Wie wollen wir den Anti-Kriegstag gestalten?

DFG-VK Hannover und Friedensbüro wollen die bisher geplanten Mahnveranstaltungen der Gewerkschaften am So, 1.September 2019 (Maschsee Nordufer – IGM; Aegidienkirche; Veranstaltung mit Vortrag im Rathaus – DGB und Stadt) zusammen mit anderen Gruppen aus den Bereichen Krieg – Flucht – Umwelt – gerechte Weltordnung um eine Aktivität ergänzen.

Unter dem möglichen Titel
„GEMEINSAM FÜR VÖLKERVERSTÄNDIGUNG UND EINE GERECHTE WELT – GEGEN RASSISMUS UND KRIEG“
wollen wir im Schatten des Rathauses (neben und hinter dem Rathaus) ab ca. 14 h Infostände, Infotafeln, Aktionen (Sketche, Kurztheater, etc.), Musik und ggf. kleine, kurze Wortbeiträge den interessierten aktiven und vielleicht bald aktiven Menschen und Spaziergänger_innen darbieten. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Eine neue, eine andere Welt ist nötig! Da die von uns gewünschte Welt nicht von allein kommt, wollen wir gemeinsam daran arbeiten!

Wir haben deshalb zu einem Vorbereitungstreffen
am Mi, 7. Aug. 2019 um 19.00 Uhr ins Kargah (Faustgelände, Raum 6) eingeladen.

Gegen das Sterben im Mittelmeer

Auch wenn Carola Rackete erstmal vorläufig frei gelassen wurde, Widerstand ist weiter nötig. Die Seebrücke plant für Samstag, den 6. Juli eine Kundgebung um 12:30 Ort: Innenstadt (noch nicht bekannt)

Seestern in Südtirol – szenische Lesung

Nach der szenischen Lesung ‚Ein Morgen vor Lampedusa‘ und dem Theatermonolog ‚Das Boot ist voll!‘ bieten wir ab Mai 2019 in Zusammenarbeit mit dem ‚Theater in der List‘ Hannover und dem ‚Spielkreis Theater der Matthias-Kirche‘ Hannover – die neue szenische Lesung:
 „Seestern in Südtirol“ von Antonio Umberto Ricco an. Erzählt wird eine wahre Integrationsgeschichte. Das Projekt ist besonders für Schulen, Kirchengemeinden und Vereine geeignet.

Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Frau Doris Schröder-Köpf, hat die Schirmherrschaft des Projekts übernommen. Gefördert wird ‚Seestern in Südtirol‘ von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung, der Dr. Buhmann Stiftung für interreligiöse Verständigung, der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, der Region Hannover, der Klosterkammer Hannover und vom Caritasverband für die Diözese Hildesheim e.V., sowie freundlich unterstützt von der Firma Sennheiser und dem Flüchtlingsrat Niedersachsen.


Sie sind herzlich eingeladen die Lesung an einem der folgenden Termine im „Theater in der List“, Spichernstr. 13, Hannover (U-Bahn-Station Werderstraße) an einer der folgenden Termine zu erleben:

  • Am Freitag, dem 3. Mai 2019, 20:00 Uhr (Premiere – Anschließend findet ein Gespräch mit Frau Doris Schröder-Köpf sowie einem ehemaligen, unbegleiteten Minderjährigen und einer Vertreterin vom Flüchtlingsrat Niedersachsen statt.)
  • Freitag, dem 17. Mai 2019, 15:00 Uhr
  • Samstag, dem 18. Mai 2019, 11:00 Uhr

Sollten Sie unserer Einladung folgen, bitten wir Sie rechtzeitig Ihre Plätze (gerne können Sie andere Interessierte mitbringen) telefonisch oder online zu reservieren:

Telefonisch: MO-FR, 9:00 – 12:00 Uhr beim „Theater in der List“ Hannover: Tel. 0511 897 11 946

Online: https://www.lampedusa-hannover.de/reservierung

Zum Inhalt von Seestern in Südtirol

Der 14-jährige Alidad, ein Junge aus Afghanistan, wird am 22. August 2005 auf der Brennerautobahn aufgegriffen. Gerade hat er Stunden der Angst hinter sich: Von Venedig bis Südtirol lag er angebunden auf der Achse, unter einem Lkw. Nach zwei Jahren ist seine lange Reise zu Ende, und er kann seinen Integrationsweg im SOS-Kinderdorf Meran beginnen. Ohne Probleme?

