Aufruf zum Treffen der Mayors for peace in Hannover

Die Gefahr einer atomaren Eskalation steigt
Neue Verhandlungen über Atomwaffen sind dringend notwendig

Atomraketen werden in Russland und den USA modernisiert
Zwischen Russland einerseits und NATO/USA andererseits wird wieder mit atomaren Säbeln gerasselt. Bisher ‚verbal‘ – aber wir wissen um die Gräuel der Atomwaffen um auch zu wissen: Atomwaffen gehören komplett geächtet und komplett abgeschafft! Wie Krieg insgesamt auch!
Xanthe Hall (IPPNW) sagte nach ihre Rückkehr aus New York „Statt abzurüsten, investieren alle Atomwaffenstaaten Milliarden Dollar in die Modernisierung ihrer Arsenale.“
Die USA erwägen, neue landgestützte Atomraketen in Europa zu stationieren. Präsident Wladimir Putin hat nun angekündigt, 40 nukleare Interkontinentalraketen (ICBM) stationieren zu wollen. Russland modernisiert also seine Atomwaffen genauso wie die USA. US-Präsident Obama will nach und nach alle Atomwaffen im Arsenal komplett modernisieren, ein Programm, das bereits unter seinen Vorgänger George W. Bush angeschoben wurde. Deutschland betreffend ist die Modernisierung der B61-Atombombe in vollem Gange. Auch in den USA explodieren die Kosten und der Etat wird massiv aufgestockt, so dass über die nächsten 30 Jahre geschätzte 1 Billion US Dollar in diese Massenvernichtungswaffen fließen. Von 4.300 einsatzbereiten Atomwaffen stehen in den USA und Russland immer noch ca. 1.800 in höchster Alarmbereitschaft. Sie könnten binnen Minuten zum Einsatz kommen und eine globale Katastrophe auslösen.“ (aus der PM d. IPPNW v. 18. 6. 2015 vollständig zu finden unter www.ippnw.de/frieden/konflikte-kriege/ukraine.html)
Wir rufen die ‚Mayors for Peace‘ auf, sich lautstark einzumischen!
Gehen Sie mit uns auf die Straße, damit unsere Forderungen auf dem gesamten Globus zu hören sind!
• Verbot und Vernichtung aller Atomwaffen weltweit!
• Keine Modernisierung von Atomwaffen!
• Abzug der Atomwaffen aus Deutschland
Friedensbüro Hannover e. V – frieden-hannover.de

Festival Theater Formen im Pavillon

Am kommenden Sonntag, den 12.7. finden innerhalb der Reihe ‚Festival Theater Formen im Pavillon zwei Veranstaltungen statt:

  • 00 Uhr – ‚Welt der Waffen‘
  • 00 . 13.15 ‚Situation Rooms‘

statt.

In der Einführung ‚Welt der Waffen‘ wird u. a. über historische und politische Zusammenhänge in der globalisierten Welt des Waffenhandels gesprochen.
In einem ‚Multy Player Video-Stück‘ werden in ‚Situation Rooms‘ in einem begehbaren Filmset  Waffen, Waffenhandel und Waffenfirmen anschaulich gemacht. Es gibt noch weitere Vorstellungen.

Weitere Informationen  und Kartenverkauf unter www.theaterformen.de .

Aktionskonferenz für den Frieden beschließt einen „Friedenswinter 2014/ 2015“:

Gemeinsam für Frieden – Nein zu Krieg und deutscher Beteiligung – ja zu Abrüstung, ziviler Konfliktbearbeitung und humanitärer Hilfe

Auf der Aktionskonferenz der Friedensbewegung am 11.10.2014 im DGB Haus in Hannover wandten sich die über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an die Bürgerinnen und Bürgern mit dem Appell: Unterstützt die Aktionen der Friedensbewegung gegen die Kriege und die weitere Aufrüstung.

