Militärkonzert in der Neustädter Hof- und Stadtkirche

Immer wieder findet in der Neu und Stadtkirche ein ‚Adventskonzert‘ der Bundeswehr statt – und immer wieder protestieren wir.

Wie im letzten Jahr sind wir auch in diesem Jahr wieder vom Vorplatz der Kirche über den ‚Weihnachtsmarkt (der allerdings noch nicht offiziell angefangen hatte) als Soldatin und Nonnen verkleidet – mit dicken Pumpguns‘ ausgerüstet – durch die Stadt und wieder zurück gegangen. Als wir auf dem Kirchenvorplatz mit einem dort stehenden Militärlastwagen und uns ein Foto machen wollten, sprang einer der beiden BW-Soldaten aus dem Truck und rief: „Das dürfen sie nicht, das ist hier jetzt militärisches Sperrgebiet! Das Foto hatten wir längst im Kasten – aber militärisches Sperrgebiet??? Offenbar hatte die Kirche für diesen Tag das Hausrecht ans Militär abgegeben!!

In der Nähe der Marktkirche rief ein Mann: ‚“Die musizieren? – Das ist immer gut! Wo Musik ist, da ist nichts Böses!“ Ob das auch alle Soldaten z. B. im 1. Weltkrieg gedacht haben, die mit Gott auf ihrer Seite und Marschmusik in den Tod geschickt wurden? Den interessierten Leuten rief Brunhild zu: „Wir töten nicht! Wir tun nur so! Aber die echten Soldaten schießen! Scharf – wenn’s sein ‚muss‘!“ Eva machte auf das Missverhältnis Nonne- Waffe aufmerksam, viele Menschen stimmten zu, dass das nicht zusammengehört, genauso wenig, wie ein Militärkonzert in der Kirche.
Als wir zur zurückkamen, war das Bundeswehrfahrzeug weg.

Am Abend ab 18.00 Uhr waren wir dann wieder vor der Kirche. Mit Transparenten, Pace-Fahnen, großen Inschriften: „Der Glaube an das Militär versetzt Berge von Menschen unter die Erde“ . Ab 18.30 sang der Protestchor mit etwa dreißig Leuten u.a. mit Bach, Schütz und einer eindrucksvollen Improvisation von Holger Kirleis gegen das Militärkonzert in der Kirche an. Auch ein Text von Martin Opitz aus dem Dreißigjährigen Krieg :„Hilf Gott! Hat denn der Krieg nicht Volk genug gefressen“ hatte Holger vertont.

Auch wenn wir nicht sehr viele waren –wir waren sichtbar und hörbar mit Parolen und Reden über den Lautsprecherwagen. Und wir haben gezeigt, dass wir die Kirche als Werbeort fürs Militär nach wie vor nicht akzeptieren.

Wir hatten allerdings den Eindruck, dass bei weitem nicht so viele Kirchgänger_innen da waren wie in den letzten Jahren – sei denn – sie hätten sich alle durch die Hintertür hineingeschlichen.

Beides ist ein schöner Erfolg für uns!

Demo: Flüchtlingscamp Weiße-Kreuz-Platz Hannover am 6.12.014

Demonstration „talk is cheap“

Die sudanesischen Flüchtlinge vom Protestcamp auf dem Weißekreuzplatz in Hannover rufen für Sa., 06.12.2014, 13.00 Uhr zu einer Demonstration unter dem Motto „talk is cheap“ auf. Seit gut sechs Monaten gibt es dann Camp bereits und noch immer ist keine Lösung in Hinblick auf ihre Forderungen, zu denen allen voran ein Bleiberecht zählt, in Sicht (Forderungen siehe hier).

Hinzu kommt, dass es den Leuten auf dem Camp von den Behörden untersagt wird, das Camp winterfester zu machen.

Datum: Sa., 06.12.2014, 13.00 Uhr

Ort: Weißekreuzplatz, Hannover (hinter dem Hauptbahnhof beim Kulturzentrum Pavillon)

Aufruf:

 

hier

Stolpersteine im November

Der 9.11. steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Falls der Berliner Mauer. Das andere historisch wichtige Datum – von den Nazis „Reichskristallnacht“ genannt –  geht dabei komplett unter. Spontan und unkoordiniert haben Aktive der Friedensbewegung in Hannover sich einiger Stolpersteine angenommen – willkommener Anlass innezuhalten, in Gespräche zu kommen und nicht nur die Steine zu reinigen, sondern auch auf die Menschen denen die Steine gewidmet sind zu schauen.

