Gegen Bundeswehr beim Kirchentag

Das Friedensbüro Hannover hat folgenden Brief an den Kirchentag geschrieben:

Sehr geehrte Mitglieder des Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags (DEKT) in Dortmund 19.-23. Juni 2019!

Wir protestieren gegen die Lobby-Werbung der Bundeswehr auf dem DEKT
2019. Insbesondere protestieren wir
(1.) gegen den Militärgottesdienst am Freitag, 21.06.2019, 11 Uhr St. Marien. An diesem Gottesdienst nehmen teil: Militärmusikkorps, Militärseelsorge, Militärbischof und hohe Vertreter*innen der Bundeswehr. Die Militärpolizei wird die Eingänge sichern. Die Bezeichnung „Bittgottesdienst für den Frieden“ ist verbale Schönfärberei.
(2.) Gegen den Auftritt einer Bundeswehr-Musik-Band, am Abend der Begegnung, 19.06.2019, ab 18.30 Uhr auf dem Platz der alten Synagoge.
(3.) Gegen die Lobby-Stände der Bundeswehr, Abteilung Militärseelsorge, auf dem Markt der Möglichkeiten.
(4.) Gegen die Teilnahme von Bundeswehr-Vertreter*innen auf mehreren Diskussions-Podien.

MIT BEZUG AUF DAS KIRCHENTAGS-MOTTO „WAS FÜR EIN VERTRAUEN“ MÖCHTEN WIR DIE FRAGE STELLEN:
AUF WEN ODER WAS VERTRAUEN WIR? VERTRAUEN WIR AUF ABSCHRECKUNG, AUFRÜSTUNG, MILITÄR UND RÜSTUNG? ODER VERTRAUEN WIR AUF VERNUNFT, DIALOG, VÖLKERVERSTÄNDIGUNG, VERTRÄGE UND GEWALTFREIE VERTEIDIGUNG?
In Zeiten der weltweiten Aufrüstung sollte die Kirche ein Zeichen für Abrüstung setzen. Das würde bedeuten, auch den DEKT abzurüsten. Das würde heißen, dass der DEKT auf zivile Mittel setzt.

Keine Bundeswehr-Lobby-Arbeit auf dem Kirchentag! Militär-Werbung hat auf einem Kirchentag, der sich (hoffentlich) für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt, nichts verloren!

Die Kernaussage des Hannoverschen Ostermarsches war:‚Frieden wagen‘. D. h., wir wollen das Wagnis ‚Frieden‘ eingehen, im  Vertrauen darauf, dass Andere dies dann auch tun!
Abrüsten statt Aufrüsten! Stopp der Waffenexporte! Für eine Weiterführung des INF-Vertrages!
Kein Vertrauen in Militär und Rüstung!

Mit freundlichen Grüßen
Für das Friedensbüro und die DFG-VK Hannover
Brunhild Müller-Reiß

Kein Krieg gegen den Iran

Menschen mit Herkunft aus dem Iran – sehr oft wegen politischer Verfolgung aus ihrem Land geflohen – warnen vor der brandgefährlichen Situation um den Iran: Die USA haben das Nuklearabkommen mit dem Iran aufgekündigt (was sie gar nicht können, denn es handelt sich um einen Beschluss der UNO), verschärfen die Wirtschaftssanktionen und ziehen Militär im Persischen Golf zusammen. Der Text ist hier zu finden:
https://amirmortasawi.wordpress.com/2019/05/29/20688277/

Das Friedensbüro fordert in dieser Situation von der Bundesregierung

  • Treten Sie aktiv für eine zivile Lösung ein und wenden Sie sich gegen jegliche Eskalation und Aggression im US-Iran-Konflikt.
  • Schließen Sie jede deutsche Unterstützung für einen Krieg gegen Iran und erst recht eine deutsche Beteiligung daran unmissverständlich und grundsätzlich aus. Auch von US-Stützpunkten in Deutschland, wie z.B. von der Airbase Ramstein oder dem EUCOM in Stuttgart, darf kein Krieg ausgehen.
  • Setzen Sie sich dafür ein, insbesondere mit Hilfe der europäischen Partner, dass das Nuklearabkommen mit Iran erhalten bleibt und wieder von allen Seiten anerkannt und weitergeführt wird. Dafür muss das Angebot der Beendigung der Sanktionen gegen Iran gemacht werden. Notfalls muss das Abkommen auch ohne die USA fortgesetzt werden.

