Vortrag & Diskussion Krieg in Syrien – Hintergründe und Interessen

gerne verweisen wir auf eine veranstaltung im Pavillon.
Pavillon: Mi | 24.02. | Beginn 19:00 Uhr

Vor beinahe 5 Jahren begann der Krieg in Syrien. Wir wollen jenseits tagesaktueller Meldungen zu einem Verständnis der Zusammenhänge gelangen.
Mit dem Referenten Martin Glasenapp von medico international sprechen wir über seine Einschätzung zum Syrienkrieg. Welche Ziele verfolgen das Assad Regime, der Islamische Staat und die verschiedenen oppositionellen Fraktionen in Syrien? Mit welchen Interessen agieren „westliche“, russische oder türkische Akteur_innen bei ihren (militärischen) Interventionen?
Spielt die zivile Bewegung, die den syrischen Frühling auslöste noch eine Rolle? Und welche Perspektiven erscheinen aus den gegenwärtigen Verhältnissen heraus denkbar?

10. Dezember 2015: ‚Zapfenstreich‘ – die 1. Panzerdivision zieht nach Oldenburg – die Patenschaft der Stadt Hannover mit der 1. PD hat ein Ende – Deutschland steigt in den ‚Krieg gegen den Terror‘ ein!

Nun sind sie weg aus Hannover – die Soldat_innen der 1. Panzerdivision – oder besser: der Stab der 1. Panzerdivision. Jetzt hat Oldenburg das Vergnügen. Und Hannover ist um eine ‚Attraktivität‘ ärmer: das ‚Sommerbiwak‘ rund um das HCC . Dieses Fest, bei dem mal der ‚Orient und Okzident‘ gefeiert wurde, Besucher_innen auch mal ‚very british, sehr königlich feiern und genießen konnten‘ und auch mal ‚Miteinander verbunden- füreinander einstehen‘ konnten und es gelegentlich auch Modeschauen unter dem Titel ‚Mut zum Hut‘ gab.krieg_gartenfest
(indymedia.org) Vorbei sind jetzt auch unsere vielfältigen Proteste gegen die 1. Panzerdivision und das ‚Biwak‘-Spektakel: Wir waren keineswegs davon begeistert, dass das Töten und Sterben mit Tarnfleck, Galauniformen und teuren Glitzerkleidern gefeiert wurde. Schließlich war und ist die 1. Panzerdivision seit 2004 im Rahmen der Transformation des Heeres eine Division der Eingreifkräfte, die „Division ist vor allem für einen Einsatz hoher Intensität gegen einen vorwiegend militärisch organisierten Gegner optimiert.“ (Selbstdarstellung). Die 1. Panzerdivision beteiligt sich in der NATO (NATO Response Force) und in der EU (European Battlegroups) am Aufbau so genannter schneller Eingreiftruppen. Sie war vor allem in Afghanistan eingesetzt.
Und damit schließt sich ein Kreis. Der Afghanistan-Einsatz der 1. PD war Teil des von Bush ausgerufenen ‚War in Terror‘, an dem Deutschland beteiligt war. Das Ergebnis: tote Soldat_innen, viele tote Zivilist_innen, zerstörte Landschaften und zerstörte Infrastruktur und – noch viel mehr Terror! Jetzt sind es nicht mehr nur die ‚Taliban‘ (zu denen auch schon immer die gezählt wurden, die nach der Ermordung von Familienmitgliedern selbst zu den Waffen griffen) – jetzt ist auch der IS dort angekommen. Und die aus Afghanistan geflohenen Menschen sollen in ‚Schutzzonen‘ wieder nach Afghanistan abgeschoben werden. Reservate? Wie absurd ist das alles!
Und jetzt: ein neuer ‚War on Terror‘. Nach den Anschlägen von Paris hat Präsident Hollande sofort den ‚Krieg‘ ausgerufen und ist durch die Welt gereist, um eine Kriegsallianz zu schmieden. Und nach anfänglichem Zögern ist jetzt auch Deutschland dabei. Aus ‚Solidarität‘! Waffen’bruder’schaft aus Solidarität. Das ist der Hohn der Herrschenden gegenüber der Solidarität der Völker. Die Abstimmung über die Unterstützung französischer Angriffe wurde im Hauruck-Verfahren durch den Bundestag gepeitscht und am selben Tag, an dem der Zapfenstreich stattfand, wurden deutsche Soldat_innen in Jagel verabschiedet. Passt doch alles! Ein neuer Krieg gegen den Terror, der das macht, was Berta von Suttner schon so kennzeichnete: So wenig, wie Tinte mit Tinte abgewaschen werden kann, so wenig kann Blut mit Blut abgewaschen werden! Das war vor dem 1. Weltkrieg! ‚Oh, will they never learn?