9:45 Uhr – Ankunft: Bahnhof Bad Fallingbostel

Streckenlänge: Die Gesamt-Fahrstrecke mit dem Rad beträgt ca. 60 km.

Kosten: Außer der Zugfahrt entstehen keine Kosten.

Anmeldung: bitte per E-Mail an: mueller-reiss@frieden.de oder stadt@adfc-hannover.de

Telefon-Kontakt: Brunhild Müller-Reiß (0511-446482) oder ADFC Hannover (0511-1640312).

Eine Anmeldung wäre für unsere Planung sehr wichtig – Spontan Mitfahrende können sich aber auch mit uns am Hbf Hannover zu 8:30 Uhr ‚unterm Schwanz‘ oder am Gleis 2 zur Abfahrt treffen!

Es laden ein:
Friedensbüro Hannover,
DFG-VK Hannover, ADFC-Hannover Stadt, Geschichtswerkstatt, Initiative Biosphärengebiet Hohe Heidmark e.V.

 

Friedensnewsletter Hannover Juni 2015

Jede Glorifizierung eines Menschen, der im Krieg getötet worden ist, bedeutet drei Tote im nächsten Krieg.“ Kurt Tucholsky

Liebe Friedensfreund_innen,

die Gedenkfeierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Befreiung sind vorüber, die Militarisierung der Zivilgesellschaft schreitet weiter voran. In diesem Rahmen bewegt sich auch der diesmalige Newsletter. Wir blicken zurück auf die Aufstellung des Deserteursdenkmals auf dem Stadtteilfriedhof Fössefeld. Die Illustrationen in diesem Newsletter sind zudem diesen Ereignis gewidmet. Am 15.Mai fuhren einige von uns nach Wunstorf um sich vor Ort – dem zentralen Drehkreuz der NATO und einzigen Landeplatz des Pannenfliegers A400M – ein Bild zu machen. Auch davon berichten wir hier. Diese Fahrt soll jedoch nur der Auftakt einer Reihe an Fahrten zu militärisch relevante Orten in der Region Hannover sein. Die zweite Fahrt wird uns am 20.Juni nach Unterlüß führen. Wir freuen uns über jede Teilnahme. Im August wird sich zum 70.mal der Jahrestag des Atombombenabwurfs auf die japanische Städte Hiroshima und Nagasaki jähren. Bereits im Juni startet eine Veranstaltungsreihe im Sprengelkino. Abschließend noch ein kurzfristiger Hinweis für eine eher unerfreuliche Veranstaltung. Am 13.Juni will die Bundeswehr – u.a. auch in Hannover – einen „Tag der Bundeswehr“ feiern und fürs Töten und Sterben werben. Am 5.Juni planen wir deshalb ein Vorbereitungstreffen 19.00 Uhr in der Kornstrasse. Versalzen wir den Militärs die Feier!

Die Themen im Einzelnen:

– Termine

– Einladung Jahreshauptversammlung des Friedensbüros

– 70 Jahre Hiroshima – Gedenken und Verantwortung heute

– Tag der Bundeswehr am 13.Juni

– Fahrt nach Unterlüß

– Einweihung Deserteursdenkmal Hannover

– (nicht) gehaltene Rede zum Deserteursdenkmal

– Fahrt nach Wunstorf

Ralf Buchterkirchen
Im Auftrag von Friedensbüro Hannover und DFG-VK Hannover

PS: Eine layoutete version als pdf findet sich hier.

Termine

  1. Juni 19 Pavillon: Mali – Seyda berichtet über die Situation seines Heimatlandes
    5.Juni 19 Uhr Vorbereitungstreffen Tag der Bundeswehr, UJZ Kornstrasse
    13. Juni: Tag der Bundeswehr in der Feldjägerschule in der Emmich-Cambrai-Kaserne – wir suchen noch Partner zu einer Aktion „Kein Werben fürs Sterben“
    17.Juni 19 Uhr im Haus der Jugend, Maschstr., Galerie, Jahreshauptversammlung des Friedensbüros
    Sa 20. Juni Radtour in die Heide zu Orten des Gedenkens und der Kriegsvorbereitung (Anl.)
    26.Juni 19 Uhr im Café K (Haltestelle Nieschlagstr.) Friedenspolitischer Stammtisch
    7.Juli 19.00 Pavillon: Waffenhandel – Das Geschäft mit dem Tod (eine Veranstaltung von Pavillon und Rosa-Luxemburg-Stiftung)

