Wie lange befürchtet, hat die Türkei jetzt ihren Angriff auf Nordsyrien – Rojava begonnen. Unter dem Vorwand, dort Flüchtlinge ansiedeln zu wollen, wird völkerrechtswidrig das Nachbarland überfallen. Besonders pervers: Man will angeblich „Terroristen“ von YPG und IS bekämpfen. Dabei waren doch die YPG, die Selbstverteidigungskräfte der Kurden, eben noch die Verbündeten gegen die Islamisten und hatten ihnen die entscheidende Niederlage bereitet.
Wieder mal ist Deutschland in der Lage, dass ein NATO-Partner einen völkerrechtswidrigen Krieg beginnt.
Wir fordern, dass die Bundeswehr unverzüglich jede Unterstützung (Truppen in Konya, Versorgung mit Überwachungsinformationen der Awacs aus Jordanien) einstellt! Rüstungsexporte in die Türkei müssen sofort – nicht erst irgendwann mal später – gestoppt werden.
NavDem (Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurdinnen und Kurden in Hannover) hat zur Solidaritätsdemonstration in Hannover aufgerufen:
Donnerstag, 17.10.2019, um 19.00 Uhr, Pavillon (Lister Meile 4,) Das Kulturzentrum Pavillon überträgt eine Informationsveranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin zum Angriff auf die Autonome Verwaltung in Nord- und Ostsyrien. Vier Teilnehmerinnen aus Zivilgesellschaft und Medien sind eingeladen, um gemeinsam über die Fragen informieren und zu diskutieren: Was bedeuten die Entwicklungen für die Zukunft der autonomen Selbstverwaltung in Rojava? Was passiert, wenn als vermeintliche Bündnispartner für die syrischen Kurd*innen nur noch Assad und Putin in Frage kommen? Wie sind die Strategien Erdoğan und Trumps einzuschätzen? Wie kann es sein, dass die Türkei, die ihren eigenen Anteil am Erstarken des IS hat, nun für die Strafverfolgung der sich in kurdischer Haft befindenden (internationalen) IS-Straftäter*innen zuständig gemacht wird? Der Live Stream wird online ausgestrahlt unter: https://www.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/K4PBZ/existenz-unter-beschuss/
Am Freitag, bevor in Hannover überhaupt soooo viele Menschen – zwischen 30.00 und 40.000! – für die Zukunft des Planeten auf die Straße gingen, waren es ‚down under‘, also in Australien, bereits jeweils 100.000 Menschen in Melbourne und Sidney auf der Straße, und ‚rekordbrechende Massen‘ in vielen anderen Städten Australiens. Und so ging das rund um die Welt weiter.
Wir vom Friedensbüro und der DFG-VK waren auch dabei und betreuten mit ‚XR‘ (extinction rebellion) den Finger vom Küchengarten aus. Wir haben intensiv dazu beigetragen, dass die Rolle von Krieg, Militär und Gewalt als eine wesentliche Ursache für die Klimakatastrophe mit in die Diskussion und hoffentlich auch in weitere Diskussionen und Aktivitäten mit eingeht. Hier der Text unseres Flyers:
Hallo Hannover! Ich bin Maximilian Matthias. Ich bin Teil der Extinction Rebellion, Teil des Aufstands gegen das Aussterben. Normalerweise müsste ich mich freuen so viele Menschen sind hier, es herrscht gute Laune. Heute ist der größte Klimastreik, den die Welt je gesehen hat. Ich wünsche mir oft, dass ich einfach keinen Plan von der Welt hätte. Nein ganz im Ernst.
Zwischen 35.000 und 40.000 Menschen waren es am 20.9.2019 in Hannover!
Hier unser Redebeitrag:
Liebe Freunde und Freundinnen, heute will die Regierung ihr Klimaschutzpaket vorlegen. Wir wissen schon jetzt, dass es bei weitem nicht reichen wird, um die Klimaziele von Paris zu erreichen.
12.30 Küchengarten Hier trifft sich das Friedensbüro. Am 20. September ist der 3. globale Klimastreik. Diesmal sind ALLE aufgerufen, zu streiken: Schüler*innen, Studierende, Angestellte, Azubis, Selbstständige, Unternehmer*innen, Künstler*innen, Eltern, Großeltern, Wissenschaftler*innen, Lehrer*innen, Landwirte… Kommt alle vorbei, setzt mit uns ein unübersehbares Zeichen für Klimaschutz.