Drei Menschen erzählen seine Geschichte, die sie scheinbar bis ins letzte Detail sehr gut kennen. Das gemeinsame Wissen bedeutet jedoch nicht, dass sie die gleiche Meinung über die erzählten Ereignisse haben. Im Gegenteil! Ihre Meinungen spiegeln die Gesellschaft um Alidad herum wider, wo Zweifel und Vorurteile, Angst vor dem Fremden bis zur offenen Ablehnung mit Solidarität und Unterstützung abwechseln.

Ist Alidad wirklich einfach ein schützenswürdiger Jugendlicher? Stimmt seine Altersangabe überhaupt? Ist die Geschichte, die er erzählt, wirklich wahr?

Kann er für die Südtiroler Gesellschaft ein Geschenk sein, wie sein Name auf Dari bedeutet und ‚Gutmenschen‘ behaupten? Oder ist er doch ein Betrüger, der vom Wohlstand profitieren will?

Eine wahre Integrationsgeschichte vom gleichen Autor wie Tariqs Auftrag (boot people projekt Göttingen), Ein Morgen vor Lampedusa und Das Boot ist voll (Theater in der List Hannover). Regie von Willi Schlüter und Kay Szacknys. Sprecherinnen, Sprecher und Techniker vom Spielkreis Theater der Matthias-Kirche Hannover.

Weitere Informationen zum Projekt:

·         www.lampedusa-hannover.de/seestern_folder.pdf (Folder)

·         www.lampedusa-hannover.de/seestern-in-suedtirol (Beschreibung)

·         www..lampedusa-hannover.de/faq-seestern (FAQ)

Das Boot ist voll

Theater in der List (Spichernstr. 13): 23. Februar 2019 – 20.00 Uhr —- Theatermonolog von Antonio Umberto Riccò
Nach der szenischen Lesung „Ein Morgen vor Lampedusa“.

Vor der italienischen, zwischen Sizilien und Afrika gelegenen Insel Lampedusa versinkt am 3. Oktober 2013 ein mit 545 Flüchtlingen völlig überladener Kutter. 366 Menschen aus Eritrea, Somalia, Äthiopien und Syrien ertrinken. Sie flohen vor Krieg und Armut, voller Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa. — Die Rettung und der Tod der Flüchtlinge verändert das Leben und die Lebenseinstellung der auf Lampedusa anwesenden Menschen, die zwischen Mitleid und Empathie, Zorn und Ohnmacht – Hoffnung und Menschlichkeit hin und her gerissen sind.
Auch für uns als Zuschauer_innen geht es dabei um eine Auseinandersetzung zwischen sozialer Verantwortung und um ein Ringen mit menschlichen Werten und Widersprüchen.

Wir laden sehr herzlich ein! Friedensbüro Hannover e. V. DFG- VK Hannover
Der Eintritt ist frei – wir bitten aber um Spenden!