‘ Oder sollten wir eher sagen: Die Interessen hinter den Kriegseinsätzen sind noch immer dieselben? Damals Landbesitz und damals wie heute: Rohstoffe, Macht, Absatzmärkte (für Waffen aber nicht nur) ….? Uns fliegen mit dem IS und anderen Terrorgruppen und schrecklichen Diktaturen gegenwärtig 400 Jahre Kolonialgeschichte und eine immer noch darauf basierende Wirtschaftsordnung um die Ohren? Deshalb wird jeder kriegerische Eingriff noch mehr Blutvergießen und noch mehr Terror hervorrufen.
Diese – und noch viele andere – Überlegungen waren der Grund dafür, zu Kundgebung und Demonstration aufzurufen: gegen den Zapfenstreich und gegen den deutschen Kriegseinsatz in Syrien. „Kein Frieden mit der Bundeswehr“ Mit 120 bis 150 Leuten waren wir nicht die Masse – aber wir wissen, dass es in vielen Städten Gleichgesinnte gibt und auch in Hannover keineswegs alle Menschen den Kriegseinsatz billigen. Deshalb werden wir mit unserer Arbeit weitermachen – auch mit einer Unterschriftenliste.
Aber zunächst noch ein Zitat: die Wiedergabe der Zapfenstreichzeremonie beim NDR (online):
„Hannover verabschiedet Division mit Zapfenstreich“ von Marc Wichert
„Fackeln lodern. Ansonsten herrscht Stille auf dem Trammplatz vor dem Neuen Rathaus in Hannover. Dann ist das Klacken schwerer Soldaten-Stiefel zu hören. Kommandos eines Offiziers hallen beim Großen Zapfenstreich für die 1. Panzerdivision in Hannover am Donnerstagabend über den Platz. Zwar mag nicht jeder so gefühlt haben wie jener Soldat, der Stunden zuvor einem Journalisten anvertraut hatte: „Da bekomme ich schon mal eine Gänsehaut.“ Beeindruckend war dieses militärische Zeremoniell trotzdem. Es galt, der Division einen würdigen Abschied zu bereiten, die 60 Jahre in Hannover ihren Stab stationiert hatte. Dieser wird nun nach Oldenburg verlegt. … Mit dem höchsten militärischen Zeremoniell wolle die Stadt die Verbundenheit der Landeshauptstadt mit der 1. Panzerdivision unterstreichen, sagte Schostok. In einer so langen Zeit entstehe eine besondere Verbindung.“ Ja, Pathos, tiefe Verbundenheit und höchste militärische Zeremonielle! Brauchen wir die? Wollen wir die?
Jedenfalls war den Presseberichten zu entnehmen, dass wir mit unseren Rufen gegen Militärspektakel, gegen das Werben fürs Sterben und den Syrieneinsatz auf dem Trammplatz zu hören waren.
In einer Werbekampagne der Bundeswehr heißt es in einer der vielen Anzeigen: „Wir kämpfen auch dafür, dass du gegen uns sein kannst.“ (Wer duzt mich da eigentlich?) Diesen Satz zitierte Ursula von der Leyen bei dem Zapfenstreich – sozusagen als Gruß zu uns auf der anderen Seite des Friedrichswall. Unsere Antwort ist: „Ich bin schon dagegen! Ihr könnt aufhören zu kämpfen!“ Zurückduzen können wir auch. Und: Wir bleiben aktiv gegen Krieg, gegen militärische Zeremonien, gegen das Töten und Sterben! NICHT IN UNSEREM NAMEN !

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Gegen eine militärische Lösung in Syrien: Hannover am 26.11.2015

Um den Terroropfern zu gedenken und für eine friedliche Lösung zu werben luden Friedensbüro, DFG-VK und der ‚Friedensdienst im Haus Kirchlicher Dienste‘ zum Gedenken und zum Gespräch auf dem Bahnhofvorplatz. Spannende Gespräche fanden statt. Klar ist und bleibt: Militärische Interventionen sind keine Lösung!

