Pressemitteilung zur Bundeswehr bei der Ideen-Expo

Vom 4. – 12 Juli findet derzeit die Ideen-Expo statt. Auch die Bundeswehr ist an verschiedenen Stellen auf dieser Veranstaltung präsent. Sie wirbt um Nachwuchs, wie viele unterschiedliche Firmen dies tun. Allerdings ist die Bundeswehr definitiv keine ‚normale‘ Firma. Sie ist eine militärische Institution und alle ihre ‚Mitarbeiter_innen‘ sind in einen Prozess eingebunden, in dem ggf. auch gestorben und getötet wird.   Kinder und Jugendliche sind allein oder mit ihren Klassen auf der Ideen-Expo anwesend. Viele von ihnen sind noch nicht volljährig. Sie können diesen Zusammenhang vielfach nicht durchschauen und sind häufig auch der Faszination technischer Abläufe und Geräte erlegen, deren Eingebundensein in militärische Ziele ebenfalls nicht hinreichend deutlich wird.

Genau aus diesem Grund  fordert der UN-Ausschuss für die ‚Rechte des Kindes‘  ein Verbot aller militärischen Werbemaßnahmen, die sich an Kinder richten.

Bettina Hirth-Frihi, sagt als Mutter von zwei halbwüchsigen Kindern im Namen des Friedensbüros Hannover und Ralf Buchterkirchen für die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Hannover „ Die Bundeswehr ist keine ‚normale‘ Arbeitgeberin und sollte deshalb bei Veranstaltungen, die sich explizit an junge Menschen wenden, ausgeschlossen werden.  Junge Menschen, für die nicht hinreichend Studien- oder Ausbildungsmöglichkeiten vorhanden sind, hoffen vor allem auch durch lukrative Angebote, hier echte Chancen zu bekommen. Außerdem können sie nicht hinreichend einschätzen, wofür die technisch faszinierenden Gerätschaften im Ernstfall eingesetzt werden: nämlich fürs Töten und Sterben! Krieg darf keine Mittel der Politik sein!

Protest-Demo zum ‚Tag der Bundeswehr‘ am Samstag den 13. Juni 2015, vor der Emmich-Cambrai-Kaserne in Hannover.

Diese gigantische Werbeveranstaltung der Bundeswehr, mit Kinderprogramm, Waffenschau und Einflug der Verteidigungsministerin sollte 17000 Besucher anlocken. Gekommen sind letztendlich max. 6000.

Wir bekamen die Genehmigung, einzeln an der Straße vor dem Eingang Kugelfangdrift1, Flugblätter verteilen zu dürfen, ca 50m vom Haupteingang entfernt. Der Info-Tisch mit unseren Transpis musste gegenüber auf der anderen Straßenseite aufgestellt werden. Angeblich wegen einer befürchteten Blockierung der Besucherstroms. Diese Begründung erwies sich als geradezu lächerlich, da die meisten Besucher mit Bussen direkt vor den Eingang gekarrt wurden, wo wir ja eh nicht stehen durften. Vielleicht hatte diese Bestimmung auch ihr Gutes, denn so sind unser Transparente „Kein Werben fürs Sterben“ usw. doch auch von vielen Autofahrern gesehen und gelesen worden. Gleiches gilt für die Demonstranten an der Vahrenwalder-Straße, die nicht nur die Besucher, sondern auch die Passanten und Straßenbahn-Benutzer informieren konnten.

