Podiumsdiskussion: Und nun? Über den sexistischen Normalzustand und die rassistische Instrumentalisierung von sexualisierter Gewalt in Deutschland

PODIUMSDISKUSSION
Mittwoch, 10.02.2016, 19:00 Uhr, Pavillon Hannover, Lister Meile 4

UND NUN?
ÜBER DEN SEXISTISCHEN NORMALZUSTAND
UND DIE RASSISTISCHE INSTRUMENTALISIERUNG VON SEXUALISIERTER GEWALT IN DEUTSCHLAND

Moderation: Pari Niemann, http://www.neuemedienmacher.de/ [1]

Im Gespräch mit:
– Sulaiman Awad Ahmed, aus Syrien geflüchteter Arzt
– Prof. Dr. Sabine Hess, Universität Göttingen, https://www.uni-goettingen.de/de/208718.html [2]
– Verena Meyer, http://www.maedchenhaus-zwei13.de/ [3], Verein zur Unterstützung feministischer Mädchenarbeit e.V.
– Sibylle Naß, www.kargah.de/ [4]
– Anna-Maria Muhi, http://www.nds-fluerat.org/ [5]
– Golschan Ahmad Haschemi, http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/ [6]

Die Diskussionsveranstaltung soll zu einem konstruktiven Diskurs über sexualisierte Gewalt beitragen und rassistischen Vereinnahmungen offensiv entgegentreten.
Die eingeladenen Gäste werden sowohl über den Umgang mit sexualisierter Gewalt als auch die Verschränkungen mit rassistischen Stereotypen sprechen. Dabei werden Interventionsmöglichkeiten von Frauen* gegenüber sexualisierter Gewalt ebenso wie gesellschaftliche Ursachen in den Blick genommen.

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Wir wollen wissen:
Wie können oder müssen Zivilgesellschaft und Institutionen sich in diesem Diskurs positionieren?

Veranstalter*innen:
– Amadeu-Antonio-Stiftung: http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/ [7]
– ju:an – Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische
Jugendarbeit: http://www.projekt-ju-an.de/ [8]
– kargah e.V. für interkulturelle Kommunikation, Migration und
Flüchtlingsarbeit: www.kargah.de/ [4]
– Stiftung Leben und Umwelt: www.slu-boell.de/ [9]
– Friedensbüro Hannover: http://fbh.frieden-hannover.de/ [10]
– Kulturzentrum Pavillon: http://pavillon-hannover.de/ [11]

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtenden Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Friedensnewsletter Hannover Januar 2016

Liebe Friedensfeund_innen,
(zur layouteten Version)

der Zwang von Menschen ihrer Heimat zu entfliehen, lässt uns auch 2016 nicht in Ruhe. Medial wird gezündelt und in praktischer Politik werden die Krisen von heute und morgen angeheizt. In Syrien beteiligen sich nun auch deutsche Soldaten am Krieg und tragen zur weiteren Eskalation bei. Opfer der Machtspiele sind Menschen, egal ob syrischer, kurdischer oder anderer Herkunft. Über Waffenexporte wird indirekt der Konflikt angeheizt. Dankenswerterweise lädt die IG Metall ein, das Thema Rüstungspolitik zu betrachten. Eigene Beiträge beschäftigen sich mit der Situation in Saudi-Arabien, die es leider bereits nach wenigen Tagen wieder von der politischen Landschaft geschafft hat. Stattdessen werden „die Flüchtlinge“ unter Generalverdacht gestellt. Nach den Ereignissen in Köln wird nicht über sexuelle Gewalt, sondern über Zwangsabschiebungen gesprochen, Kritische Stimmen, gehen im Überforderungswettbewerb nach der restriktivsten Asylpolitik unter. Brunhild Müller-Reiß hat sich des Themas mit einem eigenen Beitrag angenommen. Es gibt jedoch auch Menschen, die aktiv Flüchtlingen helfen. Dazu ein Bericht der spannenden Initiative No-Border-Kitchen.

