Filmtipp: Nuclear Lies im Koki am 19.9.

‚Nuclear Lies‘ ein Film deckt Missstände bei indischen Atomanlagen auf.

Film Nuclear Lies

Film Nuclear Lies

Indien plant den massiven Ausbau der Atomkraft. Mit aller Macht wird dieses wirtschaftliche Interesse gegen die Bevölkerung und alle Sicherheitsbedenken durchgesetzt. Doch es gibt Widerspruch. Der Autor des Films ‚Nuclear Lies‘ berichtet über die gigantischen Vorhaben beim Bau der Atomkraftanlagen – aber auch über deren Folgen für die Bevölkerung und den Widerstand gegen diese Vorhaben.
Die 72-minütige Dokumentation nimmt uns mit auf eine Reise zu verschiedenen Standorten der Atomindustrie in Indien – angefangen bei der Uran-Mine in Jadugoda über die derzeit größte geplante Nuklearanlage der Welt in Jaitapur an der Westküste bis hin zu den beiden bestehenden Reaktorblöcken bei Kudankulam an der Südspitze Indiens. Dabei stellt Regisseur Praved Krishnapilla weniger die ökonomischen Zusammenhänge in den Vordergrund, sondern widmet sich den Stimmen und Perspektiven der Betroffenen und ihrem persönlichen Kampf ums Überleben.
Was geht uns das an:

  • Hannover-Messe – Partnerland Indien: „Die weltweit wichtigste Industrieschau“ (Eigenwerbung) öffnete im April2015 ihre Pforten auf dem hannoverschen Messegelände. Anwesend: Angela Merkel und der indische Premierminister Modi. Deutschland sei Indiens wichtigster Handelspartner in der EU und „westliche Investitionen“ seien nötig. Modi sprach vom „Aufbau eines neuen Indien“ und kündige „die Schaffung eines investorfreundlichen Umfelds“ an. Sein Land stehe bereit, „um die ganze Welt mit offenen Armen zu empfangen“.
  • Fukushima ist überall: Fukushima ist kein japanische Phänomen. Das Unglück von Tschernobyl ereignete sich bereits vorher. Was kann das nächste sein. Indien? Weitere Unglücke, weitere Strahlung, eine Ausdehnung der Anwendung von Atomkraft gilt es zu vermeiden. Überall.
  • Und Japan? 70 Jahre nach dem Abwurf der Atombomben über japanischen Städten und nach dem Unglück von Fukushima hat die japanische Regierung nicht gelernt. Deshalb müssen wir weltweit, ob in Japan, den USA, in Indien oder bei uns sagen:
    ‚Kampf dem Atomtod‘ – im kriegerischen oder ‚zivilen‘ Gewand.

Wir laden ein: am Samstag, dem 19. 9. 2015 in s KoKi (Kommunales Kino im Künstlerhaus) 19.00 Uhr. Der Regisseur wird anwesend sein.
Veranstaltet v. KoKi, Hiroshimabündnis, Friedensbüro, Attac und verschiedenen Umweltinitiativen.

„Was hat der Bikini mit Atomwaffen zu tun?“

„Was  hat der Bikini mit Atomwaffen zu tun?“ – die Frage klingt zynisch – ist aber ernst gemeint.

Bikini ist ein Atoll der Marshall-Inseln und liegt im Pazifischen Ozean zwischen den Philippinen und Hawaii. Ein Ort, wie er abgelegener (für uns) kaum sein könnte. Die Marshallinseln könnten ‚Trauminseln‘ sein – der ‚Bikini‘ ist nach der entsprechenden Insel benannt!  Aber Atomwaffentests auf den Bikini- und Eniwetok-Atollen machten ganze Inselgruppen unbewohnbar – mit verheerenden Folgen bis heute!.

