Ostermarsch 2016 in Hannover

„Kriege stoppen – Fluchtursachen beseitigen“ – das war unser Motto in diesem Jahr in Hannover. Damit haben wir uns eingereiht in über 80 Ostermärsche bundesweit.

Die Dringlichkeit dieser Anliegen war auch vielen Menschen in Hannover bewusst. 350 Menschen kamen zu uns ans Steintor. Wenn die HAZ allerdings schreibt, wir wollten keine Waffenexporte in ‚Kriegs- oder Krisengebiete, so müssen wir betonen: Wir wollen überhaupt keine Waffenexporte. Denn wo heute Waffen hingeschickt werden, sind sie morgen im Einsatz oder werden in die verschiedensten Kriegsgebiete weiter gegeben – z. T. sogar für beiden Seiten! Wir wollen Verhandlungen, keine Kriege! Diese Forderung gilt überall – z. Z. aber insbesondere für Syrien
Überall in Deutschland ist die Beteiligung bei den Ostermärschen gestiegen! Natürlich brauchen wir in einer Zeit wie dieser noch viel, viel mehr Leute, die sich für unsere Anliegen einsetzen. Aber wir waren so viele wie seit Jahren nicht mehr! Das stärkt die Kraft zum Weitermachen.
Durch zahlreiche inhaltliche Beiträge, Musik, Trommeln, einen kleinen ‚Marsch‘ durch die mit einkaufenden Menschen wimmelnde Innenstadt haben wir unserem Anliegen Nachdruck verschafft.
Jetzt gilt es, dies weiter zu tragen: in unser alltägliches Leben, bei Veranstaltungen und in Zusammenarbeit mit Initiativen, die mit uns für eine bessere Welt kämpfen!
Menschen, die fliehen müssen, brauchen eine solidarische Aufnahme – in Deutschland, in Europa!
Wir wollen ein friedliches Zusammenleben der Völker durch Herstellung von Gerechtigkeit – durch Wirtschaftsbeziehungen ohne Ausplünderung.
Es bleibt dabei: Wir wollen Deutschland und die Welt atomwaffenfrei!

Und weil wir der Meinung sind, dass Verzweiflung, Hass und Gewalt , die mit dem Terror gegenwärtig nach Europa kommen, Ursachen haben, die auf uns zurückweisen, wollen wir das Thema in einer Diskussionsveranstaltung gründlich analysieren und nach Alternativen schauen:

Dienstag, 5.4.2016, 19 Uhr, Pavillon Hannover

Fluchtursachen — Was hat das mit uns zu tun?“

Veranstaltung: Fluchtursachen – Was hat das mit uns zu tun?

http://nds-fluerat.orgDienstag, 5.4.2016, 19 Uhr, Pavillon Hannover

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Einleitungsreferate:
Marion Rolle vom VEN und Karim Al Wasiti vom Flüchtlingsrat Niedersachsen.

Veranstalter_innen: Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V. (VEN); Flüchtlingsrat Niedersachsen; Friedensbüro Hannover e. V.; Kulturzentrum Pavillon

Der Willkommenskultur im Sommer letzten Jahres gegenüber bei uns ankommenden geflüchteten Menschen folgte bald immer stärkere Abwehr. Inzwischen steht vielfach Angst, ja sogar Hass und Gewalt im Zentrum der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit – auch, wenn Hilfsbereitschaft und Empathie zum Glück nicht verschwunden sind.  Für ihre diffusen Ängste in einer komplexer werdenden Welt, möglicherweise aus Furcht vor einem gesell-schaftlichen Abstieg,  suchen viele Menschen in Deutschland, in Europa nach einfachen Erklärungen und konkret jemanden, den sie verantwortlich machen können. Auf einen tief sitzenden Rassismus zurückgreifend, finden sie die Schuldigen ihrer Ängste in den Flüchtlingen. Menschen in unsicheren Verhält-nissen fürchten, dass für sie nichts übrig bleibt und sehen die europäischen Gesellschaften am Limit.