Das Motto von #FridaysForFuture Hannover: „Wenn wir alle gemeinsam kämpfen, werden wir etwas verändern und die Klimakrise stoppen!“Am 20. September will die Bundesregierung ein Klimaschutzpaket beschließen. Gleichzeitig ruft #FridaysForFuture für diesen Tag zum nächsten globalen „Klimastreik“ auf: Weltweit werden Menschen auf die Straße gehen, um gegen die anhaltende Klimazerstörung zu demonstrieren. In Hannover gibt es zu diesem Anlass statt nur einer Freitagsdemo gleich fünf. Sie beginnen an verschiedenen Startpunkten und laufen dann als „Sternmarsch“ aufeinander zu. Teilnehmen sollen nicht nur Schüler, sondern auch Erwachsene. Schließt euch uns an, für eure eigene Zukunft und die eurer Kinder und zukünftiger Generationen! Es ist so wichtig, dass wir immer mehr werden.“
Als Friedensbüro wollen wir daran erinnern: Krieg ist der größte Klima-Killer, auch Rüstung schadet durch Ressourcenverbrauch – und sie verschwendet die Mittel, die wir dringend zur Gestaltung einer Klimawende brauchen.
Ca. 450 Kriegsgegner*innen demonstrierten am 7. 9. in Unterlüß gegen den Rüstungskonzern Rheinmetall – Waffenproduktion und Waffenexporte. Auch aus Hannover kamen Aktive aus verschiedenen politischen Bereichen zusammen, um gemeinsam nach Unterlüß zu fahren. Mit vielen Fahnen, Transparenten, einem Sarg für die Waffenindustrie und immer wieder lautstark gerufenen Parolen ging es los. . Sprechchöre wie „Rheinmetall entwaffnen – Krieg beginnt hier“ waren lautstark zu hören.
Ebenso wie ‚Grenzen zu für Waffen – Grenzen auf für Geflüchtete!‘ “ Unterwegs wurde vielfach versucht, Menschen am Rande der Demo anzusprechen, Flugblätter wurden in Briefkästen gesteckt. Die Reden unterwegs waren dann doch vielleicht etwas zu konfrontativ – es ist schwer, gegenüber Produzierenden von Waffen den richtigen Ton zu finden.
Vor den Gebäuden von Rheinmetall, das in Unterlüß mehrere Werke betreibt, sagte ein Sprecher des Bündnisses „Rheinmetall entwaffnen‘: “Hier an diesem Ort, wo Waffen produziert werden, ist der Beginn der Kriege weltweit“. Etwa 100 Initiativen aus der Friedensbewegung, aber auch feministische und kurdische Gruppen sowie der Flüchtlingsrat Niedersachsen hatten zu der Demonstration aufgerufen. „Flucht und Krieg hängen unmittelbar zusammen“, so der Sprecher. Ein weiteres Highlight bei der Abschlusskundgebung war die eindringliche und wunderbare Solidaritäts-Adresse an uns von Esther Bejarano – Mitglied des Mädchenorchesters in Auschwitz, die alle sehr beeindruckt hat. Sie wies auf Zwangsarbeiter/innen hin, die bei Rheinmetall geschuftet haben und gestorben sind. „Ihr seid unsere Hoffnung…“ sagte sie, denn (sinngemäß) wenn in Deutschland die Kriegstreiber, wozu sie auch die Waffenindustrie zählte, wieder die Oberhand bekämen, dann wären die Millionen Opfer umsonst gestorben. Sie dankte uns und ermutigte uns weiter zumachen in unserem Protest.
Wenn die Polizei mitteilt:„Bis zum Nachmittag blieb die Lage „relativ friedlich“, frage ich mich, wo die Lage ‚nicht ganz so friedlich‘ war. Und wenn auf dem Rückweg zum Bahnhof nach der Demo uns ein Mann anbrüllte, wir sollten endlich mal mit dem Terror und unserem diktatorischen Vorgehen aufhören, dann .frage ich mich doch, was denn unsere kreative Demo an ‚Terror‘ beinhaltet hat – im Vergleich zu den Waffen von Rheinmetall, die den Menschen in vielen Ländern Terror, Tod und Leid in ihr Leben bringen.
