Antikriegstag 2018 – Rheinmetall entwaffnen

Der 1. September ist als Erinnerung an den Überfall Deutschlands auf Polen der Antikriegstag, der vor allem von gewerkschaftlicher Seite begangen wird. Sein Motto lautet:
NIE WIEDER FASCHISMUS – NIE WIEDER KRIEG!
– VON DEUTSCHEM BODEN SOLL NIE WIEDER KRIEG AUSGEHEN!

Dieses Versprechen gilt leider nicht mehr – aber wir müssen ihm so schnell wie möglich wieder näher kommen! Unter Beteiligung der Bundeswehr hat die NATO eine ständige „rotierende“ Truppenpräsenz unmittelbar an der russischen Grenze aufgebaut, die als Bedrohung empfunden wird. Die Bundeswehr ist keine ‚Verteidigungsarmee‘ mehr sondern an Kriegseinsätzen in vielen Ländern beteiligt. Rüstungskonzerne, die Waffen in die ganze Welt liefern, verzeichnen hohe Profite! Deshalb ist eines der Anliegen zum Antikriegstag 2018 der Stopp der Waffenexporte. Und d. h. für uns:
Rheinmetall entwaffnen – Krieg beginnt hier.
Deutschland liegt bei den Rüstungsexporten auf Platz 4 und in der EU an zweiter Stelle. In den letzten 10 Jahren konnte Rheinmetall ohne großen Aufschrei zu einem der größten Munitions-lieferanten der Welt aufsteigen. Über Tochtergesellschaften im Ausland schafft es Rheinmetall sogar, die wenigen bestehenden Rüstungsexportregeln zu umgehen und seine Erzeugnisse auch in Kriegs- und Krisenregionen zu verkaufen.
Die Folgen sind profitbringend und blutig zugleich:
– Im Jemen sterben Menschen durch Bomben, die Rheinmetall in Italien produziert hat.
– Die Türkei führt mit Leopard-2-Panzern im nordsyrischen Afrin völkerrechtswidrigen Krieg.
– Rheinmetall strebt den Bau einer Munitionsfabrik und die Produktion von Panzern in der Türkei an.
– Rheinmetall baut eine Fabrik für FUCHS-Radpanzer in Algerien.
Diese Auflistung lässt sich lange fortsetzen. Wir wollen nicht weiter zulassen, dass Menschen durch Rüstungsgüter von Rheinmetall sterben. Durch Rüstungskonversion müssen die Arbeitsplätze gesichert werden!
Mit einer Demonstration am 2. September in Unterlüss, einem Friedenscamp vom 29.8. – 4.9.18 und vielfältigen Aktionen am Produktionsstandort von Rheinmetall in Unterlüß wollen wir ein klares Zeichen gegen Rüstungsproduktion und dessen direkte Folgen wie Krieg, Terror, Flucht und Armut setzen.
Genaueres unter rheinmetall entwaffnen!
Auch in Hannover wollen wir uns für eine friedliche und gerechte Welt einsetzen. Für eine Welt, in der Konflikte durch Verhandlungen und nicht mit Gewalt gelöst werden, in der es keine Gründe mehr gibt, aus der Heimat zu fliehen, eine Welt, in der wir gemeinsam miteinander leben und den Reichtum der Welt genießen können.
Wir treten ein
für die Unterstützung des Atomwaffenverbotsvertrags durch die deutsche Regierung.
Wir treten weltweit ein für Gerechtigkeit, für gesellschaftliche Teilhabe, Bildung, gute Arbeit und soziale Sicherheit.
Dafür brauchen wir eine Politik, die den neoliberalen Globalisierungskurs der letzten Jahrzehnte korrigiert und sich für eine faire Gestaltung der Globalisierung stark macht, die ihr humanitäres Engagement deutlich verstärkt.
Europa muss sich zu seiner Verantwortung beim Schutz von Flüchtlingen bekennen und die Abschottungspolitik beenden.
GEGEN KRIEG; AUSBEUTUNG UND NOT – FÜR LEGALE FLUCHTWEGE UND EINE WELT, IN DER MENSCHEN ES NICHT NÖTIG HABEN, IHRE HEIMAT ZU VERLASSEN!“
Wir werden deshalb den 1. September gemeinsam mit IG Metall und DGB in die Öffentlichkeit tragen.