Kriege und Interventionen – sei es in der Ukraine, im Nahen Osten, in Syrien, im Irak und anderswo lösen keine Probleme. Sie fordern stattdessen immer mehr Opfer und sind keine Antwort auf die drängenden sozialen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. 1,7 Billionen Dollar werden weltweit 2014 für die Rüstung ausgegeben. Angesichts einer Milliarde Menschen, die in Armut leben, angesichts von Hunger, Unterversorgung im Gesundheitsbereich, fehlenden Bildungsausgaben ist dies eine humanitäre Katastrophe. Und die Rüstungsausgaben sollen nach den Vorstellungen der NATO noch weiter steigen. Deutschland hat Verantwortung für diese Welt: für die Flüchtlinge und humanitäre Hilfe in Solidarität mit allen von Krieg und Verfolgung Betroffenen. Deutsche Kriegsbeteiligung dagegen ist Verantwortungslosigkeit – überall.

Daher forderte die Aktionskonferenz einmütig

von der Bundesregierung ein Ende aller militärischen Interventionen, sowie Abrüstung und zivile Lösungen von Konflikten und Kriegen. Die Konferenz wandte sich gegen die Politik der NATO, überall militärisch für die Interessen der 1. Welt zu intervenieren.

Die Diskussion in Hannover war zudem ein Ausdruck der Überzeugung: Frieden braucht Bewegung, mehr Aktionen für den Frieden sind notwendig und möglich. Die Friedensbewegung steht vor der großen Herausforderung, sich mit Engagement und gemeinsamen Aktivitäten den KriegsbefürworterInnen entgegenzustellen. Die Wende weg von der Konfrontation hin zur Kooperation, zu einer Friedenslogik anstelle von Kriegslogik ist das Ziel, das dem Wunsch der Mehrheit der Menschen entspricht. Nach einer intensiven solidarischen Diskussion wurde ein gemeinsames Aktionsprogramm „Friedenswinter 2014/ 2015“ beschlossen mit folgenden angestrebten Aktionshöhepunkten: Eine Aktionswoche vom 8.12.2014 bis 13.12.14 mit dezentralen Demonstrationen am 13.12.2014 (bisher in Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf, Leipzig). Der Tag der Menschenrechte am 10.12.2014 soll ein „Friedensfahnen-Tag“ werden: Paceflaggen und Friedenstauben sollen das öffentliche Bild prägen.

Die Münchener Sicherheitskonferenz im Februar 2015, das Treffen der wichtigsten zivilen und militärischen KriegsbefürworterInnen aus aller Welt, soll auf eine große Friedensdemonstration stoßen. Dazu sollen eine breite Mobilisierung nach München und weitere dezentrale Aktionen stattfinden.

Zusätzlich zu den Ostermärschen soll der 8. Mai 2015, der 70. Jahrestag des Endes des zweiten Weltkriegs, als bundesweiter Aktionshöhepunkt vorbereitet werden – als ein Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus. „Nie wieder Krieg“ heißt auch heute noch die zentrale Herausforderung.

Friedens-BEWEGUNG bedeutet: mehr Bewegung entwickeln! Dieser Grundgedanke prägte die Aktionskonferenz, die von Friedensorganisationen, Initiativen der traditionellen Friedensbewegung, aber auch von Menschen von den Mahnwachen für den Frieden, von GewerkschaftlerInnen, Mitgliedern der Grünen, der SPD und der Linken besucht wurde. Gegenseitiger Respekt war ein Kennzeichen der Debatte. Für die weitere Vorbereitung wurden Arbeitsgruppen sowie ein Aktionsbüro „Friedenswinter 2014/ 2015“ in Berlin im Gemeinschaftsbüro der IALANA (International Lawyers for the Abolition of Nuclear Arms) und NatWiss (NaturwissenschaftlerInnen für den Frieden) eingerichtet. In den nächsten 14 Tagen wird ein Aufruf erarbeitet. Die nächste Aktionskonferenz am 14. März 2015 soll die Aktivitäten des „Friedenswinter 2014/ 2015“ auswerten und weiter entwickeln.

