Fridays for Future: unser Redebeitrag
Zwischen 35.000 und 40.000 Menschen waren es am 20.9.2019 in Hannover!
Hier unser Redebeitrag:
Liebe Freunde und Freundinnen, heute will die Regierung ihr Klimaschutzpaket vorlegen. Wir wissen schon jetzt, dass es bei weitem nicht reichen wird, um die Klimaziele von Paris zu erreichen.
Deshalb fordern wir von der Politik, mit allen Aktivist/Innen von Fridays for Future:
Beschließt endlich tiefgreifende und schnell wirkende Maßnahmen. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Ihr habt versprochen die Erderwärmung bis 2030 auf max. 1,5° zu halten um eine katastrophale Veränderung des Klimas zu stoppen. Das habt ihr zwar nicht der NATO versprochen, aber den Völkern der Erde. Da nehmen wir euch beim Wort.
Wir fordern Gesetze und eine gerechte Besteuerung jener Konzerne, die die größten Gewinne machen und dabei den gößten CO²-Ausstoß verursachen! Damit die Haupptlast nicht wieder der arbeitenden Bevölkerung aufgebürdet wird.
Trotz Jahrelanger Haushaltsüberschüsse, denn wir sind ja ein reiches Land, wurde unser Land kaputtgespart, das Schienennetz zugunsten des Autoverkehrs abgebaut u.v.m. Auch der Klimaschutz wird nicht gelingen, wenn Länder und Kommunen mit ihren Investitionen an den Grenzen der ’schwarzen Null‘ scheitern. Das unsinnige Spardiktat muss fallen. Wir haben nicht mehr die Zeit langfristige Prozesse abzuwarten. Den Menschen in der Lausitz und in NRW muss JETZT eine gute Perspektive gegeben werden, wenn in ein paar Jahren der Braunkohle-Abbau beendet wird. Es müssen JETZT die die alternativen Energieträger massiv gefördert werden!
Aber es wird nicht überall gespart: Neueste Panzer und Mehrzweckkampfschiffe sind im Bau, ein Ersatz für den Atombombenflieger Tornado ist geplant. Und in Militärmissionen an den Grenzen zu Russland und überall auf der Welt werden Mrd Steuergelder buchstäblich verpulvert und verbrannt. Sie schaffen nirgendwo Frieden oder Sicherheit für die Menschen! im Gegenteil, sie verlängern durch unsere Präsenz die Konflikte. Und sie sind ein Fass ohne Boden. Irgendwann wird dann zum Rückzug geblasen, aber bis dahin wurden kostbare Ressourcen verschwendet mit einer negativen CO²-Bilanz. Nur 1 Flugstunde des Eurofighters erzeugt etwa soviel CO² wie ein Normalverbraucher das ganze Jahr!
Liebe Freundinnen und Freunde! Die Stärkung und der Export von Rüstungsindustrie lässt sich mit Umwelt- und Klimaschutz nicht vereinbaren! ‚Rheinmetall‘ in Nds. ist einer der ganz großen Produzenten. Sie betreiben ihr Geschäft mit Tod und Umweltzerstörung weltweit und die Politik unterstützt das – in unserem Namen! Das dürfen wir nicht länger dulden!
Wir vom Friedensbüro, als Teil der internationalen Friedensbewegung, kämpfen seit Jahren gegen diese Politik, bisher erfolglos.
Aber eins haben uns die jungen Leute von Fridays for Future klargemacht: Kriege sind auch der größte Klimakiller.
Und wir haben gelernt: für den Klimaschutz werden Herz und Hände aller Menschen gebraucht. Deshalb sind wir heute mit Millionen Aktiver weltweit, jung und alt, gemeinsam auf der Straße.
Ab sofort muss gelten:
- Nicht Wohlstand und Profit für wenige, sondern die Verhinderung einer Klimakatastrophe muss oberstes Gebot sein!
- Keine Steigerung der Militärausgaben im Bundeshaushalt! Ein Ende der Aufrüstung auch in Europa, zugunsten nachhaltiger Klimaschutzprogramme. Da tragen wir alle Verantwortung.
- Und: Unsere Wirtschaftsweise, die auf Ressoucenverschwendung und Profit ausgerichtet ist, muss sich radikal ändern. Wir müssen das Leben, das die Erde uns heute noch ermöglicht, viel mehr wertschätzen; denn es bleibt uns nicht selbstverständlich erhalten.
Alle fürs Klima! für eine lebenswerte Zukunft auch künftiger Generationen! Für den Schutz der Natur!