‚Seebrücke statt Seehofer‘ – Aktionen zur ‚Seebrücke‘

Nach der beispiellosen Blockade- und Hetzpolitik gegenüber flüchtenden und geflüchteten Menschen finden in der Öffentlichkeit wieder Solidaritätsaktionen statt. Europaweit, bundesweit und auch in Hannover! Das ist gut so!
Da war die beeindruckende Demonstration am 7. Juli, die von vielen Menschen als Chance genutzt wurde, endlich Stellung zu beziehen gegenüber Hass und Abschottung! Ca. 2000 Menschen auf der Straße, die Flucht nicht als Verbrechen sehen und Seenotrettung nicht als kriminellen Akt!
Aber Allen war klar: Es muss weiter gehen!
Deshalb gab es eine zweite Demo am 28. Juli ‚Seebrücke statt Rechtsruck – Elend. Abschottung. Kriminalisierung. Für das Ende der Gewalt!‘
Wieder war es heiß – aber gegen 13.00 Uhr zog ein Unwetter über die Stadt. Würde die Demo stattfinden können? Auf dem Weg zum Kundgebungsplatz hatte ich das Gefühl, von peitschendem Regen und Sturmböen vom Fahrrad gefegt zu werden. Wie müssen sich Menschen bei schlimmeren Bedingungen in einer ‚Nussschale‘ auf dem Mittelmeer fühlen? Entsprechend fanden sich am Opernplatz zunächst nur wenige Leute, die sich schutzsuchend unter den Vorsprung am Opernhaus drängten. Aber schließlich beschlossen ca. 300 Menschen, dem Wetter zu trotzen und loszugehen. Und das war gut so!
Die Grundstimmung nach wie vor: Es muss weiter gehen!

Entsprechend fand am Montag 30. Juli eine Aktion gegen das Sterben auf dem Mittelmeer und für die Seenotrettung in der List statt. Deutlich sichtbar mit der Farbe Orange liefen Menschen in ein ‚Seenotrettungsboot‘ (Skizze auf dem Boden) und symbolisierten die notwendige Rettung von Menschen in Not. Die Reaktionen der Passant_innen waren überwiegend positiv –
Und: es muss weiter gehen!

Deshalb findet nach den Seebrücken Demos und mehreren kleinen Aktionen in Hannover eine Besprechung statt: Warum gehen wir auf die Straße und welche Schritte müssen die nächsten sein? Welche Aktionen braucht es in der Zukunft und wer kann wie aktiv werden? Wie sind die Ereignisse im Mittelmeer gesamtgesellschaftlich einzuordnen? Wir müssen uns der globalen Situation zuwenden, ohne das Konkrete aus den Augen zu verlieren. Wie kann uns das gelingen?
Wir treffen uns am Do. 2. August 2018 | 18 Uhr am Halim Dener Platz zwischen Pfarrlandstraße und Velvetstraße in Linden-Nord.

Es wird weiter gehen – mit Ausdauer, kreativen Aktionen und dem Blick auf den gesellschaftlichen Kontext von Krieg, Ausbeutung, Macht und Flucht!

Seebrücke statt Rechtsruck – Elend. Abschottung. Kriminalisierung. Für das Ende der Gewalt!

Samstag, 28. Juli 2018
14 Uhr – Opernplatz Hannover

Aufruf zur Demonstration am 28. Juli: Seebrücke statt Rechtsruck – Elend.
Abschottung. Kriminalisierung. Für das Ende der Gewalt!

68 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Armut, Hunger und Krieg. Die unhaltbaren Zustände, vor denen Menschen fliehen müssen, erfüllen uns mit Entsetzen! Das in vielen Teilen der Welt herrschende Elend wird maßgeblich hervorgebracht durch das Prinzip von Konkurrenz und Profit. Der Wohlstand der Wenigen in den reichen Industrieländern, gründet auf der Armut, Ausbeutung und dem Elend im Rest der Welt. Auch die bewaffneten Konflikte allerorten sind nicht nur ein Grund für Flucht, sondern auch Quelle des Profits für Staaten und Rüstungskonzerne.

Diese Fluchtgründe, die die europäische Außen- und Wirtschaftspolitik mitverursacht, werden nicht anerkannt. Statt mindestens humanitäre Verantwortung zu übernehmen, schottet sich die Europäische Union immer weiter ab. Das bedeutet den Ausbau der Frontex Agentur sowie Ausstattung von Banden und Diktatoren, die in ihrem Auftrag die Drecksarbeit
erledigen: Flucht und Migration sollen mit allen Mitteln unterbunden werden. Mord, Folter und Sklaverei sind nicht nur Folge, sondern auch eiskalt kalkuliertes Ziel dieser Politik. Tausende Tote im Mittelmeer und in den Wüsten Afrikas sind das Ergebnis der erfolgreichen Abschottung.