  • Aber wir sind eine reiche Gesellschaft! Der potentielle Reichtum unserer Gesellschaft kann Allen Menschen eine gesicherte Lebensperspektive bieten. Dies gilt für schon hier lebende Menschen und für die neu zu uns hinzukommenden. Statt ständig Pegida und AfD in Talkshows etc. zu holen, sollten die Helfer_innen in den gesellschaftlichen Fokus gestellt werden: Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit können ansteckend wirken.

 

  • Und es sollte betont werden, dass es Gründe für die Flucht der Menschen aus ihren Heimatländern gibt:

Katastrophen – vor allem  im globalen Süden – sind keine  ‚Naturereignisse‘.  Kriege, existentielle Not, Klimaveränderungen und Klimakatastrophen, geschlechtsspezifische Gewalt etc. sind menschen-gemacht  und können somit von Menschen gestoppt  werden. Multinationale Konzerne verdienen sich mit Ausbeutung, durch Landgrabbing, das Anlegen von Monokulturen, das Zerstören heimischer Märkte und Vieles mehr goldene Nasen. Deutschland ist an internationalen Kriegen beteiligt und dreht (z. B. in Syrien)mit  an der Gewalt- und Kriegsspirale. Deutsche Waffen sind weltweit im Einsatz und wir geben  z. B. unseren Elektroschrott nach Afrika zurück, z. T. dorthin, wo das darin enthaltene Coltan für uns gewonnen wurde.

 

Andreas Zumach hat einmal gesagt: ‚Uns fliegen gegenwärtig 400 Jahre Kolonialgeschichte um die Ohren!‘  Es sollte hinzugefügt werden: Die post-kolonialen, neoliberalen Strukturen, das Macht- und Gewinnstreben globaler Konzerne – z. T. Hand in Hand mit korrupten, patriarchalen Machthabern im Süden – sind Ursache für das Leid von Flüchtenden und Geflüchteten.

 

Hiermit wollen wir uns auseinandersetzen. Mit Einleitungsreferaten und mit anschließender Diskussion. Wir wollen die Fluchtursachen näher beleuchten – aber auch Handlungsperspektiven entwickeln! Wir wollen den bereits geflüchteten und den noch zu uns kommenden Menschen helfen. Das ist neben schlichter Menschlichkeit einfach auch ein kleiner Beitrag, die Folgen globaler Ungerechtigkeit zu lindern! Wir wollen, dass Menschen nicht weiter flüchten müssen, sondern in ihrer Heimat eine gute Lebensperspektive haben.

 

V.i.S.d.P.: Br. Müller-Reiss, Friedensbüro Hannover, Maschstr. 24, 30169 Hannover

www.frieden-hannover.de; www.nds-fluerat.org; www.ven-nds.de

Ostermarsch 2016 in Hannover – Steintor 11.30 Uhr

Ostermarsch 2016
Kriege sto
ppen –Fluchtursachen beseitigen!

Kommt am Ostersamstag 26. März 2016 ab 11.30 Uhr zum Steintor!

Es rufen auf: Friedensbüro e.V., DFG-VK, Hiroshima-Bündnis, verdi Hannover, attac, Friedenskreis St. Jakobi, Kurd. Frauenvereinigung Ronahi, NavDem, DIDF, Die Linke, DKP, solid, SDAJ, VVN/BdA, Kuhle Wampe – alle Hannover

Grund- und  Menschenrechte

  • Jeder Mensch – jede Frau und jeder Mann, jedes Mädchen und jeder Junge – alle haben das Recht auf gleiche Behandlung, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Qualifikation oder Einkommen.
  • Alle haben das Recht auf Wohnung, Bildung und auf ein Leben ohne existentielle Bedrohung.

Entspricht das politische Handeln unserer Regierung  dem  Ziel, das Zusammenleben der Menschen demgemäß zu gestalten oder widerspricht es diesem Grundanliegen?

Menschen, die fliehen müssen, haben diese Rahmenbedingungen für eine selbst-bestimmte Lebensgestaltung verloren.

Dafür gibt es vielerlei Gründe:

Fluchtursachen

Die Hauptfluchtursache liegt in den  kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit. Unmittelbar einleuchtend ist dies bei Syrien, dem Irak und Afghanistan; aber auch im Jemen, im Sudan, in Somalia und Mali  herrscht Krieg.

