Präsentation erster Ergebnisse des Rechercheprojekts zu Deserteuren in und aus Hannover

Veranstaltung: am 3. November, 18.00 Uhr,  Freizeitheim Linden (Windheim Str. 4)

Es referieren: Lars Skowronski (Historiker), Dr. Karljosef Kreter (Projekt Städtische Erinnerungskultur der Stadt Hannover)

 

Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) und das Friedensbüro Hannover starteten im Mai 2016 ein Projekt zur  systematischen Recherche zu den in der Nazi-Zeit wegen Desertion, Wehrkraftzersetzung oder Kriegsverrat verurteilten Soldaten in und aus Hannover. Erste Ergebnisse werden am 3.November 2016 im Freizeitheim Linden präsentiert.

Seit vielen Jahren beschäftigen sich die DFG-VK Hannover und das Friedensbüro Hannover mit der Erforschung und Würdigung von durch die NS-Militärjustiz verurteilten und hingerichteten Soldaten in und aus Hannover.  Unterstützt von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, der Rosa-Luxemburg-Stiftung  und der Stadt Hannover starteten wir im Mai 2016 ein wissenschaftliches Rechercheprojekt, um   – soweit möglich – die Namen noch unbekannter Opfer der NS-Militärjustiz, die aus Hannover stammten oder dort hingerichtet und auf dem Fössefeldfriedhof beerdigt wurden, zu rekonstruieren.

Wir freuen uns, Ihnen am 3. November 2016, um 18.00 Uhr, im Freizeitheim Linden erste Ergebnisse der Arbeiten präsentieren zu können. Gemeinsam mit dem Historiker Lars Skowronski, der die Recherchen durchführte und Dr. Karljosef Kreter (Projekt Städtische Erinnerungskultur der Stadt Hannover ) werden wir auf dieser Veranstaltung erste Ergebnisse präsentieren und über  Opfer der NS-Militarjustiz in Hannover sprechen. Wir freuen uns auf eine anregende Diskussion.

Mit den Ergebnissen wollen wir Schulprojekte entwickeln und eine aktive Erinnerungskultur auch für diese Opfer des Nationalsozialismus etablieren. » Weiterlesen

PM: Rechercheprojekt zu Deserteuren gestartet

 

Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und das Friedensbüro Hannover starten systematische Recherche zu wegen Desertion, Wehrkraftzersetzung oder Kriegsverrat verurteilten Soldaten in und aus Hannover. Dazu erklären Klaus Falk und Ralf Buchterkirchen, Sprecher_innen der DFG-VK Hannover:

Seit vielen Jahren beschäftigen sich die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Hannover und das Friedensbüro Hannover mit der Erforschung und Würdigung von durch die NS-Militärjustiz verurteilten und hingerichteten Soldaten in und aus Hannover. Bisher sind die Namen von 36 Soldaten aus Hannover und 15 Namen von in Hannover wegen Gehorsamsverweigerung hingerichteter Soldaten bekannt und belegt. Unterstützt von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Einzelspenden haben wir das Ziel – soweit möglich – die Namen noch unbekannter Opfer der NS-Militärjustiz, die aus Hannover stammten oder dort hingerichtet und auf dem Fössefeldfriedhof beerdigt wurden, zu rekonstruieren. Zu diesem Zweck startet das wissenschaftliche Rechercheprojekt.

Im Herbst werden wir mit den bis dahin erzielten Ergebnissen an die Öffentlichkeit gehen. Mit den Ergebnissen können – so hoffen die Organisator_innen– Schulprojekte entwickelt und eine aktive Erinnerungskultur befördert werden. Ziel ist es – wie von der Stadt Hannover vorgesehen – den Stadtteilfriedhof Fössefeld zu einem zentralen Lern- und Erfahrungsort in Hannover zu entwickeln. Das Projekt wird dazu einen wichtigen Baustein leisten.

 

Hintergrund:

In Hannover wurden während des Zweiten Weltkrieges von der NS-Militärjustiz verurteilte Soldaten auf dem Gelände der Kaserne Vahrenheide (heute Feldjägerschule der Bundeswehr, Emmich-Cambrai-Kaserne) hingerichtet. Zuvor wurden Sie im Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis am Waterlooplatz inhaftiert. Die hingerichteten Soldaten sind auf dem Stadtteilfriedhof Fössefeld beerdigt.

