Rede: Friedensbüro zum Friedenskonzert am 1. Dezember 2010

Wir singen für eine Welt ohne Kriege!

Wir protestieren gegen den blutigen Krieg in Afghanistan!
Wir protestieren gegen den Versuch der Bundeswehr, sich in zivilen Bereichen die Legitimierung für ihre Einsätze zu erschleichen!

Kein Militär in Gotteshäusern!

 

Das Militärkonzert der 1. Panzerdivision, das mit weihnachtlichen Klängen Jahr für Jahr für kriegerische Einsätze in Afghanistan für eine stärkere Akzeptanz der Bundeswehr in der Gesellschaft geworben hat – und weiter wirbt – musste sich nach Protesten aus der Marktkirche zurückziehen. Doch auch der Umzug in die Neustädter Kirche führte zu Protesten. In diesem Jahr wurde das Konzert hier in der Kirche von den Militärs abgesagt. Zur Begründung mussten organisatorische Erklärungen herhalten. Allerdings gibt es sehr wohl u. a. die Ankündigung für ein Konzert des Heeresmusikkorps 1 in der St. Martins-Kirche in Nienburg am 15. Dezember. Der Abend dort soll ausklingen mit Glühwein und Weihnachtsgebäck im Rathaus!

Süßer die Glocken nie klingen …! In Afghanistan klingen keine Glöckchen, da wird gekämpft, geschossen, getötet.Deshalb setzen wir uns hier mit aller Kraft gegen den Versuch der BW ein, eine adventsgestimmte Bevölkerung vor ihren militärischen Karren zu spannen!

 

Nach wie vor hält die deutsche Regierung, hält das Militär an seinem Kriegseinsatz in Afghanistan fest. Daran ändert auch das neue ‚Sicherheitskonzept‘ nichts.
Und wenn die Nato in 4 Jahren abgezogen sein sollte, wie gerade in Lissabon beschlossen, wird die Bilanz noch schrecklicher sein, als sie es heute schon ist

Die Situation verschlechtert sich vor allem für die Zivilbevölkerung in Afghanistan von Tag zu Tag – Nichts ist normal in Afghanistan!

• Gezielte Tötungen von Aufständischen – gegen das Internationale Kriegsvölkerrecht – die eher das zivile Umfeld der Aufständischen betreffen als die Gesuchten.

• Gekaufte Söldner, von der Firma Xe-Services (Nachfolgefirma von Blackwater) kämpfen für die USA.

• Die Zahl der getöteten Zivilpersonen in Afghanistan wurde für 2009 von der UNO mit 2.412 angegeben.

• Dramatische geografische Ausweitung des Krieges auf Pakistan. Der Krieg löste einen Bürgerkrieg in Pakistan aus. 2009 wurden dort mehr als 12.000 Menschen getötet.

• Von Stabilisierung keine Rede. Im Gegenteil: Ausweitung der Anschläge!

Von 2003 bis 2009 verhundertfachten sich die Anschläge mit Sprengfallen

• Das Leben der Frauen, um dessen Verbesserung es ja angeblich ja nach wie vor geht, verschlechterte sich. Internationale Soldaten sind nicht nach Afghanistan geschickt worden, um Frauenrechte zu schützen. Gekämpft wird nicht wegen ihnen – und auch nicht für sie. Im Gegenteil: Ihr Leben und Überleben sind zunehmend bedroht.

 

Ø Wir fordern:
Sofortige Einstellung der Kampfhandlungen, nicht erst in vier Jahren!

Ø Keine Ausweitung der Einsätze!

Ø Kein Geld für kriegerische, sondern allein für zivile Anliegen – nach Maßgabe der Bevölkerung

Setzt Euch mit uns ein: für eine gerechte Welt! Für eine Welt ohne Krieg!

Brunhild Müller-Reiß