Zum Ablauf unserer Aktion, die vom Friedensbüro mit 10 Leuten von 11:30 bis 14:00 durchgeführt wurde, ist zu sagen: Kontakte bekamen wir am Standort Kugelfangdrift mit den Besuchern, die dort zu Fuß von oder zu ihren geparkten Autos gingen. Wir verteilten unser Informationsmaterial und sprachen mit vielen Menschen. Die meisten kamen aus dem unmittelbaren Umfeld von Bundeswehr-Angehörigen und verhielten sich überwiegend abweisend. Ich konnte dennoch mit vielen Besuchern über unser Hauptanliegen diskutieren, dass bei dieser Veranstaltung junge Menschen für einen Job angeworben werden sollen, dessen Schattenseiten und verheerende Folgen sowohl auf privater, als auch auf politischer Ebene ihnen selbst nicht bewusst ist und von den Veranstaltern verschwiegen wird.
Von vielen, besonders älteren Personen, bekam ich Zustimmung dafür, dass wir eine deutlich sichtbare Gegenposition vertreten und den „Gründen gegen den Militärdienst“ Gehör verschaffen.

Fazit: Die jungen Menschen, die bei der Bundeswehr einen Arbeitsplatz  suchen und denen unser Hauptaugenmerk galt, konnten wir bei dieser Veranstaltung kaum erreichen. Auch eine zahlenmäßig größere Präsenz hätte daran nichts geändert. Schließlich befanden wir uns auf ‚feindlichem ‚ Gelände. Dafür müssen wir noch andere Gelegenheiten suchen. Immerhin, (ich hatte eine andere Stimmung befürchtet), wurden wir von den vor Ort Dienst tuenden Soldaten anständig behandelt. Beim Abbau besuchte uns ein Offizier der Feldjäger, selbst noch ziemlich jung und offenbar nicht vernagelt und mit der politischen Schulung von Soldaten betraut. Er wollte unser Argumente kennenlernen und wir versorgten ihn mit unserem Info-Material. So endete dieses Treffen von ‚David und Goliath‘ relativ friedlich.

Friedensnewsletter Hannover Dezember 2014

Weil offenbar ist, ein wie furchtbares Übel ein Krieg in unserer Zeit ist, darf nichts unversucht bleiben, ihn zu verhindern. Insbesondere muss dies noch aus einem ethischen Grunde geschehen. Wir haben uns in den beiden letzten Kriegen grausiger Unmenschlichkeit schuldig gemacht und würden es in einem kommenden noch weiter tun. Dies darf nicht sein.
Albert Schweitzer (1875-1965), Das Problem des Friedens,  Rede in Oslo, 4.11.1954

Liebe Friedensfreundinnen und –freunde

Kurz vor Jahresende melden wir uns noch einmal mit einem Newsletter. Die militärische Aufrüstung in Vorbereitung der nächsten Kriegseinsätze macht auch vor der Region nicht halt. In Wunstorf wird dieser Tage der erste A400M landen und so eine gigantische Umbauaktion abschließen. Wunstorf wird damit zum zentralen Luftdrehkreuz für kommende militärische Abenteuer der NATO. Passend zur Weihnachtszeit hat die DFG-VK und das Friedensbüro auch das Thema Militärseelsorge beschäftigt.
Das ganze Jahr stand unter dem Einfluss der Gedenkfeierlichkeiten zum Ersten Weltkrieg. Kaum thematisiert wurde der Ehrenbürger der Stadt Hannover, bekannt als „Schlächter von Lüttich“ Otto von Emmich. Wir fordern mit diesem Heldengedenken endlich aufzuhören. Diesem und weiteren Themen werden wir uns im nächsten Jahr stellen.

Last but not least möchten wir auf eine Initiative hinweisen, wieder eine Friedens-/Antikriegskoordination Region Hannover (Arbeitstitel) ins Leben zu rufen, die dann gemeinsam konkrete Aktionen vorbereiten könnte. Das erste treffen dazu findet am Dienstag, den 13. Januar 2015, 20 Uhr, Kargah, Hannover-Linden statt. Vielleicht ein guter Auftakt in die kommenden Auseinandersetzungen 2015

Ralf Buchterkirchen
für das Friedensbüro und DFG-VK Hannover

Themen:

  • Fliegerhorst Wunstorf und der A400M
  • Protest gegen Militärseelsorge
  • Militärkonzert in der Neustädter Hof- und Stadtkirche
  • PM: 99 Jahre sind genug – Otto vom Emmich taugt nicht als Namenspatron
  • Bundeswehr aus dem Stadion kicken
  • Vorführung des Films über Hibakusha ‚Journey with Hibakusha‘ – Projektdiskussion

 Eine layoutete Version gibt es hier. » Weiterlesen

Protest gegen das Militärkonzert in der Neustädter Kirche „Und wieder wollen sie nur spielen!“

Am Mittwoch, dem 26. November um 19:30 Uhr wird die Bundeswehr in der Neustädter Hof- und Stadtkirche erneut mit einem Adventskonzert für sich Werbung machen.

 Dieses Bundeswehrkonzert ist eins von bundesweit ca. 50 Militärkonzerten.

Warum werden all diese Konzerte Jahr für Jahr wiederholt? Die Bundeswehr steht unter Legitimationszwang. Die Bevölkerung ist kriegs- und militärunwillig. Deshalb wird geworben und rekrutiert, wo immer es geht: in Fußballstadien, in Schulen, auf Messen der unterschiedlichsten Art (z. B. Spielzeugmessen) und eben auch in Kirchen!
Diese Kriegspropaganda hat eine lange Tradition! Im 1. Weltkrieg, dessen Beginn in diesem Jahr 100 Jahre her ist, wurden u. a. Schule und Kirche in das Werben fürs Sterben einbezogen, ebenso wie im 2. Weltkrieg. Immer wieder wurden Menschen Opfer dieser Propaganda, immer wieder werden Soldat_innen verheizt und immer wieder werden sie zu Mördern gemacht. Die Öffentlichkeit wird von einer regierungskonformen Propaganda überflutet, um die Gesellschaft darauf einzuschwören. Glaubt den schön klingenden Lügen nicht. Überprüft die Interessen hinter den offiziell genannten Zielen. Wem dienen die Militäreinsätze und was soll mit ihnen erreicht werden? Es lässt sich dann schnell feststellen, dass es so gut wie immer um den Erhalt oder den Ausbau von Macht geht, um geostrategische Interessen, um Land, um Ressourcen und Absatzmärkte.

Dieses blutige Geschäft darf nicht im Namen Gottes gerechtfertigt werden. Eine Kirche, die nicht klar dagegen Position bezieht, sollte verlassen werden. Bischöfe, Geistliche, Kirchenvorstände und alle Menschen, die sich als Christ_innen verstehen, müssen jeder Unterstützung militärischer Interventionen eine klare Absage erteilen. Militär hat in Kirchen nichts zu suchen. Christliche Kirchen haben einen pazifistischen Auftrag – schlimm genug wenn unser Bundespräsident, ein ehemaliger Pastor, sich für Kriegseinsätze stark macht.

Aber das Militär in der Kirche spielt doch für einen guten Zweck. Zeigt das nicht die Hilfsbereitschaft von Kirche und Militär? Oder ist die Spende für den ‚guten Zweck‘ vielleicht doch ein Feigenblatt? Der Bundesrechnungshof bezifferte in seinem Bericht von 2005 die Ausgaben für Militärmusik auf 50 Millionen Euro. Warum setzt der Staat nicht die Militärmittel direkt für soziale Belange ein – z. B. für ‚kids by night‘? Oder Krankenhäuser? Eben insgesamt für soziale und gerechte Verhältnisse bei uns und überall auf der Welt?

Wir rufen auf: Kommt zu unserer Kundgebung am  26.11. von 18.00 – ca. 19.30 vor der Neustädter Kirche

Friedensbüro Hannover, e. V.; DFG-VK – Gruppe Hannover – weitere Gruppen

„Die Bundeswehr im Klassenraum“

Unter dem Stichwort ‚Bildungsrepublik‘ findet sich in der HAZ vom 24. Juni 2014 auf S. 2 ein Artikel, der die Werbung der Bundeswehr in Schulen zum Thema hat. Der Artikel ist insgesamt leicht ironisch gehalten; offenbar ist die Autorin auch nicht so ganz von der Militärwerbung und deren immensen Kosten überzeugt. „30 Millionen Euro investierte die Bundeswehr 2013 in die Nachwuchswerbung.“ Und sie zitiert die Verteidigungsministerin, die die Streitkräfte „zu einem der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland“ ausbauen will: Teilzeitangebote, Kinderbetreuung und der „Wettbewerb um die besten Köpfe“ gehören dazu.