In jahrelanger Kleinarbeit hat Klaus Falk die Daten einzelner Soldaten erforscht und über umfangreiche Recherchen die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der wegen „Wehrkraftzersetzung“, „Kriegsverrat“ oder „Desertion“ in Hannover hingerichteten Soldaten gedacht wird. Auf Basis dieser Daten hat Ralf Buchterkirchen im Jahr 2011 eine wissenschaftliche Abhandlung zur NS-Militärjustiz veröffentlicht, die ausgehend von einer regionalen Perspektive einzelne Biographien thematisiert und so der Allgemeinheit zugänglich macht (Buch: „…und wenn sie mich an die Wand stellen…“ – Desertion, Wehrkraftzersetzung und Kriegsverrat von Soldaten in und aus Hannover, Neustadt 2011).

Seit 1990 (von der Stadt 1992 als Schenkung angenommen) existiert ein Denkmal „Für den unbekannten Deserteur“. Es war auf dem Trammplatz direkt gegenüber dem Neuen Rathaus positioniert. Im Zuge der Umgestaltung des Platzes im Jahr 2015 wurde es entfernt. Die weitere Verwendung ist noch nicht geklärt. Ebenfalls im Jahr 2015 wurde durch die Stadt Hannover ein Denkmal auf dem Stadtteilfriedhof Fössefeld errichtet. Damit wurde der ehemalige Garnisionsfriedhof zu einem Gedenkort für die hingerichteten Opfer der NS-Militärjustiz erhoben.

Veranstaltung: Kobane eine aktueller Reisebericht

Die IG Metall Hannover plant eine Veranstaltungsreihe. Den Start macht Wiebke Koepsell. Sie hat im Sommer 2015 die Stadt Kobane in Syrien besucht, um dort zu helfen, ein Gesundheits- und Sozialzentrum aufzubauen. Auf ihrer Reise hat sie viel erlebt und kann über das schwierige Leben der Zivilbevölkerung berichten.

gerne weisen wir auf die veranstaltung hin.

„Kobane – ein aktueller Reisebericht“

am      Dienstag, den 17.11.2015 um      17.00 Uhr
im       IG Metall Hannover, Postkamp 12, 30159 Hannover.

 

und schon einmal zum Vormerken, die weiteren Veranstaltungen:

Montag, 15.2.2016 „Im Blick der Öffentlichkeit: Friedens- und Rüstungspolitik“. Referent Reinhard Schwitzer im IG Metall Haus

Montag, 9.5.2016 „…und wenn sie mich an die Wand stellen. Deserteure in Hannover im 2. Weltkrieg“ Referent Ralf Buchterkirchen, DFG-VK
In Kooperation mit dem Friedensbüro Hannover e.V und der Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) im IG Metall Haus.

US-Deserteur André Shepherd braucht Schutz und Asyl

Quelle Connection e.V.

Ende 2008 beantragte US-Deserteur André Shepherd in Deutschland Asyl. Nun, am 25. Juni 2014, wird sein Fall vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg verhandelt.
Der 37-jährige André Shepherd wollte sich nach einem ersten Einsatz in Irakkrieg nicht weiter an Kriegsverbrechen beteiligen und desertierte.
Mit seinem Asylantrag beruft er sich auf die Qualifikationsrichtlinie der Europäischen Union, mit der diejenigen geschützt werden sollen, die sich einem völkerrechtswidrigen Krieg oder völkerrechtswidrigen Handlungen entziehen und mit Verfolgung rechnen müssen.
Rechtsanwalt Dr. Reinhard Marx, der André Shepherd im Asylverfahren vertritt, betont, dass hier zum ersten Mal ein Verfahren eines US-Deserteurs vor dem höchsten europäischen Gericht verhandelt wird: „Damit wird deutlich, welch grundsätzliche Bedeutung dem Fall zukommt.“
Grundsatzfragen vor Gericht klären zu lassen, braucht nicht nur einen langen Atem, sondern auch Solidarität und finanzielle Mittel: für Öffentlichkeitsarbeit, für das Verfahren, für Rechtsanwaltskosten. Dafür möchten wir sie um finanzielle und moralische Unterstützung für André Shepherd bitten.

