Sa 30.9. Gedenken an Atom-Katastrophe

Das Friedensbüro Hannover und die DFG-VK Hannover nehmen am kommenden Samstag, dem 30. September ab 12 Uhr auf dem Opernplatz Hannover an einer Kundgebung zum Gedenken an den Unfall in der Atomanlage Majak teil:
Wir sind mit einer Infostand und einem Wortbeitrag dabei: ‚Die tödliche atomare Kette – der Anteil von Uranmunition am atomaren Sterben‘

Vor 60 Jahren ereignete sich in der Atomanlage Majak an der Südostseite des Urals ein furchtbarer Unfall: Ein riesiger Betontank mit hochradioaktiver Flüssigkeit explodierte – mit katastrophalen Folgen. Eine radioaktive Wolke zog über hunderte Kilometer in den Ural und hinterließ verseuchte Erde und verstrahlte Menschen. Es gab weder Katastrophenalarm noch Evakuierungen. Erst 1989 erfuhr die Weltöffentlichkeit von dem Atomunfall, der in seinen verheerenden Ausmaßen oft mit dem Super-GAU von Tschernobyl verglichen wird.
Um den unzähligen Strahlenopfern zu gedenken und an die allgegenwärtige, tödliche Gefahr von Atomkraft zu erinnern, organisiert der BUND Hannover eine Veranstaltung zu 60 Jahre Majak.
Neben Redner*innen aus der deutschen Anti-Atom-Bewegung reist Vladimir Slivyak von Ecodefence Russland für diesen Anlass aus Moskau an, um über die heutige Situation in den verstrahlten Zonen zu berichten.

Mi 4.10. Friedenspolitischer AK: „Neben uns die Sintflut“

Im Friedenspolitische Arbeitskreis des Friedensbüros am Mittwoch, den 4. Okt. 2017 (19.00 im Pavillon) wird das das Buch von Stephan Lessenich ‚Neben uns die Sintflut‘ referiert, in dem der Autor über ‚Externalisierung‘ spricht: Wir im Globalen Norden leben auf Kosten des Globalen Südens, indem ‚wir‘ unsere Macht, unsere Konzerne und unser Militär zur permanenten Umverteilung von Gewinnen und Verlusten nutzen.

Mit Sicherheit gut ankommen

Am vergangenen Wochenende (9. 9. 2017) war in Hannover eine Aktion von ‚Mit Sicherheit gut ankommen‘ auf der Faustwiese. Mit dabei, ein Boot, das in der Vergangenheit flüchtenden Menschen über das Meer half. Dieses Boot sollte direkt neben der Faustwiese zu besuchen sein, aber die zunächst gegebene Zusage wurde zurückgezogen, so dass alle Interessierten 1 ½ km bis zur Wasserkunst gehen mussten.

Die Aktion auf der Faustwiese war Teil einer Reise durch 22 Städte.
Sie war geeignet, etwas abstrakt Bekanntes sinnlich erfahrbar zu machen, mit vielen Angeboten und der Möglichkeit, sich auf dem Schiff einen Eindruck von einer Flucht in einer ‚Nussschale‘ zu machen, gab es z. B. am Abend die Lesung ‚Ein Morgen vor Lampedusa‘. Sie ist sehr, sehr eindrucksvoll – wer sie noch nicht gehört (mit Musik und Bildern) hat, sollte dies unbedingt nachholen: Beteiligte schildern, wie sie versucht haben, nach dem Kentern des Schiffes Menschen zu retten und wie ihnen Geflüchtete buchstäblich durch die Finger glitten und neben den Einzelnen, denen sie helfen konnten, Andere mit weit aufgerissenen Augen in den Fluten versanken und wie sie diese Bilder noch lange im Schlaf verfolgten. Und wie Behörden versagten, weil sie erst auf Anordnungen aus Rom warteten.