Gut, das alles ist nicht neu, das haben wir an anderer Stelle auch schon gelesen. Und dass beim ‚Wettbewerb um die besten Köpfe‘ immer mehr ‚Frauenköpfe‘ gezeigt werden, machen Werbeplakate  zunehmend deutlich. Frauen haben/sind eben die ‚besseren Köpfe! Wussten wir ja schon immer!

Und dass in Baden-Würtemberg  ein Grünen-Parteitag ‚Schulfrei für die Bundeswehr‘ gefordert hatte, wussten wir auch und fanden das sehr unterstützenswert. Dass aber Herr Kretschmann, der grüne Ministerpräsident das so nicht umsetzen möchte,  sondern es ausreichend findet, wenn „auch Vertreter von pazifistischen Organisationen ihre Auffassungen darlegen können, sofern die Lehrerschaft das will.“, wundert uns nicht wirklich. Wir finden diese Geste geradezu rührend! Doch selbst dieser „Kompromiss“ irritiert einen CDU-Vertreter: „Die Bundeswehr ist keine Kriegsorganisation, der man eine Friedensorganisation  gegenüberstellen muss.“ Das heißt also im Klartext: Bundeswehr rein in die Schulen – wenn’s sein muss auch schon in die Grundschulen – aber Friedensorganisationen bleiben vor der Türe. Versteht sich: die sind ja auch immer so dogmatisch.

Und wenn Deutschland entsprechend der Ansicht unseres Bundespräsidenten ja auch endlich Verantwortung in der Welt übernehmen soll, dann passt die ‚Friedenstruppe‘, die im Ernstfall auch gut mit der Waffe umgehen kann, auch besser in die Schulen!

Ganz ohne Ironie: Ich glaube, wir haben noch viel Arbeit vor uns!
Brunhild Müller-Reiß

‚Unsere Frau‘ in Berlin

Seit Neuestem haben wir eine VerteidigungsministerIN! Besonders gerne stellt sich  von der Leyen aber auch als ‚Familienministerin‘ dar – außerdem möchte sie die Bundeswehr wie einen Konzern führen.

Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass die ‚familienfreundliche Bundeswehr‘ bestenfalls eine Mogelpackung, schlimmstenfalls aber ein ‚Werben für’s Sterben‘ ist. „Die Nachwuchswerbung ist ein Topthema für mich und für die Bundeswehr.“, wird die Ministerin in der HAZ v. 25. 1. 2014 zitiert. Die Bundeswehr müsse die besten jungen Männer und Frauen eines Jahrgangs für sich gewinnen. Und: Das Karrierecenter in Hannover sei „enorm erfolgreich“.

Doch nach wie vor hat unsere Armee große Rekrutierungsschwierigkeiten. Und sucht gezielt auch bei Minderjährigen. Das Thema ‚Kindersoldaten‘, das jüngst mit dieser Bezeichnung durch die Medien ging, ist für Bundeswehr aber ein Reizthema. „Wir halten uns an das Völkerrecht“ – so v. d. Leyen. Und der Journalist v. d. Brelie schreibt im Anschluss an dieses Zitat in der HAZ: „Damit hat sie indirekt bestätigt, dass die Bundeswehr auch 17Jährige in ihren Reihen hat. 2012 hat sie insgesamt 1216 junge Leute eingestellt, die noch nicht volljährig sind.“ Aber das hält weder von der Leyen noch die Bundeswehr davon ab, die Bundeswehr weiterhin auf Jugendlich, Schulen und Spielzeugmessen loszulassen.