Schicken Sie André Shepherd eine Solidaritäts-eMail !

Spenden Sie für seine Rechtsanwaltskosten und für die Kampagne, damit André Shepherd in Deutschland Asyl erhält!

Jetzt, wo die verheerenden Folgen des US-Angriffs auf den Irak überdeutlich werden – und sich möglicherweise ein erneuter Militärangriff auf den Irak abzeichnet, hat die Solidarität mit Shepherd eine doppelte Bedeutung: Unterstützung eines Kriegsdienstverweigerers und Verdeutlichung der Tatsache, dass Krieg keine Probleme löst und ein erneuter militärischer Angriff auf den Irak die Gewaltspirale beschleunigt.

Ein Formular für eine Solidaritäts-E-Mail findet sich im Internet auf der Seite von Connection e.V.

Im Jahr 2010 bekam André Shepherd den taz Panter Preis

„Große Gala für den taz Panter Preis 2010 im Deutschen Theater in Berlin. Ausgezeichnet wurden Petra Peterich, die sich um straffällig gewordene Jugendliche kümmert und US-Deserteur André Shepherd, der in Deutschland Asyl sucht. „Der LeserInnen-Preis 2010 ehrt mit André Shepherd einen Irak-Kriegs-Veteranen“, so die taz heute, „der mit seinem Schicksal zur Symbolfigur wurde“. Laudator und taz-Redakteur Bernd Pickert würdigte den Preisträger: „Er hat gemacht, was Soldaten bei Strafe verboten ist: Er hat entschieden. Allein. Er hat sein Leben in die eigene Hand genommen und gesagt: Ich mache nicht mehr mit.“ „Damit“, so die taz, „stellt er dessen Mut heraus, gegen den Strom zu schwimmen und große persönliche Härten für seine Überzeugungen in Kauf zu nehmen.“

Veranstaltung: Männlichkeitsforschung und Desertion als individuelle Entscheidung vor dem Hintergrund von Repression

Freitag, 16.5.2014, 19 Uhr, Freizeitheim Linden, Geschichtskabinett Vortrag von Ralf Buchterkirchen

Deserteure sind „Feiglinge“ „Drückeberger“ und „Weiber“. Deserteure sind Helden im antifaschistischen Kampf. Diese Bilder derjenigen, die sich den Krieg entzogen, herrschten – je nach Sichtweise – uneingeschränkt bis in die 1980er Jahre vor. Der Autor Ralf Buchterkirchen geht, ausgehend von Männlichkeitsbildern und der Militärjustiz als willfähriger Repressionsstruktur der Nazis, der Frage nach, wie und warum Soldaten den Kriegsdienst verweigerten. Er kommt dabei zu ganz individuellen Beweggründen. Eingebunden in konkrete hannoversche Geschichte wird deutlich, wie Männlichkeitsforschung neue Ansätze liefern kann, Desertion als individuelle Entscheidung vor dem Hintergrund von Repression zu verstehen und Deserteuren angemessen zu gedenken.
„Weine Dich nur richtig aus und behalte mich in guten Angedenken und dann fange wieder an zu leben, denn das Leben hat das Recht.“
(Robert Gauweiler im Abschiedsbrief an seine Familie, aus dem Wehrmachts-Untersuchungsgefängnis Hannover)

Friedensnewsletter Mai 2014

Krieg, Krieg, es ist halt doch eine greuliche Sach…
Gustav Meyrink (1868- 1932), Die Erstürmung von Sarajewo

Liebe Friedensfreundinnen und –freunde,

am 8.Mai jährt sich der Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus. Für uns Gelegenheit, aktiv der Opfer des faschistischen Terrors zu gedenken. Wir werden das tun, in dem wir am darauffolgenden Samstag in Hannover Stolpersteine putzen gehen. Um Gedenken und Nachdenken geht es auch im Vortrag zu Männlichkeit und Desertion am Beispiel hannöverscher Soldaten des Zweiten Weltkrieges.