Eine gegenwärtig laufende Klage der Insel-Bewohner_innen beim IGH ist u. a. Thema bei unserer Gedenkveranstaltung auf dem Hiroshimahain am 5. August 2015 ab 20.00 Uhr.
Nie wieder Hiroshima – Gespräche bei Kerzenschein
Neben Informationen zu den Marshallinseln wird in diesem Jahr die Mitverantwortung der Wissenschaft für den Bau der Atombombe Thema sein – ebenso wie die Begleitung eines japanischen Friedensaktivisten in Deutschland.
Wir wollen aller Menschen gedenken, die durch Atomwaffen oder Atomstrahlung getötet wurden oder die lebenslanges Leid erfuhren.

Wir wollen uns aber auch fragen: Was können WIR tun, um ‚die Bombe‘ zu bannen und die ‚friedliche‘ Atomkraft zu entlarven?

Ihr seid alle herzlich eingeladen! Bringt bitte Kerzen mit.

Für das Hiroshimabündnis

Friedensnewsletter Hannover Juli/August 2015

In einem Atomkrieg gibt es keinen Sieger, sondern nur Besiegte. In ihm erleidet jeder von den Bomben und Atomgeschossen seines Gegners, was die seinen diesen antun. Es entsteht dabei eine in Gang bleibende Vernichtung, der kein Waffenstillstand und kein Friedensschluss ein Ende setzten kann. Wo es sich um Atomwaffen handelt, kann kein Volk seinem Gegner sagen: „Nun sollen die Waffen entscheiden“, sondern nur: „Nun wollen wir miteinander Selbstmord begehen, indem wir uns gegenseitig vernichten.“ Albert Schweitzer (1875-1965), „Der „idyllische“ Atomkrieg“

Liebe Friedensfreundinnen und –freunde,

Am 6. August jährt sich zum 70.Mal der Abwurf der Atombombe auf Hiroshima. 70 Jahre später lässt sich leider kein Lernen aus dieser Katastrophe konstatieren, vielmehr rasseln die Supermächte – und die die sich dafür halten – emsig mit den Säbeln und betreiben Aufrüstung. Auch der bundesdeutsche Kriegsetat soll im nächsten Jahr steigen – angedacht ist eine mittelfristige Verdoppelung der Ausgaben für das Kriegshandwerk. Wo Kriegshandwerk ist, werden auch Krieger_innen gebraucht. Die Bundeswehr startet eine Werbeoffensive mit einem bundesweiten „Tag der Bundeswehr“ – auch in Hannover. Wir waren trotz behördlicher Drangsalierung dabei. Eine ganz andere Art der Friedensarbeit soll hier nicht unerwähnt bleiben. Auf einer gemeinsamen Fahrt mit dem Rad in die Lüneburger Heide wurden aktuelle und historische Zeugnisse des Militarismus angefahren. Eindrucksvoll hier im Nachbericht geschildert. Die Illustrationen dieses Newsletters sollen davon (und vom Tag der Bundeswehr) einen ersten Eindruck liefern.

Trotz Sommerloch gibt es Termine sich politisch zu engagieren, so zum Beispiel morgen auf der Freiheit statt Angst-Demo auf dem Kröpcke (11.07.15 ab 11 Uhr). Den nächsten Newsletter gibt es Anfang September.

Hier gibt es eine layoutete Version des Newsletters

Themen:

  • Veranstaltungsreihe 70 Jahre Hiroshima
  • Bundeswehr bei der Ideen-Expo
  • Protest gegen den Tag der Bundeswehr
  • Veranstaltung „Atomwaffen in Büchel“
  • Aufruf zum Treffen der Mayors for peace in Hannover
  • Zwischen Naturschönheit, Militärpräsenz und Erinnerungskultur – Bericht von der Fahrt in die Heide
  • Aktion Aufschrei kritisiert Verdoppelung der real erfolgten Kriegswaffenexporte auf 1,8 Milliarden Euro

 