Für Hannover geht das hier. Vielleicht auch ein Grund, dür jede und jeden von uns sich der Steine in der Nachbarschaft anzunehmen – nicht nur im November.

 

Aufruf zum Reformationstag

Die Kirchen in Deutschland stellen der Bundeswehr viele Geistliche zur Verfügung, die eigens die Aufgabe haben, den SoldatInnen moralisch bei ihrem Dienst, also auch beim Gebrauch ihrer Waffen, Beistand zu leisten und, falls ihnen Skrupel bei der Ausübung ihres mörderischen Jobs kommen, diese weg zu reden. Damit unterstützten sie ganz klar die militärischen Aktionen der Regierung.

Wir wissen, es gibt keine ‚gerechten‘ Kriege – selbst die vielleicht zu akzeptierende Selbstverteidigung wurde immer wieder auf das Übelste missbraucht. Alle beteiligten Gegner reklamieren für sich, dass Gott und die ‚gute‘ Sache auf ihrer Seite seien. Aber im Grunde stehen geostrategische Interessen dahinter. Es geht um Land, Macht und Ressourcen. Immer werden Menschen Opfer dieser Propaganda, immer werden Soldaten verheizt und immer werden Soldaten zu Mördern gemacht. Dieses blutige Geschäft darf nicht im Namen Gottes oder Jesu Christi gerechtfertigt werden. Eine Kirche, die nicht klar dagegen Position bezieht, sollte verlassen werden.
Niemals kann es richtig sein, dass die christlichen Kirchen das politische Geschäft einer Regierung unterstützen. Sollten SoldatInnen während ihres ‚Dienstes‘ geistlichen Beistand brauchen, so können sie diesen in der Bibel finden, in ihren Gemeinden oder im Einsatz bei Menschen, die sich dazu berufen fühlen, aber nicht bei eigens dafür bezahlten Militärseelsorgern.

Christinnen und Christen! Verlangt von Euren Bischöfen und Kirchenvorständen und -räten eine klare Absage an jede Unterstützung militärischer Interventionen, mögen die Gründe noch so gerechtfertigt erscheinen. Wie wir aus leidvoller Erfahrung in unserer Geschichte wissen, wird auf diesem Gebiet skrupellos gelogen, es werden Fakten unterdrückt, es werden die wahren Kriegsziele verheimlicht, die Öffentlichkeit wird von einer regierungskonformen Propaganda überflutet, um die Gesellschaft darauf einzuschwören.

Die Kirche aber muss unabhängig vom Staat ein Bollwerk des Friedens sein. Sie darf sich in keiner Weise für eine Regierungspolitik missbrauchen lassen. Niemals darf sie ihre Geistlichen in den Dienst eines militärischen Einsatzes stellen. Eine Kirche, die nicht ausschließlich den Einsatz friedlicher Mittel unterstützt, aus einer solchen Kirche sollten alle überzeugten Christen austreten. Was soll ein Militärseelsorger denn einem Soldaten sagen, der seine Waffe auf Menschen abgefeuert hat und deshalb nachts nicht mehr schlafen kann?

Soll er ihm sagen: das war in Ordnung, Gott verzeiht dir, du hast es für einen guten Zweck getan? Es war deine Aufgabe, eine lobenswerte Pflichterfüllung, fremdes Land zu verwüsten, Häuser zu zerstören, Menschen umzubringen? Was unterscheidet eine solche Rechtfertigung im Grunde von den Parolen der Islamisten?

Die Kirchen in Deutschland stellen der Bundeswehr viele Geistliche zur Verfügung, die eigens die Aufgabe haben, den SoldatInnen moralisch bei ihrem Dienst, also auch beim Gebrauch ihrer Waffen, Beistand zu leisten und, falls ihnen Skrupel bei der Ausübung ihres mörderischen Jobs kommen, diese weg zu reden. Damit unterstützten sie ganz klar die militärischen Aktionen der Regierung.