Diejenigen, die es nach Europa schaffen, werden durch bürokratische und repressive Schikanen drangsaliert. Sie werden eingesperrt und isoliert.
Genauso wie Menschen, die mit Ihnen solidarisch sind – kriminalisiert.
Am Ende langer Verfahren wird in Krieg, Armut und Elend abgeschoben.
Dieser politischen Praxis stehen viele von uns ohnmächtig gegenüber.

Die Abschottung nach Außen geht einher mit der autoritären Formierung Europas. Ungarn, Polen, Italien, Österreich gehen mit leuchtendem Beispiel voran und auch in Deutschland ist Sicherheit zum obersten Grundsatz demokratischer Politik erklärt worden. In mehreren Bundesländern bedeuten die neuen Polizeigesetze schlicht den Abbau von bürgerlichen Grund- und Freiheitsrechten – so auch die geplante Novelle des Polizeiordnungsgesetzes in Niedersachsen.

In Bayern wurde bereits eine Person in vorbeugenden Polizeigewahrsam genommen, weil vermutet wurde, er könne gegen einen AfD-Parteitag protestieren. Die Polizeistandardausrüstung in Bayern und Sachsen soll um Langwaffen und Handgranaten ergänzt werden. Die Schiffe der Seenotrettungsorganisationen liegen auf Druck der EU unter fadenscheinigen Begründungen in den Häfen fest, statt Menschen retten zu können. Das sind nur drei Hinweise darauf, was wir von aktueller Politik noch zu erwarten haben. Zu „Gefährdern“ könnten in naher Zukunft alle geworden sein, die für eine Politik links des rechten Mainstreams und humanitäre Grundsätze eintreten. Das macht uns wütend!

Du bist von aktuellen Entwicklungen auch entsetzt? Suchst den Ausweg aus der Schockstarre? Willst Deiner Ohnmacht etwas entgegen setzen und Deiner Wut über die Ereignisse Ausdruck verleihen? Wir rufen Dich dazu auf, mit uns am 28. Juli gegen den voranschreitenden Rechtsruck auf die Straße zu gehen!
Gegen das anhaltende Sterben, gegen die autoritäre Formierung, für das Ende der Gewalt!

Antifa Infamous [H]
AStA der Uni Hannover
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Solinet Hannover
iL Hannover
Kritik und Subversion
luh_contra

Nie wieder Hiroshima – Gespräche bei Kerzenschein

Bericht über die Veranstaltung am 5. August 2018
Wie in jedem Jahr übernahm das Hiroshima-Bündnis Hannover im Rahmen verschiedener Gedenkveranstaltungen der Stadt Hannover anlässlich des Hiroshima-Gedenktages – dem 6. August, an dem die USA je eine Atombombe auf die Städte Hiroshima und 3 Tage später auf Nagasaki in Japan abwarf – die Planung für den Vorabend am Hiroshimahain Auf der Bult.
Für dieses Jahr konnten wir auf mehrere Impulse zurückzugreifen und damit einen interessanten Abend gestalten. Zu Beginn um 20.00 Uhr begrüßte Günter Mundil die Anwesenden und führte die Anwesenden an die Bilder von einem Kunstprojekt der ‚Mayors for Peace‘ heran. Die Künstlerin Klaudia Dietewich versteht ihre Wanderausstellung „50 Städte – 50 Spuren“ als ein Friedensprojekt. (Sie) “nimmt in den Städten Spuren des alltäglichen Lebens auf Straßen und Wänden in den Blick, stellt sie mit ihren Augen in einen künstlerischen Zusammenhang“ Es sind Kritzeleien, Markierungen, Reifenabdrücke, Farbreste, Öllachen oder Risse, die dem Betrachter / der Betrachterin Anregungen geben sollen, über die Vergänglichkeit der Spuren nachzusinnen.(aus dem Informationsblatt zur Ausstellung) Die gezeigten 6 ausgewählten Bilder waren die aus Städten verschiedener Kontinente.
Für den Abend konnten wir Herrn Dr. Weidemann als Radiologe vom Kinderkrankenhaus Auf der Bult für einen Beitrag gewinnen. Darin schilderte er die Wirkung radiologischer Strahlung auf das menschliche Leben und insbesondere auf kindliche Körper bei Langzeituntersuchungen. Die sehr informativen Ausführungen waren aufschlussreich. Ergänzt wurden diese mit einem eindrucksvollen Bericht von Yumi Takenaka, in dem sie die Erfahrungen ihres Großvaters schilderte, der den Atombombenabwurf aus 6 km Entfernung erlebt hatte.
Danach wurden jeweils im Wechsel von 3 Stücken Musik – gespielt mit Saxophon von Johanna Kuhlenkampff und den Lesungen von eindrucksvollen Texten und Gedichten gegen die atomare Bedrohung unterschiedlicher Autoren und Autorinnen, die von Marie Dettmer vorgetragen. Damit war der besinnliche Teil des Abends gewährleistet.
Heidemarie Dann stellte zum Abschluss noch die aktuellen Ziele und Vorhaben der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei. jetzt.“ vor, bevor wir – wegen der Trockenheit nur wenige – Kerzen aufstellten und den Abend gegen 23.00 Uhr beendeten.

