Mahnwache am Kröpcke gegen den Krieg in Mali

Bei eisiger Kälte haben wir am Dienstag, dem 22. Januar 2013 gegen den Krieg in Mali und dessen Unterstützung durch die deutsche Regierung mit einer Mahnwache demonstriert. Deutsche Transportflugzeuge im Rahmen der französischen Intervention sind Teil des kriegerischen Einsatzes! Und eine direkte Einbeziehung der Bundeswehr ist keineswegs ausgeschlossen.




Obwohl mit unserer Aktion gut sichtbar, waren viele Menschen schwer ansprechbar. Trotz der permanenten Hinweise von Regierungsseite und auch in den Medien, dass  Europa nicht weit von   Mali  entfernt  und auch unsere Sicherheit bedroht sei, haben zahlreiche Passanten dies nicht so empfunden.

Es gab einige gute Gespräche und wir wissen, dass  antimilitaristische und Friedensgruppen mit uns gemeinsam versuchen, den Krieg in Mali  als großes Problem in die Öffentlichkeit zu tragen.

Nur Ursachenbeseitigung von existentieller Not, Ausbeutung, politischer Zerrissenheit und Verzweiflung kann helfen! Krieg löst keine Probleme!

 

Link zu einem auf die Uran- und Rohstoffinteressen Frankreichs hinweisenden Text von Pax Christi:

 

Protestkundgebung des Friedensbüro Hannover e.V. gegen die deutsche Unterstützung des Mali-Krieges

Dienstag, 22. Januar 2013 (Kröpcke, Hannover)

Beginn 16:30 Uhr

*Kein Krieg mit deutscher Unterstützung!**
**Keine Beteiligung oder Zuarbeit der Bundeswehr an irgendwelchen Kriegen!**
**Nicht in Mali – und auch nirgendwo anders!*

Wir glauben nicht daran, dass wir in Afrika die Sicherheit Deutschlands
zu verteidigen hätten. Wir haben auch gar kein Recht dazu:

Die Bundeswehr ist keine Weltpolizei.

Der gescheiterte Versuch, in Afghanistan mit deutschem Militär eine
Demokratie zu installieren, sollte uns endlich klug machen, an unsere
schreckliche Vergangenheit erinnern und die Lehren daraus ziehen lassen:

Nie wieder Krieg von deutschem Boden!

Wir fordern das sofortige Ende jeglicher Unterstützung der militärischen
Intervention Frankreichs in Mali und wenden uns gegen einen möglichen
direkten Einsatz der Bundeswehr. Dies alles geschieht nicht, wie
behauptet, im Namen der Verteidigung humanitärer Interessen. Es geht u.
a. um Rohstoff-, Erdöl- und Handelsinteressen – den Menschen in Mali
kann nur durch Verbesserung ihrer politischen und sozialen Lage geholfen
werden

Friedensbüro Hannover e.V.

Mali – Bundeswehr will wieder in den Krieg ziehen

Wie seit einigen Tagen berichtet wird, plant die Regierung Soldaten nach Mali zu schicken, wie augengeradeaus.net berichtet, ggf. sogar ohne Bundeswehrmandat. De Maiziere begründet das  damit, das nur eine Ausbildung malischer Truppen geplant sei, nicht jedoch die Unterstützung der Rückeroberung des Nordens. Das ist Augenwischerei. Natürlich ist eine militärische Ausbildung direkte Kriegsunterstützung und muss durch den Bundestag legitimiert werden.

Kaum diskutiert werden bisher die Gründe für die Abspaltung des Nordens. Jahrzehntelang hat die westliche Staatengemeinschaft die Unterdrückung der Tuareg ignoriert – die Rebellion, die zur Abspaltung vom Süden geführt hat, hat vor allem soziale Ursachen. Jetzt da sie sich mit als islamistisch bezeichneten Gruppen zusammengetan haben wird über militärisches Eingreifen geredet. Es  geht wie immer um das, um das es schon immer bei dieser Form von Konflikten geht – um Einflußsphären wie hier im ehemaligen französischen Kolonialgebiet. Da verwundert es auch nicht, das es offensichtlich kein Problem darstellt, das der amtierende Präsident nicht gewählt, sondern durch einen Putsch an die Macht gekommen ist. Über solche Kleinigkeiten wird an dieser Stelle gerne hinweggesehen.

Cristine Buchholz, hat einen etwas anderen Blickwinkel in einem Arbeitspapier zusammengefasst (pdf).