Termine

  • Mi, 15.7. 19 Uhr Aktiventreffen im Haus der Jugend
  • Do, 16.7. 19 Uhr „Atomwaffen in Büchel“, Pavillon
  • Di, 21.7. 19 Uhr Gesamtmitgliederversammlung der DFG-VK, Kargah
  • Fr, 24.7. 19 Uhr Friedenspolitischer Stammtisch im Café K (Haltestelle Nieschlagstr.)
  • Di, 4.8. 19 Uhr Friedenspoltischer AK: Film zu Hiroshima (Die Schiffsreise mit den Überlebenden = Hibakusha)
  • Mi, 19.8. 19 Uhr Aktiventreffen im Haus der Jugend
  • Fr, 28.8. 19 Uhr Friedenspolitischer Stammtisch im Café K (Haltestelle Nieschlagstr.)

 

Veranstaltungsreihe 70 Jahre Hiroshima

Im Jahr 2015 jährt sich zum 70. Mal das Ende des 2. Weltkrieges und der Abwurf der ersten Atombombe auf Hannovers Partnerstadt Hiroshima und in der Folge auf Nagasaki.

Aus diesem Grund findet in Hannover eine Reihe von Veranstaltungen statt, die die Erinnerung an das furchtbare Geschehen von 1945 zum Ausgangspunkt nehmen und zum Nachdenken über eine Welt ohne Atomwaffen anregen möchten.

Veranstalter Hiroshima-Bündnis Hannover

MI 29.07.2015 / 19:00 Uhr Neues Rathaus, Mosaiksaal

Vortrag: „Hiroshima – Stadt, Land, Katastrophe, Lebensfreude“ ca. 90minutiger Vortrag mit 200 Bildern von Uwe Kinzel – Deutsch-Japanischer Freundschaftskreis Hannover-Hiroshima-Yukokai e.V.

MI, 05.08.2015 / 20:00 Uhr Hiroshima Gedenkhain hinter dem Kinderkrankenhaus auf der Bult
Nie wieder Hiroshima – Gespräche bei Kerzen-schein Thema in diesem Jahr: Mitverantwortung der Wissenschaft für den Bau der Atombombe. Es sollen auch Kerzenlichter aufgestellt werden, um an die Opfer des Atombombenabwurfs zu erinnern. Bitte bringen Sie Kerzen mit!

DO, 06.08.2015 / 8:00 – 8:15 Uhr Mahnmal Aegidienkirche
Gedenkfeier mit Anschlagen der Friedensglocke

DO, 06.08.2015 / 8:15 – 8:45 Uhr Mahnmal Aegidienkirche
Trauer-Teezeremonie Teemeisterin und Kulturbotschafterin der Stadt Hiroshima, Hiroyo Nakamoto

DO, 06.08.2015 / 19:00 Uhr Neues Rathaus – Mosaiksaal

Film: „Meine Reise mit den Atombombenüberle-benden“ von Takashi Kunimoto (Deutsch-Japanischer Freundschaftskreis Hannover-Hiroshima-Yukokai e.V.)

DO, 06.08.2015 / 20:30 Uhr Neues Rathaus – Mosaiksaal

Film: „Gebet einer Mutter“ mit Bernd Grimpe (Deutsch-Japanischer Freundschaftskreis Hannover-Hiroshima-Yukokai e.V.)

DO, 06.08.2015 / 22:00 Uhr Maschpark / Park der Partnerstädte (Neues Rathaus)

Zum Gedenken an die Atombombenopfer in Hiroshima und Nagasaki werden am Maschteich Papierlaternen ausgesetzt.

