SOLDATEN

Deutsche Soldaten im 2. Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft. Was macht man, um die Zeit totzuschlagen? Man unterhält sich. Banales Gerede?

Cumberlandsche Bühne des Staatstheaters Hannover und Friedensbüro Hannover laden ein:

Aufführung und Diskussion,  Cumberlandsche Galerie, Prinzenstraße 9,20.11.2013, Vorstellungsbeginn 20 Uhr, anschließende Diskussion ca. 22 Uhr

Jahrzehnte nach Kriegsende stießen die beiden Wissenschaftler Sören Neitzel und Harald Welzer auf die Tonaufnahmen der von den Besatzungsmächten vorgenommenen abgehörten Gespräche deutscher Kriegsteilnehmer. Sie nahmen diese Originalquellen und beleuchteten daran die Einstellung deutscher Soldaten zu ihrem Kriegseinsatz, zu ihrem Handeln im Krieg. Aus dem so entstandenen Buch wurde nun das Material zu einem Theaterstück „Soldaten“. Das Schauspielhaus führt uns die Gespräche in beklemmender Atmosphäre vor. Das Friedensbüro möchte dieses Theaterstück mit Besuchern_innen und dem Ensemble diskutieren. Wir möchten dabei den Bezug zu heute herstellen. Reicht ein Erschrecken über unmenschliches Handeln ohne Reue? Oder müssen wir nicht zusammen mit den Buchautoren die Frage stellen: Welche Lehren können wir daraus für heute ziehen? Zeigen die Gespräche nicht die Verrohung durch den Krieg, sondern schon vorher angelegte Denk- und Handlungsmuster, die im Krieg nur auf ihre Spitze getrieben werden? Wie widerständig sind wir heute gegen solche Entwicklungen? Wie können wir als Friedensbewegung diese Widerständigkeit befördern oder sogar erst hervorrufen?