Wir wissen, es gibt keine ‚gerechten‘ Kriege – selbst die vielleicht zu akzeptierende Selbstverteidigung wurde immer wieder auf das Übelste missbraucht. Alle beteiligten Gegner reklamieren für sich, dass Gott und die ‚gute‘ Sache auf ihrer Seite seien. Aber im Grunde stehen geostrategische Interessen dahinter. Es geht um Land, Macht und Ressourcen. Immer werden Menschen Opfer dieser Propaganda, immer werden Soldaten verheizt und immer werden Soldaten zu Mördern gemacht. Dieses blutige Geschäft darf nicht im Namen Gottes oder Jesu Christi gerechtfertigt werden. Eine Kirche, die nicht klar dagegen Position bezieht, sollte verlassen werden.
Niemals kann es richtig sein, dass die christlichen Kirchen das politische Geschäft einer Regierung unterstützen. Sollten SoldatInnen während ihres ‚Dienstes‘ geistlichen Beistand brauchen, so können sie diesen in der Bibel finden, in ihren Gemeinden oder im Einsatz bei Menschen, die sich dazu berufen fühlen, aber nicht bei eigens dafür bezahlten Militärseelsorgern.

Christinnen und Christen! Verlangt von Euren Bischöfen und Kirchenvorständen und -räten eine klare Absage an jede Unterstützung militärischer Interventionen, mögen die Gründe noch so gerechtfertigt erscheinen. Wie wir aus leidvoller Erfahrung in unserer Geschichte wissen, wird auf diesem Gebiet skrupellos gelogen, es werden Fakten unterdrückt, es werden die wahren Kriegsziele verheimlicht, die Öffentlichkeit wird von einer regierungskonformen Propaganda überflutet, um die Gesellschaft darauf einzuschwören.

Die Kirche aber muss davon unabhängig vom Staat ein Bollwerk des Friedens sein. Sie darf sich in keiner Weise für eine Regierungspolitik missbrauchen lassen. Niemals darf sie ihre Geistlichen in den Dienst eines militärischen Einsatzes stellen.Eine Kirche, die nicht ausschließlich den Einsatz friedlicher Mittel unterstützt, aus einer solchen Kirche sollten alle überzeugten Christen austreten. Was soll ein Militärseelsorger denn einem Soldaten sagen, der seine Waffe auf Menschen abgefeuert hat und deshalb nachts nicht mehr schlafen kann?

Soll er ihm sagen: das war in Ordnung, Gott verzeiht dir, du hast es für einen guten Zweck getan? Es war deine Aufgabe, eine lobenswerte Pflichterfüllung, fremdes Land zu verwüsten, Häuser zu zerstören, Menschen umzubringen? Was unterscheidet eine solche Rechtfertigung im Grunde von den Parolen der Islamisten?

 

Aus Böse wird gut gemacht, das Gewissen und die moralischen Werte werden ins Gegenteil gewendet.

Reformationstag: ChristInnen protestieren am Hauptsitz der EKD in Luther-Manier gegen Militärseelsorge

eine Gruppe ChristInnen und PazifistInnen hat sich zusammen gefunden, um am Freitag, dem 31. Oktober 2014, dem Reformationstag, um 12 Uhr am Sitz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD, Herrenhäuser Straße 12, Hannover) in Luther-Manier gegen die Militärseelsorge zu protestieren. Sie werden ein Papier an das Gebäude heften und ein sechs Quadratmeter großes Transparent aufhängen. Mit unserer Aktion fordern wir die Abschaffung der Militärseelsorge. Die Kirchen sollen Soldat_innen stattdessen Seelsorge in gemeindeeigenen Räumen anbieten, um sich aus der unseligen Verbindung mit dem Militär zu lösen. Weiterhin fordert die Gruppe, die 30 Millionen Euro, die jährlich für die Militärseelsorge ausgegeben werden, für die zivile Konfliktbearbeitung zur Verfügung zu stellen.
Zu unserer Aktion, die wir mit einer Mahnwache begleiten, laden wir die VertreterInnen der Medien herzlich ein.
Nähere Informationen geben wir Ihnen gerne, sind aber auch auf der Internetseite www.militaerseelsorge-abschaffen.de erhältlich. Zur Erklärung, die wir bei unserer Aktion verteilen, kommen Sie direkt unter http://www.militaerseelsorge-abschaffen.de/erklarung/

Die Veranstaltung wird organisiert von der DFG-VK und dem Friedensbüro Hannover

Ebola-Seuche in Westafrika

 

Die Ebola-Seuche in Westafrika ist kein Kernthema einer Friedensinitiative. Wir haben mit mörderischen Kriegen in der Welt wahrlich genug zu tun.
Wohl war!