Wir bitten um Unterstützung dieser Forderungen unter
https://www.friedenskooperative.de/kein-krieg-gegen-iran

Für den Erhalt des INF-Vertrages!

Am 1. Juni 1988 trat der Vertrag über die „Intermediate-range Nuclear Forces“ (INF) in Kraft. Beide Seiten verpflichteten sich zur Vernichtung ihrer atomaren Mittelstreckenwaffen (500 – 5000 km Reichweite), womit die Bedrohung Europas und großer Teile Russlands durch einen Atomkrieg abnahm.

Anfang Februar 2019 kündigte US-Präsident Donald Trump den Vertrag. Der russische Präsident Wladimir Putin setzte ihn daraufhin ebenfalls aus. Nach der sechsmonatigen Kündigungsfrist droht dem INF-Vertrag im August 2019 die endgültige Auflösung: Die Stationierung neuer Mittelstreckenwaffen in Europa wäre möglich. Eine endgültige Kündigung des Vertrages könnte ein neues Wettrüsten in Gang setzen und die Wiederholung des Kalten Krieges bedeuten:

die Gefahr einer atomaren Katastrophe würde sich erhöhen!
Das müssen wir verhindern!

Wir fordern von den USA und Russland:

  • Der INF-Vertrag einschließlich der gegenseitigen Überprüfungs- und Überwachungsmaßnahmen muss erhalten bleiben.

Wir fordern von der Bundesregierung:

  • Sie muss sich bei den USA und Russland für den Erhalt des INF-Vertrages einsetzen. Wettrüsten stoppen! Abrüstung schafft Sicherheit!

Der Infostand fand durch einen Sketch und Kinderspiele viel Aufmerksamkeit – was sich auch durch Unterschriften unter die Forderungen von ICAN und IPPNW zeigte.

Trump und Putin werden zu Verhandlungen zum Atomwaffenverbotsvertrag gezwungen.

Jahreshauptversammlung des Friedensbüros

Dienstag, 4. Juni um 18.30 im Haus der Jugend, Maschstr. 24, Raum Tokio Hotel

Neben den für Vereine vorgeschriebenen Formalien ist unser Hauptthema: „Friedensarbeit der Evangelischen Kirche.‘ mit dem Schwerpunkt: Friedensdekade 2019: ‚Friedensklima‘ – Möglichkeiten der Zusammenarbeit“ – Referent ist Lutz Krügener, Beauftragter für Friedensarbeit beim Haus Kirchlicher Dienste

Friedenspolitischer AK: NATO

Dienstag, 11. Juni um 19.00 im Pavillon.

Thema ist die Geschichte der NATO ab 1990, also nach Ende der Blockkonfrontation. Im April hat die Zeit nicht gereicht, um 70 Jahre NATO zu behandeln. Bernhard Pfitzner referiert weiter.

Antisemitischer Anschlag in Hemmingen

In Hemmingen ist in infamer Weise ein Brandanschlag auf das Haus einer jüdischen Familie verübt worden. Wir finden dies unerträglich!
Die Partei die ‚Rechte‘ wirbt mit einem antisemitischen Plakat für die Europawahlen. Darüber hinaus macht sie in Werbespots mit dem Hinweis auf die ‚Freiheit der Meinungsäußerung‘ darauf aufmerksam, dass eine 92jährige Frau wegen ihrer Äußerungen im Gefängnis sitzt. Nicht gesagt wird, dass diese Frau den ‚Holocaust‘ leugnet. Da wird mit demokratischem Anstrich unter Auslassung entscheidender Informationen für den Antisemitismus der Rechten geworben. Dies Alles geht nicht!
Wir sagen: Wehret den Anfängen! Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

Ein breites Bündnis gegen jeden Antisemitismus ruft die Bewohner*innen aus der Landeshauptstadt Hannover und der Region Hannover auf, nicht zu schweigen, sondern aufzustehen gegen jede Form von Antisemitismus!
Am Montag, den 27. Mai um 16.00 Uhr am Kröpcke in Hannover!

