Die Gewerkschaften im Zwiespalt – zwischen Arbeitsplatzsicherung und dem Eintreten für eine friedlic

Am 5. April 2011 findet um 19.00 Uhr im Raschplatzpavillon eine Veranstaltung des Friedensbüros Hannover e. V. und der DFG-VK statt: „Die Gewerkschaften im Zwiespalt – zwischen Arbeitsplatzsicherung und dem Eintreten für eine friedliche Welt.“ Hauptdiskutanten: Reinhard Schwitzer (IGM) und Rainer Butenschön (Friedensbüro/Verdi); mit anschließender gemeinsamer Diskussion. Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe zur Auseinandersetzungen mit dem Thema ‚Militär‘, das gerade jetzt durch jahrzehntelange – auch deutsche – Rüstungslieferungen an Gaddafi an Brisanz gewonnen hat.

 

Gewerkschaft will neuen Militärflieger! Gewerkschaft spricht sich gegen Afghanistankrieg aus! Wie passt das zusammen?

Als der Rüstungskonzern EADS Herstellungsprobleme mit dem Airbus 400M bekam, setzte sich der für EADS zuständige Gewerkschaftsvertreter der IGM für die Fortsetzung des Programms ein: Sicherung von Arbeitsplätzen. Der Airbus hat eine zentrale Bedeutung im Afghanistan-Krieg. Die IGM hat sich gegen diesen Krieg ausgesprochen.

Bis Mitte Februar bekam Libyen aus aller Welt Rüstungsgüter geliefert, u. a. aus Deutschland elektronisches Gerät zur Überwachung und als Teil von hochmodernen Waffen im Wert von 53 Millionen €. Nun ist alle Welt entsetzt, was Gaddafi mit diesen Waffen macht.

Dies sind nur zwei Beispiele dafür, wie Waffenproduktion tödliche Konsequenzen hat. Sicherung von Lebensqualität, d. h. vermeintliche Sicherheit des Arbeitsplatzes auf der einen Seite. Einsatz dieser Waffen, Eskalation von Konflikten und Krieg auf der anderen Seite. Stärkung derer, die sich diese Waffen leisten können. Gewinne, die wohl kaum mit dem Eintreten für Demokratie in Wirtschaft und Gesellschaft zu erklären sind. Interessen, die mit Lebensqualität für alle oder auch nur Sicherung von Arbeitsplätzen nichts zu tun haben.

Wir haben viele Fragen, sehen viele Widersprüche, haben aber keine Antworten! Die müssen und wollen wir gemeinsam mit GewerkschafterInnen diskutieren, die mehr als wir in diesem Dilemma stecken! Vor allem aber müssen wir nach Alternativen suchen, die uns gemeinsam handlungs- und zukunftsfähig machen.
Lasst uns gemeinsam diskutieren!

Zukunftsfähigkeit im Sinne von ‚guter Arbeit‘ und erfolgreichem Eintreten für den Frieden.

100 Jahre Internationaler Frauentag – Brot und Rosen! Her mit dem ganzen Leben!

Weltweit gehen am 8. März Frauen auf die Straße und fordern laut ein besseres Leben. Wir sind stolz darauf, dass der internationale Frauentag 100 Jahre alt wird. Es war die Sozialistin Clara Zetkin, die unter dem Eindruck des Streiks der US-amerikanischen Textilarbeiterinnen 1911 die Initiative
für den ersten Frauentag ergriff. Im Zentrum stand die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen und für besondere Frauenrechte. Mehr als eine Million Frauen gingen damals und gehen heute auf die Straße.

„Mein Kind ist in Zukunft noch viel mehr in Gefahr, wenn ich jetzt nicht mit ihm auf die Straße gehe“, rief eine junge ägyptische Frau mit ihrem Kind auf dem Arm beim Marsch der Millionen in die Kamera. Menschen in vielen Ländern schauen begeistert darauf, dass Frauen und Mädchen inTunesien, Ägypten, Iran und anderen Ländern selbstbewusst als eigenständige Kraft in der Rebellion mitmachen und ihre Forderungen für die Befreiung der Frau einbringen. Stärken
wir die kämpferische Frauenbewegung weltweit!

100 Jahre Internationaler Frauentag – ein Grund weltweit gemeinsam auf der Straße für die Gleichberechtigung und die Befreiung der Frau zu kämpfen und zu feiern!

100 Jahre Internationaler Frauentag – ein Grund dies überall bekannt zu machen. In Betrieben, Verwaltungen, Nachbarschaft, Krankenhäusern, Schulen, Unis, Familien und unter Freunden und Freundinnen…

100 Jahre Internationaler Frauentag – der beste Grund für die 1. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen vom 04. bis 08. März in Caracas/ Venezuela, wo sich Frauen aus über 30 Ländern über ihre Lage beraten, gemeinsame Forderungen aufstellen und über Ländergrenzen hinweg dauerhaft zusammen arbeiten.

Die Zeit ist reif: Frauen nehmen ihre Zukunft in die eigenen Hände!
Heraus zum 8. März!