Dennoch – können wir schweigen, wenn es um ein Massensterben geht? Wenn die Hilfsdienste, die vor Ort arbeiten, heillos überfordert sind? Unsere Friedensarbeit speist sich aus der Verantwortlichkeit für das sinnlose Sterben von Menschen auf dieser Welt. Im Kampf für eine menschenwürdige, friedliche Welt! Dazu gehört dann auch das sinnlose Sterben von Menschen, die sich nicht mehr selbst helfen können. Und unsere politischen Repräsentant_innen schweigen – überwiegend! Die Hilfsaktionen der Bundesregierungen muten an wie ein Tropfen auf den heißen Stein – während der Handel mit Kriegsgerät weiter geht! Kommerz vor Hilfe?

Aber auch wir können helfen. Zumindest indem wir spenden, z. B. bei: Spendenkonto Ärzte ohne Grenzen IBAN: DE72 3702 0500 0009 7097 00 BIC: BFSWDE33XXX Bank für Sozialwirtschaft Konto: 97 097 BLZ: 370 205 00.
Und am 22. 10. 2014 um 19.00 Uhr ist ein Informationsabend von ‚Ärzte ohne Grenzen‘ in Hannover:
Hotel Loccumer Hof, Kurt-Schumacher-STr. 14 – 16.

Hilfe tut not! Lasst uns diese Hilfe leisten!

Demonstration zur Unterstützung des Flüchtlingscamps in Hannover

UNSER RECHT.
GENAU HIER.
GENAU JETZT.

Einladung zur Demonstration
am Samstag 20.9.2014 um 14 Uhr,
Startpunkt: Weißekreuzplatz

Die Geflüchteten des Weißekreuzplatz brauchen Ihre Unterstützung!

Wir demonstrieren nach fast vier Monaten des Protests draußen auf der Straße und auf dem Weißekreuzplatz in Hannover, um nein zu sagen zur Ignoranz unserer grundlegenden Menschenrechte. Wir haben es klar gesagt, dass wir als Flüchtlinge vom Sudan das Recht auf Schutz und die Anerkennung als Flüchtlinge haben.
Wir demonstrieren am 20. September, um erneut und immer wieder zu erklären: Unser Recht. Genau hier und genau jetzt! Wir fordern von allen, die an Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit glauben, unsere  Forderungen zu unterstützen. Diese ist es eine Aufenthaltsgenehmigung hier in Niedersachsen gemäß Paragraph 23 des deutschen Aufenthaltsgesetzes zu bekommen.“Der Paragraph 23 Absatz 1 Aufenthaltsgesetz gibt dem Land Niedersachsen die Möglichkeit, einer Gruppe von Geflüchteten aus völkerrechtlichen oder humanitären Gründen sowie aus politischen Interessen ein Bleiberecht auf Zeit zu gewähren“.
Jetzt ist die Zeit, die freundlichen, offenen und respektvollen Gespräche der Politiker/-innen, Parlamentsmitglieder und anderer  Repräsentant/-innen in konkrete, solide und praktische Entscheidungen und Taten umzusetzen.
Unser Recht. Genau hier. Genau jetzt.
Weitere Informationen: fluechtlingscamphannover.wordpress.com

Aufruf: Rücknahme der Entscheidung und zur aktiven Behinderung der politisch verfehlten und völkerrechtswidrigen Kriegswaffenlieferungen in den Irak

Die DFG-VK ruft zur Rücknahme der Entscheidung und zur aktiven Behinderung der politisch verfehlten und völkerrechtswidrigen Kriegswaffenlieferungen in den Irak auf!