Der Flaggentag – die Stationen einer Radtour am 08.07.2018

Am Sonntag, dem 8. 7. Um …Um 11.00 trafen sich rund 20 Leute im Innenraum des Rathauses vor dem Hannover-Modell von 1939. Von hier aus, bzw. später vom Rathausplatz, startete eine Fahrradfahrt, die verschiedene Aspekte eines Atomkrieges und des unbedingt notwendigen Kampfes gegen Atomwaffen verdeutlichen sollte, Am Modell  wurden die verschiedenen Zerstörungsgrade eines möglichen Atombombenabwurfs über dem Rathaus von Hannover und das Ausmaß der radioaktiven Verstrahlung aufgezeigt. Die Route konzentrierte sich auf den östlichen Umkreis von Hannover, weil bei einem (in Hannover häufigen) Nord-West-Wind vor allem diese Bereiche betroffen wären.

Danach gingen wir zur Ruine der Aegidienkirche. Hier, einem zentralen Erinnerungsort Hannovers mit der Botschaft ‚Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg‘, wurde des ersten  Atombombenabwurfs über Hiroshima am 6. 8.1945  gedacht. Die Städtepartnerschaft mit Hiroshima besteht seit dem 27. Mai 1983  – im Juli 1983, also vor 45 Jahren – wurde unter dem damaligen OB Herbert Schmalsieg Hannover Mitglied in der  weltweiten Organisation Mayors for Peace (Bürgermeister_innen für den Frieden), die 1982 gegründet worden war. Ziel dieser Organisation ist es, von der Basis her Druck für eine atomwaffenfreie Welt aufzubauen: „Städte sind keine Atombombenziele“.

Danach an der ‚Deutschen Bank’ wurde die Beteiligung auch deutscher Banken an der Finanzierung von Atomwaffen vorgestellt. Die Kampagne „Don’t bank on the bomb“ hat mit ihrer Aktion durchaus Erfolge vorzuweisen: Die Deutsche Bank stellt mit insgesamt 14 Unternehmen aus der Branche der Atomindustrie Finanzmittel zur Verfügung. Platz zwei: Commerzbank, Platz drei: die Allianz Versicherung. Es folgt nahezu Alles, was in der Finanzbranche Rang und Namen hat. U. a. unterstützt werden Firmen, die Atomsprengköpfe, nukleare U-Boote, Panzer o.ä. herstellen oder instand halten.  Allerdings wurde am 23. Mai 2018 eine gute Nachricht verbreitet: Die Deutsche Bank will aus dem Atomwaffen-Geschäft aussteigen. Jetzt gilt es, auf dem Erfolg aufzubauen und dran zu bleiben.

Zurück zum Trammplatz: Dort wurde von  OB Schostock die Mayors-for-Peace– Flagge gehisst, Es wurde darauf verwiesen, dass Atomwaffen dem Völkerrecht widersprechen und mit dem Apell der Mayors for Peace  „an die Atommächte und weitere Staaten der Weltgemeinschaft, den am 7. Juli 2017 bei den Vereinten Nationen von 122 Staaten verabschiedeten Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen.“ begann dann der eigentliche Teil der Fahrradtour. Gegen 12.30 Uhr starteten wir mit inzwischen einer auf 35 Leute angewachsenen Gruppe: entlang der Culemannstraße am Denkmal von Mahatma Ghandi, am  Maschsee, der vor 70 Jahren 1948 ermordet wurde. Am Maschsee entlang, hinter der Waldorfschule hinter der ehemaligen PH vorbei bis zur Koblenzer Straße.

An der Koblenzer- / Ecke Trierer Str. berichtete Bürgermeister Thomas Hermann von den 20  Atomwaffen im Fliegerhorst bei Büchel – der sich auf der Strecke zwischen Koblenz und Trier befindet. Dabei stellte er die aktuelle 20-wöchige Aktionspräsenz vor. An vorherigen Präsenzen, haben auch Aktive aus Hannover schon mehrfach teilgenommen. Es geht darum, die ‚Modernisierung‘ (‚bessere‘ Einsatzmöglichkeiten von Atomwaffen, weil die Hemmschwelle bei kleineren Atomwaffen nicht so groß ist) zu verhindern und die Atomwaffen aus Deutschland (und letztlich natürlich überall!) weg zu bekommen. Im Ernstfall müssten deutsche Trägersysteme die Atomwaffen transportieren.