Geeint hat alle ein Grundgedanke in Bezug auf die Menschen anderer Länder, ein Gedanke der der vorherrschenden Rhetorik in Politik und Medien entgegensteht:

Wir weigern uns Feinde zu sein.

Ebola-Seuche in Westafrika

 

Die Ebola-Seuche in Westafrika ist kein Kernthema einer Friedensinitiative. Wir haben mit mörderischen Kriegen in der Welt wahrlich genug zu tun.
Wohl war!

Dennoch – können wir schweigen, wenn es um ein Massensterben geht? Wenn die Hilfsdienste, die vor Ort arbeiten, heillos überfordert sind? Unsere Friedensarbeit speist sich aus der Verantwortlichkeit für das sinnlose Sterben von Menschen auf dieser Welt. Im Kampf für eine menschenwürdige, friedliche Welt! Dazu gehört dann auch das sinnlose Sterben von Menschen, die sich nicht mehr selbst helfen können. Und unsere politischen Repräsentant_innen schweigen – überwiegend! Die Hilfsaktionen der Bundesregierungen muten an wie ein Tropfen auf den heißen Stein – während der Handel mit Kriegsgerät weiter geht! Kommerz vor Hilfe?

Aber auch wir können helfen. Zumindest indem wir spenden, z. B. bei: Spendenkonto Ärzte ohne Grenzen IBAN: DE72 3702 0500 0009 7097 00 BIC: BFSWDE33XXX Bank für Sozialwirtschaft Konto: 97 097 BLZ: 370 205 00.
Und am 22. 10. 2014 um 19.00 Uhr ist ein Informationsabend von ‚Ärzte ohne Grenzen‘ in Hannover:
Hotel Loccumer Hof, Kurt-Schumacher-STr. 14 – 16.

Hilfe tut not! Lasst uns diese Hilfe leisten!

europaweite Aktion gegen Flüchtlinge–eine Reisewarnung

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**!! Achtung – Reisewarnung !!*

*Vom 13.-26.10. findet in der gesamten EU eine Polizeioperation unter dem Namen /“mos maiorum“/ statt. In diesen zwei Wochen werden etwa 18.000 Polizisten in enger Zusammenarbeit mit FRONTEX auf Jagd nach Menschen
ohne Aufenthaltsstatus gehen. Sie wollen unsere Migrationswege herausfinden und möglichst viele von uns festnehmen.

Warnt bitte alle Menschen ohne Papiere! Vor allem in Zügen, auf Bahnhöfen, an Flughäfen, auf Autobahnen und an innereuropäischen Grenzen sind vermehrt Kontrollen zu erwarten.*

*Gegen die Festung Europa!*
*Kein Mensch ist illegal!*
*

*

!! travel warning !! *

An EU-wide police operation with the name ?mos maiorum? is taking place from 13th to 26th of October. During two weeks 18.000 police forces will chase people without papers. They want to find out about our migration routes and arrest as many of us as possible.

Please warn all people without papers! Encreased controls are expected in trains, train stations, on airports, on highways and on inner-european borders.

*Against fortress Europe! **
**No one is illegal!*

!! Avertissement !!
Sous le nom de “mos maiorum”, une opération policière aura lieu du 13. au 26.10. dans l’UE entière. En coopération avec FRONTEX, 18.000 policiers vont chasser les sans-papiers pendant ces deux semaines. Ils veulent détecter nos voies de migration et aussi capturer le nombre le plus haut possible de nous. S’il vous plaît, prévenez tous les gens sans papiers!
Il faut s’attendre à plus de contrôles surtout dans les trains, les gares, les aéroports, sur les autoroutes et aux frontières européennes internes.
Non à l’Europe Forteresse !
Personne n’est illégal !

