Flagge zeigen für den Frieden – Ostermarsch 2015 in Hannover

„Krieg beginnt hier – stoppen wir ihn hier!“ Unter diesem Motto rufen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Niedersachsen Mitte, das Friedensbüro Hannover e.V. und die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsgegnerInnen (DFG-VK) gemeinsam auf zu einer Friedenskundgebung.

Die Aktion findet im Rahmen der bundesweiten Ostermärsche der Friedensbewegung am Oster-Samstag, 4. April 2015, in Hannovers Stadtmitte auf dem Kröpcke statt. Die Kundgebung beginnt um 12.30 Uhr. Informationen zu friedenspolitischen Fragen und kulturelle Beiträge zum Thema Krieg und Frieden gibt es auf dem Kröpcke in der Zeit von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr.

Der Vorsitzende der DGB Region Niedersachsen Mitte, Werner Preissner, erklärte: „Wir rufen alle Menschen in der Region Hannover auf, am Oster-Samstag Flagge gegen Krieg und Gewalt und für friedliche Konfliktlösungen zu zeigen. Wir treten ein für eine Sicherheitspartnerschaft in ganz Europa, ausdrücklich auch mit Russland! Wir fordern den Abzug der in Deutschland lagernden Atomwaffen und sind empört, dass die Bundesregierung nun Waffen sogar in Kriegs-und Spannungsgebiete exportiert.“

Für das hannoversche Friedensbüro erklärten Brunhild Müller-Reiss und Agnes Hasenjäger:

„Viele Menschen sind beunruhigt über immer mehr Kriege in aller Welt und befürchten darüber hinaus einen neuen kalten Krieg in Europa, der auch zu einem gefährlich heißen Krieg mit Russland eskalieren könnte. Wir fordern auf zu Kritik und Protest gegen Politiker, die wie Bundespräsident Gauck oder Militärministerin von der Leyen eine stärkere militärische Rolle Deutschlands in der Welt fordern.“

Mit vielfältigen Informationen soll darauf hingewiesen werden, wie auch die Region Hannover verbunden ist mit Kriegsplanungen und Kriegsbeteiligungen, z.B. mit dem Ausbau des Fliegerhorsts Wunstorf zum Luftdrehkreuz für Auslandseinsätze und der neuen Feldjäger-Schule in der Emmich-Cambrai-Kaserne, im weiteren Niedersachsen mit dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne, wo Frau von der Leyen ein Panzer-Bataillon „reaktivieren“ will, und der Rüstungsproduktion von Rheinmetall in Unterlüss. Mit Redebeiträgen und Kultur sollen die Menschen zu Widerstand gegen diese Bedrohung unseres friedlichen Lebens motiviert und aktiviert werden

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Friedensnewsletter Hannover März 2015

Frei werden wir erst, wenn wir uns mit dem Leben verbünden gegen die Todesproduktion und die permanente Tötungsvorbereitung. Frei werden wir weder durch Rückzug ins Private, ins <Ohne mich>, noch durch Anpassung an die Gesellschaft, in der Generale und Millionäre besonders hochgeachtet werden. Frei werden wir, wenn wir aktiv, bewußt und militant für den Frieden arbeiten lernen. Dorothee Sölle (1929-2003), Im Hause des Menschenfressers

Liebe Friedensfreundinnen und –freunde

Amnesty International spricht von der größten Flüchtlingskatastrophe als Folge der Kriege im Nahen und Mittleren Osten. Die Antworten des Westens darauf sind mehr Abschottung, mehr Geld für Grenzsicherung, Waffenlieferungen in Kriegsgebiete und zur lokalen Untermalung und als Reaktion auf diese Politik rassistische Demonstrationen wie Pegida und ihre Ableger. Auch wenn sich Hagida in Hannover nicht durchsetzen konnte, planen neue Gruppierungen auf diesen Zug aufzuspringen. Mit Pegada und EnDgAmE („Europäer gegen die Amerikanisierung des Abendlandes“) wird versucht friedenspolitische und rassistische Themen zusammenzuführen. Gerade als Friedensbewegung müssen wir hier wachsam sein. Am 14.3. wollen die Rechtsradikalen auf dem Ernst-August-Platz in Hannover demonstrieren. Eine klare Antwort der Friedensbewegung ist nötiger denn je.