Anschließend ging die F…ahrt zum Hiroshima-Hain. Hier wurde auf die Bedeutung und den gegenwärtigen Stellenwert dieses Gedenkortes hingewiesen. In jahrzehntelanger Arbeit haben viele Engagierte, u. a. Aktive des Hiroshimabündnisses den Platz gestaltet. Er steht für die Kulturverbundenheit zu Japan (Kirschblütenfest), aber vor allem für den Kampf gegen Atomwaffen.

Am Kinderkrankenhaus an der Bult wurde auf die notwendige, aber realistischer weise nicht mögliche, Versorgung von Strahlenopfern hier im Krankenhaus oder auch anderen Krankenhäusern der Stadt hingewiesen. Schlussfolgerung: Ein Atomangriff darf nie passieren: hier nicht – nirgendwo!
Über Bischofshol fuhren wir durch die Eilenriede in die Oststadt zu den Bunkern an der Höfestraße, am Lister Kirchweg und an der Friesenstraße, wo die gegenwärtige Situation bzgl. vorhandener, aber nicht wirklich nutzbarer Schutzräume im Rahmen des Katastrophenschutzes erläutert wurde.

Am Emmichplatz wurden zwei Anliegen vorgestellt: Zum einen ging es um den Namen des Platzes. Vom Bezirksrat Mitte wurde beschlossen, den Platz endlich umzubenennen, denn Emmich war ein Kriegsverbrecher im 1. Weltkrieg, unter dessen Befehl die deutschen Truppen u. a. Gräueltaten, auch unter Zivilist_innen in Lüttich begingen. Friedensbüro und DFG-VK fordern, den Namen nach Alma Rosé zu benennen, die eine der Leiterinnen des Mädchenorchesters Auschwitz war und das KZ nicht lebend verließ. Außerdem wurde bei dieser Station auf die reale Bedrohung in der Zeit des ‚Kalten Krieges‘ eingegangen. In den 1980er Jahren  gab es Planungen in der Region Hannover zu einer NATO-Verteidigung mit Atomwaffen gegen den Warschauer Pakt. (Vgl. Neue Presse v. Aug. 2015).
Die NATO steht derweil wieder an der Grenze Russlands: es gilt, dringend Verhandlungen zu führen und nicht mit Waffengewalt zu drohen.

Mit den Infos am Emmichplatz – hoffentlich bald ‚Alma-Rosé-Platz – ging die Fahrradfahrt zu Ende. Von den Mitfahrenden kam ein herzliches ‚Dankeschön‘ an Heidemarie Dann vom Hiroshimabündnis, die diese Fahrt zusammen mit dem ADFC und dem Friedensbüro organisiert hatte.
Auf den Informationen und Erfahrungen lässt sich sicher aufbauen.
Wir bleiben aktiv für eine atomwaffenfreie Welt!

8.7. Flaggentag der Mayors for Peace

Der Flaggentag der Mayors for Peace erinnert an das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes (IGH) in Den Haag vom 8. Juli 1996. Es stellt fest, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen gegen internationales Recht und damit gegen die Prinzipien des humanitären Völkerrechts verstoßen. Darüber hinaus hat der IGH die völkerrechtlich verbindliche Verhandlungspflicht zur Realisierung einer vollständiger atomaren Abrüstung festgestellt.
Das Hiroshima-Bündnis Hannover, das Friedensbüro Hannover in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Hannover und dem ADFC – laden deshalb zu einer Fahrrad-Tour um Hannover ein, um die Folgen eines Atombombenabwurfs über dem Rathaus am Trammplatz
er-fahr-bar machen.
11.00 Uhr : Treffpunkt am Sonntag, dem 8. Juli im Rathaus am Modell Hannovers von 1939.
12.00 Uhr: Gemeinsames Foto mit Oberbürgermeister Schostok
12.30 Uhr: Die Route führt uns dann an vereinzelten für diese extreme Krisensituation verschiedenen Stationen vorbei, an denen kurz über deren jeweilige Bedeutung berichtet wird. (Die Strecke umfasst etwa 20 – 25 km)
Genaueres Findet ihr im Flyer Flaggentag 2018

Rheinmetall entwaffnen – Krieg beginnt hier!