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Friedensbewegung plant Fahrrad-Demo- und Erkundungsfahrt zum Fliegerhorst Wunstorf am 15. Mai

Aufruf zu einer Fahrrad-Demo- und Erkundungsfahrt zum Fliegerhorst Wunstorf am 15. Mai, durchgeführt vom Friedensbüro- Hannover e.V., der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Hannover mit dem Arbeitskreis Regionalgeschichte

Krieg beginnt hier – stoppen wir ihn hier. Das war das Thema der diesjährigen Ostermarsch-Kundgebung in Hannover. Hier, das meint die Militärstandorte in unserer Region. Das Friedensbüro-Hannover e.V. hat ausführlich über diese informiert.

Zwar wird derzeit in den Medien über Missstände und den schlechten Ausrüstungszustand der Bundeswehr berichtet, aber, ganz unabhängig davon, boomt die Aufrüstung an allen Militärstandorten in Deutschland. Die Mittel dafür kommen nicht nur aus dem Verteidigungsetat, sondern auch von der EU.

30 km entfernt von Hannover befindet sich die „größte Baustelle der Luftwaffe: A400M-Standort Wunstorf“ (HAZ) . Von hieraus wurden die Afghanistan-Einsätze gestartet. Für die Nato-Transall-Maschinen wird nun eine erneuerte und verlängerte Start- und Landebahn geschaffen. 40 Großraumtransportflugzeuge A400M werden hier stationiert, aber auch Kampfflugzeuge können von hieraus starten und landen. Neue Stellflächen werden geschaffen, Gebäude für die Ausbildung und Unterbringung von Soldaten und Personal, so wie weitere Bahngeleise für den Transport von Menschen und Material.

Wir müssen die Absicht der Regierung ernst nehmen, sich vermehrt in Krisen- und Kriegsgebieten zu engagieren. Heißt es nicht ‚Deutschland muss Verantwortung übernehmen‘, d.h. Partei ergreifen, notfalls auch mit Waffen? Auch eine militärische Aktion gegen Russland ist wieder denkbar. Warum wird so viel Geld in die Aufrüstung investiert? Es steht fest, wenn es zu einer militärischen Auseinandersetzung kommt, stellt der Fliegerhorst als wichtiges Kriegsziel eine akute Bedrohung für Hannover und die Region dar.

Wir laden alle interessierten Menschen herzlich ein, gemeinsam mit uns am 15. Mai den Fliegerhorst zu erkunden und mit den Wunstorfer Bürgern und Bürgerinnen über seine Vergangenheit und Zukunft zu diskutieren.

Abfahrt mit dem Rad in Hannover: 10:00 Uhr Steintor

Treffen in Wunstorf: 14:20 Bahnhof

Einweihung eines Denkmals für Deserteure in Hannover am 9.Mai 2015

Nach mehrjähriger Vorarbeit ist es endlich soweit. Das vom Ehepaar Breuste geschaffene Kunstwerk „Ungehorsam 1933-1945“ wird am 9.Mai ab 11.00 Uhr auf dem Stadtteilfriedhof Fössefeld eingeweiht. Gleichzeitig wird eine Informationstafel, die sich mit der Geschichte des ehemaligen Militärfriedhofes beschäftigt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Almut Breuste schreibt dazu: „Trichterförmige Gussteile gestapelt. Dynamisch und streng. Eine offene, runde Form, sich nach unten verengend. Mit massiven Eisenklammern
zusammen gehalten. Stapelung des einzelnen Schicksals. Stapelung der Geschichte. Und der Friedhof spiegelt die Vergangenheit wider, erinnert, gedenkt, ehrt.
Und dazwischen die Deserteure, lange geächtet, bis weit hinein in unsere Demokratie. Sie waren ungehorsam in einer Zeit, wo dies scheinbar unmöglich war. Sie waren ungehorsam und haben sich der Eintrichterung und der Einklammerung des NS-Regimes und deren Gesellschaft entzogen. Sie haben nicht gesiegt, aber sie haben etwas hinterlassen, worüber es sich
bis heute lohnt, immer und immer wieder nachzudenken. Der Mut seinem eigenen Gewissen zu folgen.“

Eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Hannover – Städtische Erinnerungskultur in Kooperation mit der Otto-Brenner-Akademie und Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Hannover

Mehr Infos zur Auseinandersetzung um das Denkmal gibt es hier und hier.