Aber es gibt auch gute Neuigkeiten. Die Firma SIG Sauer – Kleinwaffenhersteller – hat nach Anzeigen wegen des illegalen Verkaufs von Kleinwaffen und beginnender staatlicher Ermittlungen ihr Kleinwaffengeschäft komplett aufgegeben und will sich nur noch mit Sportwaffen beschäftigen. Ein guter Anfang, wie auch die Waffenrückrufkampagne der DFG-VK zeigt, die als Anzeige in der TAZ fiktiv die Waffenhersteller_innen zur Rücknahme ihrer Waffen wegen gefährlicher Nebenwirkungen auffordert.

Zur aktiven Teilnahme laden die diesjährigen Aktionen rings um den Internationalen Frauentag ein. Unter dem Motto „Kein Mensch ist illegal – Solidarität mit geflüchteten und in ihrer Existenz bedrohten Frauen weltweit“ wird zu Diskussion und Aktion eingeladen. Im April ist dann wieder Zeit für den traditionellen Ostermarsch. Unter dem Schwerpunkt „Krieg beginnt hier“ wollen wir auf die Orte in unserer näheren Umgebung hinweisen, die für Militarisierung und Vorbereitung von Kriegen stehen. In diesem Sinne wünschen wir eine anregende Lektüre des Newsletters und sehen uns hoffentlich bei dieser oder jener Veranstaltung.

Die Themen im Einzelnen

  • Termine
  • Erklärung der DFG-VK zu „EnDgAmE“ in Hannover
  • Aktionen und Demonstrationen zum Internationalen Frauentag
  • Waffenrückruf für Kleinwaffenhersteller
  • Ostermarsch 2015 in Hannover
  • Entscheidung des EuGH gegen den Deserteur André Shepherd

(Newsletter als layoutete Version)

Termine

02.03., 18.00 Pavillon, Diskussionsveranstaltung „Von Sengal bis Kobane“ Die Selbstbestimmung und der Freiheitskampf der kurdischen Frauen

03.03., 19.00 Pavillon, Friedenspolitischer Arbeitskreis – Thema Vorbereitung Ostermarsch

07.03. 10.30 Königsworther Platz, Kundgebung des Frauenbündnisses Kein mensch ist illegal

08.03. diverse Aktionen zum Internationalen Frauentag

10.3., 19.30, Pavillon, AMAK-Bündnistreffen

17.3. 19.00 Kargah, Treffen der DFG-VK Hannover

18.03., 19.00, Haus der Jugend, Maschstr., Aktiventreffen

27.03., 19.00, Café K, Pariser Platz, Friedenspolitischer Stammtisch

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Demo: Flüchtlingscamp Weiße-Kreuz-Platz Hannover am 6.12.014

Demonstration „talk is cheap“

Die sudanesischen Flüchtlinge vom Protestcamp auf dem Weißekreuzplatz in Hannover rufen für Sa., 06.12.2014, 13.00 Uhr zu einer Demonstration unter dem Motto „talk is cheap“ auf. Seit gut sechs Monaten gibt es dann Camp bereits und noch immer ist keine Lösung in Hinblick auf ihre Forderungen, zu denen allen voran ein Bleiberecht zählt, in Sicht (Forderungen siehe hier).

Hinzu kommt, dass es den Leuten auf dem Camp von den Behörden untersagt wird, das Camp winterfester zu machen.

