Bericht von den Protesten gegen das Militärkonzert der BW

Mit drei mittäglichen Mahnwachen, – am ersten Tag mit einem netten kleinen Konzert herab von einem Container – auf dem Platz vor der Neustädter Kirche, fingen unsere Proteste gegen das Militärkonzert in diesem Jahr an. Nach einer Unterbrechung im letzten Jahr fand dies nun zum wiederholten Male in der Neustädter Kirche statt. Auch, wenn viele Menschen in der Mittagspause, höflich aber desinteressiert an uns vorbeigingen und sich unseren Informationen verweigerten – wir waren anwesend und unsere Plakate und Spruchbänder waren im Stadtteil sichtbar und mit einer ganzen Anzahl von Menschen kamen wir ins Gespräch.

Unser Protestkonzert vor der Kirche dann am 30 November, das bereits um viertel nach sechs begann, lange vor dem Militärkonzert in der Kirche, war melodisch und mit Lichtern, Informationstafeln und Flugblättern gut hör- und sichtbar. Und es war zusammen mit Sprechchören so melodisch wie entschlossen. Um unseren Protest dann auch in die Kirche zu tragen, kam nach dem Beginn der Veranstaltung in der Kirche dann noch das ‚Dissonanzkonzert‘ mit Topfdeckeln und anderen Lärminstrumenten dazu.

Insgesamt konnten wir mit unserer Aktion verdeutlichen, dass es dem Militär nicht so einfach gelang, seine Werbeveranstaltung nach dem Motto: ‚Wir wollen doch nur spielen‘ ungestört durchzuführen. Denn: sie spielen ‚so schön‘ in der Kirche, wo Militär unseres Erachtens nichts zu suchen hat, um in Afghanistan zu ‚beißen‘, d. h. zu töten, den Krieg zu eskalieren. Denn trotz des Geredes vom baldigen Rückzug wird weiterhin gekämpft, werden Drohnen eingesetzt, wird Zivilbevölkerung getötet und wird eine Destabilisierung in Afghanistan und angrenzenden Staaten geschaffen, die nach einer ‚Afghanisierung‘ des Konflikts mit immer größerer Wahrscheinlichkeit zu einem blutigen Bürgerkrieg führt.

Wir werden dem Versuch, deutsche ökonomische und politische Interessen mit Waffengewalt überall in der Welt durchzusetzen, weiter widerstehen.

Dies gilt für die Werbung in Kirchen, in Schulen – in den verschiedensten zivilen Bereichen. Dies gilt aber auch für die Waffenproduktion und den drastisch steigenden Waffenexport.

Kein Militär in Kirchen! Keine Unterstützung von Krieg und dem Handel mit Waffen. Kein Militär in Schulen! Es gibt keinen gerechten Krieg!