Friedensnewsletter Hannover Februar 2015
Dass Krieg irgendwann undurchführbar werden wird, ist offensichtlich. Die Frage ist eher das Gegenteil – wann wird sich das Erkennen dieser unvermeidlichen Wahrheit unter den Regierungen und Völkern verbreiten? Wenn die Unmöglichkeit, auf Krieg zurückzugreifen, um internationale Konflikte beizulegen, für alle offensichtlich ist, werden andere Mittel entwickelt werden.
Johann von Bloch (1836-1902), 1898
Liebe Friedensfreundinnen und –freunde
Ende letzten Jahres war es soweit: Stolz verkündeten die Militärs die Ankunft des ersten A400M in Wunstorf. Grund genug, auch über die Ausrichtung der lokalen Friedensbewegung zu diskutieren und endlich das größte Luftdrehkreuz der NATO, welches wenige Kilometer entfernt von Wunstorf entstanden ist. Der Ostermarsch will sich verstärkt den regionalen Orten des Krieges widmen, denn Krieg beginnt hier! Anfang Februar findet dafür ein erstes Vorbereitungstreffen statt, das Friedensbüro hat einen entsprechenden Vorschlag vorbereitet.
Ebenfalls in Hannover findet in diesem Jahr die zentrale Strategiekonferenz der Friedensbewegung „Globale Krisen und Konflikte – Strategien und Handlungsoptionen für die Friedensbewegung“ statt. Eine Teilnahme ist gern gesehen. Vielleicht sehen wir uns ja dort.
Ralf Buchterkirchen
für das Friedensbüro und DFG-VK Hannover
PS: Natürlich sehen wir uns auch bei den laufenden Protesten gegen Hagida – das nächste Mal am 6.2. am Opernplatz oder den anderen Demoorten.
Eine layoutete version gibt es im hier
Themen:
Termine
Friedenspolitischer Stammtisch – Schwerpunkt Pegida
Ostermarsch 2015
Strategiekonferenz der Friedensbewegung
Termine
- 01. 19.00 Uhr im Café K., Friedenspolitischer Stammtisch
- 02. 19.00 Uhr im Café K., Friedenspolitischer Stammtisch „Kobanê ist befreit‘ Wie geht es weiter? Was halten wir von UN-Militäreinsätzen?“
- 02. 19.00 Uhr, Kargah, Mitgliederversammlung der DFG-VK
- Aktiventreffen ist am 18.2. um 19 Uhr im Haus der Jugend
- /28.02.2015, Pavillon – Strategiekonferenz der Friedensbewegung
„Pegida oder Hagida in Hannover – und Aktionen dagegen – unsere Meinung
Von Brunhild-Müller Reiß, Friedensbüro
Da zu vermuten ist, dass alle, die den Friedensbüro Newsletter in Hannover bekommen, an den Gegenaktionen teilgenommen habe oder alle entsprechenden Mitteilungen aus der Zeitung oder anderen Quellen mitbekommen haben – hier darüber kein großer Bericht.
Wir haben im Friedensbüro über Pegida gesprochen und uns überlegt, warum – vor allem in Dresden – so viele Menschen bei Pegida mitgemacht haben. Und wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass wir uns dem Kern, den hartgesottenen Rassist_innen und Anti-Islam-Anhänger_innen konsequent entgegenstellen wollen – nach wie vor: für sie kein Raum – nicht in Hannover und anderswo!
Aber wir sind auch der Überzeugung, dass Menschen mitlaufen, die auf Missstände in unserer Gesellschaft hinweisen wollen und die sich – zu Recht oder Unrecht – diskriminiert, deklassiert und unverstanden fühlen – und die wollen wir nicht den Nazis und Rassisten überlassen.