Deutschland ist mitbeteiligt an diesen Kriegen. Unmittelbar durch Einsatz der Bundeswehr, durch Kampfausbildung im Irak und in Mali, durch Aufklärungsflüge in Syrien und der Türkei. Einsätze, die immer leichtfertiger von der Bundestagsmehrheit beschlossen wurden.

Aber auch mittelbar ist Deutschland beteiligt durch Export von Rüstungsgütern – jetzt auch in kriegführende Länder und brutale Diktaturen wie Saudi Arabien, was nach Völkerrecht und dem Kriegswaffen-Kontroll-Gesetz ausgeschlossen sein sollte.

Die Bundesregierung begründet  ihre Beteiligung an Kriegen und Waffenexporten ebenso wie Kontakte zu patriarchal-diktatorischen Regimen (z. B. Saudi-Arabien) mit Deutschlands „Verantwortung“ in der Welt. Aber was heißt Verantwortung? Diese könnte ja auch wahrgenommen werden durch Hilfe bei Verhandlungen, durch Vermittlung zwischen Gegnern – also durch Einsatz für friedliche Konfliktlösungen.

Nein, es  geht um den Erhalt, bzw. die Schaffung von Rahmenbedingungen, die den wirtschaftlichen Interessen der Exportnation Deutschland dienen. Eigene Wirtschaftsinteressen werden rücksichtslos durchgesetzt – innerhalb Europas durch politischen Druck, weltweit jetzt auch durch Militärmacht. Aber selbst „friedliche“ Wirtschaftsbeziehungen können brutale Machtausübung sein – wenn für Profite unserer Konzerne Menschen in Afrika die Lebensgrundlagen genommen werden – auch so entstehen Flüchtlingsströme. Mittel hierbei sind z. B. sogenannte „Freihandels-abkommen“ (TTIP u. a.), die schwächere Partner  vogelfrei machen.

Nein, das wollen wir nicht!
Wir wollen ein friedliches Zusammen-leben der Völker durch Herstellung von Gerechtigkeit
– durch Wirtschaftsbeziehungen ohne Ausplünderung.

Neben Krieg, Unterdrückung, Verfolgung und Ausbeutung sind Umweltzerstörung und Klimawandel eine wesentliche Fluchtursache. Dazu gehören z. B. Dürren, Hitzewellen oder Starkregen. Ganze  Landstriche in Afrika und dem Nahen Osten drohen unbewohnbar zu werden. Bis zum Jahr 2050 werden mindestens 200 Millionen Menschen ihre Lebensgrundlage aufgrund des Klimawandels verlieren – so sagt der Weltklimarat voraus. Dabei spielt auch die auf Profitmaximierung ausgerichtete Wirtschaftsweise eine Rolle.

Geschlechtsspezifische Gründe wie häusliche und kriegerische Gewalt, Genitalverstümmelung, Zwangsverheiratung, Ehrenmorde oder Vergewaltigungen im Rahmen von Bürgerkriegen oder anderen Konflikten treiben Frauen in die Flucht.  In vielen Fällen findet die Gewalt gegen Frauen im Privaten statt, ihr Nachweis ist oft nur schwer zu erbringen: oft trauen sich Frauen auch nicht, darüber zu reden. Und nachdem sie unter großen Gefahren der Gewalt im Heimatland entflohen sind, bleiben sie während und nach der Flucht weiterhin sexuellen Übergriffen ausgesetzt.

Neuer Kriegsherd Türkei – Kurdistan

Hauptthema der Politik der letzten Monate  waren die Flüchtlinge. Wir hörten, Deutschland müsse „Verantwortung für den Frieden in der Welt“ übernehmen und die „Fluchtursachen“ bekämpfen. Noch im Sommer wurde deshalb die türkische Regierung ermahnt, den Friedensprozess mit den Kurden nicht aufzugeben.