ALLES NUR ZUM FLÜCHTEN? Fluchtursachen und ihre globalen Zusammenhänge

Veranstaltung am 20. Februar 2019 um 19.00 in der Zukunftswerkstatt Ihmezentrum

IMPULSVORTRAG „Hilfe? Hilfe!: Wege aus der globalen Krise“
Thomas Gebauer, Geschäftsführer der Stiftung medico international
DISKUSSION MIT:
• Friederike Stahlmann, Forscherin an der Uni Halle mit Schwerpunkt Afghanistan
• Serge Palasie, Fachpromotor für Flucht, Migration und Entwicklung mit Schwerpunkt postkoloniale Bilder/Strukturen; Geflüchtete im Mittelmeer
• Sadia, Aktivistin im Netzwerk Afrique Europe-Interact (NINA) aus Somalia
Moderation: Lisa Palm

Mörderische Wege für Flüchtende über das Mittelmeer – Können wir das Sterben verhindern – auch, indem wir die von ‚uns‘ verursachten Fluchtgründe abbauen!?
Ankündigung einer Veranstaltung:
• Engagierte Menschen setzen sich mit für die Rettung von Geflüchteten auf dem Mittelmeer ein. Die Menschen auf den Rettungsschiffen schaffen es aber nicht Alle zu retten, zumal sie kriminalisiert werden und Schiffen die Landung vielfach verwehrt wird. Bereits in diesem Jahr, so schätzt das UNHCR gibt es 185 Tote und Vermisste (Stand 21. Jan 2019). Am Freitag, dem 18. Januar, starben vermutlich 117 Menschen vor der lybischen Küste im Mittelmeer. Die legalen Fluchtrouten z. B. über den Balkan, sind gesperrt – die Menschen haben keine Alternative.
Sie müssen gerettet werden!
• Aber unser Blick muss weiter gehen: In die Länder, aus denen die Geflüchteten kommen: Warum verlassen Menschen ihre Heimat, in der sie geboren wurden, in der schon ihre Eltern und Großeltern gelebt haben? Zu der sie in aller Regel eine tiefe emotionale Verbindung haben?
• Dazu müssen wir uns die konkreten Fluchtursachen anschauen – aber auch die den konkreten Fluchtursachen zugrunde liegenden systematischen Zusammenhänge.
• Gibt es einen Zusammenhang zwischen ‚uns‘, den im ‚globalen Norden‘ lebenden Menschen und denen im ‚globalen Süden‘? Was haben wir persönlich, aber auch die Wirtschafts- und Machtstrukturen im ‚Norden‘ und im ‚Süden‘ damit zu tun? Lebt der globale Norden auf Kosten des globalen Südens, wie es viele Organisationen und wissenschaftlichen Studien es sehen?
• Und – wenn das so ist: Was können wir tun?
Menschen weltweit überall – solidarisch!

“iBorderCtrl” – Was ist das? Offener Brief des AStA der LUH

Offener Brief des AStA der LUH an das Institut für Rechtsinformatik:
“iBorderCtrl” – Rassistischer Science-Fiction-Albtraum oder Realität?
Leibniz Universität Hannover hilft der EU bei der Abschottung

Unter dem Namen “iBorderCtrl” testet die EU eine Software, mit deren Hilfe Einreisende ohne EU-Pass einer Befragung durch eine künstliche Intelligenz einschließlich Lügendetektor unterzogen werden sollen, um ihnen einen „Risiko-Score“ zuzuweisen. Dieser soll die Wahrscheinlichkeit für falsche Aussagen bei der Befragung angeben, was als Grundlage weiterer Kontrollen dienen kann.

Reisende sollen von zu Hause aus Dokumente hochladen und von einer künstlichen Intelligenz befragt werden. Hierbei beteiligt sich das Institut für Rechtsinformatik laut eigener Aussage mit Klärung „rechtlicher und ethischer Fragen“. Der Avatar soll anhand des aufgezeichneten Gespräches beurteilen, ob die Reisenden lügen und „bedrohlich“ seien. Gerade wird der Einsatz an vier Grenzübergängen in Griechenland, Lettland und Ungarn getestet. Während bisher die Teilnahme freiwillig sei und keine Auswirkungen hätte, liegt die Befürchtung nahe, dass beides nicht so bleiben wird. So oder so wirft diese Idee viele Fragen auf:

– Warum wird kein Programm für sichere Fluchtrouten oder globale Umverteilung von Ressourcen entwickelt statt automatisiert Menschen kontrollieren und abweisen zu wollen?