Fluchtursachen bekämpfen! – Grenzen auf für geflüchtete Menschen – Grenzen zu für Waffen!

Rede des Friedensbüros auf der Flüchtlingsdemo v. 22.04.15

Wenn es Probleme gibt – im eigenen Leben oder in der Politik – ist es immer sinnvoll nach den Ursachen zu fragen. Wenn in Deutschland und anderen europäischen Staaten über die ständig steigende Zahl der Flüchtlinge aus Afrika, aus dem vom Bürgerkrieg erschütterten Syrien oder aus dem Irak geklagt wird, muss gefragt werden: Warum kommen die Menschen hierher. Warum vertrauen die Menschen ihr Leben den Schleppern an? Weil sie sich bei uns in unser Wohlstandsnest setzen wollen? Deshalb setzen sie ihr Leben aufs Spiel, wohl wissend, dass sie vielleicht nie auf der anderen Seite des Mittelmeers ankommen werden? Umgekehrt wird ein Schuh draus: Für Afrika kann man fraglos behaupten, dass es für die Menschen dort ein Unglück ist, wenn ihre Länder über Öl oder sonstige Bodenschätze verfügen: sie werden enteignet und fallen grenzenloser Armut ohne jede Perspektive anheim. Die Mächtigen dieser Welt nehmen sich, was sie kriegen können – mit allen Mitteln – auch und nicht selten mit Waffen! Bürgerkriege, Kriege zwischen Staaten, Armut, Seuchen – Hungersnöte, geschlechtsspezifische Verfolgung – all das führt zum Verlassen der Heimat! Das sind keine ‚Naturereignisse‘, das ist menschengemacht! Wer will schon an einem Ort bleiben, an dem tagtäglich das eigene Leben in Gefahr ist – durch Hunger, Krieg, Terror und Gewalt. Neben wirtschaftlicher Knebelung, Zerstörung einheimischer Märkte, Destabilisierung der Länder durch westliche Kriegseinsätze ‚befeuern“ Waffenexporte auch aus Deutschland die Gewalt in Afrika und überall in der Welt. Heckler & Koch, Rheinmetall und wie sie alle heißen verdienen sich goldene Nasen am Tod von Menschen.

Kriege insgesamt sind mit Abstand die bedeutendste allgemeine Fluchtursache. So befinden sich unter den 25 bedeutendsten Herkunftsländern von Flüchtlingen lediglich zwei, deren Emigration nicht primär auf Kriege zurückzuführen ist. Die aktuellen Kriegsflüchtlinge kommen aus Syrien, Irak, Afghanistan, Libyen, Somalia. Menschen werden vertrieben, haben Angst vor direkter Ermordung, aber auch vor ansteigender Brutalität in kriegerischen Zeiten, z. B. durch massenhafte Vergewaltigungen und den Anstieg von psychischen Erkrankungen. In Erhebungen mit syrischen Flüchtlingen in den Nachbarstaaten Syriens wurden besonders posttraumatische Belastungsstörungen, Angsterkrankungen und Schlafstörungen festgestellt.
Die Antwort auf die Frage, was getan werden muss, um Fluchtursachen zu bekämpfen, liegt auf der Hand: Die USA und einzelne der NATO angehörende Staaten müssen aufhören, für ihre machtpolitischen und wirtschaftlichen Interessen andere Länder zu unterminieren und politisch aufzumischen. Nicht wenige der vor dem Krieg vor dem Assad-Regime geflüchteten Syrier sind heute der Auffassung, dass es dem Land mit Assad besser gehe als ohne ihn. Ein Blick auf andere, von den USA unter Beteiligung europäischer Staaten ins Chaos gestürzte Länder wie Afghanistan, Irak oder Libyen zeigt deutlich, wessen man sich dort schuldig gemacht hat. Unsere Ziele und Forderungen können nicht alle sofort umgesetzt werden. Aber wenn wir nicht daran arbeiten, werden noch weitere Tausend Menschen umkommen – oder versuchen, sich diesem Schicksal durch Flucht zu entziehen.