Jetzt klingt es anders: Zur Abwehr von Geflüchteten sind jetzt für Deutschland die Menschenrechte zweitrangig. So sagt Innenminister de Maizière (CDU), es müsse „Gegenleistungen“ an den NATO-Partner(!) Türkei geben. Konkret heißt das: Die deutsche Regierung gibt der autoritären  AKP-Regierung Rückendeckung beim Massaker an der Bevölkerung in kurdischen Städten im Südosten der Türkei und beim Angriff auf Kurden in Nordsyrien und unterstützt damit indirekt die Dschihadisten. Erdogan ist unberechenbar geworden und schafft neue Fluchtursachen. Für ihn sind die kurdischen Selbstverteidigungseinheiten, die ja die Dschihadisten in Syrien erfolgreich bekämpfen, der eigentliche Feind. Sein Interesse gilt dem Verhindern eines autonomen kurdischen Gebietes. Der NATO-Partner will seinen Einfluss in Syrien sichern, auch durch Schutzzonen für Geflüchtete, und provoziert dabei einen militärischen Konflikt mit Russland.

Eine deutsche Politik, die mit Erdogan auf diese Weise paktiert, steigert die Kriegsgefahr weltweit.

 

Büchel: Auch Atomkriegs-Gefahr steigt

Doch es gibt noch ein weiteres lebensgefährliches Feld des Vormachtstrebens Deutschlands: das Festhalten an der nuklearen Teilhabe. Die USA haben angekündigt, ihre immer noch in Büchel lagernden Atombomben zu „modernisieren“ – in Wirklichkeit aber durch neue Systeme zu ersetzen, die einen Atomkrieg „führbar“ machen könnten.

Die Bundesregierung widerspricht diesem Vorhaben nicht, sondern stellt 200 – 300 Mio. € für die Umrüstung der beteiligten Bundeswehrverbände zur Verfügung, obwohl der Bundestag vor genau 5 Jahren beschlossen hatte, über den Abzug dieser Bomben zu verhandeln

Es bleibt dabei:
Wir wollen Deutschland und die Welt atomwaffenfrei!

www.atomwaffenfrei.de 

Termine:
Dienstag 5.4.2016 19.00 Pavillon
Fluchtursachen- was hat das mit uns zu tun? Mit Karim Al Wasiti  (Flüchtlingsrat NDS), Marion Rolle (VEN), Friedensbüro
Samstag 23.4.2016 12.00 Opernplatz Großdemo gegen TTIP anlässlich des Messe-Besuchs von US-Präsident. Obama:

Lichter für Syrien in Hannover

Am 20. Februar, einem sehr regennassen Sonnabend-Abend haben wir uns zusammen mit zeitweise 3o Menschen auf dem Kröpcke getroffen, um im Rahmen der bundesweiten Aktion ‚Lichter für Syrien‘ ein Zeichen für Frieden und Hoffnung zu setzen. Unsere Transparente, Schilder und PACE-Tücher waren bald ebenso durchgeweicht wie wir.
Aber wir wussten, es gibt Schlimmeres als Regen und so haben wir versucht, mit vielen anderen Menschen in Deutschland auf die furchtbare, von Kriegen, Toten und verletzten Menschen gekennzeichnete Situation in Syrien aufmerksam zu machen. Dass diese Aktion von jungen Menschen bundesweit initiiert wurde, hat uns vor allem beeindruckt.

Nach dem Ende einer Kundgebung von türkischen Kurden gegen die Politik der Türkei in der Türkei und in den kurdischen Gebieten in Syrien und im Irak stieß noch eine Anzahl von Kundgebungsteilnehmer_innen zu uns und erklärte, wir müssten gemeinsam gegen die drohende Ausweitung der Kriegssituation in Syrien vorgehen, von der auch ihre Freund_innen und Verwandten massiv bedroht seien. Ein junger Mann, der etwas hilflos zwischen den kurdischen Menschen stand und den ich versuchte anzusprechen, war ein syrischer Flüchtling, der nach einer Weile mit scheuem Lächeln mit einigen Begleiter_innen dann in der regennassen  Stadt verschwand.

Wir wünschten ihm ein herzliches ‚Willkommen‘!