Die Planung friedenspolitischer Aktivitäten wir ein Schwerpunkt der Jahreshauptversammlung sein. Weitere von uns organisierte und uns wichtige Veranstaltungen, sowie ein Rückschau auf den Ostermarsch finden sich in diesem Newsletter. Wir laden alle ein, sich zu beteiligen und etwas gegen die Militarisierung der Gesellschaft und weltweite Krieg zu tun. Das geht nur gemeinsam.

Die Themen im Einzelnen

  • Aufruf zum 1.Mai
  • Stolpersteine putzen
  • Film: TRILEMMA & KIRIK BEYAZ LALELER
  • Veranstaltung Militär und Männlichkeit
  • Ende des 2. Weltkrieges – Befreiung vom Faschismus – Veranstaltungen und Rundgänge in Linden/Limmer
  • Jahreshauptversammlung des Friedensbüros
  • Veranstaltung: Was tun, wenn die Bundeswehr an Schulen kommt
  • Bericht Aktionskonferenz Afghanistan der Friedensbewegung
  • Rückblick Ostermarsch 2014

Termine:

10.05. 10.00 Uhr Kröpcke, Stolpersteine putzen

10.05. 20.30 Uhr Sprengel, Filme TRILEMMA & KIRIK BEYAZ LALELER

14.05. 19.00 Uhr Haus der Jugend, JHV Friedensbüro Hannover

16.05. 19.00 Uhr FzH Linden, Vortrag Militär und Männlichkeit

22.05, 19.30 Uhr Pavillon, Was tun, wenn die Bundeswehr an deine Schule kommt?

30.05. 19.00 Uhr Cafè K, Friedenspolitischer Stammtisch

Hier findet sich eine gelayoutete leser_innenfreundliche Version des Newsletters. » Weiterlesen

Friedensbüro Newsletter März 2013

Der Friedensbüro-Newsletter für März 2013 hat wieder einige Termine parat. Neben Veranstaltungen zu Drohnen und zum Deserteursdenkmal ist auch der diesjährige Ostermarsch Thema.

Die Themen im Einzelnen:
1. Bundesweites Vernetzungstreffen der Kampagne gegen Drohnen
2. Von Hamburg für Hannover lernen: Ein würdiges Deserteursdenkmal und eine öffentliche Diskussion
3. Ostermarsch 2013
4. Linktipp » Weiterlesen

Lesung und Vortrag am 31.8. Desertion und Wehrkraftzersetzung

Freitag, 31. August 2012, 19.30 Uhr
Zum Antikriegstag 1. September im Antikriegshaus Sievershausen
… und wenn sie mich an die Wand stellen …
Lesung mit Ralf Buchterkirchen
Der hannoversche Autor Ralf Buchterkirchen hat unter dem Titel „… und wenn sie mich an die Wand stellen“ ein Buch über Desertion, Wehrkraftzersetzung und „Kriegsverrat“ von Soldaten in und aus Hannover in den Jahren 1933 bis 1945 geschrieben. Ralf Buchterkirchen ist seit vielen Jahren in der Friedensbewegung sowie queer-feministischen Initiativen aktiv. Die Idee zum Buch entstand aus dem Wunsch heraus, die von Klaus Falk in jahrelanger Kleinarbeit gesammelten
Informationen zu Kriegs- und Gehorsamsverweigerern in Hannover zu ordnen und einer allgemeinen Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Zum Einen soll damit an eine gern vergessene und auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges lange nicht rehabilitierte Opfergruppe nicht nur aus regionalhistorischer Sicht erinnert werden, andererseits soll mit diesem Buch die Debatte um ein Deserteurdenkmal in Hannover Aufschwung bekommen. Als Ausgangspunkt zum Verständnis der individuellen Beweggründe für Desertion, Wehrkraftzersetzung oder „Kriegsverrat“ wurde gezielt der Umgang mit „heroischen Männlichkeitsbildern“ beschrieben. Männlichkeit wurde im Nationalsozialismus – im Vergleich zur preußischen
Tradition – weiter überhöht und „Bestrafung der Deserteure hieß im NS-Staat auch symbolische Entmännlichung“, so Buchterkirchen. In diesem Sinne verspricht dieser Zugang neue Sichtweisen und verbinden sich friedens- und gesellschaftspolitische Interessen des Autors. Enthalten sind in „.. und wenn sie mich an die Wand stellen…“ unter anderen die Geschichten von Hubert Breitschaft und Robert Gauweiler. Breitschaft, Lehrer aus Bayern, kostete
die spontane Reaktion auf das misslungene Hitler -Attentat vom 20. Juli 1944 – „Schade, dass es ihn nicht erwischt hat!“ – das Leben. Er wurde zum Tode verurteilt und in Hannover hingerichtet. Der Hannoveraner Robert Gauweiler hatte im Kameradenkreis die Befürchtung geäußert: „Diesen Krieg verlieren wir.“ Dafür verurteile ihn die Wehrmachtsjustiz in Dänemark zum Tode. Für diese und andere Opfer der NS-Militärjustiz hat das Antikriegshaus vor fünfzehn Jahren das Deserteurdenkmal in Sievershausen errichtet.