Auf dem Boot standen große, künstlerisch gestaltete Personen, die verdeutlichten, wie viele Menschen bei guten Bedingungen auf das Schiff passten – und wie viele Menschen tatsächlich befördert wurden: ein Vielfaches. Ich war völlig erschüttert, in eine Luke zu blicken – nicht einmal personenhoch, in die Kinder und Frauen während der Überfahrt gequetscht wurden: nebeneinander, aufeinander, im durchziehenden Dieselmief und zunehmend mit Erbrochenem und Schlimmeren um sich herum.

Tragödie? Nein! Menschengemacht!
Leider haben nicht viele Besucher_innen zu der Aktion gefunden. Das lag sicher am Wetter, vermutlich aber auch an schlechter Kommunikation in die Stadtgesellschaft. Das sollte bei künftigen Aktionen besser laufen.
Für mich hat das Erlebte meine Haltung verstärkt: KEIN MENSCH IST ILLEGAL! Kein Mensch sollte diesem Schicksal ausgeliefert werden! Und: Wir, die wir im globalen Wohlstand leben, müssen uns mindestens um die Menschen kümmern, die zu einem erheblichen Maß unseren Wohlstand bezahlen – und deshalb flüchten müssen. Eigentlich müssen wir unser Leben ändern!

Wunstorf: Gernikagedenken – Bundeswehr und wir

Am 8. September 2017 will die Bundeswehr, unterstützt von der Stadt Wunstorf, auf geschlossenem Gelände und unter kirchlichem Segen einen Gedenkstein aufstellen, der an die Bombardierung Gernikas erinnern soll. Damit scheint erstmals auch das Militär die historische Rolle anzuerkennen, die der Fliegerhorst Wunstorf bei der Zerstörung Gernikas und der Testung großflächiger Stadtzerstörung für ähnliche Angriffe im Zweiten Weltkrieg gespielt hat. Seit Jahren verhindern Stadt Wunstorf und Militärführung die Aufarbeitung der Rolle des Fliegerhorstes Wunstorf bei der Zerstörung Gernikas und ein angemessenes Gedenken und Mahnen der Opfer. Stattdessen erinnert weiterhin die Oswald-Boelcke-Straße an die Fliegereinheit, die mitverantwortlich für Kriegsverbrechen wie die Bombardierung Gernikas, aber auch von Łomża, Warschau und Coventry ist und bagatellisiert eine JU52-Ausstellung die Rolle dieses Flugzeuges als tausendfachen Todbringer.
Noch immer existiert im öffentlichen Raum kein Ort des Erinnerns – und ein solcher Ort ist weiterhin nicht vorgesehen!

Wir fordern:
Einen Gedenkort im öffentlichen Raum, der an die Bombardierung Gernikas und die Rolle des Fliegerhorstes Wunstorf erinnert!
Die Umbenennung der Oswald-Boelcke-Straße bzw. Boelckestraße in Wunstorf und Hannover!
Das Friedensbüro trifft sich am Fr 8.9. vor 11.00 im Hbf unten am Fahrstuhl bei Gleis 12, um gemeinsam mit dem Zug 11.09 Uhr nach Wunstorf zu fahren

Antikriegstag 2017 – Ein starkes Zeichen setzen!

Fr 1. Sept. 16.00 Veranstaltung der IG Metall am Maschsee-Mahnmal
anschließend Schilder-Demo

Am 1.September – dem Antikriegstag – erinnern Gewerkschaften, Friedensorganisationen, Bildungseinrichtungen und Kirchen an den 1.9.1939, den Tag des Überfalls Deutschlands auf sein Nachbarland Polen. Der dann folgende Zweite Weltkrieg war bislang der größte militärische Konflikt in der Geschichte der Menschheit, er hat mehr als 60 Millionen Menschen das Leben gekostet, darunter allein mehr als 27 Mio. Tote unter den Völkern der ehemaligen Sowjetunion.
Vor dem Hintergrund dieser mörderischen Geschichte rufen wir zu einer Politik des Friedens auf, setzen auf Kooperation statt Konfrontation und verurteilen jede Form von Kriegsvorbereitung.
Heute gilt es, mit allen Menschen auf dieser Welt eine friedliche, globale Welt zu schaffen!