Hannover tritt für Abschaffung aller Atomwaffen ein

Der Rat der Landeshauptstadt Hannover (LHH) hat sich – wie es sich für die Partnerstadt Hiroshimas gehört – dem Städteappell zur Abschaffung aller Atomwaffen angeschlossen. Das Friedensbüro begrüßt diese Entscheidung und hofft auf vielfältigen Druck der hannoverschen Politiker auf die Bundesregierung, dem Vertrag zur Abschaffung aller Atomwaffen beizutreten, der im letzten Jahr von über 120 Staaten der UNO verabschiedet wurde.

Eine Frau und ein Mann mit einer Mappe.
Birte Vogel von der hannoverschen Gliederung von ICAN und Bürgermeister Thomas Hermann. 

In dem Städteappell heißt es:

„Unsere Stadt/unsere Gemeinde ist zutiefst besorgt über die immense Bedrohung, die Atomwaffen für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt darstellt. Wir sind fest überzeugt, dass unsere Einwohner und Einwohnerinnen das Recht auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben. Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und lang anhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen 2017 und fordern die Bundesregierung zu deren Beitritt auf.“

Im Beisein von Vertreter*innen der Ratsfraktionen übergab Bürgermeister Hermann den unterzeichneten Appell an Birte Vogel von der hannoverschen Gliederung von ICAN.

ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) ist ein globales Bündnis von über 530 Organisationen in mehr als 103 Ländern und erhielt im letzten Jahr den Friedensnobelpreis. Auch das weltweite Städtebündnis Mayors for Peace ist eine der Partnerorganisationen.

Als Vizepräsidentin des Mayors for Peace-Netzwerkes und Lead City für Deutschland engagiert sich die Landeshauptstadt Hannover an der Seite ihrer Partnerstadt Hiroshima – und mehr als 7.700 weiteren Städten aus 163 Staaten mit über einer Milliarde Einwohner*innen – bereits seit über 25 Jahren für die Abschaffung von Atomwaffen und für eine friedliche Welt. Im „Mayors for Peace Action Plan“ (2017 bis 2020) wurde festgehalten, dass alle Staaten „schnellstmöglich“ dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten.

Seestern in Südtirol – szenische Lesung

Nach der szenischen Lesung ‚Ein Morgen vor Lampedusa‘ und dem Theatermonolog ‚Das Boot ist voll!‘ bieten wir ab Mai 2019 in Zusammenarbeit mit dem ‚Theater in der List‘ Hannover und dem ‚Spielkreis Theater der Matthias-Kirche‘ Hannover – die neue szenische Lesung:
 „Seestern in Südtirol“ von Antonio Umberto Ricco an. Erzählt wird eine wahre Integrationsgeschichte. Das Projekt ist besonders für Schulen, Kirchengemeinden und Vereine geeignet.

Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Frau Doris Schröder-Köpf, hat die Schirmherrschaft des Projekts übernommen. Gefördert wird ‚Seestern in Südtirol‘ von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung, der Dr. Buhmann Stiftung für interreligiöse Verständigung, der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, der Region Hannover, der Klosterkammer Hannover und vom Caritasverband für die Diözese Hildesheim e.V., sowie freundlich unterstützt von der Firma Sennheiser und dem Flüchtlingsrat Niedersachsen.


