Friedens-Newsletter Hannover Juni 2013

Liebe Friedensfreundinnen und –freunde,

langsam geht es in die Sommerpause. Friedenspolitische Themen gibt es trotzdem genug – seien es die Auseinandersetzungen mit Syrien oder die Planungen zum nächstjährigen 100. Jahrestag des Ersten Weltkrieges. Außerdem lädt die Bundeswehr ausgerechnet zum Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki zu ihren alljährlichen Festivitäten. Hier die Themen im Einzelnen:

  • 100 Jahre Erster Weltkrieg – Diskussion und Planung von Aktivitäten
  • Diskussionsveranstaltung zu Syrien
  • Kultur des Wandels
  • Ausblick: Sommerbiwak 2013
  • Termine
  • Rückblick Kirchentag in Hamburg aus friedenspolitischer Sicht
  • Aufruf Aktionscamp war starts here
  • Linktipp
  • Regelmäßige Termine/allgemeine Hinweise

Zur besseren Lesbarkeit findet sich eine layoutete Version des Newsletters hier.

100 Jahre Erster Weltkrieg – Diskussion und Planung von Aktivitäten
Di, 2.6. um 19 Uhr im Kargah, Zur Bettfedernfabrik 1, Friedenspolitischer AK, Thema: 100 Jahre Erster Weltkrieg – Bericht von bundesweiten Treffen dazu und Diskussion der Planungen in Hannover .

 

Syrien
Um die aktuellen Entwicklungen aus friedenspolitischer Sicht zu diskutieren wird es im Juni eine Podiumsdiskussion geben. Leider steht der Termin noch nicht fest. Beachtet bitte dazu die Hinweise auf der Homepage.

 

Kultur des Wandels
15. und 16.6.2013 Kröpcke Für eine nachhaltige und solidarische Gesellschaft im Miteinander untereinander und mit der Natur

Das Friedensbüro wird mit einem Stand vertreten sein und freut sich über zahlreiche Beteiligte.

 

Sommerbiwak 2013
Motto des Sommerbiwaks der Bundeswehr im HCC ist „Miteinander verbunden – füreinander einstehen“.

Es findet am 9.8.2013 statt, nunmehr zum 40. Mal!

Selbstverständlich wird es wieder Protestaktionen gegen die Verherrlichung des Militärischen geben. Wir wenden uns gegen die zunehmende Militarisierung des Zivilen. Erste Vorbereitungstreffen haben stattgefunden, sobald es etwas Neues gibt, weißen wir euch auf www.friedensbuero-hannover.de hin.

 

Weitere Termine im Juni
2.6. 19 Uhr, In der Edenstraße 39 (Landeskirchliche Gemeinschaft) in der arabisch-deutsche Gemeinde: Gottesdienst mit einem Gast über die Glaubensinhalte des Islams, herzlich eingeladen, auch Flüchtlinge aus arabischen Ländern sind mit dabei, und Gelegenheit zum Kennenlernen und Anschnuppern.

4.6. 19 Uhr, Friedenspolitischer Arbeitskreis zum Thema „100 Jahre 1. Weltkrieg“, Kargah

15./16.6. Kultur des Wandels – www.kulturdeswandels.de

28.6. 19 Uhr Cafe K – Friedenspolitischer Stammtisch im Cafe K.

19.6. 19 Uhr, Aktiventreffen im Haus der Jugend

 

Rückblick Kirchentag in Hamburg aus friedenspolitischer Sicht
Vom 1. bis zum 5. Mai 2013 fand in Hamburg der 34. Evangelische Kirchentag statt – auch einzelne Menschen vom Friedensbüro Hannover waren mit dabei. Ein kurzer Bericht.

Eine Reihe von Hamburger Friedensgruppen haben parallel zum Kirchentag und für jede und jeden kostenlos zugänglich ein umfangreiches und gut organisierte “Klotzfest” veranstaltet. Am so genannten “Hamburger Klotz”, einem kriegsverherrlichenden Denkmal am Dammtor, wurde über drei Tage hinweg ein umfangreiches Informations- und Kulturprogramm angeboten. Dieses Friedensfest war so etwas wie unsere Heimat, wir haben viele Freundinnen und Freunde getroffen und neu kennenlgelernt.

