Friedensnewsletter September 2015

Es ist unser aufrichtiger Wunsch, dass alle Nationen der Welt zueinander in friedlichen Beziehungen stehen, die auf Gerechtigkeit und Ordnung gegründet sind. Um dieses Ideal zu erreichen, verzichten wir, das japanische Volk, für immer auf den Krieg als ein souveränes Recht der Nation. Als Mittel zur Lösung internationaler Konflikte werden wir keinerlei Gewalt androhen oder ausüben.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir von jetzt an niemals wieder Land-, See- oder Luftstreitkräfte und niemals wieder Waffen benutzen, um Menschen im Krieg zu töten. Deshalb werden wir niemals wieder Organisationen mit militärischen Funktionen brauchen. Das japanische Volk erkennt die Behauptung nicht an, dass das Töten von Menschen im Krieg kein Verbrechen ist. Das Recht auf Kriegsführung werden wir dem Staat niemals zuerkennnen.

Japanische Verfassung Artikel 9

Liebe Friedensfreundinnen und-freunde,

die Flucht von Menschen aus Krieg und Armut beschäftigt derzeit uns alle. Flucht kann jedoch nicht ohne den Blick auf Kriegsursachen, Machtpolitik und die zweifelhafte Rolle der Bundesrepublik in diesen Zusammenhang gelesen werden. Die Friedensbewegung beschäftigt sich seit Jahren mit Kriegsursachen und versucht Lösungen anzubieten, die meist ungehört verhallen. Vielmehr ist ein Gegentrend – wieder hin zu einer Normalisierung des Militärischen – zu beobachten und das lokal und global. SO ist die Rede des Ex-Militärs Wilfried Lorenz auf der zentralen Gedenkkundgebung der Stadt Hannover zum Antikriegstag nicht zufällig, in der er militärische Optionen explizit nicht ausschließt – unpassender als an dieser Stelle sind solche Äußerungen kaum denkbar. Besonders hinweisen möchte ich an dieser Stelle auf ein Konzert des Brahms Sextett Hannover. Es spielt am 13.9. in der Dreifaltigkeitskirche (Bödekerstraße 23) um 16.00 ein Benefizkonzert für Flüchtlinge mit Werken von Brahms. Die Spenden gehen zu gleichen Teilen an Pro Asyl und die Nachbarschaftshilfe für Flüchtlinge. Im Blick auf Oktober steht die Neuausrichtung der Atomwaffenkampagne an. Start ist in Hannover. Beim Trägerkreis-Treffen am 9.6.2015 in Köln wurde die Kampagne „atomwaffenfrei.jetzt“ offiziell beendet. Seitdem lag der Fokus auf der bundesweiten Aktion „Hiroshima und Nagasaki mahnen: Unsere Zukunft atomwaffenfrei“. Von dieser Aktion gibt es eine Auswertung am 15.9. in Kassel. Am 8. und 9. Oktober 2015 in Hannover wird mit der Planung einer neuen Kampagne begonnen. Mehr dazu dann im nächsten Newsletter.

Die Themen im Einzelnen

  • Termine
  • Antikriegstag in Hannover – Rede in Walsrode
  • Auseinandersetzung um eine Rede am Antikriegstag in Hannover
  • Wer den Wind sät – Was westliche Politik im Orient anrichtet
  • Büchel 65 – Was ist das und wenn ja, warum?
  • Meister des Todes – der Filmtipp des Jahres (23.9. ARD)

Ralf Buchterkirchen

Für DFG-VK und Friedensbüro Hannover

 PS: Eine layoutete Version findet sich hier

Termine:

13.9. 16 Uhr Benefizkonzert in der Dreifaltigkeitskirche

15.9. um 19 Uhr Aktiventreffen der DFG-VK, kargah

16.9. um 19 Uhr Aktiventreffen im Haus der Jugend

25.9. um 19 Uhr den Friedenspolitischen Stammtisch im Café K

6.10. um 19. Uhr Friedenspolitischer Arbeitskreis im Pavillon.