Dienstag, 8. März 2011

Kundgebung und Demonstration

16 Uhr Hauptbahnhof, Ernst-August-Platz
UnterstützerInnen:
ATIF (Föderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland) – Neue Frau; „Sozialistischer Kreis, iranische Frauen“; Brunhild Koepsell, Frauenverband Courage; ADKH – Demokratische Frauenbewegung in Europa; DIE LINKE Kreisverband Region Hannover; Anke Nierstenhöfer, Verdi-Vertrauensfrau Klinikum Region Hannover; Claudia Schnalke, Betriebsrätin VW Nutzfahrzeuge; MLPD Kreisverband Hannover-Hameln; Alevitischer Kulturverein Hannover; Elfi Holtz, Gesamt-PR Leibniz-Universität Hannover, Verdi; Käthe Kleffel, Stadtfrauenkonferenz Hannover; Neue Demokratische
Jugend, Jugendverband REBELL; Shafigha Hassan, Afghanischer Frauennetz Verein Hannover e.V.;
Kurdistan Volkshaus e.V.; ADGH – Demokratische Jugendbewegung in Europa; Friedensbüro Hannover e.V.;

Pressemitteilung zum HAZ-Beitrag vom 10.02.2011 „Wehrmachtsdeserteure auf dem Fössefeld-Friedhof begraben“

sehr erfreut haben wir  den Beitrag „Wehrmachtsdeserteure auf dem Fössefeld-Friedhof begraben“ zur Kenntnis genommen und so auch von dem Aufsatz Werner Trolps in den Hannoverschen Geschichtsblättern (Heft 63) erfahren. Besonders gefreut hat uns die Ankündigung städtischen Engagements, das in eine würdigende Gedenktafel für die auf dem Fössefeld-Friedhof beigesetzten ermordeten Deserteure münden soll. Damit wird die langjährige Forderung des Friedensbüro Hannover e.V. und der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Hannover, auf dem Friedhof ein ehrenvolles Andenken für die Deserteure zu schaffen, erfüllt.

Um die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte der hannoverschen Deserteure haben sich in den vergangenen Jahren insbesondere Klaus Falk und die DFG-VK Hannover verdient gemacht. Falk hat zahlreiche Schicksale von hannoverschen Deserteuren zusammengetragen – Trolp würdigt diese Arbeit in seinem Beitrag entsprechend. Auf Grund der langjährigen Beschäftigung waren wir aber auch von einigen Ausführungen Trolps, die er im HAZ-Interview äußerte, überrascht – so von der Zahl der auf dem Fössefeld-Friedhof beigesetzten Deserteure, von dem nicht genauer spezifizierten Delikt der „Sabotage“ und den Ausführungen zu den Hinrichtungen selbst. Hier wird noch gründliche Recherche von Nöten sein, da Trolp die von ihm gewonnenen Daten nicht ausreichend absichert. So ist bspw. der von Trolp im Aufsatz angeführte Kanonier Walter Müller wegen gewerbsmäßiger Unzucht hingerichtet worden (Quelle: Archiv Hermine Wüllner, inzwischen übergeben an die Gedenkstätte Roter Ochse Halle/S) – wie Trolp auf den im HAZ-Interview suggerierten Zusammenhang zu Desertion kommt, erläutert er nicht.

In jedem Fall freut uns, dass die hannoverschen Deserteure nun die verdiente Aufmerksamkeit finden – dazu haben auch Sie mit Ihrem schönen Artikel beigetragen! Wir werden das Gespräch mit den benannten Protagonisten suchen, damit die dann installierte Tafel auf abgesicherten Daten beruht. Die gesicherten Erkenntnisse sind bereits jetzt auf einer 2008 installierten Internetpräsentation unter www.deserteure-hannover.de zu finden. Mitte dieses Jahres wird überdies ein Buch zu hannoverschen Deserteuren erscheinen (‚…und wenn sie mich an die Wand stellen‘ – Desertion, Wehrkraftzersetzung und Kriegsverrat von Soldaten in und aus Hannover 1933-1945, ISBN: 978-3-930726-16-5, ca. 170 Seiten, Preis ca. 15 EUR), auf das wir Sie bereits jetzt herzlich hinweisen möchten und für das wir sie gern zu einer Besprechung einladen möchten. Es wendet sich detailliert und mit Originalquellen den Geschichten der aus Hannover stammenden oder in Hannover ermordeten Deserteure zu, verfolgt Ihre Motive – ‚einfach leben zu wollen‘, bewusst politischen Widerstand zu leisten u.a. – und bindet sie in Betrachtungen zur Wehr- und Kriegsgerichtsbarkeit ein.

Über Ihr weiteres Interesse und Engagement würden wir uns freuen!