Zudem haben die Hamburger ein großes Zwischenziel erreicht, nämlich den senatsbewilligten Plan zur Erstellung eines Deserteursdenkmals. In diesem Kontext war dann auch Ralf Buchterkirchen als Teil einer Gesprächsrunde stellvertretend für die hannoversche Initiative zur Errichtung eines öffentlichen Mahnmals für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer Teil des Klotzfestes und konnte die zur Zeit ziemlich verfahrene Situation in unserer Stadt vorstellen. Einig waren sich alle in einem: Ein Deserteursdenkmal hat nur wenig Sinn, wenn es nicht einer ständigen Erinnerung und einer dauerhaften öffentlichen Debatte dient sondern nur als Feigenblatt dient und möglichst fernab der allgemeinen Kenntnisnahme versteckt wird, so wie in Hannover von den Verwaltungsorganen derzeit beschlossen und geplant.

Auf dem eigentlichen Kirchentag haben wir u.a. zusammen mit anderen zusammen versucht, der ökumenische Initiative “Militärseelsorge abschaffen” bzw. “Kein Segen für das Militär” ein wenig Aufmerksamkeit zu verschaffen. Mit entsprechenden Schildern besuchten wir den Eröffnungsgottesdienst am Hamburger Rathaus, den Markt der Möglichkeiten und einige der Veranstaltungen, an denen der Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière sein Stelldichein gab.

Dabei gab es zahlreiche Zustimmung und Unterstützung, aber ebenfalls auch viele Diskussionen, zumeist, sofern man sich offenbarte, mit Vertretern der Bundeswehr oder deren Angehörigen. Wir mussten erfahren, dass die Absichten der Initiative von diesen zumeist nicht umfänglich verstanden worden war und dass zudem eine sachbezogene Debatte aufgrund der vorgetragenen Emotionalität mitunter nicht möglich oder gewollt gewesen ist. Schade. Einige Vorwürfe und Anschuldigen haben wir zudem nicht als gewaltfrei oder friedensstiftend empfunden. Aber immerhin: wir haben das Thema weitergetragen.

Der Evangelische Kirchentag wird heutzutage nicht nur von vielen Konzernen und Unternehmen der Privatwirtschaft gesponsort und damit bezahlt, auch einige Bundesministerien unterstützen diese Veranstaltung finanziell. So war es kein Wunder, dass im Vorfeld der Bundestagswahl eine große Zahl der Politik-Prominenz sich ein Stelldichein gab und ihre christliche Seite zum Vorschein brachten. Der Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière durfte insgesamt vier mal eine öffentliche Bühne des Kirchentags betreten und seine kriegsfreundlichen Positionen dort verbreiten. Zu mindestens drei dieser Veranstaltungen regte sich allerdings deutlicher Protest. Der Minister versuchte diese zum Teil zu ignorieren, dank der weitgehend unkritischen Kirchentagsorganisation mit Hilfe gehorsamer Pfadfinder-Gehilfen wurde an vielen Stellen versucht, diesen Protest einzudämmen oder zu unterbinden. Jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Am deutlichsten fiel die Kritik am Samstag morgen aus, als dem Verteidigungsminister doch tatsächlich der Michel, die mithin berühmteste Kirche Hamburgs, mit Polizei, zahlreichen zivilen Polizisten und Spürhunden freigeräumt und “gesichert” wurde, damit dieser dort eine “Bibelarbeit” durchführen könnte. Trotz Personenkontrollen und dem Verbot, kritische Plakate mit in die Kirche zu nehmen, fanden sich dann dort eine Reihe voneinander unabhängier Protestierende wieder, die es als unerträglich empfanden, dass ein Minister, der sich offen und ohne scheu für die Tötung von Menschen ausspricht, im Rahmen eines angeblich christlichen Festes ein derartiges sakrales Podium zur Verfügung gestellt bekommt.

Bemerkenswert, aber schade ist, dass die meisten Berichte der “großen” Presse so gut wie keinen objektiven Bericht zu alledem gebracht haben. Mal wird der Protest ganz verschwiegen, in anderen Veröffentlichungen wird gar von “Störer” gesprochen und die Gewaltfreiheit und Friedlichekeit des Protests bleibt unerwähnt, und schließlich meint eine weitere große Tageszeitung dann aber, es handele sich um einen “lahmen” Protest und ob nicht mehr drin wäre bei den Christen – was hätte der Autor der SZ wohl geschrieben, wenn sein persönliches Bedürfnis an Aufregung und Spektakel erfüllt worden wäre? Doch wie auch immer: ein umfangreicher und sachlicher Bericht findet sich dazu hier: http://hh-mittendrin.de/2013/05/mittgeschrieben-fur-kritik-ist-an-anderer-stelle-zeit/