Über – vielleicht kontroverse – Einschätzungen wollen wir uns unterhalten:
Informelles, offenes Gespräch zum Thema ‚Pegida‘ bei unserem Stammtisch am 30. Januar 2015 um 19.00 Uhr im Café K. in Linden: Überlassen wir ‚den Pegidas‘ nicht die ‚Stammtischhoheit‘ und nicht die Straßen und Plätze. Ihr seid gerne willkommen!“
Einladung Ostermarsch-Bündnis Ostermarschs 2015
- Febr., 19. Uhr im Pavillon, R. 2
‚War starts here – let’s fight it here!‘
In zahlreichen Diskussionen in der letzten Zeit haben wir festgestellt, dass für viele Menschen unsere Friedensanliegen zu abstrakt, zu ‚weit weg‘ erscheinen. Deshalb wollen wir versuchen, Militär, Kriegseinsätze der BW, Kriegsvorbereitungen und eine entsprechende militaristische Struktur bei uns lokal und regional zu verorten.
Entsprechend sieht unsere Planung für den Ostermarsch 2015 inzwischen so aus, dass wir vor Ostern eine ‚Heidewanderung‘ machen wollen (Donnerstag bis Samstag vor Ostern). Dabei wollen wir mit Zug, Fahrrädern und ggf. Autos die unten genannten Orte anfahren und uns dort, so weit wie möglich, mit entsprechenden Gruppen bzw. interessierten Menschen treffen. Wir wollen auch versuchen, verschiedene Aspekte mit einzubeziehen: z. B. Umwelt (Schutz der Heidelandschaft), Erinnerung (Bergen-Belsen), Aktiv gegen Waffenproduktion (Unterlüß), Ausbau der militärischen Infrastruktur (Wunstorf) u. a. Am Sonnabend ist eine Kundgebung in Hannover geplant.
- Unterlüß Rheinmetall – Waffenproduktion
- Bergen-Hohne: NATO-Übungsplatz
- Bergen-Belsen – ehemaliges KZ – Gedenken
Dann über Hannover (Samstag) zum - Fliegerhorst Wunstorf – Militärflughafen, der derzeitig ausgebaut wird. Im Dezember ist der erste A400M, ein leistungsstarker Militärtransporter dort gelandet – Aktion
- Und entweder vor der Fahrt nach Wunstorf oder danach soll hier in Hannover eine Kundgebung sein. Lasst doch bitte mal hören! Danke!
Um die hier genannten Überlegungen zu konkretisieren oder auch zu verändern, laden wir euch zu einem Bündnistreffen ein: Über eine rege Beteiligung am Bündnistreffen mit vielen Anregungen freuen wir uns!
Friedensbüro Hannover und die DFG-VK Hannover
Strategiekonferenz „Globale Krisen undKonflikte – Strategien und Handlungsoptionen für die Friedensbewegung“
Wir möchten Euch recht herzlich zur 12. Strategiekonferenz „Globale Krisen und Konflikte – Strategien und Handlungsoptionen für die Friedensbewegung“ einladen. Die Konferenz finden am 27. und 28. Februar 2015 im Kulturzentrum Pavillon / Hannover statt ( Lister Meile 4, 30161 Hannover).
Den Flyer mit Programm findet Ihr hier (http://www.koop-frieden.de/fileadmin/Strategiekonferenz/2015/Flyer_strategieKonferenz_2015.pdf).
Bitte unbedingt anmelden!
Per Email an info@koop-frieden.de oder per Tel. 0228/ 692904
Alle weiteren Infos unter http://www.koop-frieden.de/sub/strategiekonferenz-2015-in-hannover.html
Der Tagungsbeitrag ist 30 EUR (ermäßigt 15 EUR) und bei der Konferenz zu entrichten.
SchülerInnen, StudentInnen und Auszubildende zahlen einen Unkostenbeitrag von 10 EUR.
Wir freuen uns auf Eure Teilnahme!
