Kurzer Bericht über das Protestkonzert am 1. Dezember 2010
Friedenskonzert, Kundgebung und Demo am 1. Dezember 2010:
„Es ist Krieg, entrüstet Euch!
Es ist bitter kalt, der Wind pfeift um die Ohren und alle Menschen scheinen vor dem warmen Kamin zu sitzen. Es ist bereits dunkel um 19.00 Uhr, als nach und nach Leben auf den Platz vor der Neustädter Kirche kommt. Und dann erklingt Musik, ein Chor singt Friedenslieder, Posaunen erklingen, Reden werden gehalten – schließlich geht es zum Schiller auf der Georgsstraße, wo noch Abschlussreden gehalten werden. Ein riesiges Transparent gegen den Krieg in Afghanistan spannt sich über die Straße.
Immerhin haben sich ca. 80 Menschen Wind und Wetter entgegen gestellt und ihren Protest zum Ausdruck gebracht: gegen den Afghanistan-Krieg, aber auch gegen die Bereitschaft des Kirchenvorstands der Neustädter Kirche, jedes Jahr im November ‚seine‘ Kirche für ein Militärkonzert zur Verfügung zu stellen.
Zunächst fand das Militärkonzert über viele Jahre in der Marktkirche statt. Nach Protesten und der fehlenden Bereitschaft der Marktkirchengemeinde, dies auch weiterhin zu tun, siedelte das Musikkorps der 1. Panzerdivision (die in Afghanistan Elitetruppen stellt), in die Neustädter Kirche um. In diesem Jahr sagte das Militär aus ‚organisatorischen‘ Gründen ab. Der KV steht aber weiter hinter dem Militär – er hat seine Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs gegen AntimilitaristInnen, die in der Kirche eine Mahnwache hielten, nicht zurückgezogen.
Das Friedensbüro und der Leiter des Arbeitsfeldes Friedensarbeit im Haus kirchlicher Dienste Hannover, Pastor Burckhardt, wollen weiterhin zusammenarbeiten: gegen Militär in Gotteshäusern, gegen den Versuch, den Menschen Krieg als ‚humanitären Einsatz‘ zu verkaufen, gegen den Afghanistankrieg.
Brunhild Müller-Reiß
Friedensbüro Hannover e. V.