Datum: Sa., 06.12.2014, 13.00 Uhr

Ort: Weißekreuzplatz, Hannover (hinter dem Hauptbahnhof beim Kulturzentrum Pavillon)

Aufruf:

 

hier

Friedensnewsletter Hannover Oktober 2014

„Sie seien für immer Ausgestoßene der Menschheit, ihr Andenken sei geächtet und bespien, solange Menschen die Geschichte ihrer Gattung verfolgen werden; sie, die Mörder von zwanzig Millionen, die Vernichter der schönen Welt; sie, die … uns zu Krüppeln an Körper und Geist machten[…]. Euch allen, die ihr zum Krieg getrieben, die ihr ihn entschieden und bewirkt habt[…] euch allen gilt mein Fluch, der euch verfolgen möge durch euer Leben und die Geschichte“.
Alfred Hermann Fried, Kriegstagebuch

Liebe Friedensfreund_innen,

mit den oben zitierten Worten schließt Alfred Hermann, Fried – Friedensnobelpreisträger und Mitbegründer der Deutschen Friedensgesellschaft sein Kriegstagebuch zum Ersten Weltkrieg. Gelernt wurde offensichtlich nichts daraus. Das Militärische ist und bleibt eine bevorzugte Option in der Auseinandersetzung. Die Friedensbewegung trifft sich am 11. Oktober zu einer bundesweiten Aktionskonferenz, am 4.10. wird auch in Hannover der bundesweite Aktionstag ‚Drachen statt Drohnen‘ mit eigenen Aktionen begleitet.
Wie die Bundeswehr Sport nutzt, insbesondere am Beispiel Hannover 96, wird in einem Beitrag für diesen Newsletter beschrieben. Abschließend gibt es auch noch etwas Bewegung zu vermelden: Nach zweijähriger Debatte hat sich der Kulturausschuss zum Deserteursdenkmal verhalten. Hintergründe und aktueller Stand finden sich ebenfalls hier im Newsletter.

Die Themen im Einzelnen:

  • Termine
  • Bericht: Rojava – Ein demokratisches Experiment – wird von ISIS bedroht
  • ‚Drachen statt Drohnen‘ – Internationaler Aktionstag gegen Kampf- und Überwachungsdrohne
  • Jo Mihaly – Tagebuchaufzeichnungen eines Mädchens Szenische Lesung aus einem Kriegstagebuch 1914-1918
  • Einladung zur Aktionskonferenz für den Frieden in Hannover, 11.10.2014, von 11 – 17 Uhr
  • Friedenspolitische DGB-Veranstaltungen Herbst 2014
  • Hannover bekommt gegen die Stimmen der CDU ein neues Deserteursdenkmal
  • Werben fürs Sterben – Sport und Stadien als Werbeträger für die Bundeswehr

 

Viel Spaß beim Lesen. Eine besser layoutete Version friedensnewsletter 2014_10

Termine

  • 10. 12.00 Bahnhof/Kaufhof ‚Drachen statt Drohnen‘ – Internationaler Aktionstag gegen Kampf- und Überwachungsdrohnen
  • 10. 19.00 im FZH Linden. Regelmäßiges Montagstreffen zu Rojava;
  • 10 20.00 ver.di-Höfe – Rotation (Goseriede 10) Jo Mihaly – Tagebuchaufzeichnungen eines Mädchens Szenische Lesung aus einem Kriegstagebuch 1914-1918
  • 10. 11-18.00 Kröpcke ‚Stop TTIP CETA TISA‘ – Europäischer Aktionstag gegen TTIP/CETA/TiSA
  • 10. 11 – 17.00 DGB-Haus bundesweite Aktionskonferenz für den Frieden
  • Neues aus der Provinzhauptstadt, Lesereihe zu aktuellen Bucherscheinungen von Autor_innen aus der Region, im ‚annabee-Buchladen, Stephanusstr. 12-14, Hannover Linden
    (u. a. Voss; Müller-Reiß) kontakt@rls-nds.de
  • 10.19.00 Kargah, Gesamtmitgliederversammlung der DFG-VK Hannover
  • 10. 19.00 ‚Masa‘, Georgstr. 50 b ‚Im Widerstand gegen die NS-Diktatur‘ – ‚Antifaschistische Frauen in Hannover‘ – mit B. Müller-Reiß

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Friedensnewsletter Hannover August 2014

 

Ich denke, es gibt keine gute Armee. Soldaten wurden immer dazu missbraucht, alles zu zerstören: das fremde Land, das eigene Land und sich selber. Und nie konnte einer hinterher sagen, was der, den er tötete, ihm eigentlich getan hatte. Daher bin ich auch heute noch davon überzeugt: Man kann nichts Besseres tun, als auch in Zukunft den Krieg – und zwar jeden Krieg – zu verraten“
Ludwig Baumann – Niemals gegen das Gewissen