„Sexuelle Gewalt in militärischen Konflikten: Männer und Frauen als Täter / Täterinnen und Opfer“

Termin: Mittwoch, 16.03.2011
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Pavillon (Hannover, Lister Meile 4)

Dr. Regina Mühlhäuser rückt in der Veranstaltung „Sexuelle Gewalt in militärischen Konflikten: Männer und Frauen als Täter / Täterinnen und Opfer“ den zentralen Punkt in den Blick, der untrennbar mit Fragen um Geschlecht und Militär verbunden scheint. Es wird die sexualisierte, vielmehr sexuelle Gewalt in Konflikten gegenüber Frauen, Männern und Kindern thematisiert. Es werden Fragen nach den Opfern gestellt, – und es werden insbesondere die Täter und Täterinnen genau anvisiert: Wieso kommt es in militärischen Konflikten zu zahllosen sexuellen Übergriffen gegenüber der Zivilbevölkerung und gegnerischen Soldatinnen und Soldaten? Hängt dies mit soldatischen Identitäten zusammen, mit Machtbeweisen oder eigener Überforderung mit der gesehenen Gewalt? Ergeben sich hier möglicherweise Änderungen durch die Aufnahme von Frauen in Armeen, – und wenn ja, wie sehen diese aus? Nach dem Vortrag von Dr. Mühlhäuser wird ausreichend Gelegenheit für Diskussion sein.

Die Veranstaltung schließt die Reihe „Der Krieg der ‚Schwestern‘ – Die neue Menschlichkeit des Militärs?“ ab, die von Friedensbüro Hannover e.V. und DFG-VK Hannover, in Kooperation mit Stiftung Leben und Umwelt – Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen und Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen, veranstaltet wurde.

Stoppt den Krieg in Afghanistan – Perspektiven für Frieden & Entwicklung

„Stoppt den Krieg in Afghanistan-Perspektiven für Frieden und Entwicklung“…
… so lautet das Motto einer eher ungewöhnlichen Konferenz zur deutschen Afghanistanpolitik.
Wann: 19. / 20. Februar 2011
Wo: ver.di – Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover

Träger: Bundesausschuss Friedensratschlag, Kooperation für den Frieden, Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.
Mit Unterstützung von: Bertha-von-Suttner-Stiftung der DFG-VK, Stiftung Friedensbewegung, Humanistische Union vereinigt mit Gustav-Heinemann-Initiative

„Stoppt den Krieg in Afghanistan-Perspektiven für Frieden und Entwicklung“…
… so lautet das Motto einer eher ungewöhnlichen Konferenz zur deutschen Afghanistanpolitik.
Personen und Organisationen aus der Friedensbewegung und dem entwicklungspolitischen
Zusammenschluss VENRO haben den Dialog der beiden unterschiedlichen Perspektiven gestartet. Das Unbehagen an der Lage in Afghanistan und das Bestreben mit den je eigenen Kompetenzen zu einer Verbesserung beizutragen, motiviert diese Gruppen zur Zusammenarbeit. Dem unkoordinierten
Nebeneinander der offiziellen Politik stellen sie Dialog und konkrete Schritte der Zusammenarbeit
entgegen. Auf der Konferenz in Hannover wollen sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten für eine
friedliche Lösung in Afghanistan kontrovers diskutieren.
Danach sind Kooperationen und gemeinsame Aktionen auf der Basis der Gemeinsamkeiten geplant.
Veranstalter der Konferenz sind der „Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.“ – VENRO, die fünfzig in der „Kooperation für den Frieden“
zusammengeschlossenen Gruppen und Initiativen sowie der „Bundesausschuss Friedensratschlag“, der vor allem Basisinitiativen der Friedensbewegung vertritt.
In einem Diskussionspapier zur Konferenz wird „Vorrang für zivil“ und als ersten Schritt das Ende
aller Kampfhandlungen gefordert, um einen Dialog über eine umfassende Friedenslösung einzuleiten,
die den Abzug der internationalen Truppen beinhaltet. Zivile selbstbestimmte Strukturen in
Afghanistan sollen demnach unterstützt werden. Eine militärisch zivile Zusammenarbeit wird abgelehnt
und eine nachhaltige Friedenspolitik wird angemahnt. Die Ursachen von Hunger, Armut, Gewalt und
Unterentwicklung müssten beseitigt werden, um die existenziellen Bedürfnisse der Menschen zu
sichern. Entwicklung gelingt nicht durch das Überstülpen fremder westlicher Lebens- Kultur- und
Wirtschaftsweisen auf andere Länder.
Nach einer Analyse der Lage in Afghanistan aus entwicklungspolitischer und friedenspolitischer
Perspektive geht es bei der Arbeitskonferenz um Wege zur Beendigung des Krieges, um Knackpunkte einer zivilen Afghanistanpolitik und das Herausarbeiten gemeinsamer Positionen und Empfehlungen.
Die Träger erwarten von der Konferenz eine Intensivierung ihrer Informationstätigkeit über die
Probleme des Krieges in Afghanistan und damit Beiträge zu dessen baldiger Beendigung.