Im Wissen um die drohenden weiteren Menschenrechtsverletzungen mit deutschen Waffen und in Erkenntnis der Völkerrechtswidrigkeit der Lieferung von Kriegswaffen in den Irak fordern wir:
– von der Bundesregierung die Rücknahme der Lieferentscheidung deutscher Kriegswaffen in den Irak,
– von allen an der Ausfuhr Beteiligten in der Politik, bei der Bundeswehr, beim Zoll und denen in der Abfertigung die aktive Behinderung sowie Verhinderung der Waffenausfuhren in den Irak.

Wir bitten friedensbewegte Bürgerinnen und Bürger, diesen Aufruf zu unterzeichnen und Friedensaktivitäten gegen die Kriegswaffenexporte in den Irak zu unterstützen.

Unterstützungen unter Angabe des Wohnortes bitte an DFG-VK-Bundesverband, Werastr. 10, 70182 Stuttgart
per E-Mail an: dfg-vk@stoppt-den-waffenhandel.de
Online-Unterstützung https://www.frieden-mitmachen.de

Der komplette Aufruftext:

Aufruf zur Rücknahme der Entscheidung und zur aktiven Behinderung der politisch verfehlten und völkerrechtswidrigen Kriegswaffenlieferungen in den Irak

Allein die Bundeskanzlerin und vier Minister von CDU/CSU sowie SPD haben in interner Runde Ende August 2014 entschieden,
– 16.000 G3- und G36-Sturmgewehre mit 6.000.000 Schuss Munition,
– 40 MG3-Maschinengewehre mit 1.000.000 Schuss Munition,
– 8000 P1-Pistolen mit 1.000.000 Schuss Munition,
– 30 Panzerabwehrwaffen MILAN mit 500 Lenkflugkörpern,
– 200 Panzerfäuste-3 mit 2500 Patronen,
– 40 Schwere Panzerfäuste mit 1000 Patronen,
– 100 Signalpistolen mit 4000 Patronen sowie
– 10.000 Handgranaten
in das Bürgerkriegsland Irak auszuliefern.
Die Kriegswaffen stammen aus Beständen der Bundeswehr.

Nicht involviert in diese Entscheidung waren die Bundesregierung und der Bundessicherheitsrat.
Am 01. September 2014 hat der Deutsche Bundestag in seiner Sondersitzung mit den Stimmen der Regierungskoalition von CDU/CSU und SPD diesem Beschluss nachträglich – gegen die Stimmen der Opposition von Bündnis 90/Die Grünen und DIE LINKE – zugestimmt. Der Bundestagsbeschluss hat rein symbolischen Charakter.

Die Entscheidung von Kanzlerin und einigen Ministern ist politisch fundamental falsch, trägt zur weiteren Gewalteskalation im Pulverfass Irak bei, ermöglicht durch den Einsatz deutscher Waffen auf Jahrzehnte hinaus im Nahen und Mittleren Osten weitere Menschenrechtsverletzungen – und sie ist grundgesetz- und völkerrechtswidrig!

Im Wissen um die drohenden weiteren Menschenrechtsverletzungen mit deutschen Waffen und in Erkenntnis der Völkerrechtswidrigkeit der Lieferung von Kriegswaffen in den Irak fordern wir:
– von der Bundesregierung die Rücknahme der Lieferentscheidung deutscher Kriegswaffen in den Irak,
– von allen an der Ausfuhr Beteiligten in der Politik, bei der Bundeswehr, beim Zoll und denen in der Abfertigung die aktive Behinderung sowie Verhinderung der Waffenausfuhren in den Irak.

Erstunterzeichnende:
Roland Blach (Stuttgart), Ralf Buchterkirchen (Hannover), Jürgen Grässlin (Freiburg), Cornelia Mannewitz (Rostock), Christoph Neeb (Freiburg), Monty Schädel (Waren), Torsten Schleip (Leipzig), Thomas Carl Schwoerer (Neu Isenburg) (alle BundessprecherInnen der DFG-VK)

Wir bitten friedensbewegte Bürgerinnen und Bürger, diesen Aufruf zu unterzeichnen und Friedensaktivitäten gegen die Kriegswaffenexporte in den Irak zu unterstützen.