Aber vielleicht kann die Ministerin ja an anderer Stelle familienfreundlich aktiv werden: Die Grünen-Ratsfraktion Hannover hat von der Leyen gebeten, die Schwimmhalle in der Emmich-Cambrai-Kaserne zu sanieren und dann auch für auswärtige Schwimmvereine zu öffnen. Bald könnte es also heißen: Helm ab zum Plantschen und Schwimmen! Auf dass unsere Jüngsten sich schon mal mit dem Kasernengelände vertraut machen!

Festakt zur Verabschiedung der Soldat_innen der 1. Panzerdivision im Landtag am 9. 1. 2014 im Niedersächsischen Landtag

Heute im Niedersächsischen Landtag! Frau von der Leyen sprach vom Einsatz für „Frieden, Freiheit und Menschenrechte!
Hört sich gut an – hat aber einen Haken: Einsatz mit Soldatinnen und Soldaten, Militärgerät und in Länder, in denen unser Militär nun rein gar nichts zu suchen hat (Aber wo hat es das schon?): Afghanistan, Mail, Kosovo! Es ging nämlich um die Verabschiedung der 1. Panzerdivision in diese Gegenden. Mit viel Pomp, viel Pathos und der Versicherung:
In unser aller Namen! Wir stehen hinter euch! Alle!

Alle? Nein, nicht alle! Auch wenn diese von Frau von der Leyen nicht gesehen wurden, wie es in den Nachrichten hieß, es gab sie! NICHT IN UNSERM NAMEN! – VERKÜNDETEN SIE ! Na ja, viele waren es wirklich nicht: 15 (so die eine Zählung), 25 (so die andere Zählung). Aber wie viele Menschen können es am Vormittag einrichten, ihrer Erwerbsarbeit fortzubleiben? Und vor allem:  wenn wir weit weg gehalten werden (Polizeiauflagen!), ja wie sollen uns die prominenten Feierleute und andere interessierte Menschen denn sehen? Vorm Landtag mussten ja die Militärfahrzeuge stehen. Reserviert für Bundesfahrzeuge. Und als wir die Namen von Opfern des Bombenangriffs von Kunduz auf die  Parlamentsstufen legen wollten, wurden  wir mit viel Hektik und dem Entfernen unserer Plakate  sofort vertrieben. Weil wir gewalttätig waren? Nee, weil diese Namen eben nicht für einen friedvollen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan sprechen – auch wenn dies mantramäßig immer wieder verkündet wird!

Aber: wir waren da – wir konnten mit Pasant_innen sprechen, unsere Banner und Schilder waren sichtbar, ebenso wie ‚unser Soldat‘, der sich symbolisch mit von der Leyen, Busemann, Schostock und  Pistorius  die Hände reichte. Wir konnten aufklären über das, was im Landtag passieerte, was fast niemand wusste. Und wer von offizieller Seite nicht mit Scheuklappen versehen war, konnte uns auch sehen.

Wir kommen wieder! Verlasst euch drauf!

Nicht in unserm Namen!

 Von Deutschland sollte nie wieder und soll auch heute kein Krieg ausgehen!

Friedensnewsletter 01/2014

Gesucht wird der mutmaßliche Pazifist Jesus von Nazareth. Wegen Friedenshetze, fortgesetzter Kriegsdienstverweigerung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt. Der Gesuchte macht rücksichtslosen Gebrauch von seiner Friedfertigkeit und befindet sich im Besitz staatsgefährdender Materialien wie dem Urtext der Bergpredigt. Er hat an illegalen Besetzungsaktionen von Tempeln, Ställen und anderen der militärischen Sicherheit dienenden Anlagen teilgenommen. Meldungen nimmt jede Polizeidienststelle entgegen, für die Ergreifung des Täters sind dreißig Silberlinge als Judaslohn ausgesetzt.                                                                                  Peter Schütt (*1939), Wanted