 

Liebe Friedensfreund_innen,

Besser als Ludwig Baumann in oben genannten Zitat lässt sich der Wahnsinn des Militärischen kaum beschreiben. Wir werden die Biographie des letzten leben Wehrmachtsdeserteurs in der nächsten Ausgabe besprechen.
Ansonsten: Fast könnte gesagt werden „ The same procedure as every year…“  – aber nur fast. Fakt ist, wie in jedem Jahr veranstalten Stadt und Bundeswehr das Sommerbiwak um sich – das heißt das Militär zu feiern. Einige Unterschiede gibt es dann doch. Zum einen wird es vermutlich die letzte Veranstaltung ihrer Art sein, dass der Kommandostab nach Oldenburg verlegt wird. Für hannöversche Antimilitarist_innen vielleicht ganz schön – die Aktiven in Oldenburg haben da jetzt ein Problem mehr. Auch scheint das Publikumsinteresse zu erliegen, anders ist es kaum zu erklären, das zum ersten Mal überhaupt offensiv um Teilnahme geworben wurde, ja sogar die Anmeldefrist verlängert wurde. Vielleicht ist ja Krieg feiern doch nicht so geil. Auch in den Protesten gegen diese Militärfeierei gibt es Unterschiede. Wir lassen uns nicht mehr weitab hinter Hamburger Gitter verstecken, sondern werden mit einer Kundgebung in der Innenstadt unser Anliegen deutlich machen. Wer mag kann danach gerne Richtung Stadtpark Spazieren gehen…

Im Vorfeld der Veranstaltung möchten wir als Kontrapunkt auf die Gefährlichkeit von Drohnen hinweisen. Mehr dazu siehe unten.
Das Schicksal der sudanesischen Flüchtlinge und eine Flüchtlingstour begleiten uns durch den Sommer. Aus antimilitaristischer Perspektive anempfehlen kann ich auch das neue Buch von Michael Schulze von Glaßer, in dem er sich mit Killer-Videospielen auseinandersetzt.

Die Themen im Einzelnen

  • Sommerbiwak 2014
  • Flüchtlingscamp Hannover
  • Flüchtlingsfloß-Tour 2014
  • Ausstellung krieg und Propaganda 14/18 in Hamburg
  • Rojava – Ein demokratisches Experiment wird von ISIS bedroht – Basisdemokratie inmitten des Syrienkrieges
  • HIROSHIMA-TAG –   Gedenken an den Abwurf der Atombombe
  • Spielen fürs Militär

Kritik, Hinweise und Vorschläge bitte an newsletter@frieden-hannover.de.

Ralf Buchterkirchen
für das Friedensbüro und die DFG-VK Hannover

PS: Wie immer findet sich eine gelayoutete leser_innenfreundliche Version des Newsletters hier

Termine:

23.7. 17:00 Platz vor den Raschplatzkinos; Drohnenaktion,

25.7. 16:30 Kröpcke; Kundgebung gegen das Sommerbiwak

30.7. 19 Uhr Kargah; Ortsgruppentreffen der DFG-VK

5.8. Hiroshimahain; Veranstaltungen am Vorabend des Jahrestages des Atombombenabwurf auf Hiroshima

20.8. 19 Uhr Garten des Friedensbüros, Aktiventreffen

21.8. Flüchtlingsboottour » Weiterlesen

Sommerbiwak 2014 – Freitag, 25. Juli 2014

Vermutlich zum letzen Mal dürfen wir ‚unsere Militärs‘ und ‚unsere Repräsentan_tinnen‘ aus Gesellschaft und Wirtschaft vor dem Stadtgarten ‚besuchen‘. Eine Kundgebung haben wir nicht angemeldet – wir sind es leid, weitab vom Geschehen hinter Hamburger Gittern zu stehen, ohne wirklich den Feiernden zu verdeutlichen, was wir von ihnen halten: ‚Krieg fängt hier an! Wir treffen wir uns am 25. 7. ab 17.00 Uhr am Stadtpark! ‚Spazierengehen macht Spaß‘ !