Camp in Unterlüss vom 29.8. – 4.9.2018 mit Workshops, Vorträgen und Aktionen
DEMONSTRATION in Unterlüss am Sonntag, den 2.9. ab 13 Uhr am Bahnhof
Waffen aus Deutschland sind bei Kriegen in aller Welt im Einsatz. Deutschland liegt bei den
Rüstungsexporten auf dem 4. Platz. In den letzten 10 Jahren konnte der deutsche Konzern
Rheinmetall ohne großen Aufschrei zu einem der größten Munitionslieferanten der Welt
aufsteigen. Rüstungsexportkontrolle bleibt geheim oder wird umgangen.
So schafft es Rheinmetall, über Tochtergesellschaften in Italien, Südafrika und Polen sogar die
wenigen bestehenden Rüstungsexportregeln zu umgehen und seine Erzeugnisse auch in
Kriegs- und Krisenregionen zu verkaufen.
Rheinmetall besteht in Unterlüß in der Südheide seit 1899 und ließ im 2. Weltkrieg
Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter_innen und jüdische Frauen aus dem KZ Bergen-Belsen
Waffen herstellen. Heute baut die Rheinmetall Waffe Munition GmbH dort u.a. Kampfpanzer wie
Leopard 2. Das Unternehmen betreibt dort auch ein 50 qkm großes Gefechtsübungszentrum für
Munition und Waffen. Es wirbt damit, dass es das größte in Europa ist.
Die Folgen sind profitbringend und blutig zugleich: Im Jemen sterben Menschen durch Bomben,
die Rheinmetall in Italien produziert hat. Die Türkei führt mit Leopard-2-Panzern im
nordsyrischen Afrin völkerrechtswidrigen Krieg. In Zusammenarbeit mit dem türkischen Regime
strebt Rheinmetall den Bau einer Munitionsfabrik und die Produktion von Panzern in der Türkei
an. Rheinmetall baut eine Fabrik für FUCHS-Radpanzer in Algerien. Diese Auflistung lässt sich
lange fortsetzen.
Zwar lehnen rund 80% der Bevölkerung Deutschlands diese Waffenexporte ab, doch lassen sich
die Verantwortlichen davon wenig beeindrucken. Das Gerede von Exportkontrollen und
Menschenrechten spielt in der Realität kaum eine Rolle. Die deutsche Politik verteidigt im
Ausland keine hohen Werte, sondern genehmigt immer wieder den Export von Kriegsgerät auch
in Krisenregionen. Und sie fördert damit Fluchtursachen!
Die vielfältigen Aktionen in Unterlüß rund um den Antikriegstag am 1. September bedeuten für
uns nicht nur den Widerstand gegen einen Rüstungskonzern, sondern das Eintreten für eine
andere Welt. Wir wollen den Beschäftigten in den Rüstungsbetrieben nicht ihre Arbeitsplätze
nehmen, sondern über die Umstellung auf zivile und ökologische Produktion diskutieren. Wir
treten für ein weltweites friedliches und soziales Miteinander anstelle von Mord und bitterer
Konkurrenz ein. Wir wollen ein klares Zeichen setzen gegen Rüstungsproduktion und dessen
direkte und indirekte Folgen wie Krieg, Terror, Flucht und Armut.
Deshalb rufen wir alle demokratisch gesinnten und verantwortungsbewussten Menschen auf zu
einer großen Demonstration: am Sonntag, 2. September ab 13 Uhr in Unterlüß (Bahnhof)
Alles weitere unter rheinmetallentwaffnen.noblogs.org

Einige Eindrücke von unseren Mahnwachen zum Tag der Bundeswehr am 9. Juni auf dem Fliegerhorst Wunstorf

Bericht 1 vom Bahnhof – Wir werden wahrgenommen.
Da wir sehr zeitig, nämlich kurz nach Öffnung des TdB am uns zugewiesenen Platz am Busbahnhof waren, konnten wir den Hauptansturm von Besuchern, die von den Zügen kamen und zu den Shuttle-Bussen strömten, mit unser Info-Aktion in Empfang nehmen und sofort mit dem Verteilen von Flugblättern beginnen. Wenn auch Viele keines genommen haben, wurde unser Protest auf jeden Fall von einer sehr großen Anzahl von Besuchern wahrgenommen. Auch ließen sich viele ansprechen. Unser Flugblatt zum Thema ‚Zivile Nutzung des Fliegerhorstes‘ stieß nach meinem Gefühl vielfach auf Interesse und war nach ca. 2 Stunden ‚ausverkauft‘. Auch unser Hauptflugblatt wurde von vielen angenommen. 5 Leute waren beim Verteilen im Einsatz. Auf einer großen Fläche hatten wir unsere vielen Transpis ausgebreitet. Widerstandsmusik begleitete die Aktion. 2 Vertreter der ‚Aue-Presse‘ kamen und fotografierten uns, so dass zumindest an diesem Platz unsere Aktion ein Erfolg war. Übrigens sind anstelle von 65 000 bis ca 14 Uhr laut eines Beamten nur 23 000 Besucher gekommen. Einen älteren Mann, der bei der Rückkehr sehr abweisend war, fragte ich „Na, wie war’s denn?“ Er darauf sinngemäß, richtig verärgert: „so eine Geldverschwendung! kein Wunder wenn es überall bergab geht in diesem Land!“
 