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Aufruf zum Treffen der Mayors for peace in Hannover

Die Gefahr einer atomaren Eskalation steigt
Neue Verhandlungen über Atomwaffen sind dringend notwendig

Atomraketen werden in Russland und den USA modernisiert
Zwischen Russland einerseits und NATO/USA andererseits wird wieder mit atomaren Säbeln gerasselt. Bisher ‚verbal‘ – aber wir wissen um die Gräuel der Atomwaffen um auch zu wissen: Atomwaffen gehören komplett geächtet und komplett abgeschafft! Wie Krieg insgesamt auch!
Xanthe Hall (IPPNW) sagte nach ihre Rückkehr aus New York „Statt abzurüsten, investieren alle Atomwaffenstaaten Milliarden Dollar in die Modernisierung ihrer Arsenale.“
Die USA erwägen, neue landgestützte Atomraketen in Europa zu stationieren. Präsident Wladimir Putin hat nun angekündigt, 40 nukleare Interkontinentalraketen (ICBM) stationieren zu wollen. Russland modernisiert also seine Atomwaffen genauso wie die USA. US-Präsident Obama will nach und nach alle Atomwaffen im Arsenal komplett modernisieren, ein Programm, das bereits unter seinen Vorgänger George W. Bush angeschoben wurde. Deutschland betreffend ist die Modernisierung der B61-Atombombe in vollem Gange. Auch in den USA explodieren die Kosten und der Etat wird massiv aufgestockt, so dass über die nächsten 30 Jahre geschätzte 1 Billion US Dollar in diese Massenvernichtungswaffen fließen. Von 4.300 einsatzbereiten Atomwaffen stehen in den USA und Russland immer noch ca. 1.800 in höchster Alarmbereitschaft. Sie könnten binnen Minuten zum Einsatz kommen und eine globale Katastrophe auslösen.“ (aus der PM d. IPPNW v. 18. 6. 2015 vollständig zu finden unter www.ippnw.de/frieden/konflikte-kriege/ukraine.html)
Wir rufen die ‚Mayors for Peace‘ auf, sich lautstark einzumischen!
Gehen Sie mit uns auf die Straße, damit unsere Forderungen auf dem gesamten Globus zu hören sind!
• Verbot und Vernichtung aller Atomwaffen weltweit!
• Keine Modernisierung von Atomwaffen!
• Abzug der Atomwaffen aus Deutschland
Friedensbüro Hannover e. V – frieden-hannover.de

18.07. Veranstaltung zu den in Büchel stationierten Atomwaffen

Donnerstag, 16.07.2015 / 19.00 Uhr

Kulturzentrum Pavillon

‚Atomwaffen in Büchel‘

Vortrag und Diskussion mit Ernst-Ludwig Iskerius, langjähriger Friedensaktivist und Beteiligter an den gewaltfreien Aktionen in Büchel

Im Mai 2015 fanden in Büchel (Taunus), einem Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe, Proteste gegen alte und neue Atomwaffen statt. Büchel gilt als einziger Standort in Deutschland, an dem US-Atomwaffen gelagert werden. Im Rahmen der innerhalb der NATO vereinbarten nuklearen Teilhabe werden hier Jagdbomberpiloten für den Einsatz mit dieser Massenvernichtungswaffen ausgebildet.

Friedensbüro Hannover und DFG-VK Hannover
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum 70. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima

Pressemitteilung zur Bundeswehr bei der Ideen-Expo

Vom 4. – 12 Juli findet derzeit die Ideen-Expo statt. Auch die Bundeswehr ist an verschiedenen Stellen auf dieser Veranstaltung präsent. Sie wirbt um Nachwuchs, wie viele unterschiedliche Firmen dies tun. Allerdings ist die Bundeswehr definitiv keine ‚normale‘ Firma. Sie ist eine militärische Institution und alle ihre ‚Mitarbeiter_innen‘ sind in einen Prozess eingebunden, in dem ggf. auch gestorben und getötet wird.   Kinder und Jugendliche sind allein oder mit ihren Klassen auf der Ideen-Expo anwesend. Viele von ihnen sind noch nicht volljährig. Sie können diesen Zusammenhang vielfach nicht durchschauen und sind häufig auch der Faszination technischer Abläufe und Geräte erlegen, deren Eingebundensein in militärische Ziele ebenfalls nicht hinreichend deutlich wird.

Genau aus diesem Grund  fordert der UN-Ausschuss für die ‚Rechte des Kindes‘  ein Verbot aller militärischen Werbemaßnahmen, die sich an Kinder richten.