 

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Info-Veranstaltung: “Grenzenlos Kochen Hannover” auf Lesbos

Do., 21.01.16, 19.30 Uhr
ver.di-Höfe, Goseriede 10 – Saal 3 Hannover

Einladung als PDF: http://grenzenloskochenhannover.blogsport.de/images/InfoVeranstaltungGrenzenlosKochenHannoveraufLesbos.pdf

Fb: https://www.facebook.com/events/1525107821116824/

500.000 Menschen sind im Jahr 2015 auf ihrer Flucht nach Europa über die griechische Insel Lesbos gekommen. Alle müssen dort zuerst ein als “Hot-Spot” bezeichnetes Registrierungszentrum durchlaufen, bevor sie die Insel in Richtung Festland verlassen dürfen – das bedeutet teilweise wochenlange Wartezeiten unter freiem Himmel. Doch auch abseits des “Hot-Spots” können Staat und NGOs humanitäre Standards nicht gewährleisten. Ob “Hot-Spot”, Frontex-Einsatz oder qualitative Selektierung der Migrant_innen nach Nationalität: Alle im Zentrum Europas beschlossenen Maßnahmen zur Abschreckung und Abwehr von fliehenden Menschen sind auf Lesbos direkt – und für fliehende Menschen lebensbedrohlich – spürbar! Seit Mitte November kochen deshalb Aktivist_innen der NoBorder-Kitchen auf Lesbos gemeinsam mit einer griechischen autonomen Küche und Geflüchteten und stellen damit täglich für tausende Menschen auf der Flucht eine warme Mahlzeit bereit. 4 junge Menschen aus Hannover waren im November für 2 Wochen auf Lesbos, um die mobile Küche zu unterstützen, und haben dabei sehr viel mehr gemacht, als nur zu kochen. Mit dieser Veranstaltung möchten sie, unterstützt durch eine Multimedia-Reportage, einen Eindruck von der Support-Tour geben – und zeigen, warum diese als politisch zu verstehen ist! Gleichzeitig wird es Tipps für Menschen geben, die ebenfalls daran interessiert sind, Refugees auf der Fluchtroute zu unterstützen – sei es auf Lesbos, Samos oder in Mazedonien! ( –> Aktuelle Unterstützungsaufrufe: http://grenzenloskochenhannover.blogsport.de/2016/01/08/calls-for-support-unterstuetzungsaufrufe-aus-lesbos-und-mazedonien/) Denn so wie es ist, wird es nicht bleiben!

Friedensnewsletter Hannover 12/2015

Ich habe mich oft darüber gewundert, dass Leute, die sich rühmen, die christliche Religion zu bekennen, also Liebe, Freude, Frieden, Mäßigung und Treue gegen jedermann, dennoch in der feindseligsten Weise miteinander streiten und täglich den bittersten Hass gegeneinander auslassen. Baruch de Spinoza (1632-1677)