Bericht 2 kleine Aktion der Wunstorfer*innen: Auf dem Gelände
Für uns ist der „Tag der Bundeswehr“ auf dem Fliegerhorst kein Grund zum Feiern, sondern ein Grund Widerstand zu leisten!
Deswegen haben wir Samstag die Begrüßungsrede gestört. Durch Transparente mit den Aufschriften „War starts here“ und „Wir kämpfen dagegen, dass ihr dafür sein könnt“1 haben wir die Aufmerksamkeit für eine kurze Zeit von der Kriegsfeierei abgelenkt. Nachdem das Schmeißen von Papierschnipseln durch Besucher_innen als „Umweltverschmutzung“ gebrandmarkt wurde und wir von Feldjägern weggeführt wurden, konnte in Ruhe die Flugschau beginnen.

Bericht 3 – Am Bahnhof – und eine ‚Stippvisite‘ auf dem Gelände
Als wir in Wunstorf am Bahnhof ankamen war ich positiv überrascht: Die von der Stadt zugewiesene Fläche war richtig gut. In den ersten 2 Stunden kamen ca. 1 000 Leute vorbei, danach wurde es etwas weniger. Ca. 11:30 kamen dann drei junge Leute aus Wunstorf zu uns und berichteten von ihrer Aktion auf dem Fliegerhorst: Sie hatten ihre Transparente erfolgreich durch die Taschenkontrolle geschmuggelt und haben sie dann während der Eröffnungsrede aufgespannt, dazu mit Trillerpfeifen Krach gemacht und Papierschnipsel in die Luft geworfen. Die BW hat alle Materialien beschlagnahmt und Platzverweise ausgesprochen. Die drei hatten auch einen kleinen Zettel von dem Gottesdienst dabei, der vor der Eröffnung stattgefunden hatte. Meine Freundin, die jetzt ein paarmal bei Veranstaltungen des Friedensbüros dabei war, zeigte sich schockiert über die Mitwirkung des ev. Landesbischofs, der ehem. Studierendenpfarrerin und jetzigen Militärpfarrerin in Wunstorf sowie des Gospelchors.
Zu zweit beschlossen wir, ebenfalls mit ein paar Flugblättern aufs Militärgelände zu gehen und nahmen einen Shuttlebus. Bei den Taschenkontrollen am Eingang verneinte ich den Besitz von Waffen oder anderen gefährlichen Gegenständen. Wir machten ein paar Fotos und erkundigten uns bei jungen Johanniter_innen nach dem Weg zur Standortkirche und gaben ihnen eins unserer Flugblätter. Kaum eine Minute später kamen auch schon drei Feldjäger und wollten wissen, ob wir da Flugblätter im Beutel hätten. Sie hätten „es beobachtet“ und so wurden wir zum Haupteingang geführt. Nach weiteren 2-3 Minuten Ungewissheit sollten wir dann „ein bisschen aus dem Blickfeld“ und wurden in ein Gebäude geführt. Dort mussten wir unsere Taschen leeren und alle Materialien, auch meine vier letzten Comics über zivile Konfliktbearbeitung, wurden beschlagnahmt. Mit einer abschließenden Personalüberprüfung und einem Platzverweis bis 17.30 Uhr durch die Polizei endete unser Geländebesuch. Die beschlagnahmten Flugblätter wurden der Polizei übergeben, zur „Gefahrenabwehr“, wir könnten sie ab dem nächsten Morgen in der Polizeistation Wunstorf abholen. An unserem Mahnwachestandort am Bahnhof wurden wir nach unserer Rückkehr herzlich begrüßt.