Bettina Hirth-Frihi, sagt als Mutter von zwei halbwüchsigen Kindern im Namen des Friedensbüros Hannover und Ralf Buchterkirchen für die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Hannover „ Die Bundeswehr ist keine ‚normale‘ Arbeitgeberin und sollte deshalb bei Veranstaltungen, die sich explizit an junge Menschen wenden, ausgeschlossen werden.  Junge Menschen, für die nicht hinreichend Studien- oder Ausbildungsmöglichkeiten vorhanden sind, hoffen vor allem auch durch lukrative Angebote, hier echte Chancen zu bekommen. Außerdem können sie nicht hinreichend einschätzen, wofür die technisch faszinierenden Gerätschaften im Ernstfall eingesetzt werden: nämlich fürs Töten und Sterben! Krieg darf keine Mittel der Politik sein!

Samstag, 20.6.2015 – Antikriegs-Fahrrad-Tour Auf den Spuren des Krieges – Fahrt in die Südheide durch den Truppenübungsplatz Bergen

Zwischen Naturschönheit, Militärpräsenz und Erinnerungskultur

So wie auf diesem Foto flatterte die PACE-Fahne uns in der Lüneburger Heide voran. Entgegen düsterer Wettervorhersagen und der Sorge, wir könnten uns im Dauerregen völlig durchnässt durch die Heide quälen, meinte es das Wetter gut mit uns. Die kleineren Schauer konnten uns nichts anhaben – die Eindrücke waren umso intensiver. Mit einer herzlichen Begrüßung bereits in Fallingbostel starteten wir dann. Ja, wäre das schön, wenn das gesamte Gebiet zu einem UNESCO-Biosphärengebiet umgewandelt würde. Stattdessen, Nato-Stacheldraht allenthalben, Panzer und alte und neue Militärgebäude. Auch wenn aus einem Seitenweg neugierige, freundliche Soldaten mit einem Panzer auf uns zurollten und wissen wollten, was wir da denn hier bei ihnen so machten, an anderer Stelle wurde wir umso nachdrücklicher von einem Militärmann harsch beschieden, der Soldatengruppe, die er gerade ansprach, nicht zu nahe zu kommen: „Betreten des Sperrgebiets verboten! Fotografieren verboten!!!‘“ Verboten! Verboten! Verboten! Ein Picknick wäre lebens- und naturnäher gewesen. Von wegen Natur! Die nicht zu militärischen Zwecken genutzten Flächen waren mit Raps, Mais und anderen ‚naturnahen Früchten‘ eingesät. ‚Packt den grünen Sprit in die Panzertanks, dann kämpfen wir ökologisch einwandfrei!‘
Im Folgenden die Äußerungen einiger Mitfahrenden:

Petra: „Beeindruckend fand ich 1.die Begleitung durch die Mitglieder der örtlichen Initiative, die mit sehr umfassendem Wissen über die historische Entwicklung und Bedeutung, die aktuelle Situation und ihre Ziele für den Truppenübungsplatz informierten und dies überaus freundlich, kompetent und unkompliziert – toll!! 2.  die Größe des ganzes „Platzes“ – dabei haben wir nur die Ränder wahrgenommen, ein riesiges Stück Natur… 3.          die Erinnerungsstätten für die elend gestorbenen/ermordeten Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge – das berührte besonders zu dieser Jahreszeit in einer so schönen Umgebung.