Mit den besten Grüßen
Die SprecherInnen der Kooperation für den Frieden
Reiner Braun (IALANA), Philipp Ingenleuf (Netzwerk Friedenskooperative), Jens-Peter Steffen (IPPNW),
Renate Wanie (Werkstatt für Gewaltfreie Aktion, Baden), Lucas Wirl (NatWiss)
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Freitag, 27. Februar 2015
Ab 17:00 Uhr Anmeldung
19.00 Uhr Begrüßung
19.30 Uhr Vorträge mit kurzer Diskussion
„Die Dimensionen des Globalen: Krisen, Konflikte und Umbrüche“ (Jochen Hippler, Politikwissenschaftler und Friedensforscher)
„Die Dimensionen des Globalen und die Außenpolitik Europas“ (Claudia Haydt, Informationsstelle Militarisierung)
Moderation: Angelika Wilmen (IPPNW)
20.30 Uhr Diskussion (bis ca. 21.15 Uhr)
Samstag, 29. Februar 2015
9.30 Uhr Panel „Dimensionen globaler Krisen und Konflikte – Konkretisierende Beispiele“
Naher/Mittlerer Osten (Wiltrud Rösch-Metzler, pax christi)
Ostasien (Karl Grobe-Hagel, freier Journalist)
Ukraine (Björn Kunter, Ukraine-Projektkoordinator der Kurve Wustrow)
11.00 Uhr Pause
11.30 Uhr Was sind Alternativen und zivile Lösungsansätze? (Moderierter Roundtable)
Gewaltsame Konflikte verhindern, Konflikte ohne Gewalt austragen – Zivile Konfliktbearbeitung staatlicherseits und von Seiten der Zivilgesellschaft (Christine Schweitzer, BSV)
Gerechtigkeit herstellen – Solidaritäts- und Menschenrechtsarbeit (Gesine Ames, Ökumenisches Netz Zentralafrika)
Ökonomische Alternativen (Handel, Arbeit, ökologisches Wirtschaften) angesichts von endlichen Ressourcen, Klimawandel und Bevölkerungswachstum (Heinz Fuchs, Brot für die Welt-EED)
Kultur und Frieden: Dimensionen einer internationalen Friedenskultur (Bernhard Nolz, PädagogInnen für den Frieden)
13.00 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Arbeitsgruppen zu Konfliktdimensionen
Naher/Mittlerer Osten (Wiltrud Rösch-Metzler, pax christi; Moderation Clemens Ronnefeldt, Versöhnungsbund)
Ostasien (Karl Grobe-Hagel, freier Journalist; Moderation Kristine Karch, No to War – No to Nato)
Ukraine / neue Entspannungspolitik (Björn Kunter, Ukraine-Projektkoordinator der Kurve Wustrow; Moderation Lucas Wirl, NatWiss)
Gewaltsame Konflikte verhindern, Konflikte ohne Gewalt austragen – Zivile Konfliktbearbeitung staatlicherseits und von Seiten der Zivilgesellschaft (Christine Schweitzer, BSV; Moderation Renate Wanie)
Gerechtigkeit herstellen – Solidaritäts- und Menschenrechtsarbeit (Gesine Ames, Ökumenisches Netz Zentralafrika; Moderation Martin Singe, Komitee für Grundrechte)
Ökonomische Alternativen (Handel, Arbeit, ökologisches Wirtschaften) angesichts von endlichen Ressourcen, Klimawandel und Bevölkerungswachstum (Heinz Fuchs, BfdW-EED; Moderation Michael Held, Arbeitsstelle PRAKTISCHE SCHRITTE)
internationale institutionelle Friedenspotentiale (UN) (Reiner Braun, IALANA; Moderation Angelika Wilmen, IPPNW)
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Was tun? Diskussion und Handlungsoptionen
Inputs aus den Workshops
Moderation Renate Wanie (WfGA) und Reiner Braun (IALANA)
17.30 Uhr Zusammenführende Schlussworte
Philipp Ingenleuf (Netzwerk Friedenskooperative) und Lucas Wirl (NatWiss)
17.45 Uhr Ende
Bitte unbedingt anmelden!
Per Email an info@koop-frieden.de oder per Tel. 0228/ 692904
Alle weiteren Infos unter http://www.koop-frieden.de/sub/strategiekonferenz-2015-in-hannover.html