Zwei Tage vorher wird eine Drohnenaktion (Mittwoch, 23. Juli 17.00) im Bereich zwischen den Raschplatzkinos stattfinden: Auslegen des Schattenrisses der Drohne Euro Hawk in Originalgröße und verschiedene Aktionen mit Materialien zum Drohnenthema. Mit dieser Aktion soll auf die steigende Anzahl von Drohnentoten hingewiesen werden (nach Aussage eines US-Senators 4700 Drohnentote bereits im Febr. 2013 !), und darauf, dass die Bundeswehr Kampfdrohnen einführen möchte – aber vor allem auch zum Widerstand aufgerufen werden: Am 4. Okt. 2014 findet ein ‘Global Action Day’ gegen Kampf und Überwachungsdrohnen. (vgl. drohnen-kampagne.de)

– Am Freitag, dem Tag des Biwaks findet um 16.30 eine Kundgebung in der Innenstadt stadt (Kröpcke oder alternativ – Hauptbahnhof/Kaufhof)
Von der Kundgebung geht es GEMEINSAM zur HCC- Feier im Stadtpark: mit Fahrrad oder Bahn! Wir sind da – kreativ und unermüdlich!

Friedensnewsletter Juli 2014

Jede Bundeswehr muß grundsätzlich bereit sein, sich um einer besseren politischen Lösung willen in Frage stellen zu lassen.
Bundespräsident Gustav Heinemann, 1969

Liebe Friedensfreund_innen,

ganz entgegen normaler Gepflogenheiten – scheint das alljährliche Sommerloch zumindest aus friedenspolitischer Sicht in diesem Jahr auszufallen. Drohnen über Bagdad, eine nicht abzuschätzende Krise in der Ukraine, ein fast schon vergessener Bürgerkrieg in Syrien. Die Liste ließe sich leider erheblich fortsetzen. Und dann sind ja auch noch die Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des 1.Weltkrieges. Ergriffen nehmen die Regierungen und Staatsoberhäupter an offiziellen Veranstaltungen teil, planen parallel schon den nächsten Krieg. Bundespräsident und Ex-Pfarrer Gauck weist die kriegerische Richtung. Dem etwas entgegen zu setzen gibt es zahlreiche Veranstaltungen und Termine im Juli, auf die wir im Folgenden hinweisen wollen. Eng mit kriegerischen Auseinandersetzungen verbunden ist das Flüchtlingscamp auf dem Weiße-Kreuz Platz. Brunhild hat sich mit den Flüchtlingen unterhalten. Ebenfalls in Hannover: Das Deserteursdenkmal ist weg. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen des Trammplatzes wurde es entfernt – was mit ihm passiert ist offen. Die Stadt plant eine Alternative auf dem ehemaligen Militärfriedhof Linden- Limmer, dem Stadtteilfriedhof Fössefeld. Noch ist nichts beschlossen. Wir werden euch dazu – sobald es entsprechende Informationen gibt, auf dem Laufenden halten. Aber unabhängig davon kann es nicht schaden, die Stadt nach dem Verbleib des Denkmals für den unbekannten Deserteur zu befragen.

Abschließend noch ein Überregionaler Blick. In der Altmark hat die Bundeswehr ein modernes gefechtsübungszentrum aufgebaut und übt dort Krieg. Mit der Kampagne „War starts here“ veranstalten seit einigen Jahren Friedensbewegte ein Protestcamp im August. Ein Besuch dort ist sicher allemal sinnvoll.

Die Themen im Einzelnen

–          Schule ohne Militär – Veranstaltung: Als Soldat den Dienst verweigern

–          friedenspolitischer AK zu TTIP

–          Ausstellung Schlachtfelder im Sprengel-Museum

–          Sommerbiwak 2014

–          Flüchtlingscamp auf dem Weiße-Kreuz Platz

–          „Der Wille zum Krieg“ – Veranstaltung mit Wolfram Wette

–          Hinweis Ausstellung Schlachtfelder im Sprengel Museum

–          US-Deserteur André Shepherd braucht Schutz und Asyl

–          „War starts here“ – GÜZ Altmark

Kritik, Hinweise und Vorschläge bitte an newsletter@frieden-hannover.de.