**¡¡ Atención: Advertencia de viajar!!*

*Desde el 13. hasta el 26 de Octubre va a tener lugar en todo el territorio de la Union Europea una acción policial bajo el nombre /“nos maiorum“/.
En esas dos semanas aproximadamente 18.000 policías colaborando con FRONTEXobjetivo van a cazar personas sin permiso de residencia. Su objetivo es identificar vías de migración y detener el mayor número posible.

¡Por favor avisad personas sin papeles! Habra controles sobre todo en trenes, estaciones, aeropuertos, autovías y en las fronteras intraeuropeas.

*¡En contra de la fortaleza Europa!
*¡Ninguna persona es ilegal!

Montag, 4. August 2014 Gauck in Lüttich: „Aus der Geschichte wächst Verantwortung“

„Bundespräsident Gauck hat bei den Gedenkfeiern zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren Konsequenzen aus den historischen Erfahrungen angemahnt. Bei der Gedenkfeier im belgischen Lüttich sagte das deutsche Staatsoberhaupt, aus der Geschichte erwachse eine gemeinsame Verantwortung für die Welt. Man könne nicht gleichgültig bleiben, wenn Menschenrechte missachtet würden, wenn Gewalt angedroht oder ausgeübt werde. Zugleich erinnerte der Bundespräsident an die deutschen Verbrechen im Ersten Weltkrieg. Der Nationalismus habe damals beinahe alle Herzen und Hirne verblendet.“ Agenturbericht

Was immer der Herr Bundepräsent in seiner Rede meinte, dass aus der Geschichte gemeinsame Verantwortung für die Welt erwachse.
Wir jedenfalls meinen, dass dem ‚Schlächter von Lüttich‘ keine Ehre mehr erwiesen werden darf:

–          Weder durch die Ehrung mit einem prominenten Platz in Hannover

–          Noch durch den Namensanteil ‚Emmich‘ der Feldjägerschule (Emmich-Cambrai-Kaserne),

–          Noch durch ein protziges Mausoleum auf dem Engesohder Friedhof.

Wir wollen die Ehrung von ‚ehrenwerten‘ Menschen, nicht von Kriegsverbrechern.

Und das war Herr von Emmich eindeutig! Zu Beginn des Ersten Weltkriegs führte Emmichs Armeekorps im August 1914 die erste größere Aktion des Krieges durch, die Eroberung von Lüttich, wodurch dem nachrückenden deutschen Heer der Weg nach Frankreich freigemacht werden sollte. Dafür wurde ihm als erstem deutschem Offizier während des Krieges der Orden Pour le Mérite verliehen. Im Zusammenhang der Kämpfe um Lüttich kam es zu massiven Repressalien gegen die belgische Zivilbevölkerung, nachdem deutsche Truppen in der Nacht zuvor in das neutrale Belgien einmarschiert waren, was ein eindeutiger Bruch des Völkerrechts war. Die Bürger der Stadt leisteten heftigen Widerstand, die deutschen Soldaten gingen mit großer Brutalität vor. Mehr als 800 Zivilist_innenen starben.em

Wilhelm II. und Emmich anlässlich der Einweihung des Neuen Rathauses in Hannover am 20. Juni 1913; im Hintergrund Oberbürgermeister Heinrich Tramm im Ornat

Emmich verstarb im Dezember 1915 in Hannover an einer im Herbst im Felde zugezogenen Krankheit. Seine Beisetzung fand unter großem militärischem Pomp in Hannover statt.

Emmich-Grab frontal

 

Stellungnahme zum Krieg zwischen Israel und Gaza/Palästina (1. 8. 2014)

„Feuerpause im Nahen Osten“ hieß es am Morgen des 1. August 2014 – Sie sollte ab 7 Uhr deutscher Zeit für drei Tage gelten! Eine sehr erfreuliche Botschaft. Aber nach nur ganz wenigen Stunden war wieder Krieg! Umso wichtiger ist es jetzt, dass eine neue Feuerpause vereinbart und dringend produktiv genutzt wird! Wie viele Menschen sollen noch sterben, in Not und Angst leben?