Die zu uns geflüchteten Menschen brauchen bei uns offene Herzen und massive Unterstützung! Wir brauchen eine Politik zur Rettung von Menschen – nicht zu ihrer Vernichtung!

Europa braucht endlich eine menschliche Asylgesetzgebung – und kein Hin- und Herschieben und Abschieben von geflüchteten Menschen!

Darüber hinaus müssen wir für eine gerechte Weltordnung kämpfen! Gegen eine Macht- und Wirtschaftspo0litik, die auch bei uns nur den Mächtigen dient!

Für eine Weltordnung, in der die reichen Länder nicht auf Kosten der armen leben!

Für eine Weltordnung, in der Menschen nicht ihr Leben riskieren müssen mit dem Ergebnis, ersaufen zu müssen oder – wenn sie ‚Glück‘ haben und anzukommen, in rigide Asylverfahren hineingezwungen zu werden – um am Ende wieder abgeschoben zu werden°!

Es gilt: Fluchtursachen bekämpfen – nicht Flüchtlinge!
Krieg beginnt hier! Stoppen wir ihn hier!

Und dies nicht zuletzt im Interesse der Menschen, die von Kriegen aus ihrer Heimat vertrieben werden.

Friedensnewsletter Hannover April 2015

Im Krieg sind die Gesetze der Menschheit aufgehoben, in den Urzustand ist sie zurückversetzt. In einem ungeheuren Irrtum waren wir befangen. Wir glaubten an die innere Kultur der europäischen Völker. Wir müssen umlernen. Es war nur Firnis, Tünche. Hedwig Dohm (1831-1919)

Liebe Friedensfreundinnen und –freunde

Es ist mal wieder soweit. Wie jedes Jahr zu Ostern rufen die Friedensgruppen der Stadt zum Ostermarsch auf. Am 04.04. ab 12.00 Uhr werden wir unter dem Motto „Krieg beginnt hier – stoppen wir ihn hier“ wieder friedenspolitische Akzente setzen. Mit dabei diesmal auch der DGB. Hauptrednerin wird Claudia Haydt von der Informationsstelle Militarisierung (imi) sein.

Aufruf Ostermarsch 2015 in HannoverAm 17.4. wird im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche Nein zur Verschärfung des Asylrechts eine Demonstration in Hannover stattfinden. Mit zahlreichen Aktionen soll für eine positive Willkommenskultur geworben werden und damit auch dem Hass der Pegidas und ihrer Ableger_innen gegen alles was ihnen fremd ist, etwas entgegengesetzt werden.

Ein langfristig im friedenspolitischen Kalender fest stehender Termin wird uns – nicht unbedingt unglücklicherweise – in Zukunft fehlen. Gemeint ist das Sommerbiwak. Still und leise hat die 1.Panzerdivision dieses Militärspektakel beerdigt. Das ist sicher auch ein Erfolg der Gegendemonstrationen der letzten Jahre, anders lässt sich die offizielle Erklärung der Bundeswehr dazu nicht erklären. Sie behaupten ernsthaft (und leider völlig unhinterfragt) in der Hannoverschen Allgemeinen, das Fest in diesem Jahr im Sommer nicht durchführen zu können, da zum Jahresende der Abzug der 1.Pd aus Hannover geplant sei und dies daher terminseitig schwer zu koordinieren gewesen wäre. Ganz in undemokratischer Tradition will die Bundeswehr auch nicht den Termin für den abschließenden Zapfenstreich verraten, da sonst mit Protesten zu rechnen sei. Die Verteidigung demokratischer Grundrechte, wie sie das Militär gern weltweit postuliert sieht anders aus.

Abschließend noch ein Blick über den lokalen Tellerrand. Die DFG-VK dokumentiert eine Solidaritätserklärung für ihren politischen Geschäftsführer Monty Schädel, die sich gegen heftige verbale Ausfälle nicht nur gegen ihn wendet. Andere Gruppen der Friedensbewegung wie der Bund für soziale Verteidigung (BSV) und die Kooperation für den Frieden haben sich mit eigenen Erklärungen solidarisiert.

In Büchel lagern immer noch Atomwaffen. Mit der Aktion Blockade65 soll das Atomwaffengelände länger blockiert werden. Bundesweit sind Gruppen und Initiativen eingeladen tageweise die Blockade zu übernehmen. Den Auftakt dokumentieren wir hier. Wäre dies nicht auch einmal eine Aktion für Hannover?

