Eltern

Sie möchten als Eltern das Militär nicht an der Schule ihrer Kinder haben. Was können Sie tun?

Der Bezirkselternausschuss Berlin Friedrichshain-Kreuzberg zeigte mit seiner Einladung zur Gründung einer Initiative “Schule muss militärfreier Raum bleiben” im Frühling 2010 eine Möglichkeit für Elternaktivitäten auf:

1) Die Schule entscheidet – Antrag in schulischen Gremien!
ElternvertreterInnen haben die Möglichkeit, in den schulischen Gremien Anträge auch in Bezug auf die Kontakte der Schule mit der Bundeswehr einzubringen. Hier finden Sie einen Musterantrag und begleitende Materialien (Powerpoint und Vortragstext), die Sie bitte auf die Gegebenheiten an Ihrer Schule anpassen müssten. Und hier findet sich Material von „terre des hommes“.

Wichtig ist auf jeden Fall: Organisieren Sie Öffentlichkeit, suchen Sie Verbündete unter den Eltern, den LehrerInnen und selbstverständlich unter den SchülerInnen und der SchülerInnenvertretung.

2) Schulbefreiung / Ersatzunterricht für Ihr Kind:
Lassen Sie Ihr Kind vom Unterricht befreien bzw. Ersatzunterricht bereitstellen, wenn ein Jugendoffizier an der Schule angekündigt ist. Das sollte der letzte Ausweg sein – versuchen Sie zunächst, Verbündete zu gewinnen und gegen die einseitige Beeinflussung zu protestieren und sie mithilfe kritischer Lehrer, der Eltern- oder der Schülervertretung zu verhindern. Gelingt das nicht und fühlen sich betroffene Kinder, minderjährige Jugendliche oder junge Erwachsene überfordert, allein den Streit mit einem geschulten Jugendoffizier auszufechten, bleibt die Schulbefreiung bzw. der Ersatzunterricht – immerhin gilt an Schulen die Gewissensfreiheit.

Musterantrag auf Unterrichtsbefreiung von „terre des hommes“: „Wir erziehen unser Kind aus Gewissensgründen gewaltfrei mit dem Ziel, dass später ein freiwilliger Gang zur Bundeswehr unterbleibt. Daher beantragen wir die Befreiung von der Teilnahmepflicht am Unterricht mit Bundeswehrsoldaten und Wehrdienstberatern. Unser Kind soll währenddessen Ersatzunterricht in einer anderen Klasse erhalten.“ (Mehr Informationen.)

Es sei sinnvoll, so ‘terre des hommes’, einen solchen Antrag prophylaktisch bei der Schulleitung abzugeben. Das fördere die kritische Auseinandersetzung mit der Idee, einen Jugendoffizier als Alleinunterhalter an die Schule zu lassen. Und sei auch deshalb sinnvoll, weil manche Schulleitung die Kinder und Eltern nicht einmal informiere, bevor ein militärisches ‘Hochwertseminar’ stattfinde.

3) Widerspruch beim Meldeamt!
Wenn Sie nicht widersprechen gibt das Meldeamt die Daten Ihres Kindes an die Bundeswehr weiter. Es wird dann von der Bundeswehr angeschrieben, so bald es 16 Jahre alt ist. Der Weitergabe der Daten können Sie formlos beim Meldeamt widersprechen.

Material / Informationen:

www.schulfrei-fuer-die-bundeswehr.de (Materialsammlung)

Diese Seite entstand in Kooperation mit der Berliner Initiative „Schule ohne Militär“ – vielen Dank für das Einverständnis zur Übernahme des Materials auf diese Seite!