Unterstützungen unter Angabe des Wohnortes bitte an DFG-VK-Bundesverband, Werastr. 10, 70182 Stuttgart
per E-Mail an: dfg-vk@stoppt-den-waffenhandel.de
Online-Unterstützung hier

Einige Hintergründe zur Initiative:

Die geplanten Kriegswaffenlieferungen sind widerrechtlich. Dies begründet Olaf Simonsen, vormaliger Vizepräsident des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und Experte für das Außenwirtschaftsrecht in seinem Beitrag „Waffenlieferungen sind illegal“ (in der Frankfurter Rundschau vom 28.08.2014, siehe www.fr-online.de) differenziert. Demnach legt Artikel 25 des Grundgesetzes fest, dass die allgemeinen Regeln des Völkerrechts Bestandteil des Bundesrechts sind. Artikel 26 des Grundgesetzes verpflichtet Deutschland, für das friedliche Zusammenleben der Völker einzutreten. Gemäß den beiden Ausführungsgesetzen, dem Kriegswaffenkontrollgesetz (KWKG) und dem Außenwirtschaftsgesetz (AWG), kommen Exporte nicht in Betracht, wenn die innere Lage des betreffenden Landes dem entgegensteht, so bei bewaffneten internen Auseinandersetzungen. Mit der Lieferung von Kriegswaffen verstößt die Bundesregierung gegen das Gewaltverbot der Charta der Vereinten Nationen von 1949. Schließlich hat die UN-Charta das frühere Recht eines souveränen Staates, einen Krieg führen zu können, abgeschafft.

Wenn Regierungen jetzt wieder Krieg anstelle von Politik zur Lösung von Konflikten anwenden, muss der Transport der Waffen dafür be- und verhindert werden. Für mit der Ausfuhr betraute Personen zählen dazu u.a. Dienst nach Vorschrift und Nichtzusammenarbeit, das Liegenlassen der Antragsunterlagen, die Bearbeitung anderer wichtiger Unterlagen, die Krankmeldung und/oder die Geltendmachung von Gewissensgründen. Auch Demonstrationen und Blockaden sind möglich.

Aus unserer Erfahrung weisen wir darauf hin, dass es in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen ist, dass deutsche Behörden nicht die Kriegstreiber oder die Kriegsvorbereitung und Kriegsführung verfolgten, sondern Aktive der Antikriegs- und Friedensbewegung.
Auch dieser Aufruf könnte von deutschen Behörden möglicherweise als Aufforderung zu einer Straftat gemäß Paragraf 111 StGB (Behinderung der Waffenausfuhr) betrachtet und als solche verfolgt werden.

Weitere Informationen auch in der Argumentationshilfe „Keine Kriegswaffen in den Irak liefern – sofort humanitär helfen, politisch umsteuern“.
https://www.dfg-vk.de/dateien/argumentationshilfe_keine-waffenlieferung_-_web.pdf
Download des Aufrufes: https://www.dfg-vk.de/dateien/aufruf_keine-waffenlieferung_web.pdf
Bestellungen im DFG-VK-Materialversand, Werastr. 10, 70182 Stuttgart, Tel.: 0711-231 94 79, E-Mail material@dfg-vk.de

Sommerbiwak 2014

Ja, nun ist es wieder vorbei! Das Sommerbiwak, das die 1. Panzerdivision mit der ‚Stadtelite‘ feiert.
Schön soll es gewesen sein (wenn auch nicht so reichlich besucht wie früher), mit ‚königlichem Glanz‘ – schließlich waren die 300 Jahre Personalunion zwischen England und Hannover auch beim Fest im Stadtgarten zentrales Thema!
Aber wie eigentlich wird das Fest bezahlt? Von der Bundeswehr oder der Stadt Hannover oder von beiden? Egal: letztlich bezahlen wir Steuerzahler_innen alles, was dort so stattfindet!
Aber wir waren auch da! Wir, die das Spektakel bezahlen, das nicht in unserm Namen gefeiert wird. Zunächst bei einer Kundgebung in der Stadt und mit einzelnen Protestierenden anschließend vor dem HCC. Zugegebenermaßen: nicht mit Vielen. Und selbst da, wo wir nur jeweils zu zweit oder dritt standen, mussten wir verschwinden: entweder weil wir auf dem von der BW gemieteten Gebiet waren oder weil wir zu zweit oder dritt oder … und deutlich zielgerichtet keine ‚spontane‘ Demo anmelden konnten. Und somit konnte uns Herr Weil und konnten uns die anderen verehrten Gäste nicht oder nur selten sehen. Wir kamen nicht in ihre Reichweite! Schade eigentlich!