Bericht 4: ‚Auf verlorenem Posten‘? Keineswegs! Haupteingang und Bahnhof
Wir waren da! Am Haupteingang des Fliegerhorstes und am Bahnhof. Wir waren nicht so Viele wie die Besucher_innen auf dem Gelände des Fliegerhorsts, aber wir waren da und haben Zeichen gesetzt. Wie an vielen anderen Standorten auch. Und für die Shuttle-Busse waren wir durchaus sichtbar – ebenso für die vielen Menschen, die mit Fahrrädern kamen.
Für viele Menschen scheint der ‚Tag der Bundeswehr ein ‚Event‘ zu sein: Hüpfburgen, Familienstimmung kostenlos mit dazu, beeindruckende Panzer, atemberaubende donnernde Loopings mit Militärflugzeugen am Himmel! Und genau das ist beabsichtigt! Werbung! Werben fürs Töten und Sterben! Auch wenn’s nicht so ausschaut! Das bekommt die Bundeswehr professionell hin. Aber es gab auch Menschen, die unsere Aktivitäten begrüßten, die Flugblätter annahmen und die mit uns redeten. Die nachdenklich wurden.
Und so waren wir ein Stachel im Fleische! Wir werden das immer wieder mühsame Hinterfragen weiter betreiben! Was macht die Bundeswehr mit diesen schrecklich schönen Kriegsgeräten? Wo in der Welt ist sie unterwegs – warum? Welche Tradition hat der Fliegerhorst Wunstorf?
Es gibt keine Alternative! Wir bleiben dran!
Für ein ‚Verhandeln statt Schießen‘! Für eine Welt, in der Niemand flüchten muss! Für ein Klima der ‚Entrüstung‘ – gegen Feindbilder.
Und dafür, dass die Bundeswehr endlich aufhört, mit großen Werbekampagnen unsere Steuergroschen dafür zu benutzen, kleinen und großen Kindern – Erwachsenen – Abenteuer, tolle Berufsaussichten und Frauenemanzipation schwarz-rot-gold ums Maul zu schmieren!
Der 70jährige Friede bei uns verhüllt die Kriegseinsätze in anderen Teilen der Welt!
Wir machen sie sichtbar! Sorgt mit uns dafür, dass uns das gelingt!

Und hier ein Link zum Bericht der DFG-VK.
 

19.6.2018 Jahreshauptversammlung des Friedensbüros

Das Friedensbüro lädt herzlich ein zu seiner
Jahreshauptversammlung am Dienstag, 19.6.2018 um 18.30 im Pavillon.
Hauptthema ist (neben Rechenschaftsbericht und Kassenbericht nach Vereinsgesetz)
Die Türkei und die kurdische Bevölkerung
Der Angriff der Türkei auf Afrin und die deutsche Verantwortung
.
Als Referentin steht uns Frau Dr. Gisela Penteker vom IPPNW zur Verfügung, die sich selbst oft und lange in der Region aufgehalten hat.

Hannover bleibt stabil – gegen Rechts

Am 09.06. wollen verschiedene rechte Initiativen aus Deutschland und Österreich als „Bürgerbündnis Zeit für Deutschland“ in Hannover demonstrieren. Am 17.06. will der
hannoversche Pegida-Ableger den bundesweiten „Tag der Patrioten“ begehen. Solche vermeintlich bürgerlichen Gruppen kennen wir alle inzwischen nur zu gut. Unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit wollen sie ihre menschenverachtenden Parolen verbreiten, die die NPD schon vor 10 Jahren proapagierte. Meinungsfreiheit bedeutet für sie dabei,
dass ihre „Wahrheit“ und ihre rassistischen Positionen unwidersprochen zur herrschenden Ideologie erhoben werden.
Aber mit unserem Widerspruch können sie fest rechnen. Menschen unterschiedlichster Herkunft, Hautfarbe und Sexualität leben in Deutschland und auch hier in Hannover. Diese
Realität lässt sich nicht weghetzen. Wir stehen alle gemeinsam Seite an Seite gegen Faschismus und alle rechten Tendenzen.
Während die Rassisten nach unten treten, kämpfen wir für mehr soziale Gleichheit. Während sie noch mehr Konkurrenz schüren, leben wir Solidarität miteinander. Und während sie nach Abschiebungen schreien, stehen wir ein für eine Welt ohne Krieg, Armut und Unterdrückung, in der alle Menschen ein würdevolles Leben führen können.
Kommt am 09.06. um 14:30 Uhr zu unserer Kundgebung auf dem Georgsplatz. Von da aus wollen wir entlang der Route der Rechten Lärm machen und mit Megaphonen, Musik und Parolen lauter sein als sie.
Kommt am 17.06. um 14:00 Uhr zum Opernplatz, um den „Tag der Patrioten“ in Hannover zu stören. Seid dabei! Seid kreativ!
Seid laut! Hannover bleibt stabil und hat keinen Bock auf Nazis und Rassisten!
Hier der Flyer: Vorderseite und Rückseite.
Als besonderen Bonbon wollen wir die Rechten einen „Spendenlauf“ zugunsten von Flüchtlingen durchführen lassen.

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