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Donnerstag, 14.11., Hannover: „Kein Frieden in Syrien?“, Vortrag und Diskussion mit Ali Sadrzadeh

zeiten_des_umbruchsVeranstaltungsankündigung der Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen:

Kein Frieden in Syrien? Zwischen konfessioneller Spaltung und hegemonialer Konkurrenz

– mit Ali Sadrzadeh (Journalist und Politologe)
– Donnerstag, 14.11.2013, 19:00 Uhr
– kargah e.V. (Zur Bettfedernfabrik 1, Hannover)

Seit mehr als zwei Jahren versinkt Syrien in einem blutigen Bürgerkrieg. Längst hat sich dieser zu einem internationalen Konflikt mit komplexer Interessenlage entwickelt. Inzwischen entlädt sich die Gewalt auch an religiösen, konfessionellen Grenzen entlang. Aber welche Rolle spielt die Religion wirklich, wer sind die Akteure und Interessen im Hintergrund und welche Chancen und Gefahren bietet eine Intervention von außen? Diesen und weiteren Fragen wollen wir an diesem Abend nachgehen.

Mit Ali Sadrzadeh. Journalist und Politologe. Er arbeitete für DPA, Frankfurter Rundschau, seit 1984 als Nahost-Experte für den Hessischen Rundfunk. Ali Sadrzadeh war von 1990 bis 1994 ARD-Korrespondent in Nordafrika

Weitere Infos: http://www.nds.rosalux.de/event/49510/kein-frieden-in-syrien.html

 

31.10.2013: „Schwarzbuch Waffenhandel – Wie Deutschland am Krieg verdient“ Lesung und Diskussion mit Jürgen Grässlin

graesslin_schwarzbuch_waffenhandel# Donnerstag, 31.10.2013, 19.30 Uhr
# Ver.di-Höfe, Veranstaltungszentrum Rotation, Saal 3 (Goseriede 10, Hannover)

Deutschland ist der weltweit drittgrößte Waffenexporteur und schreckt vor Lieferungen an verbrecherische Regime und Diktatoren nicht zurück. Jürgen Grässlin verfolgt und kritisisiert die Entwicklungen deutscher Waffen- und Kriegsgeräteproduktion und ihren Export seit vielen Jahren auf profunde Art und Weise. 2009 wurde Grässlin mit dem „Preis für Zivilcourage“ der Solbach-Freise-Stiftung“ und 2011 mit dem „Aachener Friedenspreis“ ausgezeichnet. Die von ihm mitbegründete Aufschrei-Kampagne erhielt 2012 den Stuttgarter Friedenspreis zugesprochen.

In seinem neu erschienenen Buch „Schwarzbuch Waffenhandel – Wie Deutschland am Krieg verdient“ deckt Jürgen Grässlin auf, wer die Profiteure dieser Kriegswirtschaft sind, er nennt Industrieunternehmen beim Namen, er zeigt, wer in der Politik die Exporte genehmigt und wie die Banken das alles finanzieren.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Von Krieg zu Krieg zu Krieg — Spuren des Militarismus in der Region Hannover vom 19. Jahrhundert bis heute“. Eine Kooperationsveranstaltung von: AK Regionalgeschichte, Friedensbüro Hannover e.V., Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen und ver.di Jugend.

„Besonders stark brennt das Judenviertel …“ – Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung von Krieg zu Krieg

Der Angriff auf Polen, die deutsche Luftwaffe und der Holocaust
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Illustrierter Vortrag von Hubert Brieden anlässlich des 75. Jahrestages der Pogromnacht
Am 1. September 1939 begann mit dem Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg. Wesentlichen Anteil am Erfolg dieses ersten „Blitzkrieges“ hatte die Luftwaffe. Auch Kampfflugzeuge des Geschwaders 27 Boelcke von den Fliegerhorsten Wunstorf, Langenhagen und Delmenhorst starteten voll beladen mit Bomben nach Warschau. Neben militärischen Zielen wurden auch Wohnviertel angegriffen. Doch nicht nur das: Deutsche  Bomberbesatzungen, auch aus dem Geschwader Boelcke, flogen gezielt Angriffe mit Brand- und Sprengbomben gegen jüdische Stadtviertel. Im Vortrag geht es um den Zusammenhang von Krieg und Holocaust und ein bis heute verschwiegenes Kapitel sowohl der Militär- als auch der Regionalgeschichte.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Von Krieg zu Krieg zu Krieg – Spuren des Militarismus in der Region Hannover vom 19. Jahrhundert bis heute“

Mittwoch, 23.10.2013, 19 Uhr Ver.di-Höfe, Veranstaltungszentrum Rotation, Saal 3 Goseriede 10, 30159 Hannover