Birgit sagt: „Meine Betroffenheit angesichts der Massengräber und der Informationen, die wir von den Mitgliedern der Initiative bekamen, kann ich nicht in zwei Sätze packen. Das alles ist so schrecklich und für mich nicht vorstellbar……doch es ist geschehen. Dafür kann mensch nur Scham empfinden.“

 

Brunhild findet die gegenwärtige Verwendung der Rampe bei Bergen-Belsen unerträglich:

“Die Rampe Bergen, von wo aus Wehrmachtssoldaten mit Panzern zum Überfall auf die Sowjetunion starteten und  Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge ankamen und britisches Militär zu ihren Kriegsschauplätzen in alle Welt aufbrach, war für Viele von uns ein Ort, wo Faschismus und gegenwärtige Kriege zusammenflossen: ‚Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus! Leider sind Kriege nicht vergangen, wir leben weltweit in und mit ihnen, auch wenn für uns selbst seit 70n Jahren Frieden herrscht. Ansporn, dies auf die ganze Welt auszubreiten.“

Margarete: „Die Zerstörung dieser Landschaft durch Kriegsverbrecher, Nazimörder und das Militär bis zum heutigen Tag hat mich schockiert. Es ist so wichtig, dass die lokalen Initiativen nicht nachlassen, diese schreckliche Vergangenheit und Gegenwart uns immer wieder ins Gedächtnis zu bringen-durch Aktionen, Schriften und Mahnmale.
Die Wege der Verbrechen durchziehen diese ganze Gegend. Hier ist kein guter Ort zu wohnen. Die Ortschaften sind öde und menschenleer- sie wurden und werden noch immer den vorbereiteten Kriegs-und Mordaktionen geopfert. Alles ist verschlossen für die Zivilisten, es soll wohl niemand sehen was dort geschieht.“
Und eine weiterte Stimme:

Rita:
„Ich war erstaunt, erfreut und dankbar über die Gruppe aus Fallingbostel. Darüber, wie viel Lebenszeit, Energie und Einfühlungsvermögen sie für diese Erinnerungsarbeit aufgebracht haben. Der gemeinsame Austausch in unserer Gruppe hat mir geholfen, nicht von den großen Zahlen, den enormen Ausmaßen und dem damit verbundenen Leid erdrückt zu werden.“
Harald, der uns für den ADFC begleitete:
„Die Landschaft hat in mir tiefe Erinnerungen an meine frühe Jugend geweckt. Betroffen gemacht hat mich, dass ich von den Erwachsenen im Anfang der 60er Jahre nichts über all das erfahren habe, was dort während des Drittes Reiches geschehen ist. Beeindruckt hat mich die Fallingbosteler Gruppe; vielen Dank dafür. Lasst uns die Fahrt nächstes Jahr wiederholen!“

Und so nehmen wir die Erinnerungen an die Fahrt; den Dank an die Gruppe unserer Gastgeber_innen und die Grüße von Arne und seiner Gruppe aus der Heide mit in unseren Alltag:

Arne: „Es uns großen Spaß mit Euch gemacht, toll, dass Ihr die Anstrengung auf Euch genommen habt, so ein netter Besuch von Gleichgesinnten beflügelt einen doch immer sehr! Fotos folgen!

Herzliche antimilitaristische Grüße, Arne Hilbich – Initiative Biossphärengebiet ‚Heidjer‘ „

 

im „Dorfcafe Alte Schule“ in Hösseringen haben wir in der 1. Nacht geschlafen. Im Wiki-Artikel über den „Truppenübungsplatz Bergen“ findest du 2 Abschnitte zu den Umsiedlungen.

Krieg beginnt hier – stoppen wir ihn hier!‘ – für eine produktive Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land: Hannover – Bergen Hohne – Wunstorf‘. Konkrete Einladungen erfolgen zeitnah über unsere Internetseite, den Verteiler und unsere Internetseite.

 

Festival Theater Formen im Pavillon

Am kommenden Sonntag, den 12.7. finden innerhalb der Reihe ‚Festival Theater Formen im Pavillon zwei Veranstaltungen statt:

  • 00 Uhr – ‚Welt der Waffen‘
  • 00 . 13.15 ‚Situation Rooms‘

statt.