Programm
Samstag, 19. Februar 2011
11.00 – 13.00 Uhr
A – Auftakt – Afghanistan aus verschiedenen Perspektiven
Einführung: Analyse der Lage in Afghanistan aus entwicklungspolitischer und
friedenspolitischer Sicht
Redner: Thomas Gebauer (medico international)
Podiumsdiskussion: · Renke Brahms (Beauftragter des Rates der EKD für
Friedensarbeit)
· Reiner Braun (IALANA / Kooperation für den Frieden)
· Ute Finckh (Plattform Zivile Konfliktbearbeitung)
· Monika Hauser (medica mondiale / VENRO)
14.30 – 18:00 Uhr
B – Den Krieg in Afghanistan beenden!
14:30 – 15:15 Uhr Vernetzte Sicherheit: Vortrag mit anschließender
Kommentierung aus Entwicklungszusammenarbeit und
Friedensbewegung
Vortrag: Jochen Hippler (Institut für Entwicklung und Frieden, Universität
Duisburg)
Kommentierung: · Robert Lindner (VENRO)
· Matthias Jochheim (IPPNW)
15:20 – 16:00 Uhr Militärische Intervention zum Schutz von Menschenrechten:
Streitgespräch
Mit: · Werner Ruf (Bundesausschuss Friedensratschlag)
· Herbert Wulf (Zeitschrift Wissenschaft und Frieden)
16:00 – 16:30 Uhr Pause
16:30 – 18:00 Uhr Legitimation ziviler Auslandseinsätze: Podiumsdiskussion
Mit: · Erhard Crome (Rosa Luxemburg Stiftung/
Bundesausschuss Friedensratschlag)
· Otto Jäckel (IALANA)
· Jürgen Lieser (VENRO)
Moderation: · Werner Koep-Kerstin (HU/GHI)
· Monty Schädel (DFG-VK)

19:30 – 21:00 Uhr
C – Wie wird in Deutschland mit Afghanistan Politik gemacht?
Talkrunde mit Politik und Medien
Mit: · Andrea Böhm (Die Zeit)
· Stephan Hebel (Frankfurter Rundschau)
· Thomas Ruttig (Afghanistan Analysts Network)
Moderation: Reiner Braun
Im Anschluss: Zeit für Gespräche und Getränke
Sonntag, 20. Februar 2011
Knackpunkte einer zivilen Afghanistanpolitik aus Sicht der
Entwicklungsarbeit und der Friedensbewegung
Dieser abschließende Vormittag dient der Verständigung untereinander mit Blick
auf künftige strategische Kooperationen.
9:30 Uhr Einführung in den Tag
· Christine Hoffmann (pax christi)
· Thomas Gebauer
9:45 Uhr Arbeitsgruppen zu drei zentralen Themen.
Die AG’s werden durch zwei inhaltliche Inputs aus dem jeweiligen
Blickwinkel von Entwicklungsarbeit (EZ) und Friedensbewegung
(FB) eingeleitet. Jede AG wird moderiert und eine
Berichterstatter/in beobachtet und trägt später im Plenum die
Ergebnisse vor. Die AG’s werden doppelt angeboten.
Auftrag an die AG’s
Die Inputs werden diskutiert mit den Zielen:
· Gemeinsame Positionen
· Gemeinsame Empfehlungen
· Weiter zu diskutierende Knackpunkte
· Mögliche strategische Kooperationen

9:45 – 11:15 Uhr Arbeitsgruppen
AG 1 und 2: Frauenrechte, Justizreform und Gerechtigkeit
Wider die Straflosigkeit und die Instrumentalisierung von
Frauenrechten und politische Kultur und Strategien / Demokratie
· Bele Grau (medica mondiale)
· Jessica Mosbahi (medica mondiale)
· Christine Hoffmann
· Ute Finckh (Plattform Zivile Konfliktbearbeitung)
AG 3 und 4: Verhandeln mit allen Konfliktparteien
Regionale Waffenstillstände und zivilgesellschaftliche Partner/innen
aus und in Afghanistan
· Cornelia Brinkmann (ZFD)
· Thomas Ruttig
· Otmar Steinbicker (Kooperation für den Frieden)
· Andreas Buro (Komitee für Grundrechte und Demokratie)
AG 5 und 6: Armut überwinden und ökonomischer Aufbau
Alternativen zur Drogenwirtschaft – wirtschaftlicher Aufbau von
Afghanistan
· Timo Christians (Welthungerhilfe, angefragt)
· Hermann Rupp (Miseror)
· Helmut Asche (Forum internationale Zusammenarbeit für
nachhaltige Entwicklung, Universität Leipzig, angefragt)
· Uwe Wötzel (ver.di Bundesverwaltung)
11:15 – 11:30 Uhr Pause
11:30 – 13:00 Uhr Zukünftige Kooperationen (Plenum)
Berichte aus den Arbeitsgruppen und Diskussion
13:00 – 13:15 Uhr Schluss
Redner: Bodo von Borries (VENRO)

Organisatorische Hinweise
Veranstaltungsort:
Veranstaltungs- und Tagungsbereich
ROTATION
Goseriede 10
30159 Hannover

Unkostenbeitrag: EUR 20,- / ermäßigt 5,- Bitte mit dem Stichwort: „VENRO FB“ überweisen:
IALANA
Konto-Nr.: 1000 668 083
BLZ: 533 500 00
Für ökologische Verpflegung vor Ort wird gesorgt.
Anmeldung bitte per Email an: kongress@ialana.de, Stichwort: VENRO FB.