Liebe Friedensfreundinnen und-freunde,

Wenig Besinnliches gibt es zum Jahresende aus friedenspolitischer Sicht zu vermelden. Nach 5 Jahren Bürgerkrieg in Syrien als Stellvertreter_innenkrieg globalpolitischer Interessen hat sich der Bundestag dazu entschieden, auch in diesen Konflikt als aktive Kriegspartei einzutreten. Die Attentate vorn Paris dienen dazu als Legitimationshintergrund. Klar ist, diese weitere Eskalation wird neue Flüchtlinge produzieren, wird Menschenleben kosten – sie wird jedoch nicht diesen mörderischen Krieg beenden. Dagegen wenden wir uns mit einer Demonstration am 10.Dezember ab 16.30 auf dem Kröpcke. Ursprünglich dazu gedacht, der Militarisierung in Form von Zapfenstreichen einen Gegenpol zu bieten (am Abend wird die erste Panzerdivision mit militärischen „Ehren“ von Hannover nach Oldenburg verabschiedet) macht es die Eskalation der Ereignisse notwendiger denn je, gegen Krieg und seine Ursachen zu demonstrieren. War starts here.
Um Militarisierung des Zivilen geht es auch in der endlosen Fortsetzung der Reihe zu Bundeswehrwerbung in Stadien, insbesondere bei Hannover 96. Wir haben die aktuellen Fakten und Zahlen. Scharfmacherin wenn es gegen Flüchtlinge und Menschlichkeit geht ist die AfD. Sie konnte – von der Stadt geduldet – ihre Hetze auf einem Bundesparteitag in Hannover breitragen. Dagegen gab es Protest. Brunhild Müller-Reiß mit einem Rückblick auf das Bündnis. Das Friedensbüro verabschiedet sich mit der schon traditionellen Jahresendfeier, diesmal im Luci. Wir freuen uns aufs Kommen und spannende Gespräche.
Die Bilder dieser Ausgabe sind etwas Besonderes. Im November fand eine beindruckende Veranstaltung zu Martin Luther King in der Markuskirche statt. Wir zeigen ein paar Bilder der Veranstaltung. Außerdem wurde in Hamburg nach jahrelangen Debatten ein würdiges Denkmal für Deserteure eingeweiht. Es lohnt sich beim nächsten Hamburgbesuch einen Abstecher zum Dammtor zu machen. Von der Einweihung gibt es ein paar Impressionen.
Wir, Friedensbüro und DFG-VK Hannover wünschen – trotz aller kriegerischen Auseinandersetzungen ein paar friedliche Feiertage und ein friedlicheres neues Jahr, als es das Alte gewesen ist. Lasst uns dafür streiten.

Ralf Buchterkirchen
für DFG-VK Hannover und Friedensbüro Hannover

Eine layoutete Version findet sich hier.

Die Themen im Einzelnen

  • Kein Bundeswehreinsatz ins Syrien/kein Zapfenstreich der Bundeswehr
  • Flugblatt zur Mahnwache vom 26.11.2015
  • Kein deutscher Kriegseinsatz in Syrien! PM der DFG-VK
  • Hamburg hat ein Deserteursdenkmal – und was für eines!
  • ‚Bunt statt Braun‘ und die Frage vom Umgang in Bündnissen
  • Bundeswehr und Werbung im Fußball – auch 2014/15 wieder voll dabei

» Weiterlesen

‚Zapfenstreich‘ – Die Panzerdivision zieht um – die Kriege weiten sich aus! Gegen eine Kriegsbeteiligung in Syrien!

Kommt zur Verabschiedung der 1. Panzerdivision am 10. Dezember 2015 um 16.30 zum Kröpcke(pdf)

Die Bundeswehr zieht den Stab ihrer 1. Panzerdivision aus Hannover ab. Sie, die ‚Division Eingreif-kräfte‘, bisher mit Sitz in Hannover, ist führend bei Planung und Durchführung weltweiter Inter-ventionseinsätze im Rahmen der NATO. Nun geht sie nach Oldenburg.
Haben WIR sie mit unseren jahrelangen Protesten vertrieben? Vielleicht – Antikriegsarbeit lohnt immer! Und zumindest sind damit die Patenschaft mit der Stadt Hannover und das werbe-trächtige Sommerbiwak Geschichte.
Aber: Weg ist sie nicht! Sie ist jetzt nur an einem anderen Ort! Und Kriege sind nicht weniger ge-worden. Im Gegenteil!
• Die 1. Panzerdivision war als Leitdivision führend im Afghanistankrieg. Dem Krieg, der lange Jahre in Afghanistan wütete und Land und Leute zerstört hat. Der Krieg, der Not und Elend über die Bevölkerung gebracht hat, den Terror eher angeheizt hat und der jetzt viele Menschen zur Flucht u. a. nach Deutschland führt.
• Der Terror in der Welt hat zugenommen. Er ist nahezu überall gegenwärtig, wie zuletzt in Paris! Was ist die Reaktion? Nach dem von Bush 2001 ausgerufenen ‚War on Terror‘ ist jetzt Frankreichs Präsident Hollande weltweit unterwegs, um eine Kriegsallianz gegen den Terror zu schmieden. Sie wird ihn nicht besiegen, aber noch mehr Gewalt und Elend über die Menschen bringen.
• Nach anfänglicher Zurückhaltung will die Bundesregierung nun die Bundeswehr in Syri-en einsetzen – mit 1200 Soldaten der größte Einsatz bisher. Dieser Einsatz ist völker-rechtswidrig. Deutschland wird Kriegspartei. Aus Solidarität zu Frankreich, wie immer wieder gesagt wird. Nennen wir Waffen’bruder’schaft jetzt ‚Solidarität‘?
• Statt der Ausweitung von Militäreinsätzen fordern wir eine politische Lösung!
• Stopp aller Waffenlieferungen in die Region.
• Austrocknung der Finanzierungs- und Einnahmequellen des „Islamischen Staates“ und anderer Terrormilizen.
• Druck auf Deutschlands Verbündete, besonders die Türkei, Saudi Arabien und Katar, damit diese jegliche Unterstützung der Terrororganisationen einstellen.
• Für eine politische Lösung des Konflikts im Sinne der Wiener Vereinbarungen, die ei-nen innersyrischen Dialog vorsehen.