Sie sind herzlich eingeladen die Lesung an einem der folgenden Termine im „Theater in der List“, Spichernstr. 13, Hannover (U-Bahn-Station Werderstraße) an einer der folgenden Termine zu erleben:

  • Am Freitag, dem 3. Mai 2019, 20:00 Uhr (Premiere – Anschließend findet ein Gespräch mit Frau Doris Schröder-Köpf sowie einem ehemaligen, unbegleiteten Minderjährigen und einer Vertreterin vom Flüchtlingsrat Niedersachsen statt.)
  • Freitag, dem 17. Mai 2019, 15:00 Uhr
  • Samstag, dem 18. Mai 2019, 11:00 Uhr

Sollten Sie unserer Einladung folgen, bitten wir Sie rechtzeitig Ihre Plätze (gerne können Sie andere Interessierte mitbringen) telefonisch oder online zu reservieren:

Telefonisch: MO-FR, 9:00 – 12:00 Uhr beim „Theater in der List“ Hannover: Tel. 0511 897 11 946

Online: https://www.lampedusa-hannover.de/reservierung

Zum Inhalt von Seestern in Südtirol

Der 14-jährige Alidad, ein Junge aus Afghanistan, wird am 22. August 2005 auf der Brennerautobahn aufgegriffen. Gerade hat er Stunden der Angst hinter sich: Von Venedig bis Südtirol lag er angebunden auf der Achse, unter einem Lkw. Nach zwei Jahren ist seine lange Reise zu Ende, und er kann seinen Integrationsweg im SOS-Kinderdorf Meran beginnen. Ohne Probleme?

Drei Menschen erzählen seine Geschichte, die sie scheinbar bis ins letzte Detail sehr gut kennen. Das gemeinsame Wissen bedeutet jedoch nicht, dass sie die gleiche Meinung über die erzählten Ereignisse haben. Im Gegenteil! Ihre Meinungen spiegeln die Gesellschaft um Alidad herum wider, wo Zweifel und Vorurteile, Angst vor dem Fremden bis zur offenen Ablehnung mit Solidarität und Unterstützung abwechseln.

Ist Alidad wirklich einfach ein schützenswürdiger Jugendlicher? Stimmt seine Altersangabe überhaupt? Ist die Geschichte, die er erzählt, wirklich wahr?

Kann er für die Südtiroler Gesellschaft ein Geschenk sein, wie sein Name auf Dari bedeutet und ‚Gutmenschen‘ behaupten? Oder ist er doch ein Betrüger, der vom Wohlstand profitieren will?

Eine wahre Integrationsgeschichte vom gleichen Autor wie Tariqs Auftrag (boot people projekt Göttingen), Ein Morgen vor Lampedusa und Das Boot ist voll (Theater in der List Hannover). Regie von Willi Schlüter und Kay Szacknys. Sprecherinnen, Sprecher und Techniker vom Spielkreis Theater der Matthias-Kirche Hannover.

Weitere Informationen zum Projekt:

·         www.lampedusa-hannover.de/seestern_folder.pdf (Folder)

·         www.lampedusa-hannover.de/seestern-in-suedtirol (Beschreibung)

·         www..lampedusa-hannover.de/faq-seestern (FAQ)

Kommunalwahlen in der Türkei

Freundeskreis Hannover – Diyarbakir
Mittwoch, 10. April 2019 um 18.00 Uhr im SPD-Büro Linden/Limmer, Fortunastraße/Ecke Limmerstraße

Leyla Imret, Vorsitzende der HDP Deutschland wird über den Ausgang der Kommunalwahlen am 31. März in der Türkei sprechen.

Erfreulicherweise sind die Ergebnisse nicht so, wie Erdogan sich das gewünscht hat. In fast allen Städten im kurdischen Teil der Türkei hat die HDP gewonnen, so in Diyarbakir, Van, Cisre, Mardin, Batman, erstmals in Kars. Trotz aller Behinderungen durch die AKP Regierung. Einige Tage vor den Wahlen wurden in den kurdischen Städten  noch die öffentlichen Liegenschaften an das Amt für Religionsangelegenheiten übertragen.

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