In der Einführung ‚Welt der Waffen‘ wird u. a. über historische und politische Zusammenhänge in der globalisierten Welt des Waffenhandels gesprochen.
In einem ‚Multy Player Video-Stück‘ werden in ‚Situation Rooms‘ in einem begehbaren Filmset  Waffen, Waffenhandel und Waffenfirmen anschaulich gemacht. Es gibt noch weitere Vorstellungen.

Weitere Informationen  und Kartenverkauf unter www.theaterformen.de .

Protest-Demo zum ‚Tag der Bundeswehr‘ am Samstag den 13. Juni 2015, vor der Emmich-Cambrai-Kaserne in Hannover.

Diese gigantische Werbeveranstaltung der Bundeswehr, mit Kinderprogramm, Waffenschau und Einflug der Verteidigungsministerin sollte 17000 Besucher anlocken. Gekommen sind letztendlich max. 6000.

Wir bekamen die Genehmigung, einzeln an der Straße vor dem Eingang Kugelfangdrift1, Flugblätter verteilen zu dürfen, ca 50m vom Haupteingang entfernt. Der Info-Tisch mit unseren Transpis musste gegenüber auf der anderen Straßenseite aufgestellt werden. Angeblich wegen einer befürchteten Blockierung der Besucherstroms. Diese Begründung erwies sich als geradezu lächerlich, da die meisten Besucher mit Bussen direkt vor den Eingang gekarrt wurden, wo wir ja eh nicht stehen durften. Vielleicht hatte diese Bestimmung auch ihr Gutes, denn so sind unser Transparente „Kein Werben fürs Sterben“ usw. doch auch von vielen Autofahrern gesehen und gelesen worden. Gleiches gilt für die Demonstranten an der Vahrenwalder-Straße, die nicht nur die Besucher, sondern auch die Passanten und Straßenbahn-Benutzer informieren konnten.

Zum Ablauf unserer Aktion, die vom Friedensbüro mit 10 Leuten von 11:30 bis 14:00 durchgeführt wurde, ist zu sagen: Kontakte bekamen wir am Standort Kugelfangdrift mit den Besuchern, die dort zu Fuß von oder zu ihren geparkten Autos gingen. Wir verteilten unser Informationsmaterial und sprachen mit vielen Menschen. Die meisten kamen aus dem unmittelbaren Umfeld von Bundeswehr-Angehörigen und verhielten sich überwiegend abweisend. Ich konnte dennoch mit vielen Besuchern über unser Hauptanliegen diskutieren, dass bei dieser Veranstaltung junge Menschen für einen Job angeworben werden sollen, dessen Schattenseiten und verheerende Folgen sowohl auf privater, als auch auf politischer Ebene ihnen selbst nicht bewusst ist und von den Veranstaltern verschwiegen wird.
Von vielen, besonders älteren Personen, bekam ich Zustimmung dafür, dass wir eine deutlich sichtbare Gegenposition vertreten und den „Gründen gegen den Militärdienst“ Gehör verschaffen.

Fazit: Die jungen Menschen, die bei der Bundeswehr einen Arbeitsplatz  suchen und denen unser Hauptaugenmerk galt, konnten wir bei dieser Veranstaltung kaum erreichen. Auch eine zahlenmäßig größere Präsenz hätte daran nichts geändert. Schließlich befanden wir uns auf ‚feindlichem ‚ Gelände. Dafür müssen wir noch andere Gelegenheiten suchen. Immerhin, (ich hatte eine andere Stimmung befürchtet), wurden wir von den vor Ort Dienst tuenden Soldaten anständig behandelt. Beim Abbau besuchte uns ein Offizier der Feldjäger, selbst noch ziemlich jung und offenbar nicht vernagelt und mit der politischen Schulung von Soldaten betraut. Er wollte unser Argumente kennenlernen und wir versorgten ihn mit unserem Info-Material. So endete dieses Treffen von ‚David und Goliath‘ relativ friedlich.