Aber auch 2016 geht Friedensarbeit weiter. Das Friedensbüro lädt Freund_innen und Interessierte, gerne auch Menschen, die sich für unsere Arbeit interessieren, aber bisher noch keinen Kontakt hatten, zum Neujahrsgespräch am 29. 1. 2016 (Freitag) um 19.00 Uhr ins Café K. ein. Wir wollen unsere vorläufigen Planungen mit euch besprechen, Anregungen gerne entgegennehmen und möglichst auch schon auf eine gemeinsame Arbeit hinsteuern. Es soll aber auch Raum für gegenseitiges Kennenlernen, Fragen, spontane Einfälle und für eure Wahrnehmung unserer bisherigen Aktivitäten ‚von außen‘ sein.

Am 13.2. wir weltweit der Red Hand Day begangen. Ein breites Bündnis aus verschiedenen Gruppierungen hat sich in diesem Bündnis zusammengetan um gegen Minderjährige im Militär und die Werbung an Minderjährigen aktiv zu sein. Mehrere Tausend unter-achtzehnjährige dienen bei der Bundeswehr, massiv wirbt das Militär mit Kinder- und Jugendcamps und im Sport fürs Sterben. Grund genug auch in Hannover aktiv zu werden. Wir werden uns mit einem Stand am 12.2. beteiligen.

In diesem Sinne hoffen wir auf eine anregende Lektüre und freuen uns darauf euch bei Treffen und Aktionen zu sehen. Frieden kommt vom Mitmachen.

Die Themen im Einzelnen:

Ralf Buchterkirchen
für Friedensbüro und DFG-VK Hannover

Termine

27.1. 12 Uhr Kranzniederlegung Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10

29.1. 19 Uhr Neujahrsempfang des Friedensbüros Hannover, Café K

12.2. 17 Uhr „Red Hand Day“, Kröpcke

15.02 17 Uhr Friedens- und Rüstungspolitik, IG Metall Hannover

‚Nein heißt ‚Nein‘‘ – Nein zu Sexismus und Rassismus

Gedanken zu den Ereignissen in Köln in der Silvesternacht 2015/16 und ihrer Wirkung in der deutschen Öffentlichkeit

ein Beitrag von Brunhild Müller-Reiß

Die Ereignisse in der Silvesternacht in Köln haben viele Menschen verunsichert,  empört, haben die Medien allgemein und die sozialen Medien im Internet in Wallung gebracht. Sie haben – wie zu befürchten war – eine üble Hetze aus der rechtsreaktionären bis faschistischen Ecke angefeuert.
Es ist schwierig Stellung zu nehmen, Fragen zu stellen, ohne rassistisch zu erscheinen und gleichzeitig die Vorkommnisse eindeutig und klar und scharf zu verurteilen. Und Frauen, die sich mit viel Selbstbewusstsein ‚die Nacht zurückerobert haben‘, fürchten sich wieder. Brauchen wir Frauen wieder ‚Schutz‘? Durch Männer, durch die Polizei? Schutz ist immer auch Kontrolle, die ‚Beschützten‘ werden schnell zu entmündigten ‚Objekten‘.
Was ist passiert? Müssen wir davon ausgehen, dass Männer, die aus anderen Kulturkreisen zu uns kommen, frauenfeindliche Bilder und Verhaltensweisen in sich tragen, die mit den Veränderungen in unserer Gesellschaft , die sich vor allem die feministische Bewegung erkämpft hat, unvereinbar sind? Müssen wir für unsere ‚Gastfreundschaft‘ ‚Anpassung‘ einfordern? Und wenn diese ‚Anpassung‘ – oder – um es anders zu sagen – eine Akzeptanz von Geschlechtergerechtigkeit nicht gelingt, ausweisen oder zumindest mit Ausweisung drohen?
Wie können ‚Rassismus‘ und ‚Sexismus‘ gleichzeitig verhindert werden?
Diese und weitere Fragen beschäftigen viele Menschen. Eine Antwort wird wahrscheinlich nur in einer intensiven gesellschaftlichen Diskussion gefunden werden können.
Dazu soll dieser Artikel beitragen – eine Lösung beinhaltet er sicher nicht.
Im Folgenden sollen u. a. anhand verschiedener Stellungnahmen  Argumentationslinien aufgezeigt werden. » Weiterlesen