  • Vorbemerkung: Es fällt schwer, eine Stellungnahme abzugeben, die nicht in den Strudel des ‚Antisemitismus‘ hineingerät, die allen Beteiligten gerecht wird und dennoch Gewalt ‚Gewalt‘ nennt und Krieg ‚Krieg‘. Wir versuchen es mit dem folgenden Text, begrüßen aber ausdrücklich auch eine intensive Diskussion – solange es um die Sache des Friedens geht und nicht um Rechthaberei, das Pflegen von Feindbildern oder das Verschleiern von Not und Elend.
  • Unsere Grundlinie ist: Gerechtigkeit für Palästina ist der Schlüssel zum Frieden für Israel!

Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Frieden ist der Weg!


Wir beziehen uns bei unserer Stellungnahme stellvertretend auf die Einschätzungen von Uri Avneri, der als in Hannover aufgewachsener Jude in Israel deutlich seine Meinung sagt und auf Mohssen Massarrat, im Iran geboren und seit 1961 in Deutschland lebend. Beide verstehen sich als Pazifisten – ihre Einschätzung ist dennoch unterschiedlich:

Zunächst Avneri: „ …IN DIESEM Krieg haben beide Seiten dasselbe Ziel: der Situation, die vor dem Krieg bestand, ein Ende zu machen.   EIN FÜR ALLE MAL!
Dem Raketenbeschuss nach Israel vom Gazastreifen her, ein Ende zu machen. Ein für alle Mal.
Der Blockade des Gazastreifens durch Israel und Ägypten ein Ende machen – ein für alle Mal.
Warum kommen die beiden Seiten nicht ohne ausländische Einmischung zu einander und stimmen in dem ‚wie du mir- so ich dir‘ überein?
Sie können nicht, weil sie nicht mit einander reden. Sie können einander töten, aber sie können nicht mit einander reden. Um Himmels willen nicht!
DAS IST kein Krieg gegen Terror. Der Krieg als solcher ist ein Terrorakt.
Keine Seite hat eine andere Strategie, als die zivile Bevölkerung der andern Seite zu terrorisieren.
Die palästinensischen Kampftruppen in Gaza versuchen, durch das Raketenwerfen auf israelische Städte und Dörfer ihren Willen aufzuerlegen und zu hoffen, dass dies die Moral der Bevölkerung bricht, und sie zwingt, die Blockade, die den Gazastreifen in ein Open-Air-Gefängnis verwandelt, aufzuheben.
Die israelische Armee bombardiert die Bevölkerung des Gazastreifens und zerstört ganze Stadtteile in der Hoffnung, dass die Bewohner (die, die überleben) die Hamas-Führung abschütteln.
Beide Hoffnungen sind natürlich töricht. Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass die Terrorisierung einer Bevölkerung sie dahin bringt, sich hinter ihren Führern zu einigen und den Feind noch mehr zu hassen. Dies geschieht jetzt auf beiden Seiten. (…)
WENN MAN in einem Krieg über beide Seiten spricht, kann man kaum den Eindruck der Symmetrie vermeiden. Aber dieser Krieg ist von Symmetrie weit entfernt. Israel hat eine der größten und wirksamsten Militärmaschinerien der Welt. Hamas und seine lokalen Verbündeten kommen auf etwa ein paar Tausend Kämpfer. Wenn überhaupt. Jetzt wissen wir, dass keine Seite die andere Seite zur Kapitulation zwingen kann. Es ist ein Unentschieden. Warum also weiter töten und zerstören? (…)
Ich möchte meiner Regierung und den Hamas-Führern zuschreien: Um Gottes willen (…) redet mit einander!
(…) DER HASS zwischen beiden Seiten ist gewachsen. Er wird bleiben.
Der Hass vieler Israelis auf Israels arabische Bürger ist beträchtlich gewachsen, und das kann lange Zeit nicht verbessert werden. Israels Demokratie hat einen harten Schlag bekommen. Neo-faschistische Gruppen, einmal am Rande, sind nun vom Mainstream akzeptiert worden. Einige Kabinettminister und Knesset-Mitglieder sind vollständige Faschisten geworden.
Sie werden jetzt von fast allen Weltführern anerkannt und wiederholen wie ein Papagei Netanyahus abgedroschene Propagandaslogans. Aber Millionen in aller Welt haben Tag für Tag die schrecklichen Bilder der Zerstörung und des Todes im Gazastreifen gesehen. Das wird nicht durch eine Feuerpause
aus ihrem Gedächtnis verschwinden. Israels bereits unsichere Position in der Welt wird sogar noch tiefer sinken.
Innerhalb Israels selbst fühlen sich anständige Leute immer ungemütlicher. Ich habe viele Äußerungen von einfachen Leuten gehört, die plötzlich an Auswanderung denken. (…).“
Uri Avneri fragt dann, was er am Ende des Krieges tun würde und antwortet u. a.:
„Ich würde die palästinensische Einheitsregierung anerkennen und die Welt dazu aufrufen, sie anzuerkennen und nichts zu tun, sie daran zu hindern, palästinensische Präsidenten und ein Parlament frei zu wählen – unter internationaler Aufsicht. Ich würde die Ergebnisse respektieren, egal wie sie ausfallen. Ich würde sofort mit ehrenhaften Friedensverhandlungen mit der vereinten Palästinensischen Führung anfangen, und zwar auf der Grundlage der All-arabischen Friedensinitiative. Jetzt, wo so viele arabische Regierungen Israel zustimmen, scheint es eine einmalige Chance für eine Friedensinitiative zu geben. Kurz gesagt: macht ein Ende mit dem Krieg. EIN FÜR ALLE MAL !

