Schule ohne Militär – das Bündnis

„Schule ohne Militär Hannover“ – Ziele und Forderungen des Bündnisses

Die Bundeswehr wirbt immer massiver und aggressiver um Nachwuchs. .Z. B. lädt sie Schulklassen in Kasernen ein, benutzt den ‚Girls Day‘ (inzwischen ‚Zukunftstag‘), der Minderjährige mit Berufsperspektiven vertraut machen soll, mischt sich in die Ausbildung von Lehrkräften ein und zieht mit ihren Werbe-Trucks durch die Lande. Dabei versucht sie insbesondere sehr junges Zielpublikum anzusprechen. Das beginnt bei Vorschulkindern, die als direktes Ziel auf Messen für Freizeit und Hobby über Animationen und Spiele angesprochen werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Rekrutierung liegt auf Kindern und Jugendlichen im Schulalter, die insbesondere bei Berufstagen und direkt in der Schule erreicht werden sollen. Zwar gibt die Bundeswehr vor, dass sie lediglich „informiere“, aber aus den Handreichungen für die Jugendoffiziere geht anderes hervor: Diese werden dazu angehalten, ein möglichst positives Bild der Bundeswehr zu vermitteln Wie sollte es auch anders sein, da die Jugendoffiziere doch von der Bundeswehr bezahlt werden und in einem besonderen Abhängigkeits- und Gehorsamsverhältnis zu ihr stehen.

Wir sind der Auffassung, dass die Bundeswehr nicht an Schulen gehört. Zum einen muss die UN-Menschenrechtskonvention auch in der Bundesrepublik Deutschland zur Geltung kommen, die Werbung des Militärs unter Minderjährigen und die Rekrutierung von Minderjährigen durch das Militär untersagt. Zum anderen sollen Schulen Ort der Bildung und nicht der Werbung sein. Schülerinnen und Schüler sollen zu einer selbstbestimmten und demokratischen Willensbildung befähigt werden – dafür sind Pädagoginnen und Pädagogen geschult, hingegen nicht die auf Gehorsam zur Bundeswehr verpflichteten Jugendoffiziere.

Wir verstehen uns als hannöverscher Zusammenschluss interessierter Einzelpersonen, von Gruppen und Vereinen, die sich gegen die Werbung des Militärs an Schulen und gegenüber Minderjährigen engagieren. Dabei sind wir Teil einer bundesweiten Bewegung, die sich mit konkreten Aktionen gegen die „Informationsveranstaltungen“ – also Werbeveranstaltungen – des Militärs an Schulen und gegenüber Minderjährigen richtet und explizit Schüler_innen, Eltern, Lehrer_innen und der Schulleitung Informationen und aktive Unterstützung anbietet, um Werbeveranstaltungen des Militärs an ihrer Schule zu verhindern.
Wir teilen die folgenden Ziele und Forderungen der bundesweiten Initiative „Schule ohne Militär“:

Wir wollen erreichen, dass die Schulen und anderen Bildungseinrichtungen grundsätzlich zu militärfreien Einrichtungen werden. Wir setzen uns dafür ein, dass Schulen sich jeglicher Einflussnahme durch die Militärs verweigern.

Wir unterstützen Schulen, Gewerkschaften, Schüler_innen, Lehrer_innen und Elternvertretungen darin, sich öffentlich gegen eine Beteiligung von militärischem Personal am Unterricht zu engagieren.

Wir wollen jede Form von Kriegserziehung verhindern und erreichen, dass der strikt zivile Charakter von Schule in jedes Schulprofil aufgenommen wird.

Wir wollen durch Informationsveranstaltungen die Schüler_innen, Lehrer_innen, Elternvertretungen und Schulen erreichen, um ihnen Informationen und rechtliche Beratung anzubieten, damit jegliche Präsenz von Militärs an Schulen verhindert wird.

Wir wollen durchsetzen, dass die Bundeswehr weder unmittelbar noch mittelbar Lehr- und Unterrichtsmaterialien zur Verwendung an Schulen erstellt. Die Schulen, Lehrer_innen, Schüler_innen und Elternvertretungen wollen wir bestärken, dieses Material zurückzuweisen und dies auch öffentlich bekanntzumachen.

Wir fordern, jede Einbindung der Bundeswehr in die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften und Referendar_innen zu beenden.

Wir setzen uns dafür ein, dass weder das Land Niedersachsen noch die Stadt Hannover Kooperationsvereinbarungen für Schulen und Bildungseinrichtungen mit der Bundeswehr schließen und unterstützen Initiativen, die darauf abzielen, die bestehenden Kooperationsvereinbarungen in anderen Bundesländern aufzukündigen.

Alle Interessierten sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen, um die hannöverschen Schulen militärfrei zu machen! Informationen findest Du und finden Sie auf www.schule-ohne-militaer-hannover.de.

Kontakt: E-Mail.