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung am Maschsee durch die IGMetall gehen wir mit einer Schilderdemo von der Gedenkstätte zur stillen Kranzniederlegung in der Aegidienkirche durch den DGB und im Anschluss daran zum Kröpcke. Dort findet ab 17.00 Uhr eine Antikriegsveranstaltung der Partei ‚Die Linke‘ mit Konstantin Wecker statt. Wir können uns dazu gesellen oder bis zum Blätterbrunnen gehen. Dies möchten wir mit vielen anderen zusammen tun, auch aus Gruppen und Organisationen, die mit Anliegen von Flucht, Globalisierung und Krieg zu tun haben und euch bitten, auf Schilder euer konkretes Anliegen niederzuschreiben und mit euch zu tragen. Das Thema ‚Flucht‘ wird einer unserer Schwerpunkte sein. Den Hinweis ‚A N T I K R I E G S T A G 2017‘ werden wir in Großbuchstaben mit uns tragen.
Wir werden Schilder/Pappen vorbereiten, auf die jeweils ein Anliegen drauf geschrieben werden kann, aber sind natürlich auch hoch erfreut über fertige Schilder mit Parolen, die Ihr mitbringt.
Wir haben uns Parolen vorgestellt wie: ‚Die Welt gehört ALLEN, nicht nur den Konzernen‘; Grenzen zu für Waffen, Grenzen auf für Flüchtlinge‘; ‚Nicht mehr geben, weniger nehmen!‘; ‚Frieden für alle Menschen auf der ganzen Welt‘! ‚Von Deutschland soll(te) nie wieder Krieg ausgehen!‘; ‚Vielfalt statt Einfalt!‘ und und und ….- ‚Nachhaltig gerecht – überall!‘
Wir hoffen auf viele Mitmacher!

Frieden. Welthandel. Flucht. Wir befragen hannoversche Kandidatinnen und Kandidaten zur Bundestagswahl.

Donnerstag, 14. Sept. 19.00 Pavillon

Welche Vorstellungen haben Parteien in Bezug auf die Sicherung und Ausweitung des Friedens – überall? Wie stehen sie zu Einsätzen der Bundeswehr, zu Waffenexporten, wie zu Protesten, die sich gegen neoliberale Globalisierung richten? Wie kann globaler, gerechter Welthandel aussehen und wie eine Reduzierung von Umweltschäden, die vor allem den globalen Süden treffen? Wie soll mit Fluchtursachen und mit der Flucht von Menschen umgegangen werden? Wie können Menschen, die zu uns kommen, und die, die hier seit Generationen wohnen, in ökonomischer Sicherheit und in beiderseitigem Respekt und verständnisvoll miteinander leben?

All diese Fragen werden wir, das Friedensbüro Hannover, gemeinsam mit der DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner_innen) Ortsgruppe Hannover, dem VEN (Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.), ADV Nord (Afrikanischer Dachverband Norddeutschland), JANUN (JugendAktionsNetzwerk Umwelt und Naturschutz e.V.), ver.di-Jugend (angefragt), Attac (angefragt) und dem Niedersächsischen Flüchtlingsrat den Kandidatinnen und Kandidaten von 5 Parteien stellen. Wir haben CDU, SPD, Grüne, Linke und die F.D.P. eingeladen. Zugesagt haben: Alptekin Kirci, Landtagskandidat der SPD. Parwaneh Bokah, Bundestagskandidatin der Linken, MdB Sven-Christian Kindler, Bundestagskandidat der Grünen, Jan Dröge, Landtagskandidat der FDP.

