Protest gegen Militärseelsorge in Bremen
Am 27. Juli 2014 fuhren Birgit Stelzmann und Thomas Bauer für die DFG-VK Hannover zur Eröffnung der Ausstellung „Mit Gott allzeit bereit“ in der Kulturkirche St. Stephani in Bremen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Rolle der Bremischen Evangelischen Kirche im Ersten Weltkrieg. Die Idee zur Fahrt nach Bremen entstand eine Woche zuvor anlässlich unseres Besuches bei der dortigen DFG-VK Gruppe in der Villa Ichon. T-Shirts mit der Aufschrift zur Abschaffung der Militärseelsorge sorgten beim Verteilen von Infozetteln vor der Veranstaltung und daüber hinaus für ausreichend Aufmerksamkeit unter den Gästen. Einzelne inhaltliche Gespräche mit ihnen wurden so möglich, bis hin zum Friedensbeauftragten der EKD, Herrn Renke Brahms und Interviews durch anwesende Journalisten.
Bremer Christen und Pazifisten der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG/VK) und des Bremer Friedensforums protestierten bei der Auf ihren T-Shirts stand ihre Forderung „Militärseelsorge abschaffen“, außerdem verteilten sie Handzettel. Die Kirchen seien mit ihrem christlichen Auftrag aufgerufen, Jesu Lehre der Gewaltlosigkeit zu verbreiten und ihr zu folgen, teilten die Friedensaktivisten mit. „Mit der Militärseelsorge unterstützen evangelische und katholische Kirche jedoch immer noch die Bundeswehr, also eine Organisation, die dem Führen von Kriegen dient und Menschen zum Verstoß gegen das 5. Gebot („Du sollst nicht töten“) ausbildet und einsetzt, hieß es in ihrer Erklärung. Durch die Militärseelsorge trügen die Kirchen außerdem die seit Jahren zunehmende Militarisierung der deutschen Außenpolitik mit, statt dagegen um des Friedens willen aufzubegehren. „Gott will keinen Krieg“ betonten die Kirchen vollkommen richtig. „Aber wer das sagt, muss auch deutlich Nein sagen zu Militär und Rüstung“, erläuterte die Gruppe. „Alle Friedensappelle der Kirchen sind Makulatur, solange sie die Bundeswehr durch die Militärseelsorge unterstützen, statt Soldaten wie allen anderen Menschen Seelsorge durch ortsansässige Gemeindepfarrer und –pastoren anzubieten.“ Die Kirchen sollten, um sich aus der unseligen Verbindung mit dem Militär zu lösen, Soldaten Seelsorge in gemeindeeigenen Räumen anbieten. Weiterhin forderte die Gruppe, die 30 Millionen Euro, die jährlich für die Militärseelsorge ausgegeben werden, für die zivile Konfliktbearbeitung zur Verfügung zu stellen.
http://militaerseelsorge-abschaffen.de
http://www.militaerseelsorge-abschaffen.de/erklarung/
http://www.kulturkirche-bremen.de/programm_detail.php?ident=78268