Mohssen Massarrat ist der Meinung, dass in nahezu allen westlichen Medien Israels Kriegsverbrechen in Gaza heruntergespielt und Hamas auf die Anklagebank gesetzt“ werde.Und er fragt: „Warum kämpft Hamas trotz militärisch hoffnungsloser Unterlegenheit weiter?“ Den Grund sieht er darin, dass Israel die 10 Bedingungen der Hamas für einen Waffenstillstand abgelehnt habe. Die aber seien für den Gazastreifen und für Palästina existentiell. Z. B. „Freiheit für den Gazastreifen, keine Militäroperationen, zu Lande, zu Wasser und in der Luft, Abzug der israelischen Armee aus Gaza, damit palästinensische Bauern ihr Land bis an den Grenzzaun zu Israel nutzen können, (…) die Beendigung der Blockade und Wiedereröffnung der Grenzen in Gaza, (…) Zusage einer zehnjährigen Waffenruhe und Schließung des Luftraums in Gaza für israelischen Flugzeuge, (…) keine Einmischung in die innerpalästinensische Innenpolitik und Regierungsbildung und schließlich die Eröffnung von Gazas Industriezone.“ Massarrat bezeichnet sich selbst als „Pazifist aus tiefster Überzeugung“, fährt aber fort: „Die Hamas handelt in meinen Augen nach der ultima ratio, nach einem Prinzip also, dass der Westen als Rechtfertigung für seine in der Regel völkerrechtswidrigen Kriege ins Feld führt, das er jedoch im Bezug auf Israel nicht einmal in Erwägung zieht. Mahatma Gandhi hat seinen antikolonialistischen Kampf gegen die übermächtige Kolonialmacht England mit den Methoden des zivilen Ungehorsams gewonnen. Gandhis Weg wäre aus Sicht der Pazifisten ganz sicher der bessere Weg. Für die Palästinenser ist dieser Weg jedoch, so fürchte ich, möglicherweise schon zu spät. Hamas Bedingungen für einen Waffenstillstand sind auch Bedingungen, die alle Menschen, die Frieden wollen, sich wünschen würden.“ http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20612

Was sollen aber wir Menschen in Deutschland tun, deren Erbe das Verbrechen des Holocaust ist?