Zum Hintergrund: Jeder Krieg hinterlässt tiefe Spuren. Spuren des Leids, des Todes, der Zerstörung. Nach 1945 hieß es, dass von Deutschland nie wieder Krieg ausgehen soll. Aber die Realität ist längst eine andere: Deutschland gehört zu den größten Waffenexporteuren der Welt. Und Deutschland ist an zahlreichen Kriegen als Kriegspartei beteiligt.
Wir treten dafür ein, die militärische Logik endlich zu überwinden und die Auslandseinsätze der Bundeswehr zu beenden. Unsere Antwort auf kriegerische Auseinandersetzungen sollte zivile Konfliktbearbeitung sein. Wir fordern, in Frieden und Gerechtigkeit zu investieren, nicht in Waffen und Kriege.
Wir denken an Menschen, die aufgrund ihrer Religion, ihrer Herkunft, ihrer Überzeugungen, ihres Geschlechts oder ihrem Anderssein verfolgt, gefoltert und ermordet wurden. Auch heute führt die Ideologie des Rassismus zu Hass und Gewalt gegen Fremde. Und wir denken an Menschen, die durch ungerechte Welthandelsverträge ihre Existenzgrundlage verloren haben oder die in ihren Ländern keine Chance auf eine adäquate Ausbildung oder einen adäquaten Arbeitsplatz haben.
Lasst uns eintreten für alle, die unseren Schutz brauchen und unsere Solidarität. Für Geflüchtete und vom Krieg Traumatisierte, die in unserem Land und in anderen Ländern Zuflucht suchen.
Am 6. August 1945 zerstörte die Atombombe „Little Boy“ die japanische Stadt Hiroshima, Hannovers Partnerstadt. Heute ist unser Leben nach wie vor durch Atomwaffen bedroht. Statt sie zu verbieten und abzuschaffen hat eine neue Spirale der atomaren Aufrüstung begonnen. Lasst uns für die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags durch unsere Regierungen eintreten, der am 7. Juli nach langer Vorbereitung und intensiven Verhandlungen von über 120 Staaten in Kooperation mit vielen Nichtregierungsorganisationen in New York bei der UNO unterzeichnet wurde

72 Jahre danach: Hiroshima und Nagasaki mahnen

Am 6. und 9. August 1945 wurden die Städte Hiroshima und Nagasaki Ziel der ersten und bislang einzigen Atombombenabwürfe. Tausende Menschen starben sofort, 130.000 weitere Menschen starben bis zum Jahresende an den Folgeschäden. Noch immer gibt es weltweit ca. 15.000 Atomwaffen. Davon sind nach Angaben des Friedensforschungsinstituts SIPRI 1.700 in ständiger Einsatzbereitschaft.

Diese Atomwaffen sind eine real existierende Gefahr für die gesamte Menschheit. Sie gehören verboten und abgeschafft. Auch 2017 gedenken wir den Opfern von Hiroshima und Nagasaki, die uns mahnen und verpflichten zum Einsatz für eine atomwaffenfreie Welt.

Samstag, 5. August 2017 / 20:00 Uhr
HIROSHIMA – GEDENKHAIN AUF DER BULT
Nie wieder Hiroshima – Gespräche bei Kerzenschein

Am Vorabend des Gedenktages lädt das Hiroshima Bündnis zum Nachdenken über die Atombombenabwürfe vor 72 Jahren und die Konsequenzen für heute ein. Thema in diesem Jahr: „Internationale Verhandlungen – Chance für atomare Abrüstung?“

Im Verlauf des Abends sollen Kerzenlichter aufgestellt werden, um an die Opfer des Atombombenabwurfs zu erinnern. Bitte bringen Sie Kerzen mit!

Der Hiroshima-Gedenkhain (Janusz-Korczak-Allee) liegt hinter dem Kinderkrankenhaus auf der Bult und ist wie folgt zu erreichen: Linie 6 • Haltestelle Bult / Kinderkrankenhaus
Bus Linie 370 • Haltestelle Bult / Kinderkrankenhaus
Flyer des Hiroshima-Bündnisses: Hiroshima-Tag_2017

Mutige Aktion in Büchel

Erstmals ist es Friedensaktivisten gelungen, in den inneren Sicherheitsbereich des Fliegerhorstes Büchel einzudringen und sich dort längere Zeit unbemerkt aufzuhalten. Erst nachdem nach mehr als einer Stunde ein Alarm ausgelöst wurde, sind die fünf Personen, darunter vier US-Amerikaner, festgenommen worden.
Lesen Sie den ganzen Bericht: 170726 Eindringen in Atomwaffenbunker

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