Schon in der Woche zuvor hatten viele Aktive die Gelegenheit genutzt, sich im Camp vielfältig zu informieren und auszutauschen. Interessant dabei: Der ökumenische Arbeitskreis Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung hatte seinen Pilgerweg für den Frieden so gestaltet, dass er an diesen Tagen zum Camp dazustieß und an den Aktionen teilnahm. 06.09.2019 15:30 Uhr – Aktivisten blockieren seit Montag die Zufahrt zum Werk des Waffenherstellers. Die Kriegsgegner*innen sind bereits seit einigen Tagen vor Ort. Am Donnerstag und Freitag hatten hunderte Aktivist*innen die Zufahrt zum Werksgelände von Rheinmetall blockiert. Ziel sei es gewesen, die Rüstungsproduktion lahmzulegen. Die Polizei ermöglichte den Mitarbeitern der Firma eigenen Angaben zufolge den Zugang zum Werk. In einem Fall sei eine besetzte Schiene geräumt worden. Bei dem Einsatz wurde nach Angaben von „Rheinmetall entwaffnen“ ein Demonstrant schwer verletzt. Rheinmetall kommentierte das Protestcamp mit den Worten, das Unternehmen agiere im rechtlichen Rahmen. (Grundlage – Bericht von NDR 1)
Friedensbüro und DFG-VK laden zusammen mit Gruppen, die aktiv sind zu den Themen „Krieg – Flucht – Umwelt – Gerechtigkeit in der Welt“ ein, sich am Sonntag 1. Sept. um 14.00 – nach der Gedenkveranstaltung im Rathaus – sich neben dem Rathaus zu informieren und gegenseitig kennenzulernen. Es wird Informationsstände, Lesungen, Sketche und natürlich etwas Musik geben.
Gedenkveranstaltungen von DGB und Stadt: 11.15 Stille Kranzniederlegung in der Aegidienkirche 11.30 Gedenkveranstaltung der IGMetall am Maschsee-Mahnmal 12.30 Gedenkstunde zum Antikriegstag im Rathaus Es spricht Frank Bsirske.
„GEMEINSAM FÜR VÖLKERVERSTÄNDIGUNG UND EINE GERECHTE WELT – GEGEN RASSISMUS UND KRIEG“.
In diesem Jahr jährt sich am 1. September der Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen und damit der Beginn des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal. Ein Anlass zum Gedenken – aber auch zum Blick auf unser heutiges Leben und die Konflikte der Welt.
So oft wird gesagt: „Wir leben seit über 70 Jahren im Frieden“. Leben wir in Deutschland aber „im Frieden“, wenn unser Land sich an Kriegen in anderen Erdteilen beteiligt? Bei einigen Kriegen sind wir nicht mit der Bundeswehr beteiligt, aber wir liefern die Waffen dazu – auch das ist Beteiligung.
Viele
– gerade junge – Menschen sind aktiv geworden gegen die auf uns zu
kommende Klimakatastrophe. Auch durch die Rücksichtslosigkeit unseres
Wirtschaftens wird Leben zerstört – schon heute, zumindest aber in
Zukunft! Und das hängt eng mit dem Friedensthema zusammen. Die Rüstung
verbraucht auch ohne Krieg wichtige Ressourcen an Rohstoffen, Technik
und menschlicher Intelligenz. Alles das brauchen wir zur Gestaltung
eines menschlichen Lebens für alle Menschen hier und überall in der Welt
und wollen es nicht verschwenden.
Unsere
Art zu leben und zu wirtschaften zerstört die Lebensbedingungen in
anderen Ländern, z.B. in Afrika. Dadurch machen sich Menschen in großer
Zahl auf den Weg nach Europa. Die Reaktion: anstatt das eigene Handeln
zu überprüfen, schottet Europa sich ab – nicht nur durch die grausame
Sperrung der Häfen im Mittelmeer, sondern auch durch Verträge mit
Diktatoren zur Sperrung der Wege durch die Sahara – in der Wüste
verdursten ist nicht besser als im Meer zu ertrinken!
In
Hannover leben viele Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen
sind – ob einfach durch Arbeitssuche, Studium oder wegen politischer
Verfolgung. Sie machen oft die Erfahrung, dass sie nicht als zugehörig
angesehen werden, dass sie direkt Diskriminierung erleben. Auch das
empfinden wir als Störung unseres Zusammenlebens.
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