Der Iran – innenpolitische und außenpolitische Situation. Droht im mittleren Osten ein Krieg?

Friedenspolitischer Arbeitskreis am Dienstag, dem 1. Aug. 2017
um 19.00 im Pavillon
Vortrag und Diskussion

Der Schwerpunkt der Veranstaltung wird auf dem Iran liegen, aber die innen- und außenpolitische Situation im Iran wird gleichzeitig in den Gesamtkontext des Mittleren Ostens eingebettet.
Und es wird auch darum gehen, was ‚der Westen‘ mit den Ereignissen im Mittleren Osten zu tun hat und was wir in Hannover der hochexplosiven Entwicklung im Nahen Osten entgegenstellen wollen.

· Wettrüsten: zwischen den beiden Regionalmächten Saudi Arabien und Iran findet ein Wettrüsten statt – die Gefahr eines Krieges im Mittleren Osten wird immer bedrohlicher.Im Juni haben Saudi-Arabien und seine Verbündeten Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain dem Emirat Katar ein zehntägiges Ultimatum vorgelegt, das ihre Konfrontation mit dem winzigen Golfstaat dramatisch verschärft und die Gefahr eines militärischen Konflikts erhöht hat.

· Im Innern des Iran verschärft sich der Terror, der eng mit seiner außenpolitischen Situation verbunden ist. Am 7. 6. 2017 erschütterten zwei Anschläge Irans Hauptstadt Teheran. Der IS reklamiert die Taten für sich. Die Revolutionsgarden, aber auch viele iranische Menschen machen den Erzfeind Saudi-Arabien verantwortlich. Anfang Mai hatte Vizekronprinz Mohammed bin Salman gedroht: „Wir werden daran arbeiten, dass die Schlacht in Iran stattfindet.“

· Menschenrechtsverletzungen im Iran:
Folter, willkürliche Haft, Entrechtung von Frauen und Minderheiten, Unterdrückung politischer, ethnischer und religiöser Minderheiten und die Vollstreckung von Todesurteilen, auch an Minderjährigen sind im Iran an der Tagesordnung.

· Die Verantwortlichkeit des ‚Westens‘ bzw. des ‚globalen Nordens‘:
Angefangen bei dem Putsch gegen Mossadegh 1953 mit dem Ziel eines Regimechanges (Verstaatlichung der Erdölindustrie), den anschließenden Entwicklungen im Iran, dem weiterhin massiven Interesse an Erdöl (Blut für Öl) und den Waffenlieferungen deutscher Rüstungsunternehmen gibt es vielfache Verwicklungen deutscher Interessen an der Entwicklung im Iran und im Mittleren Osten. Gerade erst wieder hat Deutschland in unverantwortlicher Weise Rüstungslieferungen an die Konfliktparteien Ägypten und Saudi-Arabien genehmigt. Profite sind wichtiger als Friedensbemühungen.

Wir wollen diese vielen komplexen Themen anreißen und uns überlegen, wie wir unser Wissen vertiefen, aber auch unsere Aktivitäten gemeinsam verstärken können.

Friedensbüro, DFG-VK Hannover und Kargah

Flyer: Der Iran-1-8-17

Friedenspolitischer AK zu Iran

Dienstag, 4.Juli 19.00 ausnahmsweise im Kargah! (Faustgelände/ Ecke Leinaustr.)
Unter Obama wurde mit dem Iran ein Vertrag geschlossen, der zu einer Normalisierung der Beziehungen führte, auch wenn der Iran weiter auf eine vollständige Rücknahme des Embargos wartete. Trump will dieses wieder rückgängig machen und erklärt den Iran wieder zum großen Feind. Kurz nach seinem Besuch in Saudi-Arabien kommt es zur Verurteilung Katars, auch wegen seiner Beziehungen zum Iran. Dieses läßt die Sorgen vor einer kriegerischen Auseinandersetzung wachsen.
Wir wollen die Lage um den Iran diskutieren und dabei auch die Geschichte des Konflikts beleuchten. Wir freuen uns besonders über die Teilnahme von Menschen aus dem Iran.