Wie immer findet sich eine gelayoutete leser_innenfreundliche Version des Newsletters hier.

 

Termine

1.7. 19.00 Uhr Pavillon; Friedenspolitischer Arbeitskreis, Thema TTIP

2.7.18.00 Uhr Pavillon; „Als Soldat der Bundeswehr den Kriegsdienst verweigern“

16.7. 19.00 Uhr Haus der Jugend; Aktiventreffen

22.7. 18.00 Uhr, Verdi-Höfe, Rotation, Goseriede 10; Der Wille zum Krieg

30.7. 19.00 Uhr Kargah; Treffen der DFG-VK Gruppe Hannover » Weiterlesen

Flüchtlingscamp – Weiße-Kreuz-Platz – Willkommen und Unterstützung!

Am 13. Juni 2014 um 11.30 sind wir, eine Freundin und ich von ‚radio flora‘, verabredet, um im Flüchtlingscamp um ein Interview für unsere Sendung zu bitten.
Als ich mich dem Camp nähere, sehe ich einige der Bewohner über ein Exemplar der Bild-Zeitung gebeugt. ‚Oh nee‘, denke ich, ‘jetzt ist die Bild-Zeitung auch hier schon zum Lesestoff geworden.‘
Und dann wird mir der Hannover-Teil der ‚Bild‘ gezeigt: In aggressiv rot-schwarzer Schrift lese ich: „Anwohner-Aufstand gegen Protest-Camp! – ‚Säufer, Schlägereien, Lärm, Polizei-Einsätze“. Bisher hatte ich in der HAZ gelesen, dass Anwohner sich nur freundlich geäußert hätten. Im Text wird dann sehr schnell klar, dass es sich um eine Breitseite gleich gegen zwei Gruppen handelt: die Bewohner des Protestcamps – vor allem aber die Wohnungslosen, Stadtstreicher – die ‚Säufer‘ eben. Aber in der Art der Darstellung ist alles zu einer unguten Brühe vermischt: mit der (nicht genannten, aber naheliegenden) Schlussfolgerung: Alle müssen weg! Damit die genannte Kauffrau und andere Besohner_innen wieder in Ruhe schlafen und ihrem geordneten Erwerbsleben nachgehen können!

Während ich noch warte, kommen gleich junge Männer, Sudanesen und Unterstützer zu mir, die mich fragen, ob ich gerne mit ihnen reden möchte. Ja, möchte ich, aber für ihr Anliegen gewinnen müssen sie mich nicht erst. Wir wollen ja eine Sendung machen, um auf unsere Weise Solidarität zu zeigen. Ein junger Mann, ein Medienmacher, erklärt, er sei anwesend, um für den Umgang mit Medien zu schulen. Ein Sudanese erzählt ausführlich von sich und seinem Anliegen – das alles klappt einigermaßen auf Englisch und mit Händen und Füßen. Währenddessen wird in der ‚Volksküche‘ eifrig gearbeitet, um Essbares herzustellen, obwohl inzwischen 29 Flüchtlinge im Hungerstreik sind. Am Tag zuvor war ein Landsmann von der Außenstelle des hannoverschen Gefängnisses nach Rom abgeschoben worden. Und dies trotz der Unterstützung durch seinen Rechtanwalt Paolo Diaz und der Proteste von der Partei ‚Die Linke‘ und des Niedersächsischen Flüchtlingsrats.