Ralf Buchterkirchen

Im Auftrag von Friedensbüro Hannover und DFG-VK Hannover
PS: Zum Vormerken für den Mai: Wie bereits im letzten Jahr wird die DFG-VK rund um den Tag der Befreiung Stolpersteine in der Stadt putzen gehen. Termin für diese Aktion ist dafür in diesem Jahr der 16.5. Mehr Infos dann im nächsten Newsletter.

Eine besser lesbare layoutete Version gibt es hier.

Die Themen im Einzelnen:

  • Termine
  • Ostermarschaufruf 2015
  • Rassistische Ostertagung in Dorfmark
  • Der „Friedenswinter“ – Friedenspolitischer Arbeitskreis
  • Aufruf zur bundesweiten Aktionswoche – Nein zur Verschärfung des Asylrechts!
  • Solidarität mit Monty Schädel!
  • Atomwaffenstandort ist blockiert – büchel65 startet Blockadekampagne

Termine

04.04. ab 12.00 Uhr Kröpcke Ostermarsch

07.04. 19.00 Pavillon, Friedenspolitischer Arbeitskreis zum Thema Friedensbüro und Friedenswinter

15.04. 19.00 Haus der Jugend, Aktiventreffen

17.4. Steintor 17.00 Demo „Nein zur Verschärfung des Asylrechts“ durch die Stadt zum Protestcamp Weißekreuzplatz

21.04. 19.00, Kargah Treffen der DFG-VK OG Hannover

24.04. 19.00 Café K, Friedenspolitischer Stammtisch

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Flagge zeigen für den Frieden – Ostermarsch 2015 in Hannover

„Krieg beginnt hier – stoppen wir ihn hier!“ Unter diesem Motto rufen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Niedersachsen Mitte, das Friedensbüro Hannover e.V. und die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsgegnerInnen (DFG-VK) gemeinsam auf zu einer Friedenskundgebung.

Die Aktion findet im Rahmen der bundesweiten Ostermärsche der Friedensbewegung am Oster-Samstag, 4. April 2015, in Hannovers Stadtmitte auf dem Kröpcke statt. Die Kundgebung beginnt um 12.30 Uhr. Informationen zu friedenspolitischen Fragen und kulturelle Beiträge zum Thema Krieg und Frieden gibt es auf dem Kröpcke in der Zeit von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr.

Der Vorsitzende der DGB Region Niedersachsen Mitte, Werner Preissner, erklärte: „Wir rufen alle Menschen in der Region Hannover auf, am Oster-Samstag Flagge gegen Krieg und Gewalt und für friedliche Konfliktlösungen zu zeigen. Wir treten ein für eine Sicherheitspartnerschaft in ganz Europa, ausdrücklich auch mit Russland! Wir fordern den Abzug der in Deutschland lagernden Atomwaffen und sind empört, dass die Bundesregierung nun Waffen sogar in Kriegs-und Spannungsgebiete exportiert.“

Für das hannoversche Friedensbüro erklärten Brunhild Müller-Reiss und Agnes Hasenjäger:

„Viele Menschen sind beunruhigt über immer mehr Kriege in aller Welt und befürchten darüber hinaus einen neuen kalten Krieg in Europa, der auch zu einem gefährlich heißen Krieg mit Russland eskalieren könnte. Wir fordern auf zu Kritik und Protest gegen Politiker, die wie Bundespräsident Gauck oder Militärministerin von der Leyen eine stärkere militärische Rolle Deutschlands in der Welt fordern.“

Mit vielfältigen Informationen soll darauf hingewiesen werden, wie auch die Region Hannover verbunden ist mit Kriegsplanungen und Kriegsbeteiligungen, z.B. mit dem Ausbau des Fliegerhorsts Wunstorf zum Luftdrehkreuz für Auslandseinsätze und der neuen Feldjäger-Schule in der Emmich-Cambrai-Kaserne, im weiteren Niedersachsen mit dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne, wo Frau von der Leyen ein Panzer-Bataillon „reaktivieren“ will, und der Rüstungsproduktion von Rheinmetall in Unterlüss. Mit Redebeiträgen und Kultur sollen die Menschen zu Widerstand gegen diese Bedrohung unseres friedlichen Lebens motiviert und aktiviert werden

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