  • Zunächst sagen auch wir: redet miteinander! Hört sofort mit jeglicher Gewalt auf beiden Seiten auf! ‚Die Waffen nieder! Alle, sofort!
  • Und von unserer Regierung fordern wir: Kein Export von Waffen – nicht nach Israel! Nirgendwohin!
  • Solidarität: Wir wollen an der Seite der israelischen Friedensbewegung, der jüdischen Menschen bei uns und in der ganzen Weltsagen: „Nicht in unserem Namen!“ Wir lehnen jeglichen Antisemitismus ab, wir stehen ein für das Existenzrecht Israels, aber wir sagen auch: Israel muss das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat anerkennen, die Besetzungen beenden und sofort mit den Kriegsgräueln aufhören!

Für ein Leben in Freiheit und Würde für alle! 2 Monate Refugee-Camp Hannover

Unter diesem Motto rufen für Sonnabend, 26. Juli, 15.00 Uhr die Flüchtlinge vom Camp Weißekreuzplatz in Hannover und die Unterstützer_innen zu einer Demonstration auf. Anlass ist u.a. die Tatsache, dass das Camp bereits seit zwei Monaten besteht. Die sudanesischen Asylsuchenden wollen damit erneut ihre Situation in das öffentliche Bewusstsein bringen und eine Lösung anmahnen. Viele von ihnen sind auf Grund der Dublin III-Verordnung von Abschiebungen in Länder mit katastrophalen Aufnahmebedingungen wie Italien und Bulgarien bedroht. Andere warten schon lange auf eine Entscheidung ihres Asylantrages durch das Bundesamt. Dabei ist die Anerkennungsquote für die Asylantragsteller_innen aus dem Bürgerkriegsland Sudan mit einer Gesamtschutzquote von 7,4% in 2013 sehr gering.

Beginn: Sa., 26.07., 15.00 Uhr

Ort: Weißekreuzplatz (hinter dem Hauptbahnhof, gegenüber Pavillon), Hannover

Info-Veranstaltung: Menschenrechte vor unserer Haustür: Warum sind sudanesische Flüchtlinge auf dem Weißekreuzplatz?
Am Do., 31. Juli, ab 18.00 Uhr wird es eine Info-Veranstaltung der sudanesischen Flüchtlinge in Kooperation mit amnesty international, dem Bezirksbürgermeister Hannover-Mitte, Herrn Sandow und unter Beteiligung des Flüchtlingsrates Niedersachsen geben.

Programm:

  • Persönliche Fluchterfahrungen aus dem Camp
  • Menschenrechtslage im Sudan (amnesty international)
  • Asylpolitik in Niedersachsen und Deutschland (Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.)
  • Gespräche mit Vertreter_innen der Politik (u.a. Michael Sandow, Bezirksbürgermeister Hannover-Mitte & Doris Schröder-Köpf, Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe)
  • Gemeinsames Abendessen im Camp

Beginn: Do., 31.07., 18.00 Uhr

Ort: Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, Hannover

Siehe auch hier

Demohinweis: Halim Dener Kampagne

Vor 20 Jahren wurde der 16-jährige Kurde Halim Dener von einem deutschen Polizisten in Hannover erschossen. Die Kampagne Halim Dener erinnert an die Ereignisse der Jahre 1993/94 und stellt sie in einen Kontext mit der heutigen Situation in Kurdistan und der BRD.
Halim repräsentiert in seiner Person viele verschiedene Kämpfe, die hier in der BRD und auf der Welt geführt werden — der Kurdistan-Konflikt, die Frage von Flucht und Bleiberecht, Repression, linken Ideen und Organisationen sowie (rassistische) Polizeigewalt.

