FRIDAYS FOR FUTURE – Krieg ist der größte Klimakiller

Am Freitag, bevor in Hannover überhaupt soooo viele Menschen – zwischen 30.00 und 40.000! – für die Zukunft des Planeten auf die Straße gingen, waren es ‚down under‘, also in Australien, bereits jeweils 100.000 Menschen in Melbourne und Sidney auf der Straße, und ‚rekordbrechende Massen‘ in vielen anderen Städten Australiens. Und so ging das rund um die Welt weiter.

Wir vom Friedensbüro und der DFG-VK waren auch dabei und betreuten mit ‚XR‘ (extinction rebellion) den Finger vom Küchengarten aus. Wir haben intensiv dazu beigetragen, dass die Rolle von Krieg, Militär und Gewalt als eine wesentliche Ursache für die Klimakatastrophe mit in die Diskussion und hoffentlich auch in  weitere Diskussionen und Aktivitäten mit eingeht.
Hier der Text unseres Flyers:

Für eine bewohnbare und lebenswerte Welt –
gegen Klimakollaps und Kriegsverwüstung

Uns Alle beschäftigt die Furcht vor den Auswirkungen des Klimawandels. Die Vorstellung einer Erde, auf der man nicht mehr leben kann, ängstigt uns.

Wir, als Teil der Bewegung für einen weltweiten Frieden, meinen, dass Aufrüstung und Kriegsgefahr im Zusammenhang mit der Klima-diskussion mitgedacht werden müssen: Kriege, geführt um Macht, Einfluss und Profite, machen die Welt unbewohnbar – vor allem im Globalen Süden –; sie führen zu Tod, Not, Verzweiflung und Flucht.
Aufrüstung, Planung und Vorbereitung jeglichen Krieges, das gezielte Töten von Menschen sind verbrecherisch als Plan, als Drohung und erst recht in der tatsächlichen Umsetzung.
Sie verschleudern aber auch Ressourcen, vergiften Menschen und Umwelt und führen die Erde ökologisch in den Abgrund.

Dass im Krieg Menschen getötet werden, ist schlimm — und allgemein bekannt. Die Schäden, die militärische Aktionen an Pflanzen und Tieren, an den Böden und unserer Atemluft anrichten, sind jedoch noch kaum im Blick. Brände, Explosionen, Pulverdampf, entlaubte Wälder, verseuchte Gewässer, CO2-Ausstoß in unfassbaren Mengen — das ist die furchtbare Umweltbilanz der Kriege und schon der vorbereitenden Militärübungen. Man hört merkwürdig wenig darüber.
Und das Militär als einer der größten Umweltsünder wurde aus dem Kyoto-Protokoll gestrichen — auf Betreiben der NATO-Staaten.

Krieg ist einer der größten Klimakiller – zumindest der überflüssigste!

  • Krieg und Militär zerstören gezielt menschliches und anderes Leben, Infrastruktur, Kultur, besiedelte und naturbelassene Lebensräume.
  • Selbst ohne Kriegseinsatz gehört das Militär zu den größten Verbrauchern von Energie:
    – Ressourcenverbrauch bei der Herstellung von Rüstungsgütern
    – Versiegelung des Bodens für Militäranlagen und die Zerstörung der CO2– bindenden Vegetation.
    – Energieverbrauch durch militärische Übungen, Wartung, Reparatur und Unterbringung der „kostbaren“ Waffensysteme.
    – Energieverschwendung und Umweltbelastung durch Transporte von Menschen und Material durchs Militär (Militärfahrten und –flüge).
    – Mehr als die Hälfte der Hubschrauber der Welt sind für militärische Zwecke bestimmt und etwa 1/4 des Verbrauchs von Düsentreibstoffen entfällt auf Militärfahrzeuge.
  • Kerosin-Ablass, Löschschäume und Lösemittel verseuchen Böden.
    Tests von Atomwaffen „versorgten“ die Welt mit Plutonium mit einer Halbwertszeit von 25.000 Jahren. Panzerbrechende Munition mit abgereichertem Uran vergiftete ehemalige Kriegsregionen (Kosovo, Irak) dauerhaft. Die Rate von Krebserkrankungen stieg dort immens.
  • Herbizide führen noch heute, fast 50 Jahre nach dem Ende des Vietnamkriegs, zu Schäden bei ungeborenen Kindern.

Wir brauchen Wissenschaftler*innen und Ingenieur*innen, die sich mit der Verbesserung des Lebens beschäftigen statt mit der „Verbesserung“ der Tötungs-Maschinen.
Wir wollen nicht mehr Standorte, mehr Flugplätze, mehr trainierendes Militär, mehr fliegende Jets, mehr donnernde Militärkonvois und nicht mehr Finanzen fürs Militär! Diese Mittel brauchen wir zur Gestaltung der Klimawende.

Wir fordern als Teil weltweiter Bewegungen gegen Krieg und Gewalt:

  • Ein Ende von Kriegen auf der ganzen Welt.
  • Die Ächtung und Abschaffung von Atomwaffen.
  • Ein Nein zu deutschen und NATO-Kriegseinsätzen.
  • Den Stopp von Waffenexporten in alle Welt.

Wir wollen eine bewohnbare und lebenswerte Welt – für Alle!