Liebe Friedensfreundinnen und –freunde,

noch einmal kurz vor dem Jahreswechsel einen eher kurzen Newsletter. Unsere neue Kriegsministerin wird am 9.1. Januar im Niedersächsischen Landtag – mal wieder – Soldatinnen und Soldaten nach Afghanistan verabschieden – unterstützt vom Ministerpräsiden Weil und Oberbürgermeister Schostok. Dagegen wollen wir mit einer kleinen Kundgebung vor dem Landtag protestieren. Auch wenn die Uhrzeit ungünstig ist – wir haben sie uns nicht ausgesucht – hoffen wir auf zahlreiches Erscheinen. Außerdem hier im Newsletter ein vertiefender Blick auf den Koalitionsvertrag unserer übergroßen neuen Regierungskoalition und .

Die Themen im Einzelnen:

  • Termine
  • Protest gegen Soldatenverabschiedung am 9.1.14
  • außen- und entwicklungspolitische Vorstellungen im Koalitionsvertrag
  • „lebensschonende“ Wirkung von Drohnen

Wir wünschen einen guten Rutsch und ein gesundes und hoffentlich friedfertigeres Neues Jahr.

Kritik, Hinweise und Vorschläge bitte an newsletter@frieden-hannover.de.

PS: Wie immer findet sich eine gelayoutete leser_innenfreundliche Version des Newsletters hier.

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Kein Festakt für die Bundeswehr – nicht in unserem Namen!

Am Donnerstag, dem 9.1.2014 ab 10.30 Uhr findet im niedersächsischen Landtag Hannover ein Festakt zur Verabschiedung von Soldatinnen und Soldaten der 1. Panzerdivision statt, die 2014 in Auslandseinsätze in Afghanistan, auf den Balkan und nach Mali geschickt werden. Als Teilnehmer*innen sind unter anderem Kriegsministerin von der Leyen, Landtagspräsident Busemann, der niedersächsische  Innenminister Pistorius und der Kommandeur der 1. Panzerdivision, Carsten Jacobson angekündigt. Zudem wird es ein Grußwort von Oberbürgermeister Schostok geben.

Die 1. Panzerdivision mit ihrer Stabstelle in Hannover ist Leitdivision der Bundeswehr in Afghanistan, dem Kosovo und Mali und damit unmittelbar an den dortigen Kriegseinsätzen auch gegen die Zivilbevölkerung beteiligt.

In einem Zitat Busemanns auf der Homepage des Landtags ist von einer engen Verbundenheit mit den Soldatinnen und Soldatinnen, hoher Wertschätzung und guten

Wünschen für ihre Aufgaben die Rede. Wir teilen diese Haltung nicht und lehnen es ab, dass gewählte Vertreter*innen in unserem Namen einen Schulterschluss mit dem Militär vollziehen. Hier soll legitimiert werden, dass die Bundeswehr weltweit für wirtschaftliche und machtstrategische Interessen der Bundesrepublik Deutschland, der EU und der NATO über Leichen geht und korrupte und menschenverachtende Regime stützt. Früher redeten sie von „Brunnenbau“, „Mädchenschulen“ und „humanitären Missionen“, heute ist von „Krisenmanagement“, „Demokratie“, und „globaler Verantwortung“ die Rede. Wir glauben diese Lügen nicht!

Kriegsführung in unserem Namen wird erst dann enden, wenn wir uns der Militarisierung von Alltag, Politik und Medien, den Rekrutierungsveranstaltungen an Schulen, der Miltärforschung  an Universitäten, den Militärkonzerten in Kirchen, der Arbeit in Rüstungskonzernen und dem Dienst in der Bundeswehr verweigern und widersetzen.

 

Lassen wir sie nicht in Ruhe feiern – nicht in unserem Namen!

Kommt zur Kundgebung!  Beteiligt Euch mit phantasievollen Aktionen !

  Donnerstag    9.1.2014    9.30 Uhr 

Kreuzung Karmarschstr. / Leinstr.

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