Und auch, wenn’s vielleicht das letze Mal war, dass dieses wunderschöne Fest die Verbundenheit ‚aller‘ Hannoveraner_innen mit ‚ihrem‘ Militär demonstriert, wir haben unsere Meinung kundgetan: War starts here! Let’s stop it here! Und wenn der Stab der 1. Panzerdivision weggehen sollte: Wir wünschen ihnen in Oldenburg viele Leute, die meinen: Militärfeste – nicht in unserem Namen!

Wir haben (leider) hier noch genug zu tun!
Militärflughafen Wunstorf – Feldjägerschule! Deserteursgedenken! GÜZ!
Also, Ihr Lieben, bleibt mit uns dran! Unterstützt uns!
Ihr wie wir wollen eine militärfreie Gesellschaft – hier in Hannover undüberall! Wir sehen uns!

Protest gegen Militärseelsorge in Bremen

Am 27. Juli 2014 fuhren Birgit Stelzmann und Thomas Bauer für die DFG-VK Hannover zur Eröffnung der Ausstellung „Mit Gott allzeit bereit“ in der Kulturkirche St. Stephani in Bremen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Rolle der Bremischen Evangelischen Kirche im Ersten Weltkrieg. Die Idee zur Fahrt nach Bremen entstand eine Woche zuvor anlässlich unseres Besuches bei der dortigen DFG-VK Gruppe in der Villa Ichon. T-Shirts mit der Aufschrift zur Abschaffung der Militärseelsorge  sorgten beim Verteilen von Infozetteln vor der Veranstaltung und daüber hinaus für ausreichend Aufmerksamkeit unter den Gästen. Einzelne inhaltliche Gespräche mit ihnen wurden so möglich, bis hin zum Friedensbeauftragten der EKD, Herrn Renke Brahms und Interviews durch anwesende Journalisten.

DSCI2282

Bremer Christen und Pazifisten der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG/VK) und des Bremer Friedensforums protestierten bei der Auf ihren T-Shirts stand ihre Forderung „Militärseelsorge abschaffen“, außerdem verteilten sie Handzettel. Die Kirchen seien mit ihrem christlichen Auftrag aufgerufen, Jesu Lehre der Gewaltlosigkeit zu verbreiten und ihr zu folgen, teilten die Friedensaktivisten mit. „Mit der Militärseelsorge unterstützen evangelische und katholische Kirche jedoch immer noch die Bundeswehr, also eine Organisation, die dem Führen von Kriegen dient und Menschen zum Verstoß gegen das 5. Gebot („Du sollst nicht töten“) ausbildet und einsetzt, hieß es in ihrer Erklärung. Durch die Militärseelsorge trügen die Kirchen außerdem die seit Jahren zunehmende Militarisierung der deutschen Außenpolitik mit, statt dagegen um des Friedens willen aufzubegehren. „Gott will keinen Krieg“ betonten die Kirchen vollkommen richtig. „Aber wer das sagt, muss auch deutlich Nein sagen zu Militär und Rüstung“, erläuterte die Gruppe. „Alle Friedensappelle der Kirchen sind Makulatur, solange sie die Bundeswehr durch die Militärseelsorge unterstützen, statt Soldaten wie allen anderen Menschen Seelsorge durch ortsansässige Gemeindepfarrer und –pastoren anzubieten.“ Die Kirchen sollten, um sich aus der unseligen Verbindung mit dem Militär zu lösen, Soldaten Seelsorge in gemeindeeigenen Räumen anbieten. Weiterhin forderte die Gruppe, die 30 Millionen Euro, die jährlich für die Militärseelsorge ausgegeben werden, für die zivile Konfliktbearbeitung zur Verfügung zu stellen.

 

http://militaerseelsorge-abschaffen.de

http://www.militaerseelsorge-abschaffen.de/erklarung/

http://www.kulturkirche-bremen.de/programm_detail.php?ident=78268

 

 

1 14 15 16 17 18 28