– Wie ist ein aufgezeichnetes Verhör durch einen Lügendetektor mit Persönlichkeitsrechten und Privatsphäre zu vereinbaren?

– Wer gilt aus welchen Gründen als bedrohlich?

– Kann eine künstliche Intelligenz wirklich beurteilen, ob jemand lügt?

– Wieso sollen Lügendetektoren, die vor Gericht nicht als Beweismittel zugelassen sind, an der EU-Grenze eingesetzt werden?

Selbst nach eigenen Angaben hat der Lügendetektor nur 75% Erfolgsquote. Gerade der Verlass auf Muskelzucken als Anzeichen von Nervosität wirkt absurd, wenn man bedenkt, dass sowohl eine Flucht als auch die Kontrolle selbst nervös machen kann.

Es ist skandalös, dass eine so zweifelhafte Technologie, die wirkt wie aus einem Science-Fiction-Albtraum, an den Grenzen – fern von jeglicher kritischen Öffentlichkeit – gegen Menschen eingesetzt werden soll, die nur wenige Möglichkeiten haben, sich dagegen zur Wehr zu setzen.

Wir verstehen solche Projekte als Kampfansage gegen Menschen ohne EU-Pass, weil ein Generalverdacht hergestellt und extrem weitgehende Überwachung angestrebt wird. Scheinbar soll der Kampf gegen Menschen auf der Flucht auf eine weitere Ebene gebracht werden. Die Staaten der EU hindern Schiffe daran, Menschen im Mittelmeer zu retten, die sie selbst retten müssten. Sie verstecken sich hinter Dublin-Gesetzen, um Geflüchtete hin und her zu schieben. Überall gibt es vermehrt offen rassistische Parteien, Aufmärsche und Brandanschläge.

Die im Rahmen von “iBorderCtrl” an geflüchteten Menschen erprobte Technologie sollte auch im Zusammenhang mit anderen Formen präventiver Überwachung und/oder Bestrafung gesehen werden: Z.B. neue Polizeigesetze in deutschen Bundesländern oder „Predictive Policing“-Programme, die durch künstliche Intelligenz angeblich gefährliche Gebiete oder sogar Personen bestimmen sollen. Denn in all diesen Fällen nimmt die Verfolgung von Menschen zu, wobei Rassismus eine immer größere und reale Vorwürfe eine immer kleinere Rolle spielen.

Vor diesen Hintergründen betrachten und kritisieren wir “iBorderCtrl”. Eine kritische Auseinandersetzung mit „ethischen und rechtlichen Fragen“ sollte zum Fazit kommen, dieses Projekt zu verhindern, anstatt es zu legitimieren! Außerdem fordern wir das Präsidium auf, solche Forschungen nicht zuzulassen! Der Einsatz dieser Technik sollte verhindert werden, solange sie noch in den Startlöchern ist!

Afrin Plattform Hannover, Arbeitskreis kritische Soziale Arbeit Hannover, AStA der LUH, Autonomes Feministisches Kollektiv Hannover, Basisdemokratischer Fachrat Sozialwissenschaften, Campus Grün Hannover, Elchkeller, Flüchtlingsrat Niedersachsen, Friedensbüro Hannover e. V., Kritik und Subversion Hannover, Solinet Hannover und Studentische Senator*innen der LUH

Quellen:

Süddeutsche Zeitung, Onlineartikel vom 05.11.2018: https://www.sueddeutsche.de/digital/grenze-kuenstliche-intelligenz-software-iborderctrl-1.4196243

Spiegel Online, Onlineartikel vom 19.11.2018: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/projekt-iborderctrl-darf-und-kann-ki-luegner-bei-der-einreise-stoppen-a-1238448.html

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