Diskussionspapier: Perspektiven für Frieden und Entwicklung in Afghanistan
Vereinbart im März 2010
Wir, Organisationen aus der Entwicklungspolitik, der Friedensbewegung, den Kirchen und
den Gewerkschaften, haben mit Blick auf den Krieg in Afghanistan einen intensiven Dialog
begonnen. Dabei wurde deutlich, dass uns vieles eint. Wir lehnen Krieg als Mittel der Politik
ab. Politische Probleme verlangen nach politischen Antworten.
Unter dem Motto: „Vorrang für zivil“ fordern wir ein Ende des Krieges in Afghanistan und
ein deutliches Zeichen für eine gewaltfreie Konfliktbearbeitung. „Vorrang für zivil“ bedeutet
einen strukturellen, personellen und finanziellen Vorrang ziviler Instrumente und Akteure.
Ein neues Mandat der Vereinten Nationen ist notwendig, das gleichermaßen zur Reduzierung
von Gewalt, Ungerechtigkeit und Not beiträgt und dadurch die universellen Menschenrechte
zu sichern vermag. Die Vereinten Nationen müssen, wie in der UN-Charta vorgesehen, die
Verantwortung für den Frieden und die internationale Sicherheit in der Region übernehmen.
· Der erste Schritt ist das sofortige Ende aller Kampfhandlungen und somit eine
Gewaltreduktion in Afghanistan, als Basis um einen Dialog über eine umfassende
Friedenslösung, die den Abzug der internationalen Truppen beinhaltet, einzuleiten.
Auch ein einseitiger Waffenstillstand, der lokal und regional beginnt, kann Raum für
eine nachhaltige Konfliktbearbeitung schaffen. Bei einem so im Land eingeleiteten
Friedensprozess kann auch z.B. der Jirga eine wichtige Rolle zukommen, wenn dafür
Sorge getragen wird, dass alle Bevölkerungsgruppen dort vertreten sind und
Mitspracherecht erhalten.
· Wir unterstützen zivile selbstbestimmte Strukturen in Afghanistan. Eine maßgebliche
Partizipation der gesamten Bevölkerung ist eine wichtige Voraussetzung für einen
friedlichen Entwicklungsweg. Hierbei müssen auch Frauengruppen aktiv einbezogen
und gezielt unterstützt werden.
· Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe sind keine Instrumente der
militärischen Aufstandsbekämpfung. Deswegen lehnen wir eine militärisch-zivile
Zusammenarbeit ab, die die Unterordnung des zivilen Sektors unter das Militär
bedeutet. Hilfsorganisationen sind unabhängige Akteure in der
Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe und dürfen durch militärischzivile
Kooperationen weder in Kriegshandlungen hineingezogen werden, noch durch
die Konditionierung von staatlichen Hilfsgeldern im Gegenzug für die Bereitschaft zur
Zusammenarbeit mit der Bundeswehr in ihrer Unabhängigkeit eingeschränkt oder
gefährdet werden.
· Wir wenden uns gegen den politischen Missbrauch von Begriffen wie Frauenrechte /
Menschenrechte, menschliche Sicherheit, Responsibility to Protect für die
ideologische Absicherung von militärischen Interventionen und Kriegen. Unsere
Zusammenarbeit soll daher auch zur Wiederaneignung der humanitären und
politischen Begriffe (z.B. Frieden, Sicherheit, Gerechtigkeit) beitragen.
· Friedenspolitik verlangt Nachhaltigkeit. Wir untersteichen die Zielsetzung, dass die
Ursachen von Hunger, Armut, Gewalt und Unterentwicklung beseitigt werden
müssen, um die existentiellen Bedürfnisse der Menschen zu sichern. Entwicklung
gelingt nicht durch das Überstülpen fremder westlicher Lebens-, Kultur- und
Wirtschaftsweisen auf andere Länder. Ein nachhaltiger Friedensprozess muss im Einklang mit
der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte stattfinden, da diese
universell, unveräußerlich und unteilbar sind. Nur selber und gemeinsam können
afghanische Frauen und Männer diesen Prozess tragen und gestalten.
· Frieden in Afghanistan erfordert ein regionales Friedens- und Sicherheitskonzept, das
die Nachbarn des leidgeprüften Landes in einen dem KSZE-Prozess vergleichbaren
politischen Prozess einbezieht.
· Wir sehen uns in einer besonderen Verantwortung für die Menschen, die aus dem
Krieg in Afghanistan geflohen sind. Deshalb fordern wir den Stopp der unsäglichen
Abschiebepraxis und ein menschenwürdiges Aufenthaltsrecht.
Dieses Diskussionspapier bedarf einer weiteren Reflektion in den Zusammenhängen der
Friedensbewegung und der entwicklungspolitischen Gruppen sowie einer gemeinsamen
Weiterentwicklung in geeigneten Foren. Dazu soll auch diese Konferenz beitragen.