Auf den Spuren des Krieges – Fahrt in die Südheide durch den Truppenübungsplatz Bergen – Zwischen Naturschönheit, Militärpräsenz und Erinnerungskultur

Samstag, 20.6.2015 – Antikriegs-Fahrrad-Tour

kwDie Südheide ist eine Landschaft wie geschaffen für eine Fahrradfahrt – voller Schönheit – aber auch voller Erinnerungen an die schreckliche Zeit des Faschismus. Gleichzeitig ist sie auch heute noch ein Ort des Militärs: Der NATO-Truppenübungsplatz ist einer der größten in Europa. Nach dem Abzug der britischen Armee will die Bundeswehr die Nutzung verstärkt weiterführen. Eine Initiative vor Ort setzt sich für ein Ende des Militärbetriebes ein und möchte die Region in ein UNESCO-Biosphärengebiet umwandeln. Mitglieder der Initiative werden unterwegs an verschiedenen Stationen informieren.
Zunächst geht es von Hannover unter Mitnahme von Fahrrädern mit dem Erixx nach Bad Fallingbostel. In Oerbke passieren wir die stark gesicherten britischen Kasernen. Ebenfalls in Oerbke steht noch die Entlausung des sowjetischen Kriegsgefangenlagers. Wir gedenken wir der sowjetischen Kriegsgefangenen, die hier massenhaft an Hunger und Seuchen starben und nehmen die wechselvolle Geschichte des Gedenkens nach 1945 wahr. Im bundeseigenen Dorf Ostenholz auf dem Truppenübungsplatz erwarten uns wunderschöne, vom Abriss durch den Bund bedrohte Heidehöfe und weitere Überraschungen. Zwischen Ostenholz und Bergen fahren wir auf der „Platzrandstraße“ oder „Panzerringstraße“ einer ‚Privatstraße des Bundes‘. Auch hier ist die Landschaft gekennzeichnet von wunderschöner Natur – mit deutlichen Spuren militärischer Nutzung.
In Belsen-Hörsten erinnert uns ein weiterer Friedhof sowjetischer Kriegsgefangener nahe der Gedenkstätte Bergen-Belsen. An der Rampe Bergen starteten Wehrmachtssoldaten mit Panzern zum Überfall der Sowjetunion, gleichzeitig kamen hier Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge an. Später zog von hier britisches Militär zu ihren Kriegsschauplätzen in aller Welt. Auch das geplante neue Panzerbataillon wird von hier aus starten und die unrühmliche Geschichte dieser Rampe fortführen. (In Unterlüß produziert Rheinmetall heutzutage noch nach wie vorPanzer und anderes Kriegsgerät.)
Die Fahrt endet in Lindwedel. – Rückfahrt mit dem Zug nach Hannover.
Bitte ausreichend Essen und Wasser mitbringen. Es wird nur zweimal eine Pause geben und in der Heide befindet sich nur in Ostenholz ein Café.

Beginn der Radtour am Samstag, den 20. Juni 2015:

8:51 Uhr – Abfahrt: Hbf Hannover mit dem Erixx (Mitnahme von Fahrrädern) auf Gleis 2

9:45 Uhr – Ankunft: Bahnhof Bad Fallingbostel

Streckenlänge: Die Gesamt-Fahrstrecke mit dem Rad beträgt ca. 60 km.

Kosten: Außer der Zugfahrt entstehen keine Kosten.

Anmeldung: bitte per E-Mail an: mueller-reiss@frieden.de oder stadt@adfc-hannover.de

Telefon-Kontakt: Brunhild Müller-Reiß (0511-446482) oder ADFC Hannover (0511-1640312).

Eine Anmeldung wäre für unsere Planung sehr wichtig – Spontan Mitfahrende können sich aber auch mit uns am Hbf Hannover zu 8:30 Uhr ‚unterm Schwanz‘ oder am Gleis 2 zur Abfahrt treffen!

Es laden ein:
Friedensbüro Hannover,
DFG-VK Hannover, ADFC-Hannover Stadt, Geschichtswerkstatt, Initiative Biosphärengebiet Hohe Heidmark e.V.

 

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