80 Jahre nach dem Überfall auf die Sowjetunion: Wie ist eine Deeskalation mit Russland denkbar?

Donnerstag, 17. Juni 21 ab 19.00 Veranstaltung mit Andreas Zumach
im Freizeitheim Döhren (An der Wollebahn 1)
Das Fzh Döhren hat mitgeteilt, dass die Testpflicht aufgehoben ist.

Am 22. Juni – 80 Jahre nach dem Überfall Hitlerdeutschlands 1941 auf die Sowjetunion und über drei Jahrzehnte nach Ende des Kalten Krieges und den damit verbundenen Hoffnungen auf ein „Gemeinsames Haus Europa“- ist das Verhältnis zwischen den (in NATO und EU verbündeten) Staaten des Westens und Russland so schlecht lange nicht mehr. Selbst die damals noch vielfältigen Beziehungen zwischen westlicher und russischer Zivilgesellschaft – KünstlerInnen, LiteratInnen, WissenschaftlerInnen, PolitikerInnen, TouristInnen u.a.- existieren heute kaum noch.
Ob NATO-Osterweiterung, Krim-Annexion und Bürgerkrieg im Donbas, militärische Aufrüstung, hybride Kriegsführung, Internetpropaganda, Gas-Pipelines, die Sanktionen des Westens gegen Russland oder der Umgang der Regierung Putin mit der innenpolitischen Opposition sowie ihre Kontakte zur AfD und anderen rechtsextremen Parteien im Westen – derzeit gibt es scheinbar nur Konflikte und keine Gemeinsamkeiten. Verschärfend hinzu kommen die konträren Interessen Russlands und zumindest einiger westlicher Staaten in Syrien, Libyen und anderen außereuropäischen Konfliktregionen. Selbst der russische Impfstoff „Sputnik V“ wird meistens nur negativ als Instrument Russlands zur „geopolitischen Einflussnahme und Propaganda“ wahrgenommen.
Wir Deutsche haben aus aktuellen wie historischen Gründen eine besondere Verantwortung, die Dynamik im Verhältnis zu Russland wieder umzukehren hin zu einem gutnachbarschaftlichen Verhältnis auf unserem gemeinsamen euroasiatischen Kontinent.
Welche Schritte in diese Richtung könnten und sollten Politik und Zivilgesellschaft unternehmen?

Der Vortrag von Andreas Zumach (Experte für internationale Beziehungen und Konflikte. Von 1988-2020 UNO- und Schweizkorrespondent der taz mit Sitz in Genf, jetzt aktiv bei „Sicherheit neu denken“) gibt Gelegenheit zum Nachdenken und zur Diskussion.