Inzwischen ist Mohammed Tag zu uns gekommen und ist für ein Interview bereit. Er ist als Erster in den Hungerstreik getreten – die körperliche Belastung ist ihm deutlich anzusehen – aber er betont, dass er sich innerlich sehr sicher fühle, dass die Aktionen der Flüchtlinge positive Folgen haben werden, sowohl hinsichtlich der Problematik der Flüchtlingsgesetzgebung als auch hinsichtlich der Verhältnisse im Sudan. Das Gespräch findet in der Heimatsprache statt, ein Kollege übersetzt für uns ins Englische und wir reden dann zwischendurch auch mal auf Deutsch.
Nach dem Interview bleiben wir noch etwas sitzen und reden weiter. Der Polizeieinsatz, bei dem den Flüchtlingen die Schlafzelte weggenommen wurden, sei für ihn ein ‚nightmare‘, ein Albtraum gewesen. Insgesamt aber sind alle Äußerungen, die wir im Camp hören, sehr freundlich – auch gegenüber der Verwaltung und der Polizei, weil die Meinung vorherrscht, es sei doch gelungen, auf die Verfolgungssituation im Sudan hinzuweisen und zu verdeutlichen, dass die Flüchtlinge nicht nach Deutschland gekommen seien, um sich hier ‚ins gemachte Nest zu setzen‘.

Bevor wir dann das Camp verlassen, werden wir noch angesprochen mit der Bitte, einigen Bewohnern Deutsch beizubringen. Wir sagen gerne zu, wohl wissend, dass die Vermittlung der Sprache an Menschen, von denen einige nicht schreiben können, noch einmal eine besondere Herausforderung ist.

Inzwischen (23. 6) lese ich in der Zeitung, die Stadt sei an einer baldigen Einigung mit den Protestierenden interessiert, es solle ein sudanesisches Kulturfest im Pavillon stattfinden. Und es wird darauf hingewiesen, dass der amtierende Präsident Omar al Baschir mit brutaler Gewalt gegen sein eigenes Volk vorgehe und deshalb vor den Internationalen Gerichtshof gehöre.

Eins der Ziele der Flüchtlinge, eine intensivere Information über die Menschenrechtssituation im Sudan ist damit (ansatzweise) erreicht. Was aber ist mit der Flüchtlingssituation bei uns – in Hannover – in Deutschland – in Europa? Da muss weiterhin viel getan werden!

Aber das können die Flüchtlinge nur mit unserer Unterstützung! Solidarität und politische Zusammenarbeit sind also weiterhin dringend erforderlich!

 

2. Juli, Veranstaltung, Hannover: „Als Soldat der Bundeswehr den Kriegsdienst verweigern. Motive und Hindernisse der Kriegsdienstverweigerung aus dem ‚Dienst‘ heraus“

Ort: Pavillon (Hannover, Lister Meile 4)
Uhrzeit: Mittwoch, 2. Juli, 18:00 Uhr

Ankündigungstext:
Auch Menschen, die sich als Soldat oder Soldatin verpflichtet haben, haben das Recht auf Kriegsdienstverweigerung (KDV). Dieses Recht wird in größerem Maße in Anspruch genommen – mehr als 30.000 KDV-Anträge von SoldatInnen der Bundeswehr in den letzten zehn Jahren! Bei der Veranstaltung werden einerseits die Motive der SoldatInnen beleuchtet, den Kriegsdienst zu verweigern. Hier zeigt sich, dass z.B. Erfahrungen in Auslandseinsätzen und biographische Veränderungen (wie die Geburt eines eigenen Kindes) dazu führen, dass die oft sehr früh im Leben erfolgte Entscheidung, sich zum Kriegsdienst zu verpflichten, revidiert werden soll. Andererseits werden die teils erheblichen Hürden in den Blick genommen: Die Kosten für die Ausbildung werden von der Bundeswehr oft in beträchtlicher Höhe ‚zurückverlangt‘, weitere Schwierigkeiten treten bei der Antragstellung auf. Aber die Bundeswehr darf nicht alles! Der Referent Rechtsanwalt Franz Korzus ist Experte für die Kriegsdienstverweigerung von Soldatinnen und Soldaten. Er berät und vertritt sie praktisch und er hat einen intensiven Einblick in die aktuelle Dimension der KDV von SoldatInnen.

Veranstalter_innen:
Schule ohne Militär Hannover, in Kooperation mit: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (Hannover), Friedensbüro Hannover, DFG-VK Hannover, Pavillon Hannover, Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.

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