Wir wollen keine deutschen Militäreinsätze!
Wir wollen keine 1. Panzerdivision – nicht in Hannover, nicht in Oldenburg – nirgendwo!
Kommt zur Verabschiedung der 1. Panzerdivision
am 10. Dezember 2015 um 16.30 zum Kröpcke
Anschließend machen wir eine Demonstration durch die Stadt, um den Menschen zu zeigen, was wir von Kriegseinsätzen und der 1. Panzerdivision halten: Nichts!

Friedensbüro Hannover und DFG-VK Hannover

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Mahnwache: ‚ Gegen Terror jeglicher Art – die Antwort ist Frieden, Besonnenheit und Gerechtigkeit‘

Unter dem Titel ‚ Gegen Terror jeglicher Art – die Antwort ist Frieden,Besonnenheit und Gerechtigkeit‘ führen Friedensbüro, DFG-VK und der ‚Friedensdienst im Haus Kirchlicher Dienste‘ am Donnerstag, dem 26. Nov.um 18.00 am Bahnhof/Kaufhof eine Mahnwache durch.

Die Anschläge von Paris sind perfide und mit nichts zu rechtfertigen. Wir fordern: „Solidarität mit den Opfern von Paris, gegen den Terror des IS!“.
Wir fordern aber auch Solidarität mit den Opfern von Ungerechtigkeit, Krieg und Gewalt! Unser Ziel ist es, Kriege abzuschaffen, ebenso und vor allem aber auch die Ursachen von Gewalt und Krieg.
Und deshalb wenden wir uns gegen eine Kriegsrhetorik und gegen schnelle Rufe nach ‚Racheaktionen‘ unmittelbar nach den Anschlägen.

Teile der deutschen  Presse titelten „Terror-  Krieg“ – „III. Weltkrieg“ usw. Frankreichs Präsident Hollande will „gnadenlos“ gegen die Terrormiliz IS vorgehen. Zusammen mit den USA sollen die Luftschläge gegen den „Islamischen Staat“ verstärkt werden. Und im Innern wird in Frankreich bereits die Überwachung massiv verstärkt – im Namen der Freiheit. Demonstrationen werden abgesagt, z. B. die bereits geplante Großdemonstration zum Klima-Gipfel. Noch mehr Gewalt wird gepredigt, „bis auch der letzte Terrorist eliminiert ist“. Dies führt zu Militarisierung nach innen und außen. Solange Ungerechtigkeit, Demütigung, Existenznot und Gewalt in der Welt vorherrschen, an der auch die ‚westliche Welt‘ beteiligt ist, wird die Welt keinen Frieden finden. Afghanistan ist nur ein Beispiel. Der Terror kann nur mit politischen Mitteln und wirtschaftlichen Veränderungen, nicht mit Militär überwunden werden.

Zum Glück gibt es in der deutschen Politik überwiegend besonnene Reaktionen. Noch! Aber Frankreich drängt, weitet militärische Angriffe aus und fordert im Rahmen der EU die militärische Unterstützung.
Wir halten dies für einen falschen Weg. Wenn wir ‚unsere Freiheit‘ verteidigen wollen, dann sollte dies heißen ‚Wir wollen nicht in diktatorischen, patriarchalen Verhältnissen leben. Wir wollen keinen Überwachungsstaat, wir kämpfen für Gerechtigkeit und Frieden in der ganzen Welt.