Gedenken an Deserteure vor der Emmich-Cambrai-Kaserne – 15. 5. 2012

Gedenkveranstaltung für die auf dem Gelände der Emmich-Cambrai-Kaserne hingerichteten Deserteure am 15. Mai 2012, 17.00 Uhr (Tag der Kriegsdienstverweigerung)

30 Teilnehmer gedachten heute vor dem Haupttor der Emmich-Cambrai-Kaserne der auf dem Schießplatz der Kaserne hingerichteten Deserteure des letzten Weltkrieges. Die Gedenkveranstaltung umfasste einen Text von Tucholsky, das Verlesen der bisher bekannten Namen der dort erschossenen Deserteure und Auszüge aus Lebensberichten und Briefen eines Deserteurs kurz vor seiner Hinrichtung. Mit dem Niederlegen von Blumen und dem Hinterlassen einer Erinnerungstafel endete die Gedenkveranstaltung. Wir meinen, mit dieser Gedenkveranstaltung und der vorherigen Öffentlichkeitsarbeit den Deserteuren ein würdiges Andenken bereitet zu haben.


In einleitenden Worten wurde aber auch deutlich, dass das Gedenken einen ‚politischen Charakter‘ hatte, wie der Kommandeur der Kaserne richtig vermutete und damit u. a. das Verbot der Veranstaltung auf dem Kasernengelände begründete.
Es ging den VeranstalterInnen darum, mit dem Gedenken die Botschaft weiterzutragen, dass es für eine Welt zu kämpfen gilt, in der niemand mehr wegen des Verweigerns des Kriegsdienstes sterben muss. Die Kaserne mit ihrer militaristischen Tradition und der Ausbildung von Feldjägern für Aufstandsniederschlagung in aller Welt ist für uns nicht nur ein ‚historischer Ort‘, sondern auch Teil des gegenwärtigen Militarismus: gegen Kriege in aller Welt! Gegen die deutsche Beteiligung an vielen dieser Kriege!

Rede Deserteursgedenken – Emmich-Cambrai-Kaserne – 15. 5. 2012

Gedenkkundgebung vor der Emmich-Cambrai-Kaserne

Wir stehen hier, um der Deserteure, die auf dem Schießplatz der Emmich-Cambrai-Kaserne im 2. Weltkrieg erschossen worden sind, zu gedenken. Sie wurden hingerichtet, weil sie sich dem Zwang zu töten oder getötet zu werden, widersetzten. Wir tun dies am ‚Internationalen Tag der Kriegsdienstvverweigerung‘, weil Desertion, Verweigerung ein zentraler Teil der Beendigung von Kriegen in aller Welt ist.

Unsere Aktion sollte eigentlich auf dem Gebiet der Kaserne stattfinden, weil wir wollten, dass den Deserteuren dort gedacht werden sollte, wo sie hingerichtet wurden. Wir wissen, dass ein Gedenken an Orten des Verbrechens, diese besonders eindringlich und nachhaltig ‚vor Augen führt‘. » Weiterlesen

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