Vorläufiger Höhepunkt der Kampagne wird die bundesweite Demonstration am 21.06.2014 in Hannover sein. Diese Demo hatten die Behörden im Vorfeld versucht, an einem anderen Ort oder Datum laufen zu lassen, worauf sich die Kampagne nicht eingelassen und den angekündigten Termin durchgesetzt hat.

Auftakt der Demonstration wird um 14.00 Uhr am Klagesmarkt in Hannover sein — unweit des Steintors, dem Ort, an dem Halim erschossen wurde.
mehr infos:hier

Friedensnewsletter Juni 2014

Den drohenden Krieg am Horizonte braucht der Militarismus wie ein Stückchen Brot. Er wird nicht nur als drohend, sondern als unvermeidlich hingestellt.Bertha von Suttner (1843-1914)

 Liebe Friedensfreundinnen und –freunde,

Weitgehend im schwarz/weiß-Denken verharrt der Diskurs zum Ukraine-Konflikt. Mit mehreren Mahnwachen hat das Friedensbüro versucht, diesem Bild etwas entgegen zu setzen. Unsere Forderung bleibt: Wir wollen keinen Krieg! Weder in der Ukraine noch bei uns – noch irgendwo! In diesem Zusammenhang dokumentieren wir hier auch die Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag zum bundesweiten Aktionstag am 31.5. Um Alternativen zu militärischen Optionen wird es beim Spiel Civil Powker gehen. Wir wollen es spielen und diskutieren. Bitte meldet euch bis zum 11.6. unter kontakt@schule-ohne-militaer-hannover.de an!

Rings um das Deserteursdenkmal gibt es inzwischen auch Bewegung. Wir dokumentieren einen Flyer, den wir rings um den 1.Mai verteilt haben. Ebenfalls einen Rückblick wert ist das Stolpersteineputzen am 10.Mai. Mit hoher Begeisterung wurden in 2 Stunden ungefähr 100 Stolpersteine geputzt. Eine Aktion, die wir sicher im nächsten Jahr wiederholen wollen.

Bereits morgen wird sich der Friedenspolitische Arbeitskreis mit den Planungen für das zweite Halbjahr beschäftigen. Interessent_innen sind herzlich willkommen. Ebenfalls recht kurzfristig leiten wir einen Aufruf für das Peace Event Sarajevo weiter, welches mit Blick auf den hundertsten Jahrestag des 1.Weltkrieges zu Pfingsten in Sarajevo stattfindet.

Die Themen im Einzelnen:

  • Dokumentiert: Aufruf zur Mahnwache Ukraine in Hannover
  • PM des Friedensratschlags zu bundesweiten Mahnwachen
  • Veranstaltung: Wir spielen! Civil Powker als politisches Lernspiel zur zivilen Konfliktbearbeitung
  • Veranstaltung: Frauen retten, Homosexuelle schützen, Minderheitenrechte durchsetzen „westliche“ Kriegslegitimationen und ihre gesellschaftlichen Funktionen
  • Hannover braucht ein zentrales Deserteursdenkmal zur öffentlichen Auseinandersetzung
  • Rückblick PM: Stolpersteine
  • Peace Event Sarajevo 2014 – ein Brief an alle, die noch zögern.

Kritik, Hinweise und Vorschläge bitte an newsletter@frieden-hannover.de.

Ralf Buchterkirchen
für das Friedensbüro und die DFG-VK Hannover

PS: Wie immer findet sich eine gelayoutete leser_innenfreundliche Version des Newsletters hier.

Termine

3.6. 19 Uhr, Haus der Jugend; Friedenspolitischer Arbeitskreis

21.6. 10:30 Uhr, Pavillon; Wir spielen! Civil Powker

10.06. 20 Uhr Pavillon; Frauen retten, Homosexuelle schützen, Minderheitenrechte durchsetzen westliche“ Kriegslegitimationen und ihre gesellschaftlichen Funktionen

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