An dieser Stelle dokumentieren wir den Text Krieg verhindern der Rede von Lutz Krügener, der für ‚Friedensarbeit im Haus Kirchlicher Dienste‘ mit aufgerufen hatte,einen Kommentar von Brunhild Müller-Reiß, Sprecherin von Friedensbüro und Deutscher Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Hannover und das Verlesen des Aufrufes durch Agnes Hasenjäger via Youtube:

Kommentar von Brunhild Müller-Reiß:

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Mahnwache: ‚ Gegen Terror jeglicher Art – die Antwort ist Frieden, Besonnenheit und Gerechtigkeit‘

Unter dem Titel ‚ Gegen Terror jeglicher Art – die Antwort ist Frieden,Besonnenheit und Gerechtigkeit‘ führen Friedensbüro, DFG-VK und der ‚Friedensdienst im Haus Kirchlicher Dienste‘ am Donnerstag, dem 26. Nov.um 18.00 am Bahnhof/Kaufhof eine Mahnwache durch.

Die Anschläge von Paris sind perfide und mit nichts zu rechtfertigen. Wir fordern: „Solidarität mit den Opfern von Paris, gegen den Terror des IS!“.
Wir fordern aber auch Solidarität mit den Opfern von Ungerechtigkeit, Krieg und Gewalt! Unser Ziel ist es, Kriege abzuschaffen, ebenso und vor allem aber auch die Ursachen von Gewalt und Krieg.
Und deshalb wenden wir uns gegen eine Kriegsrhetorik und gegen schnelle Rufe nach ‚Racheaktionen‘ unmittelbar nach den Anschlägen.

Teile der deutschen  Presse titelten „Terror-  Krieg“ – „III. Weltkrieg“ usw. Frankreichs Präsident Hollande will „gnadenlos“ gegen die Terrormiliz IS vorgehen. Zusammen mit den USA sollen die Luftschläge gegen den „Islamischen Staat“ verstärkt werden. Und im Innern wird in Frankreich bereits die Überwachung massiv verstärkt – im Namen der Freiheit. Demonstrationen werden abgesagt, z. B. die bereits geplante Großdemonstration zum Klima-Gipfel. Noch mehr Gewalt wird gepredigt, „bis auch der letzte Terrorist eliminiert ist“. Dies führt zu Militarisierung nach innen und außen. Solange Ungerechtigkeit, Demütigung, Existenznot und Gewalt in der Welt vorherrschen, an der auch die ‚westliche Welt‘ beteiligt ist, wird die Welt keinen Frieden finden. Afghanistan ist nur ein Beispiel. Der Terror kann nur mit politischen Mitteln und wirtschaftlichen Veränderungen, nicht mit Militär überwunden werden.

Zum Glück gibt es in der deutschen Politik überwiegend besonnene Reaktionen. Noch! Aber Frankreich drängt, weitet militärische Angriffe aus und fordert im Rahmen der EU die militärische Unterstützung.
Wir halten dies für einen falschen Weg. Wenn wir ‚unsere Freiheit‘ verteidigen wollen, dann sollte dies heißen ‚Wir wollen nicht in diktatorischen, patriarchalen Verhältnissen leben. Wir wollen keinen Überwachungsstaat, wir kämpfen für Gerechtigkeit und Frieden in der ganzen Welt.

Wenn wir weiterhin ohne Angst vor Terror, auch hier in Hannover, leben wollen, müssen wir eine grundlegende Veränderung, ‚unserer‘ Politik, unserer Wirtschaftsweise und einen Stopp des Rüstungshandels fordern.

Wir werden den Menschen, die zu uns kommen, weiterhin ein offenes Herz und eine offene Hand entgegenhalten. Wir brauchen einander alle!

Absolute Sicherheit gibt es nicht – aber eine ‚Andere Welt‘ ist möglich. Imagine!

Gegen den Terror des IS!
Gegen jeden Terror, wo auch immer!
Solidarität mit den Opfern in Paris, Ankara, Beirut und in arabischen und afrikanischen Staaten!
Solidarität mit den Geflüchteten!
Für Gerechtigkeit und Frieden!
Give Peace a Chance!