Demonstrationen gegen den Militäreinsatz in Afghanistan

Immer wieder freitags – einmal im Monat: NEIN zum Afghanistan-Krieg!

WIR GEHEN AUF DIE STRASSE !

WIR WERDEN IMMER LAUTER !!

WIR WERDEN IMMER MEHR!!!

Um die Beendigung des Krieges so so weit wie uns möglich ein Ende zu bereiten, führten. führten wir aus Anlass der mandatsverlängerung für den Afghanistankrieg eine Schilderdemo durch.

Unsere Demonstrationen werden wir – zunächst bis Juni – monatlich fortsetzen und bauen darauf, dass wir immer mehr, immer stärker und immer lauter werden!
Deshalb laden wir alle herzlich zur Teilnahme ein!

Termin: jeder 3. Freitag, 17.00 Uhr Bahnhofsatraße/Ecke Kaufhof

nächste Termine sind:

> 18. Februar 2011 (Freitag) 17.00 Uhr – Bahnhofstraße/Ecke Kaufhof
Anlass: Am 19./20. Februar (Wochenende) findet bei Ver.di eine Afghanistankonferenz
statt.

> 18. März 2011 (Freitag) – 17.00 Uhr – Bahnhofstr./Ecke Kaufhof

Die Daten der nächsten Demonstrationen werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Wochentag, Treffpunkt und Zeit sind immer wieder gleich.


Veranstaltungsausfall 12.01.2011

Veranstaltung am 12.1.2011; „Sexuelle Gewalt in militärischen Konflikten: Männer und Frauen als Täter / Täterinnen und Opfer“ (im Rahmen der Reihe „Der Krieg der ‚Schwestern‘ – Die neue Menschlichkeit des Militärs?“) fällt wegen Krankheit der Referentin leider aus. Die Veranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Kurzer Bericht über das Protestkonzert am 1. Dezember 2010

 

 

Friedenskonzert, Kundgebung und Demo am 1. Dezember 2010:

„Es ist Krieg, entrüstet Euch!

Es ist bitter kalt, der Wind pfeift um die Ohren und alle Menschen scheinen vor dem warmen Kamin zu sitzen. Es ist bereits dunkel um 19.00 Uhr, als nach und nach Leben auf den Platz vor der Neustädter Kirche kommt. Und dann erklingt Musik, ein Chor singt Friedenslieder, Posaunen erklingen, Reden werden gehalten – schließlich geht es zum Schiller auf der Georgsstraße, wo noch Abschlussreden gehalten werden. Ein riesiges Transparent gegen den Krieg in Afghanistan spannt sich über die Straße.

Immerhin haben sich ca. 80 Menschen Wind und Wetter entgegen gestellt und ihren Protest zum Ausdruck gebracht: gegen den Afghanistan-Krieg, aber auch gegen die Bereitschaft des Kirchenvorstands der Neustädter Kirche, jedes Jahr im November ‚seine‘ Kirche für ein Militärkonzert zur Verfügung zu stellen.

Zunächst fand das Militärkonzert über viele Jahre in der Marktkirche statt. Nach Protesten und der fehlenden Bereitschaft der Marktkirchengemeinde, dies auch weiterhin zu tun, siedelte das Musikkorps der 1. Panzerdivision (die in Afghanistan Elitetruppen stellt), in die Neustädter Kirche um. In diesem Jahr sagte das Militär aus ‚organisatorischen‘ Gründen ab. Der KV steht aber weiter hinter dem Militär – er hat seine Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs gegen AntimilitaristInnen, die in der Kirche eine Mahnwache hielten, nicht zurückgezogen.

Das Friedensbüro und der Leiter des Arbeitsfeldes Friedensarbeit im Haus kirchlicher Dienste Hannover, Pastor Burckhardt, wollen weiterhin zusammenarbeiten: gegen Militär in Gotteshäusern, gegen den Versuch, den Menschen Krieg als ‚humanitären Einsatz‘ zu verkaufen, gegen den Afghanistankrieg.

Brunhild Müller-Reiß
Friedensbüro Hannover e. V.

 

 

Rede: Friedensbüro zum Friedenskonzert am 1. Dezember 2010

Wir singen für eine Welt ohne Kriege!

Wir protestieren gegen den blutigen Krieg in Afghanistan!
Wir protestieren gegen den Versuch der Bundeswehr, sich in zivilen Bereichen die Legitimierung für ihre Einsätze zu erschleichen!

Kein Militär in Gotteshäusern!

 

Das Militärkonzert der 1. Panzerdivision, das mit weihnachtlichen Klängen Jahr für Jahr für kriegerische Einsätze in Afghanistan für eine stärkere Akzeptanz der Bundeswehr in der Gesellschaft geworben hat – und weiter wirbt – musste sich nach Protesten aus der Marktkirche zurückziehen. Doch auch der Umzug in die Neustädter Kirche führte zu Protesten. In diesem Jahr wurde das Konzert hier in der Kirche von den Militärs abgesagt. Zur Begründung mussten organisatorische Erklärungen herhalten. Allerdings gibt es sehr wohl u. a. die Ankündigung für ein Konzert des Heeresmusikkorps 1 in der St. Martins-Kirche in Nienburg am 15. Dezember. Der Abend dort soll ausklingen mit Glühwein und Weihnachtsgebäck im Rathaus!