Schließlich ergab es sich noch, dass einige Mitglieder des Friedensbüros zum gleichzeitig stattfindenden Humanistentag eingeladen worden sind. Dort wurde ihnen freundlicherweise die Gelegenheit geboten, zu einer Diskussion zwischen dem Humanisten Michael Schmidt-Salomon und dem hannoverschen Landesbischof Ralf Meister das letzte Wort zu ergreifen. Dabei betonten wir die Grundprinzipien der Gewaltlosigkeit, des Pazifismus und der Menschlichkeit, auf der wir die Arbeit im Friedensbüro Hannover zu gründen versuchen und haben zudem auf die Kampagnen gegen die derzeitige Militärseelsorge und zur Absage an Drohnen für Krieg, Überwachung und Unterdrückung hinweisen können. Aus unserer Sicht war das ein guter und notwendiger Contrapunkt zum Eindruck, der aus der vorherigen Diskussion mit Herrn Meister entstanden war und bei dieser Gelegenheit noch einmal herzlichen Dank für die Offenheit und den freundlichen Empfang durch die Vertreter des Humanistentags!

 

Linktipps
Ausstellung „Die neue Bundeswehr – Werbung und Wirklichkeit“ – virtuelle Ausstellung im Netz und Möglichkeit, die Ausstellung in real einzurichten …
http://christinebuchholz.de/2013/02/20/neue-ausstellung-der-linken-die-neue-bundeswehr-werbung-und-wirklichkeit/

Kriegssteuer verweigern: http://blog.friedenssteuer.de/ Facebookhttps://www.facebook.com/Friedenssteuer

 

Aufruf: War starts here Camp 2013

Hallo Antimilitarist_innen!

wir freuen uns, Euch mitzuteilen, dass es auch dieses Jahr wieder ein War Starts Here Camp in der Altmark geben wird. Es findet vom 21. – 29. Juli 2013 in der unmittelbaren Nähe des Gefechtübungszentrums statt.

Hier und weiter unten in der Mail präsentieren wir Euch den diesjährigen Camp-Aufruf zum Lesen, Weiterleiten, Posten…

Zudem möchten wir Euch den lang ersehnten Reader zum War Starts Here Camp empfehlen. Darin findet ihr verschiedene Texte von der Camp-Orga und anderen Gruppen mit Berichten, Auswertungen und zum Camp und Aktionstag 2012 sowie den Stand der Diskussionen, die auf dem Camp begannen und in Form von Offenen Briefen weitergeführt wurden/werden. Den Reader und andere Textsammlungen & Mobi-Material könnt ihr auf der Website warstartsherecamp.org runterladen.

Im Vorfeld des Camps gibt es verschiedene Veranstaltungen, in denen über Aufstandsbekämpfung, Nato-Strategien und verschiedene Aspekte der Militarisierung der Gesellschaft berichtet wird. Diverse Termine stehen schon auf www.warstartsherecamp.org

Wenn bei euch auch eine Veranstaltung statt finden soll, kontaktiert uns über infotour AT warstartsherecamp PUNKT org . Und falls im Infoladen eurer Stadt noch keine Aufrufe oder Plakate zu finden sind, schickt uns gern eine Mail an kontakt AT warstartsherecamp PUNKT org mit der Adresse, dann bekommt ihr ein Päckchen zugeschickt!

Zudem ist uns zu Ohren gekommen, dass es in der Altmark Anfang Juni ein Offenes Treffen zur Vorbereitung des Aktionstags gegen das GÜZ am 27.07.2013 geben soll, zu dem alle emanzipatorische antimilitaristische Gruppen eingeladen sind. Es findet am 9. Juni 2013 um 12 Uhr im Seminarraum des BUND, Olvenstedter Str. 10 in Magdeburg statt.Na dann, Lesen * Diskutieren * Sabotieren!

Solidarische Grüße und bis spätestens im Sommer in der Colbitz-Letzlinger Heide, die Camp-Orga

WAR STARTS HERE. LET’S STOP IT HERE!

 

Regelmäßige Termine des Friedensbüros Hannover

Friedenspolitischer Arbeitskreis an jedem 1. Dienstag im Monat um 19 Uhr im Kargah, Zur Bettfedernfabrik 1 (Hannover, FAUST-Gelände)

Aktiventreffen an jedem 3. Mittwoch im Monat um 19 Uhr in Hannover im Haus der Jugend, Maschstr.

Friedenspolitischer Stammtisch an jedem 4. Freitag im Monat um 19 Uhr im Café K, Hannover Linden; Pariser Platz

 

Abschließende Hinweise

Leider können sich Termine ändern oder verschieben. Aktuelle Informationen finden sich unter www.friedensbuero-hannover.de.

Dieser Newsletter wird herausgegeben vom Friedensbüro Hannover und der DFG-VK Hannover.
Kritik, Hinweise und Vorschläge bitte an newsletter@frieden-hannover.de