Donnerstag, 14.11., Hannover: „Kein Frieden in Syrien?“, Vortrag und Diskussion mit Ali Sadrzadeh

zeiten_des_umbruchsVeranstaltungsankündigung der Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen:

Kein Frieden in Syrien? Zwischen konfessioneller Spaltung und hegemonialer Konkurrenz

– mit Ali Sadrzadeh (Journalist und Politologe)
– Donnerstag, 14.11.2013, 19:00 Uhr
– kargah e.V. (Zur Bettfedernfabrik 1, Hannover)

Seit mehr als zwei Jahren versinkt Syrien in einem blutigen Bürgerkrieg. Längst hat sich dieser zu einem internationalen Konflikt mit komplexer Interessenlage entwickelt. Inzwischen entlädt sich die Gewalt auch an religiösen, konfessionellen Grenzen entlang. Aber welche Rolle spielt die Religion wirklich, wer sind die Akteure und Interessen im Hintergrund und welche Chancen und Gefahren bietet eine Intervention von außen? Diesen und weiteren Fragen wollen wir an diesem Abend nachgehen.

Mit Ali Sadrzadeh. Journalist und Politologe. Er arbeitete für DPA, Frankfurter Rundschau, seit 1984 als Nahost-Experte für den Hessischen Rundfunk. Ali Sadrzadeh war von 1990 bis 1994 ARD-Korrespondent in Nordafrika

Weitere Infos: http://www.nds.rosalux.de/event/49510/kein-frieden-in-syrien.html

 

Friedensnewsletter September 2013

Liebe Friedensfreundinnen und –freunde

Die Herrschenden rasseln wieder mit den Säbeln. Vermutlich weder durch internationale Mandate gedeckt, erst recht nicht moralisch vertretbar haben einige Staaten vor, nächste Woche in Syrien weiter an der Eskalationsschraube zu drehen. Friedensnobelpreisträger Obama hat bisher keinen Zweifel daran gelassen, dass ein militärischer Schlag in Syrien unausweichlich ist. Weltweit meldet sich Protest. Auch in Hannover wird die Friedensbewegung auf die Straße gehen. Dazu und noch einiges mehr im Newsletter. Ich hoffe, wir sehen uns.

Das Newsletter sich auch hier als besser lesbares pdf.

Themen:

Antikriegstag und Protest gegen einen drohenden Militärschlag in Syrien

Veranstaltungshinweis: Die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Schulen – eine kritische Analyse

Ausstellung: Von Krieg zu Krieg – Spuren des Militarismus in der Region Hannover vom 19. Jahrhundert bis heute

Nachbericht: Hannover: Proteste gegen das Sommerbiwak der 1. Panzerdivision 2013

friedenspolitischer Arbeitskreis zu Syrien

Am 7. Mai um 19.00 Uhr findet im Kargah der nächste friedenspolitische Arbeitskreis zum Thema „Syrien“ statt. Wir wollen versuchen, aus den widersprüchlichen Informationen und Parteinahmen zu einer Position zu finden, die eine überzeugende Parteinahme für die Menschen in Syrien ermöglicht. Angefragt für eine Teilnahme: Vertreter_in von Amnesty Hannover und Alewitischer Gemeinde.

500 demonstrierten für Frieden in Syrien

In Hannover demonstrierten am Samstag, den 17.11. – unterstützt von Aktiven des Friedensbüros Hannover etwa 500 Menschen für eine friedliche Lösung des syrischen Konfliktes. Insbesondere verwahrten sie sich gegen einen Kriegseintritt der Türkei und der NATO. Organisiert wurde die Demonstartion durch eine ge­grün­de­te „Frie­dens­platt­form Han­no­ver“, einem Zu­sam­men­schluss lin­ker tür­ki­scher, sy­ri­scher und kur­di­scher Or­ga­ni­sa­tio­nen. Unabhängig von der jeweiligen Position zu Assad oder der syrischen Opposition wurde sich auf 4 gemeinsame Ansätze geeinigt.

1. Schluss mit der Kriegs­po­li­tik des Im­pe­ria­lis­mus im Nahen Osten! (ge­meint ist wohl die NATO)
2. Schluss mit der Kriegs­po­li­tik der AKP-Re­gie­rung in der Tür­kei!
3. Es lebe die Völ­ker­freund­schaft in Sy­ri­en und der Tür­kei!
4. Schluss mit den deut­schen Waf­fen­ex­por­ten und der deut­schen Mi­li­tär­hil­fe!

 

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