Süßer die Glocken nie klingen …! In Afghanistan klingen keine Glöckchen, da wird gekämpft, geschossen, getötet.Deshalb setzen wir uns hier mit aller Kraft gegen den Versuch der BW ein, eine adventsgestimmte Bevölkerung vor ihren militärischen Karren zu spannen!

 

Nach wie vor hält die deutsche Regierung, hält das Militär an seinem Kriegseinsatz in Afghanistan fest. Daran ändert auch das neue ‚Sicherheitskonzept‘ nichts.
Und wenn die Nato in 4 Jahren abgezogen sein sollte, wie gerade in Lissabon beschlossen, wird die Bilanz noch schrecklicher sein, als sie es heute schon ist

Die Situation verschlechtert sich vor allem für die Zivilbevölkerung in Afghanistan von Tag zu Tag – Nichts ist normal in Afghanistan!

• Gezielte Tötungen von Aufständischen – gegen das Internationale Kriegsvölkerrecht – die eher das zivile Umfeld der Aufständischen betreffen als die Gesuchten.

• Gekaufte Söldner, von der Firma Xe-Services (Nachfolgefirma von Blackwater) kämpfen für die USA.

• Die Zahl der getöteten Zivilpersonen in Afghanistan wurde für 2009 von der UNO mit 2.412 angegeben.

• Dramatische geografische Ausweitung des Krieges auf Pakistan. Der Krieg löste einen Bürgerkrieg in Pakistan aus. 2009 wurden dort mehr als 12.000 Menschen getötet.

• Von Stabilisierung keine Rede. Im Gegenteil: Ausweitung der Anschläge!

Von 2003 bis 2009 verhundertfachten sich die Anschläge mit Sprengfallen

• Das Leben der Frauen, um dessen Verbesserung es ja angeblich ja nach wie vor geht, verschlechterte sich. Internationale Soldaten sind nicht nach Afghanistan geschickt worden, um Frauenrechte zu schützen. Gekämpft wird nicht wegen ihnen – und auch nicht für sie. Im Gegenteil: Ihr Leben und Überleben sind zunehmend bedroht.

 

Ø Wir fordern:
Sofortige Einstellung der Kampfhandlungen, nicht erst in vier Jahren!

Ø Keine Ausweitung der Einsätze!

Ø Kein Geld für kriegerische, sondern allein für zivile Anliegen – nach Maßgabe der Bevölkerung

Setzt Euch mit uns ein: für eine gerechte Welt! Für eine Welt ohne Krieg!

Brunhild Müller-Reiß

 

 

 

Der Krieg der Schwestern:Die neue Menschlichkeit des Militärs?

*** Veranstaltung am12.01 muss leider ausfallen. Neuer Termin wird rechtzeitg bekannt gegeben ****

Veranstaltungsreihe mit den folgenden Veranstaltungen:

(altes Jahr 2010)
Mittwoch, 10.11.2010: „Kriegsursache Männlichkeit“ mit Andreas Heilmann (Institut für Sozialwissenschaften der HU Berlin)
Freitag, 26.11.2010: „Gender trouble in der Bundeswehr“ mit Dr. Cordula Dittmer (Zentrum für Konfliktforschung, Universität Marburg)

Januar 2011
Mittwoch, 12.01.2011: „Sexuelle Gewalt in militärischen Konflikten. Männer und Frauen als Täter / Täterinnen und Opfer“ mit Dr. Regina Mühlhäuser

Veranstaltungsort jeweils: Pavillon (Hannover, Lister Meile 4)
Beginn jeweils: 19.00 Uhr

Infos zu den einzelnen Veranstaltungen:

Das Militär galt lange Zeit als eine Bastion „der Männlichkeit“. Fanden sich in Armeen meist Menschen unterschiedlicher ökonomischer Situation und verschiedener Überzeugungen, so war ihnen doch eines gemeinsam: Sie gehörten dem männlichen Geschlecht an. Die Uniformität in Kleidung und Verhalten, die Befehlsgebundenheit sowie die Gemeinsamkeit in männlicher Sozialisation erzeugten nach außen ein Bild von durch Härte, Disziplin und Gehorsam geprägter „militärischer Männlichkeit“; gleichzeitig ermöglichten sie im Inneren Freiräume, auch für Gefühle.
Seit einigen Jahren dürfen in der Bundesrepublik Deutschland nun auch Frauen in die Bundeswehr; Lesben und Schwule dürfen auf Grund ihrer Homosexualität nicht mehr diskriminiert werden. Damit trägt die Bundeswehr – scheinbar – der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung, in der Individualität deutlicher hervortritt (und in der die Gleichberechtigung von Frau und Mann langsam, aber immerhin, vorankommt). Diese Tendenz könnte durch das Aussetzen der Wehrpflicht verstärkt werden: Die Bundeswehr muss sich nun als „attraktive Arbeitgeberin“ präsentieren, die ihren „Angestellten“ eine Perspektive bietet.
Gleichzeitig ist eine tolerante und emanzipierte Außenwirkung der Bundeswehr, mit Frauen und Homosexuellen in den eigenen Reihen, aktuell durchaus auch für eine äußere Repräsentation relevant. So werden derzeit insbesondere Frauen- und Homosexuellenrechte als wichtige Gründe angeführt, mit denen das militärische Eingreifen in Afghanistan vor der eigenen Bevölkerung und der Weltöffentlichkeit gerechtfertigt wird. Nur „hinten rum“ und in „Versprechern“ wird dabei offenbar, worum es wirklich geht: um Einflusssphären und um die Sicherung deutscher ökonomischer Interessen.
Emanzipation und Toleranz werden also bedeutsam – sie prägen die Außendarstellung der BRD und zunehmend die Umgestaltung der Bundeswehr. In der Veranstaltungsreihe „Der Krieg der Schwestern: Die neue Menschlichkeit des Militärs?“ werfen wir einen Blick auf die Verwicklungen von Militär und Geschlecht, und die Wandlungen, die sich mit der Öffnung des Militärs für Frauen, Lesben und Schwule ergeben. Wie stellen sich nun Männlichkeiten und Weiblichkeiten im Militär dar? In drei Veranstaltungen nähern wir uns – aus verschiedenen Richtungen – diesen Fragen an:

Am 10.11.2010 (Mittwoch) wendet sich Andreas Heilmann (Institut für Sozialwissenschaften der HU Berlin) der „Kriegsursache Männlichkeit“ zu. Er erläutert „hegemoniale Männlichkeit“, Machtbeziehungen zwischen verschiedenen Formen von Männlichkeit und ihre Abgrenzung und etablierte kulturelle Dominanz gegenüber Weiblichkeiten. Heilmann führt aus, dass und wie das Militär bestimmten Männlichkeitsformen spezifische und gewaltförmige Artikulationsformen anbietet. Er stellt zur Diskussion, dass eine derzeitige „Krise der Männlichkeit“ einerseits auf eine Flexibilisierung herkömmlicher Männlichkeitsnormen verweist. Sie werden dadurch stabilisiert, – hierzu zählt u.a. die Forderung „Schwule zum Militär!“. Andererseits deutet sie auf eine radikale Infragestellung des hegemonialen Musters männlicher Dominanz hin, – dies u.a. durch das Aussetzen der Wehrpflicht und durch Männer in der Pflegearbeit.

Am 26.11.2010 (Freitag) rückt Dr. Cordula Dittmer  (Zentrum für Konfliktforschung, Universität Marburg), in der Veranstaltung „Gender trouble in der Bundeswehr“ das Selbstverständnis und die Identitätskonstruktionen von Soldatinnen und Soldaten in den Blick. Tatsache ist, dass immer weniger junge Männer zu Armeen wollen. Deutlich zeigt sich das in den USA und in der Bundesrepublik Deutschland. Kann die Öffnung des Militärs für Frauen, für Lesben und Schwule als eine Antwort darauf verstanden werden? Überlagert das  „soldatische Selbstverständnis“ geschlechter- und sexualitätsübergreifend die Identitätskonzepte „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ und führt zur Stabilisierung des Militärs? Und kommen damit gefestigte Geschlechterbilder ins Wanken?

Im Januar 2011 – am 12.1. (Mittwoch) – schließt Dr. Regina Mühlhäuser die Veranstaltungsreihe ab. Mit dem Thema „Sexuelle Gewalt in militärischen Konflikten. Männer und Frauen als Täter / Täterinnen und Opfer“ rückt sie dabei den zentralen Punkt in den Blick, der untrennbar mit Fragen um Geschlecht und Militär verbunden scheint. Es wird die sexualisierte, vielmehr sexuelle Gewalt in Konflikten gegenüber Frauen, Männern und Kindern thematisiert. Es werden Fragen nach den Opfern gestellt, – und es werden insbesondere die Täter und Täterinnen genau anvisiert: Wieso kommt es in militärischen Konflikten zu zahllosen sexuellen Übergriffen gegenüber der Zivilbevölkerung und gegnerischen Soldatinnen und Soldaten? Hängt dies mit soldatischen Identitäten zusammen, mit Machtbeweisen oder eigener Überforderung mit der gesehenen Gewalt? Ergeben sich hier möglicherweise Änderungen durch die Aufnahme von Frauen in Armeen, – und wenn ja, wie sehen diese aus?

Die Veranstaltungsreihe wird veranstaltet von Friedensbüro Hannover e.V. und DFG-VK Hannover, in Kooperation mit Stiftung Leben und Umwelt – Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen und Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen.

Wir laden alle Interessierten sehr herzlich zu den Veranstaltungen ein! Es wird im Anschluss an die einführenden Vorträge jeweils genügend Raum für Diskussionen zur Verfügung stehen.

 

1 68 69 70 71 72 88