Wenn wir weiterhin ohne Angst vor Terror, auch hier in Hannover, leben wollen, müssen wir eine grundlegende Veränderung, ‚unserer‘ Politik, unserer Wirtschaftsweise und einen Stopp des Rüstungshandels fordern.

Wir werden den Menschen, die zu uns kommen, weiterhin ein offenes Herz und eine offene Hand entgegenhalten. Wir brauchen einander alle!

Absolute Sicherheit gibt es nicht – aber eine ‚Andere Welt‘ ist möglich. Imagine!

Gegen den Terror des IS!
Gegen jeden Terror, wo auch immer!
Solidarität mit den Opfern in Paris, Ankara, Beirut und in arabischen und afrikanischen Staaten!
Solidarität mit den Geflüchteten!
Für Gerechtigkeit und Frieden!
Give Peace a Chance!

Friedensnewsletter Hannover November 2015

Einer muss den Frieden beginnen, wie den Krieg.
Stefan Zweig

Liebe Friedensfreundinnen und-freunde,

nach kurzer Pause erscheint pünktlich zum beginnenden November ein neuer Newsletter, vollgepackt mit Informationen und Terminen. So wird am 4.11. Jürgen Grässlin aus seinem Buch Netzwerk des Todes lesen. Die darin enthaltenen Fakten bildeten die Grundlage des Filmes „Meister des Todes“, welches eine neue Debatte um Rüstungsexporte in Gang setzte. Ein anderer Termin zum Vormerken ist der 18.11. An diesem Tag findet in der Marktkirche ein Vortrag mit Gospelchor über das Leben und Wirken Martin Luther Kings statt. Veranstalter_in ist die DFG-VK. Inhaltlich geht es in diesem Newsletter vor allem um Rüstung, Atomwaffen und Flüchtlinge.

Kriege sind die Hauptursache, dafür, das Menschen ihre Heimat verlassen und fliehen müssen. Das Friedensbüro hat sich ein paar Gedanken zu Flucht und Krieg gemacht. In ähnlicher Intention hat der Bundeskongress der DFG-VK den Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zum Rücktritt aufgefordert. Waffenexporte sind Beihilfe zum Mord. Beide Texte finden sich ebenfalls hier. Eine spannende Lektüre und hoffentlich ein Treffen bei einer der Veranstaltungen wünscht

Ralf Buchterkirchen
für DFG-VK Hannover und Friedensbüro Hannover
PS: Eine besser lesbare Version findet sich im hier

Die Themen im Einzelnen

  • I had a Dream – Vortrag und Konzert Martin Luther King
  • „Spar dir den Atomkrieg“ – Aktionstag vor der Deutschen Bank
  • Rezension Netzwerk des Todes
  • Fluchtursachen und Krieg
  • Pazifismus und Gewaltfreiheit in Deutschland und der Schweiz
  • Aktionskreis Atomwaffen abschaffen
  • Resolution des Bundeskongresses der DFG-VK

Termine

Di, 3.11. 19 Uhr im Pavillon Friedenspolitischer AK, Thema „Fluchtursachen“

Mi, 4.11. 20 Uhr im Pavillon Waffenhandel „Netzwerk des Todes“ mit Jürgen Grässlin

Di, 10.11. 19 Uhr Kargah Mitgliederversammlung DFG-VK

Mi, 18.11. 19 Uhr Markuskirche: Lister Platz, Oskar-Winter-Straße 7, „I had a dream..“ – Ein unbequemer Held, Martin Luther King und sein Kampf gegen Rassismus, Armut und Krieg, Mit Prof. Dr. Theol. Heinrich Grosse und dem Gospelchor Hannover, Markuskirche (Kulturkirche)“

Mi, 25.11. um 19 Uhr im Haus der Jugend Aktiventreffen

Fr, 27.11. um 19 Uhr im Café K (Haltestelle Nieschlagstr.) Friedenspolitischer Stammtisch » Weiterlesen

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